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LESEZEICHEN

FÜR

DEUTSCH LEHRENDE

UND LERNENDE


von Hartmut Schönherr
(Autor von "Internet für Germanisten" - WBG 1999)

Svenja Rehse: Lebensfaden, 2015
Svenja Rehse, Lebensfaden, 2015  
 

 


Linkverzeichnis zuletzt überarbeitet: April 2022 (22. Ausgabe) - Autor: Hartmut Schönherr - Kontakt: hartmutPOINTschoenherrKLAMMERAFFEmainolivenhainPUNKTde


 

Suchmaschinen, Lotsen, Netzkataloge, Netzhilfen 

In dieser Rubrik ist zu finden, was für die erfolgreiche Recherche im Internet an Wissen und Adressen notwendig ist.
 
Die Suchfibel
Umfassender Führer durch die Welt der Internet-Suchmaschinen. Sehr hilfreich auch bei der Gestaltung und Anmeldung eigener Seiten.
MetaGer
Die effektivste deutschsprachige Suchhilfe, von der Leibniz Universität Hannover, fragt gleichzeitig mehrere Suchmaschinen ab, mit einem starken Übergewicht von Yahoo. Metager bietet auch die gezielte Suche im Bereich "Wissenschaft".
Ecosia
In den Anfangsjahren dieser Liste habe ich, lange ist es her, Google als Geheimtipp gelistet. Inzwischen ist Google unumstrittener Marktführer, seine Macht birgt allerdings hohe Risiken und seine Algorithmen werden auch von kommerziellen Interessen mitgeschrieben. Zu den Alternativen gehört Ecosia, die aus den Einnahmen Aufforstprogramme unterstützt, allerdings oft qualitativ schlechtere Suchergebnisse bringt. Es gibt noch weitere "grüne" Suchmaschinen und ganz so grün-alternativ wie verkündet ist Ecosia auch nicht, es stützt sich auf die Server von Bing (Microsoft) und Yahoo.
DuckDuckGo
Eine gute Alternative zu Google, die die Privatsphäre weitgehend schützt, mit Werbung zurückhaltend ist und in den Ergebnissen nicht auf die SEOs reinfällt - weil kein SEO auf DuckDuckGo hin optimiert.
Recherchetipps
Recherchetipps und Ressourcen für Journalisten von Jörn Poltz. Umfangreiches und sehr tauglich kommentiertes Linkverzeichnis, wird leider seit 2004 nicht mehr aktualisiert.
Datenschutz
Der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit versammelt zahlreiche Angebote zu Datenschutz und Informationsfreiheit, gibt Beratungen für Start-ups und verlinkt zur Seite "Young Data" des Landesbeauftragen Rheinland-Pfalz zur sicheren Nutzung Sozialer Netzwerke.
HTML-Seminar
Umfassende Einführung in den Bau eigener Webseiten von Axel Pratzner.
Webseiten-Prüfung
Untersucht Teile der Website kostenfrei auf Probleme.
Link-Check
Überprüft die Links auf einer Website. Kostenlos bis 1.500 Links pro Seite.
Backlink-Checker
Hervorragendes Tool zum Check der Backlinks auf eine Seite.
Sitemap-Erstellung
Dieses Tool erstellt kostenlos bis zu einer festgelegten Seitenzahl eine Sitemap Ihrer Website für Google.


Nachschlagewerke 

Von bibliographischen Hilfsmitteln, klassischen Konversationslexika über die Bibel bis zur Telefonauskunft der Telekom und zum Fahrplan der Deutschen Bahn gibt es hier viel Hilfreiches bei Nachschlagebedarf und zur Förderung des Allgemeinwissens.
 
Karlsruher Virtueller Katalog
Optimales bibliographisches Werkzeug für die Buch- und Zeitschriftenrecherche via Internet.
Willkommen bei Ihrer Quelle
160.000 Artikel, zugänglich über ein alphabetisches Verzeichnis, mit Fotos, die sich vergrößern lassen. Hans Magnus Enzensberger in den 60er Jahren: "Der Quelle-Katalog ist die letzte historische Variante der Enzyklopädie." Damals gab es die "Wikipedia" und "Amazon" noch nicht.
Oekonomische Encyklopaedie
Die "Oekonomische Encyklopaedie, oder allgemeines System der Staats-, Haus- u. Landwirtschaft" vom Ende des 18./Anfang des 19. Jahrhunderts ist eine der umfangreichsten historischen Enzyklopädien des deutschen Sprachraumes, eine der wichtigsten Quellen für den Epochenübergang zur Industriegesellschaft und darüber hinaus von allgemeinem Interesse.
Buchhandelsverzeichnis
Zugriff auf die Internetauskunft des deutschen Buchhandels. Buecher.de, Buch.de und Amazon haben dessen öffentliche Funktion weitgehend und mit besseren Leistungen übernommen.
ZVAB
Zentrales Verzeichnis antiquarischer Buchbestände verschiedener Anbieter.
Bibel
Volltext-Zugang zu verschiedenen Bibelausgaben in verschiedenen Sprachen über Stellenangaben oder Suchbegriffe.
Zitate
Umfangreiche, nach Suchwort und Autoren zugängliche internationale Zitate-Sammlung von Ralf Reißing mit guten Quellenangaben.
Redensarten
Deutsche Redensarten und idiomatische Wendungen mit genauen Erläuterungen und Beispielen.
Abkürzungen & Akronyme
Sehr brauchbares dt.-engl. Abkürzungsverzeichnis mit Suchzugriff. Mehr als 12.000 Einträge.
Abkürzungen der DDR
Auf einer Site mit hervorragenden Dokumenten zur deutschen Geschichte seit 1800.
Sprachkürzel
Verzeichnis der internationalen Abkürzungen für Sprachen von Abasinisch bis Zulu.
Lexikon der Jugendsprache
Von Schülern 2006 mit erarbeitetes, sympathisches Wörterbuch von Helmut Hehl. PDF
Fremdwörterbuch
Online-Fremdwörterbuch von Langenscheidt mit 30.000 Einträgen.
Familiennamen
Ansprechend auf einer Deutschlandkarte präsentierte Verbreitungsangaben zu den Familiennamen in Deutschland von Christoph Stoepel.
Familiennamen weltweit
Eine äußerst interessante Seite, die Daten liefert zu Familiennamen und Vornamen weltweit.
Kfz-Kennzeichen
Deutsche Autokennzeichen, Einwohnerzahlen der zugehörigen Gemeinden, Eurokennzeichen.
Bundesnetzagentur
Kontroll- und Koordinierungsorgan für die Infrastrukturnetze in Deutschland - Post, Telekommunikation, Elektrizität und Gas, Eisenbahnen.
Deutsche Bundespost - Nachfolger
Kurze Geschichte der Bundespost und Zugang zu den heute selbständigen Bereichen Post, Telekom, Postbank. Interessant v.a. die Seite der Deutschen Post AG mit Tarifen, Unternehmensportrait, Philatelie, Postleitzahlen.
DeTeMedien - Telefonauskunft
Die deutschen Telefonbücher online. Zugang zum deutschen Gesamtverzeichnis über "Das Telefonbuch".
Deutsche Bahn AG
Seite der Bahn, mit Tarifen, Nachrichten, Tipps und Fahrplanauskunft. Auch die wichtigsten Fernverbindungen sowie viele Busverbindungen sind erfasst. Auch für Verbindungen im Ausland gelegentlich brauchbarer als Auskunftsseiten des jeweiligen Landes.
 

Medien - Informationsportale, Zeitungen, Zeitschriften, Radio, TV  

Neben den wichtigsten Links zu Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsendern finden Sie hier auch Uhrzeit und Wetter.
 
T-Online
Informationsportal mit "Nachrichten", "Wirtschaft", "Sport", "Lifestyle" u.a.. Die Qualitäten der Domain verbergen sich in den Tiefenschichten.
Deutschland.de/So tickt Deutschland
Von einer professionellen Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt erstellte Deutschlandinformationen in sechs Rubriken, von Kultur bis Wissen, in zehn Sprachen! Mit materialreicher Mediathek.
Zeitungen, Zeitschriften, Magazine
Liste verschiedener Zeitschriften- und Zeitungsverzeichnisse von der Hochschule Regensburg.
Neue Züricher Zeitung
Hier werden Sie ausführlich, mit Hintergründen und soliden Kommentaren informiert.
Die Presse
Informationsgesättigte Online-Ausgabe der bewährten österreichischen Tageszeitung. Mit üppigen Ressourcen zu Österreich.
Süddeutsche Zeitung
Die Süddeutsche online bietet eine Fülle an kritisch aufbereiteten Informationen, mit Beiträgen aus der aktuellen Ausgabe und Themenforen zu Politik und Wissenschaft. Volltextarchiv ab 01.01.2000.
taz
Die noch immer etwas andere Tageszeitung aus Berlin. Immer gut für mutige Hintergrundberichte und provozierende Meinungen. Archiv des letzten halben Jahres kostenfrei.
Die Welt
Zuverlässig und breit informiert die "Welt" online vor allem im Wirtschaftsbereich. Archiv ab Mai 1995.
Wiener Zeitung
Vielfältige Seite des amtlichen Organs der Republik Österreich. Nachrichten, Meinungen, Essays, Regierungsamtliches. Bemerkenswerter Kulturteil!
DIE ZEIT
Ausgewählte Beiträge der aktuellen Ausgabe. Herausragender Stellenmarkt für Akademiker. Newsletters.
brand eins
Wirtschaftsmagazin von besonderem Interesse. Stellt Wirtschaft in den Kulturzusammenhang.
Cicero
Online-Auftritt des politisch-kulturellen Magazines aus dem Friedrich Berlin Verlag.
Eulenspiegel
"Unbestechlich aber käuflich": Das freche Satiremagazin aus dem deutschen Osten zeigt auch online Biss und Witz in Wort und Bild. Die Printausgabe sollte man sich aber auch mal gönnen, alleine schon wegen der brillanten Karikaturen und hinterhältigen Gemälde!
Kunst + Film
Gediegenes Online-Kulturmagazin mit den Schwerpunkten Bildende Kunst, Fotografie und Film. Kurzessays, Besprechungen, Kritiken von Oliver Heilwagen. Ein besonderes Bonbon sind die informativen Videorundgänge durch aktuelle Ausstellungen. Kann manche Fahrt ersparen, aber auch zu manch sinnvoller Reise anregen.
NOVO Argumente
Kontroversen liebendes Magazin zu aktuellen Diskussionen in Politik, Gesellschaft und Kultur. Gelegentlich etwas pennälerhafter Aufklärungsanspruch mit verengtem Rationalitätsbegriff und quantitativ reduziertem Wirklichkeitsbild.
SPIEGEL online
Eigene Online-Beiträge, Beiträge der aktuellen Spiegel-Ausgabe, Zugriff auf Spiegel-Archive.
Telepolis
"Die Zeitschrift für Netzkultur" mit herausragenden aktuellen Kulturbeiträgen aus dem Internet- und Medienbereich und lohnendem Archiv.
TV Spielfilm
Vielfältige Seite der Programmzeitschrift "TV Spielfilm". Fernsehprogramm, Tagestipps, Film-/Stararchiv.
Radiosender
Deutsche und internationale Radiosender im Web.
ARD
Bequemer Zugang zu den Tagesthemen, zu Tagesschau und Sportschau. Mit Videosequenzen und Radiosendungen (Hörspiele, Nachrichten).
BR - Aktuelle Meldungen
Der schnellste Dienst für knappe Video-Meldungen, rund um die Uhr ständig aktualisiert, vom Bayerischen Rundfunk.
Deutsche Welle
Informationen zum Programm von DW-tv und DW-Radio. Nachrichten, Pressespiegel, umfangreiches fremdsprachiges Angebot. Online-Sprachkurs "Marktplatz" für Wirtschaftsdeutsch und andere Sprachlernmaterialien unter "Deutschkurse".
3sat
Zugang zu den Dokumentationen auf 3sat von www.schueler-bw.de.
ZDF
Zugang zu den Inhalten der verschiedenen ZDF-Magazine und Sendungen, von "heute" bis "Literarisches Quartett".
Die aktuelle Zeit
Die Uhrzeit in Deutschland. Plus Weltzeit, Zeitzonen, Zeit-Fakten.
Donnerwetter
Seite mit regional differenziertem (allerdings nur großräumig stimmigem) Wetterbericht, Pollenflug, Biowetter, Straßenzustand und allgemeinen Wetterinfos.
 

Allgemeine Landeskunde, Reisen  

Von Hotelverzeichnissen und Veranstaltungshinweisen über statistische Angaben zum obligaten deutschen Bier und Sport bietet diese Rubrik Informationen und alltagsnahen Stoff zu Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein.
 
Weltkarte
Zugang zu Landkarten und Stadtplänen weltweit. Auch mit Google Maps und Google Earth sind die hier aufgelisteten üppigen Ressourcen nicht hinfällig geworden.
Falk Reiseservice
Innenstadtpläne einiger europäischer Großstädte sowie einen Routenplaner für Deutschland und Europa bietet der bekannte Kartenverlag mit diesem qualitätsvollen Angebot. Zugang oft verzögert.
Webcam-Navigator
Bis 2011 gab es hier kommentierte Links zu Webcams weltweit. Jetzt nur noch redaktionelle Beiträge und historische sowie technische Infos zu Webcams von Harald Gabler.
Auswärtiges Amt
Hier kommen Sie an Länderinfos des Auswärtigen Amtes.
Deutschland-Tourismus
Portal zu allen Aspekten des Tourismus in Deutschland für Familien-, Jugend-, Erholungs-, Kultur- und Geschäftsreisen.
Meine Stadt
Links zu 14.000 deutschen Städten und Gemeinen. Ausgezeichnet gegliedert.
Statistisches Bundesamt
Das Statistische Bundesamt liefert hier eine schier unüberschaubare Fülle an Zahlen und Fakten zur BRD online.
Österreichisches Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten
Nützliche Seite zur Information über Österreich, mit zahlreichen sinnvollen Links.
Austria-Forum
"Das österreichische Wissensnetz" bietet u.a. ein solide gemachtes Lexikon zur österreichischen Kultur. Datenbanken mit Videos, Musiksequenzen und Bildern aus Österreich.
Schweizer Portal
Umfassende Informationen zur Schweiz von der Schweizerischen Bundeskanzlei.
Luxemburg
Offizielle Seite des Großherzogtums Luxemburg, wo etwa 70% der Bevölkerung Luxemburgisch (eine Varietät des Moselfränkischen) und/oder Hochdeutsch sprechen. Die Seite wird auf Französisch, Englisch und Deutsch angeboten.
Liechtenstein
Offizielle Seite des Fürstentums Liechtenstein mit interessanten Informationen zu Wirtschaft, Bildung, Tourismus und zur besonderen Staatsform als "konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage" im viertkleinsten Land Europas (nach Vatikan, Monaco und San Marino).
Familie
Familien-Magazin mit Einblicken in deutsche Lebensweisen. Beiträge zu Gesundheit, Ernährung, Schule u.a..
Schweizer Käse
Seite der großen Schweizer Käsehersteller in drei Sprachen, Deutsch, Französisch und Italienisch. Schweizer Käselandschaft, Käseherstellung, FAQ.
Deutsche Weine
Detaillierte Angaben zum Weinbau in Deutschland. Weinlexikon.
Bier aus Deutschland
Info- und Unterhaltungsangebot zur Bierkultur, nicht nur für Biertrinker ergiebig, insbesondere unter "Wissen". Interessant auch die Rubriken "Sensorik" und "Brew it Yourself". Über den Seitenmacher erfährt man erst im "Shop" etwas - es ist der Biersommelier Dieter Kann. Hier gibts keine Biere für die Sportschau.
Sport im deutschen Internet
Umfangreiches Angebot an Sportnachrichten, nach Sparten geordnet.
 

Politik, Gesellschaft, Religion, Umwelt  

An erster Stelle stehen Links zur deutschen Politik sowie Links zur Europäischen Union. Angefügt sind die Bereiche Soziales/Gesundheit, Religion und Umwelt.
 
Die Bundesregierung informiert
Umfangreiche Informationen vom Bundespresseamt zur Regierungspolitik und zum aktuellen politischen Geschehen. Unter "Dokumentationen" Zugang zu Broschüren und Unterrichtsmaterialien. Auch auf Englisch, Französisch und Spanisch.
Auswärtiges Amt
Sehr nützliche Seite des AA, mit Archiv, Publikationen, Europa, Richtlinien der Außenpolitik und lesenswerten (nicht immer aktuellen, gelegentlich nichtssagenden) Länderinfos. Mit Links zu AA-Homepages in 6 Fremdsprachen.
Willkommen beim Bundespräsidenten
Interessante Seite für die Landeskunde aus der Villa Hammerschmidt. Mit Daten nicht nur zum jetzigen Bundespräsidenten, Reden, Aktivitäten.
Deutscher Bundestag
Gehaltvolles Angebot mit Tagesordnungen des Bundestages, Protokollen, Abgeordnetenportraits, Links zu den Fraktionen, Gremien, Anfragen, Grundgesetz, Europa. Zugang zu ePetitionen, Zeitschrift "Blickpunkt Bundestag" als PDF, Jugendportal "Mitmischen".
Das Parlament
e-paper "Das Parlament" des Bundestages mit journalistisch aufbereiteten Angeboten zur deutschen Politik. Weitere Zeitschriftenangebote unter der Seite des deutschen Bundestages und unter der Rubrik "Jugendseiten".
Europa
Der Server der Europäischen Union. Sehr lohnend. Nachrichten, Institutionen, Politikbereiche. Mit Informationen auch zu den Bildungsprogrammen.
Europäisches Parlament
Seiten zu Struktur und Tätigkeit des Europäischen Parlamentes und zur EU (Institutionen, Mitgliedsländer, Geschichte, Euro).
Europainformation
Informationsangebot des Europäischen Parlaments für Europäer, die in einem anderen europ. Land arbeiten, studieren, reisen oder wirtschaftlich tätig sein möchten.
Ostmitteleuropa
Informationsangebot des Herder-Institutes zur Ostmitteleuropakunde. Forschungsdatenbanken, Projekte, Tagungen, Stipendien.
Netzökonomie
Seite der "taz" zur Nutzung des Internets für ökonomische Prozesse und zu politischen Fragen der Internetnutzung und der Datenverwaltung.
Deutsche Sozialversicherung
Offizielle Darstellung des deutschen Sozialversicherungssystems mit Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung, Krankenversicherung und Pflegeversicherung.
Spiegel-Dossier Sozialhilfe
Themenseite von Spiegel-online zum Bereich "Sozialhilfe".
Bundesministerium für Gesundheit
Infos zum Gesundheitssystem und zur Pflege in Deutschland.
Soziologie
Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie informiert über ihre Arbeit und listet aktuelle Forschungsprojekte in der Soziologie auf. Gute Seite mit Links zu soziologischen Fachzeitschriften.
Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung
Auskunft zu Projekten und Veröffentlichungen der europäischen Sozialforschung.
Archiv Soziale Bewegungen
Freiburger Einrichung mit Flugblättern, Plakaten, Studentenzeitungen etc. aus Baden seit 1945.
Lobbypedia
Die namhafteste Einrichtung zur Darstellung und Kontrolle des Lobbyismus in der Politik.
Shell Jugendstudie
Zusammenfassung der Ergebnisse der jeweils aktuellsten repräsentativen Shell-Studie - Umfrage unter Jugendlichen in Deutschland. Seit 1953.
Kinderhilfe
Plattform verschiedener Institutionen zur Hilfeleistung für Kinder. SOS-Kinderdorf, Terre des Hommes, World Vision und andere.
Bibel
Volltext-Zugang zu verschiedenen Bibelausgaben in verschiedenen Sprachen über Stellenangaben oder Suchbegriffe, deutsch.
Biblehub
Volltextausgaben der Bibel auf der maßgeblichen englischen Bibel-Plattform, mit großartiger Interlinearübersetzung der hebräischen Urfassung ins Englische.
RELIGIO
Informationen über religiöse Bewegungen, Zeittendenzen, Sekten.
CHRistlich-ISLAmische GESellschaft
Beitrag zum Islamisch-Christlichen Dialog. Umfangreiches Archiv mit der "wohl umfassendsten Datensammlung über Muslime in Deutschland" (Spiegel).
Umwelt-Bundesamt
Reichhaltiges, informatives Angebot zu Umweltfragen, Umweltdaten und Maßnahmen im Umweltschutz.
BUND
Seite des BUND, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - Friends of the earth Germany. Die mit ca. 520.000 Mitgliedern und Förderern stärkste Umweltorganisation in Deutschland informiert nicht nur über Naturschutzthemen, sondern auch über Themen von allgemeiner gesellschaftlicher Relevanz mit Umweltbezug.
NABU
Seite des Naturschutzbundes Deutschland. Stärker wildtier- und pflanzenorientiert als der BUND, zunehmend aber auch mit Umweltthemen wie Klimaschutz und Agrarreform präsent. Herausragende Informationen zum Artenschutz, beeindruckende Naturfotos.

 

Geschichte  

Einige Links nicht nur zur deutschen Geschichte.
 
Virtuelle Fachbibliothek Altertumskunde
"Propyläum", die virtuelle Fachbibliothek Altertumskunde mit acht Abteilungen wird entwickelt und betreut von der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Universitätsbibliothek Heidelberg, der Universitätsbibliothek Tübingen, dem Institut für Klassische Philologie der Humboldt Universität Berlin, dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Lehrstuhl Alte Geschichte der Kath. Universität Eichstätt.
Archäologie im Internet
Ausgezeichnete Leitseite für Archäologen und an Archäologie Interessierte vom Freiburger Institut für Ur- und Frühgeschichte.
Deutsches Historisches Museum
Detaillierte Einblicke in die Sammlungen, Ausstellungen und Archive des DHM in Berlin. Es lohnt sich, hier zu stöbern!
Archäologisches Freilichtmuseum Oerlinghausen
Dieser Einrichtung ist es gelungen, auf der Basis solider Geschichtsaufbereitung ein lebendiges Museum erlebbarer Archäologie zu gestalten. Hier sind menschliche Lebensräume von der Steinzeit bis ins Mittelalter rekonstruiert - und sie können von den Besuchern aktiv erfahren werden.
Haus der Geschichte
Stiftungsseite. Unter HdG Bonn Zugang zu "Ausstellungen - Virtuell". Sehr lohnend darunter: LeMO - deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert.
Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Seite der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora mit umfangreichem Datenbestand und Darstellungen bisheriger Ausstellungen.
Chronik 2000
Die wichtigsten Ereignisse aus 2000+ Jahren Weltgeschichte. Umfangreiches Bildarchiv und Biographien-Sammlung.
Dokumente zur deutschen Geschichte
Unverzichtbare Sammlung für Geschichtslehrer und andere Interessierte zur deutschen Geschichte seit 1800.
GLASNOST Informations- und Dokumentationssystem Berlin
Dokumentationen zu Gesellschaftstheorie, Geschichte und Politik aus linker Perspektive. Imposantes Online-Archiv mit Dokumenten seit 1803 und interessanten zeitgenössischen Materialien (Bundestagsreden etc.).
100 Deutsche Jahre
Eine Fundgrube an thematischen Links zum Jahrtausendwende-Projekt des Südwestfunks: 100 Jahre deutsche Geschichte.
50 Jahre BRD
Rückblick der ARD von 1999.
Geschichte der DDR
Wertvolle Infos zur Geschichte und zu Persönlichkeiten der DDR.
DDR im Unterricht
Unterrichtsmaterialien von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
Berliner Mauer 1961-1989
Infos und Bilder zur Geschichte der Mauer von Heiko Burkhardt.
Chronik der deutsch-deutschen Ereignisse
Chronik der Ereignisse im Jahr des Mauerfalls und unmittelbar danach von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.
Dias zu Wiedervereinigung
50 Bilder zur Wiedervereinigung, schnell und nutzerfreundlich, leider nur mit knappen Bildunterschriften.Vom German Information Center in New York.
Baader-Meinhof-Group
Amerikanische Seite mit knappen, fundierten Informationen zum deutschen Terrorismus und seinem Umfeld. Autor Richard Huffmann.
Geschichte der Grünen
Die Geschichte der Grünen Partei in Deutschland, dargestellt von der Bundeszentrale für politische Bildung.
 

Kultur - Philosophie, Literatur, Theater, Film ...  

Links zu Kulturbereichen, die im Deutschunterricht und in der Landeskunde deutschsprachiger Länder eine Rolle spielen können.
 
Deutsches Textarchiv DTA
Unter Federführung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 2007-2016 als Projekt der DFG digital erstelltes Korpus von etwa 1500 Publikationen unterschiedlicher Disziplinen und Textsorten in deutscher Sprache 1600-1900 (obere Grenze aus Gründen des Copyrights). Fortwährend erweitert (Stand 2020: 6482 Publikationen). Fotografisch erfasst und digital verschriftlicht. Grandios! 
Philosophie-Seiten
Brillante Seite von Dieter Köhler, sowohl von der Gestaltung als auch vom Inhalt her. Schneller Zugriff auf Links zu einzelnen Philosophen. Weitere einschlägige Ressourcen über den Link zum "Philosophie-Knoten".
Litrix
Informationsportal zur weltweiten Vermittlung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur, in Zusammenarbeit von Goethe-Institut und Frankfurter Buchmesse erstellt.
Literaturwissenschaft online
Exzellentes Portal von der Universität Kiel, das internetbasierte Lernmodule zu einer fächerübergreifenden Einführung in die Literaturwissenschaft bereitstellt.
Deutschsprachige Autoren und Autorinnen
Links zu gehaltvollen Informationen über deutschsprachige Autoren und Autorinnen vom Bildungsserver Hamburg.
Deutsche Gedichte
Umfangreiche, hervorragend gemachte Sammlung deutschsprachiger Lyrik mit kurzen Autorenbiographien von Christian Ritter.
Deutschsprachige Gedichte mit Interpretationen
Eine Sammlung mit Gedichten aus acht Jahrhunderten, von Hartmann von Aue über Sibylla Schwarz bis Wolf Wondratschek. Biographische Angaben und Interpretationen. Essays zur Lyrik.
Perlentaucher
Das inzwischen schon legendäre Kulturmagazin, Schwerpunkt Literatur, mit Presseschauen zu den deutschsprachigen Feuilletons, Autorenliste, Rezensionen.
Goethe Literatur
Seite des Goethe-Institutes, die sich kritisch und informativ mit der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur auseinandersetzt.
DDR-Krimis
Populäre Literaturformen wie Krimis können im Fremdsprachenunterricht landeskundlich bisweilen ergiebiger sein als sogenannt "hohe" Literatur. Stellvertretend habe ich hier die Webseite von Hartmut Mechtel aufgenommen, dessen Kriminalerzählungen in der DDR kurz vor der Wende und in den neuen Bundesländern danach spielen.
Theater in Deutschland
Linkliste zu Bühnen und Ensembles im deutschsprachigen Raum, zu Zeitschriften und allg. Themen im Theaterbereich von der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Der deutsche Film
Eine Fülle an Materialien, Essays, Darstellungen zur Geschichte des deutschsprachigen Kinos vom Goethe-Institut.
Museen und Ausstellungen
Ansprechend gemachter Online-Museums- und Ausstellungsführer für Deutschland von Thomas Schroth, seit 2002 online, geordnet nach Bundesländern.
Virtuelle Fachbibliothek Kunstgeschichte
"Arthistoricum" ist ein umfassender Fachinformationsdienst zur Kunstgeschichte von der SLUB Dresden und der UB Heidelberg.
WebMuseum
Eine Fundgrube zur bildenden Kunst. Mit Künstlermonographien (englisch) und teilweise vortrefflichen Wiedergaben vieler Hauptwerke der Kunstgeschichte.
Kulturelles Erbe
Gigantische Bildersammlung zur Kulturgeschichte des Mittelmeerraumes, Japans und der deutschsprachigen Länder.
Bildarchiv Marburg
Zugang zum deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte. Rund 2 Millionen Bilder/Fotos zu Kunst und Architektur.
Bundesverband Deutscher Galerien e. V.
Wichtigste Seite zur deutschen Gegenwartskunst. Mit Informationen über Künstler, Werke, Galerien, Ausstellungen, Kulturpolitik.
Künstler und Galerien
Umfassende Seite zur Gegenwartskunst allgemein. Unprätentiös erschließt sie über die Suchfunktion eine immense Fülle an Informationen.
Fotomuseum Winterthur
Gute Präsentation des Schweizer Fotomuseums mit Ausstellungsarchiv. Beiträge der Fotostiftung Schweiz.
Architekturinformation
Die weltweit größte Architektur-Datenbank mit 12.000 vorgestellten Projekten - Schwerpunkt 20. Jahrhundert. Zugangsprobleme je nach Provider/Browser.
Datenbank Musik
Hervorragendes Link-Verzeichnis zur Musik im E- und U-Bereich.
Volkslieder
Brauchbare Sammlung deutscher Volkslieder mit Texten und Melodien.
Schubert-Lieder
430 Schubert-Lieder in sehr guten Interpretationen, mit substantiellen Informationen zu Schubert, zu den Liedern sowie den Autoren der Lieder. Dank an den Bariton Peter Schöne, den Pianisten Boris Cepeda und die Mitstreiter der beiden bei der Produktion dieses Schatzes!
Kinderlieder
Gemeinfreie Kinderlieder für Kindergärten von der privaten Initiative "Kinder wollen singen". Entstanden als Reaktion auf die Aktionen von GEMA/VG Musikedition gegen Liederkopien in Kindergärten.
neue musikzeitschrift
Zeitschrift für zeitgenössische Musik, Neue Musik, Musikpädagogik. Links zu anderen Musikzeitschriften.
 

DaF-Institutionen  

Linklisten, Institutionen, Organisationen. Studium Deutsch als Fremdsprache und Arbeitsbedingungen.
 
Germanistik im Netz
Die "virtuelle Fachbibliothek Germanistik" wird gepflegt von der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar, dem Deutschen Germanistenverband und anderen.
Erlanger Liste
1994 von Ernst Rohmer und Gunther Wittig begründetes beispielhaftes Linkverzeichnis im Bereich Germanistik/Deutsch/Deutsch als Fremdsprache. Seit 2009 nur noch rudimentär gepflegt.
Deutsches Internet-Projekt
Landeskunde steht im Mittelpunkt des schon historisch gewordenen, nach wie vor anregenden Mega-Projekts von Andreas Lixl-Purcell an der Univ. of North Carolina aus den Kinderzeiten des Internets. Links oft veraltet.
Goethe-Institut
Materialien und Infos des Goethe-Instituts für Deutschlehrer und Deutschlerner. Informationen über die Zertifikate und Sprachprüfungen des GI.
Österreich Institut
Das Österreich Institut ist anders als das Goethe-Institut ausschließlich für Spracharbeit zuständig. Auf der Seite gibt es neben Informationen über das Kursangebot auch Lernmaterialien mit spezifischem Österreich-Bezug.
ZfA
Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen betreut weltweit mit ihren Fachberatern vor Ort etwa 1000 Schulen mit Deutschunterricht sowie etwa 140 deutsche Auslandsschulen.
DAAD
Der Deutsche Akademische Austauschdienst ist zuständig für die Zusammenarbeit zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen, den Studierenden- und Lehrendenaustausch. Für den Bereich DaF ist er relevant unter anderem durch die Vergabe von Stipendien für ausländische Studierende und durch sein Lektorenprogramm, das u.a. Germanistik- und Deutschlehrende an ausländische Hochschulen vermittelt.
Fachverband Deutsch als Fremdsprache
Seite des FaDaF mit einem reichhaltigen Informationsangebot zu Deutsch als Fremdsprache, u.a. zu den einschlägigen Tests und Zertifikaten.
ÖDaF
Die Seite des Österreichischen Verbandes für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache informiert zur Vereinstätigkeit und zu Veranstaltungen. Forum und Netzwerk für die Mitglieder.
Internationaler Deutschlehrerverband
Die Seite informiert über die Arbeit des IDV, Projekte, Stipendien, Konferenzen, Schülerbegegnungen. IDV-E-Journale zu verschiedenen Themen.
Studium Fremdsprachenunterricht
Informiert über das Studium Fremdsprachenunterricht in Deutschland, Österreich und der Schweiz, listet alle Hochschulen mit entsprechenden Angeboten auf und bietet Studieneignungstest.

DaF-Methodik  

Theorieleistungen aus dem und für den Bereich Germanistik/Deutsch/DaF oder von Relevanz für diesen. Methodik, Didaktik. Fachzeitschriften.

Arbeitstechniken im Fach Deutsch
Allgemeine beispielorientierte Einführung in die Methodik des Faches Deutsch an Gymnasien von Wolfgang Pohl.
Lixl: DaF-Übungen
Theoretische Auseinandersetzung und praktische Beispiele zur Internet-Didaktik.
Multimedia und Deutschunterricht
Flotte, inhaltsreiche Seite zum Einsatz von Multimedia und Internet im Unterricht von Michael Breddin. Theorie, Praxis, Debatte.
Medien im Unterricht
Seite des Landesmedienzentrums Baden-Württember.
Kindermedienforschung
Phänomenal gute Seite (mal abgesehen von der Titeltrennung) des Stuttgarter Institutes für Angewandte Kindermedienforschung.
Lernforum Deutsch
Studenten- und Dozentenseite für interkulturelles Deutschlernen. Die Seite von der Universität Bonn wurde 2005 stillgelegt, steht aber bei der ZUM noch bereit mit interessanten Materialien und Debattenbeiträgen.
IIK Düsseldorf
Unter dem Titel "Forum Deutsch als Fremdsprache" bietet das "Institut für Internationale Kommunikation" ein vielseitiges Webangebot zu DaF mit Infobrief, reichhaltigen Lehrmaterialien vor allem zu Wirtschaftsdeutsch, verschiedenen aktiven Foren, Jobangeboten, "Faris Links", Einstufungstests, Stipendienangeboten und noch einigen weiteren Schätzen.
IIK Bayern
Testberichte, eigene Produktionen und Kurse zu Multimedia im Unterricht. Angebot des Instituts für Interkulturelle Kommunikation. Übungen und Sprachspiele. Prüfungen. Publikationen.
German as a Foreign Language
Publikation auf hohem Niveau, unterstützt von DAAD und GI, seit April 2000 online. Mit Beiträgen auf deutsch und englisch.
Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht
Erschien zunächst an der Universität Alberta in Kanada. Wird weitergeführt vom Sprachenzentrum der TU Darmstadt. Mit klugen Beiträgen, Rezensionen, Tagungsinformationen. Schwerpunkt ist nach wie vor der Bereich DaF, allerdings werden zunehmend auch andere Sprachen einbezogen. Zugang auch zur 2021 begründeten Zeitschrift "Korpora Deutsch als Fremdsprache".

Deutsche Sprache/n  

Rechtschreibreform, Varianten des Deutschen, Sprachpflege, Wörterbücher, Grammatik. Zertifikate und Tests.

DUDEN
Die Duden-Redaktion bietet hier u.a. einen Crashkurs Rechtschreibreform, eine Geschichte der Rechtschreibung, Gedanken zum Fremdwörtergebrauch und die Erläuterung von Grammatikbegriffen.
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache - DWDS
Unverzichtbar für alle, die sich kompetent und umfassend zum deutschen Wortschatz informieren wollen. "Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute" lautet die schlichte und zutreffende Beschreibung des Projektes, das von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften geleitet wird. Für Wissenschaftler wie Laien gleichermaßen hilfreich. Glänzend die Belegstellen und die Häufigkeitskurve zur Verwendung eines jeweiligen Wortes. 
IDS Mannheim
Auskunft zur Rechtschreibreform, die maßgeblichen Dokumente dazu. Zugang zu den Textkorpora und Informationen zur Arbeit des Instituts für deutsche Sprache.
Verein deutsche Sprache
Leitseite des "Vereins Deutsche Sprache", bekannt geworden durch seine Attacken gegen die Anglizismenflut bei Post und Bundesbahn.
Europäische Minderheitensprachen, Dialekte
Ressourcen zu europäischen Minderheitensprachen, einschließlich deutscher Dialekte/Varianten (u.a. Bairisch, Österreichisch, Schwäbisch).Funktioniert nicht mit allen Browsern.
Dialektkarte
Interaktive Landkarte des deutschsprachigen Raumes mit schriftlichen und akustischen Dialektbeispielen. Orientiert an den Wenker-Sätzen von 1876.
Österreichisches Deutsch
Gut gestaltete Seite zu Österreich, zum österreichischen Deutsch und zur österreichischen Sprachenpolitik.
Kultur und Sprache
Eine ausgezeichnete Seite des Referates "Kultur und Sprache" im österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, die in den Bereichen Deutsch als Fremdsprache und österreichische Landeskunde Seminare, Fortbildungen, sprachliche und landeskundliche Materialien anbietet.
Schweizer Deutsch
Amüsante aber auch nützliche englische Seite zum Schwyzerdütsch.
Jugendsprache
Spiegel online stellt eine Fülle brauchbarer Beiträge zum Themenbereich "Jugendsprache" zur Verfügung.
Deutsches Rechtswörterbuch
Das Deutsche Rechtswörterbuch online von "Aachenfahrt" bis "Schnappkorb". Nicht nur für Juristen ergiebige Wortschatzfundgrube und Nachschlagewerk.
Grimmsches Wörterbuch
Das Grimmsche Wörterbuch zur Nutzung online! Für Sprachwissenschaftler und Germanisten sehr hilfreiche Ressource.
DDR-Wortschatz
Saloppe Liste zu Ausdrücken und Redewendungen der DDR.
Grammis
Grammatisches Informationssystem des Instituts für deutsche Sprache (IDS Mannheim). Für alle, die Erklärungen und Hintergrundwissen zu grammatischen Phänomenen suchen. Interessant und vielseitig, macht Grammatik zugänglich und nachvollziehbar.
Mein Deutschbuch
Grundlagen der Grammatik des Deutschen.
fadaf: Zertifikate
DaF-Zertifikate und Prüfungsbeschreibungen des fadaf.
Sprachprüfungen für den Hochschulzugang
Seite des Studienkollegs für ausländische Studierende an der Universität Karlsruhe/KIT. Sprachprüfung zur Zulassung am Studienkolleg, DSH, Feststellungsprüfung, TestDaF.
GI-Einstufungstest
Seite zum Deutschlernen an den Goethe-Instituten mit einem Online-Einstufungstest unter "Testen Sie Ihr Deutsch".

 

Unterrichtspraxis, Arbeitsblätter, Materialien  

Unterrichtsmaterialien, Nutzung des Internets im DaF-Unterricht, Online-Übungen, Selbstlernmaterialien, Unterrichtsprojekte. Teilweise finden sich solche Angeboten auch in den vorangegangenen Rubriken.
 
DBS
Der deutsche Bildungsserver bietet unter verschiedenen Rubriken Unterrichtsmaterialien für Deutsch/DaF/DaZ.
SwissEduc
Schweizer Bildungsserver mit Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe.
ZUM
Unter "Deutsch" die Materialien der Zentrale für Unterrichtsmedien mit dem Schwerpunkt Literaturunterricht. Kreatives Schreiben, Schülerreferate, Oberstufenklausurthemen.
FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht
Sehr brauchbar durch eigene Materialien und durch die Links zu Landesbildstellen und Medienzentren mit einem Schatz an online zugänglichen Bild- und Textmaterialien.
Lehrerfreund
Ausgezeichnetes Linkverzeichnis zu Unterrichtsmaterialien Deutsch von Berthold Metz.
GI
Umfangreiche Zusammenstellung des Goethe-Instituts mit Materialien zum DaF-Unterricht, Informationen über Deutschprüfungen, Auskünften zu Deutschkursen, Hinweisen für Deutschlehrende unter "Deutsche Sprache".
Klett Lehrwerke
Startseite des Klett-Verlags zu den DaF-Lehrwerken des Verlags. Materialien, Unterrichtshilfen, Anregungen, didaktisierte Links, Online-Übungen, Tests.
Arbeitsblätter DaF
400 fertige Arbeitsblätter für Deutsch als Fremdsprache von Lorenz Derung. Vom gleichen Autor gibt es Materialien für den Deutschunterricht an Schweizer Schulen und für den Deutschunterricht an Gymnasien und Fachschulen in Deutschland und Österreich.
Gedichte im Unterricht - Interpretation und Produktion
Seite zum Themenbereich "Gedichte im Unterricht Deutsch und Deutsch als Fremdsprache", mit Gedichtinterpretationen, Vorschlägen zur Lyrikproduktion im Grammatikunterricht, Gedichtmodellen.
Wirtschaftsdeutsch
Wirtschafts-Sprachkurs "Marktplatz" der Deutschen Welle.
Crashkurs neue Rechtschreibung
In 25 Schritten zur neuen deutschen Rechtschreibung mit dem Duden-Verlag.
Podcast-Verzeichnis
Umfassendes Podcastverzeichnis, leider sehr viel nichtiges Zeug dabei.
Podcast in der Schule
Gute Einführung zum Einsatz von Podcasts in der Schule, mit Beispielen aus der Praxis unterschiedlicher Schulen.
Tandem Server Bochum
Ein internationales Projekt, das private Sprachlerntandems (Zweiergruppen) auf E-Mail-Basis für 29 Sprachenpaare (davon 16 mit Deutsch) zusammenführt. Zur Theorie und Methodik des Tandemlernens. Bibliographie.
 

Übersetzen, Dolmetschen  

Links für ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen und solche, die es werden wollen. Mit Online-Wörterbüchern und Übersetzungsprogrammen.
 
FTSK Germersheim
Seiten mit Infos zur Universität Mainz-Germersheim mit Studiengängen für Übersetzer und Dolmetscher.
VdUE
Homepage des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke. Rechte und Honorare.
Ohne Übersetzer keine Weltliteratur
Hommage des Unionsverlages an literarische Übersetzer. Informative Übersetzungsberichte.
Europäisches Übersetzerkollegium
Das Europäische Übersetzerkollegium (EÜK) Nordrhein-Westfalen basiert auf einem gleichnamigen e.V., der am 10.01.1978 unter der Schirmherrschaft von Heinrich Böll, Samuel Beckett, Max Frisch, Robert Minder und Mario Wandruszka gegründet wurde.
Lexikon der Konferenztechnik
Gut gemachtes, über Links auch weiterführendes Wörterbuch zum Dolmetschen, leider primär zur technischen Basis des Konferenzdolmetschens.
Language Technology
Lehrstück zur Verflechtung von Geheimdiensten und Übersetzungstechnologien/Spracherkennung am Beispiel der Firma Lernout & Hauspie. Umfangreiche Leseprobe frei. Gebührenpflichtiger Download.
Verbmobil
Hier wird bis in die Details ein hochinteressantes, 2000 beendetes Projekt zur automatischen Übersetzung von Spontansprache in Dialogsituationen vorgestellt.
Systran
Kostenloser automatischer Übersetzungsdienst für Texte und Webseiten von Systran, dem größten Anbieter von Übersetzungssoftware. Weniger Sprachen als Google Translate, in der Qualität auch häufig hinter Google zurück. Vergleichen mit Google und schauen, welcher Dienst für den jeweiligen Zweck brauchbarer ist.
Translate
Googles kostenloser automatischer Übersetzungsdienst. Übersetzt auch ganze Internet-Seiten bei vollständiger Eingabe der URL. Mit Vorleseservice bei einigen Sprachen, deutsche Stimme akzeptabel, mit leicht amerikanischem Akzent. Wunderbares Tool, um sich deutsche Texte als Unterstützung zum DaF-Unterricht vorlesen zu lassen!
IATE
Sehr anspruchsvolles Online-Wörterbuch "Interactive Terminology for Europe" der Europäischen Union zu 24 europäischen Sprachen (incl. Latein), nach Begriffen und Abkürzungen. Wurde 2007 Nachfolger von "Eurodicautom".
LEO English/German Dictionary
Das gerühmteste und wohl brauchbarste Online-Wörterbuch Englisch-Deutsch. Mit Diskussionsforen und Vokabeltrainern. Inzwischen gibt es "Leo" auch für Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch, Russisch, Portugiesisch und Polnisch!
Linguee
Sehr verdienstvoll ist auch das Projekt "Linguee", das ein redaktionelles Deutsch-Englisch-Wörterbuch mit einer Übersetzungs-Suchmaschine umfasst. Hier finden Sie nicht nur Bedeutungen, sondern auch jeweils Textauszüge mit dem gesuchten Wort/Ausdruck in Deutsch und Englisch. Ab Ende März 2013 auch mit anderen Sprachen.
Dictionarist
Mehrsprachiges Online-Wörterbuch mit ausgezeichneten Aussprachemodellen für 20 Sprachen aus der Türkei.

 

Wirtschaft, Arbeitswelt  

Faktenhartes Wirtschaftsdeutsch wird im Ausland häufig nachgefragt. Da ist der gestresste Fremdsprachenlehrende schon dankbar für Erste Hilfe aus dem Internet.
 
Forum Wirtschaftsdeutsch
Unverzichtbare DaF-Seite des Instituts für Internationale Kommunikation Düsseldorf mit solide kommentierten Links in der "Webliographie Wirtschaftsdeutsch", Fachberatung, Einstufungstests DaF und Wirtschaftsdeutsch, Forum DaF.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Forschungsorientierte Nachrichten und Untersuchungen zur Wirtschaft, Konjunkturdaten, Hinweise auf Publikationen, Links. Wirtschaftsnah, zensierte 2011 die Untersuchung "Fachkräftemangel in Deutschland: eine Fata Morgana" zu "Fachkräftemangel kurzfristig noch nicht in Sicht".
IW
Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft präsentiert online wöchentlich neue Wirtschaftsdaten mit Graphiken und Schaubildern.
Deutsche Bundesbank
Informationsgesättigter Internet-Auftritt der Bundesbank. Deutsche Banknoten mit Abbildung und Beschreibung. Unter "Monatsberichte" Materialien zum Herunterladen: Konjunktur, öffentliche Finanzen, Außenhandel. Euro-Umrechnung.
BdB - Bankenverband
Brauchbare Seiten des Bundesverbandes deutscher Banken. Ohne Zurückhaltung parteiisch, aber gut informiert. Nützliche Materialien unter "Schule/Lehrer".
DIHK
Die Seite des Deutschen Industrie- und Handelstags und der IHKs. Für Auslandslehrer wichtig ist auch der Link unter "AHK" zu den Auslandshandelskammern mit den Außenhandelsdaten der jeweiligen Länder.
BDA
Seite der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände - mit Statistiken/Graphiken zum "Standort Deutschland" aus Unternehmersicht.
Messen
Vom Verband der deutschen Messewirtschaft (AUMA), nach verschiedenen Suchkategorien zugänglich. Birgt Schätze.
BASF
Repräsentatives Beispiel, wie eine komplexe Unternehmensstruktur mit Aktivitäten in 39 Ländern im Internet dargestellt werden kann. Überladen mit Werbebotschaften und Webdesign.
Berufenet
Umfassendes Berufe-Verzeichnis mit Anforderungsprofilen, Bildern aus dem Berufsalltag, Ausbildungswegen. Über das Logo Zugang zur Bundesagentur für Arbeit.
DGB
Hier stellt der Deutsche Gewerkschaftsbund seine Organisation und seine Aktivitäten vor. Kampagnen, Kongresse, Themenarchiv "Infothek".
Stellenmarkt und Karriereplaner für Hochschulabsolventen
Clevere Seite mit Stellenmarkt, Praktikumsplätzen, Diplomarbeitenbörse und Bewerbungstipps für Hochschulabsolventen.
Berufswahltest
Vorbereitung auf die Berufswahl von der Ausbildungsoffensive Bayern.
Bewerber-Tests
Verdienstvolles, allerdings zeitaufwendiges Angebot zur Vorbereitung auf Einstellungs-Tests von Focus.
Börsenlexikon
Umfangreiches, gehaltvolles Lexikon mit aktuellen Beiträgen zur Wirtschaft von der FAZnet.
Aktienanalysen
Neben Charts und Börsennachrichten bietet diese Seite auch verschiedene Angaben zu den Unternehmen einschließlich Internetadressen.
 

Recht, Gesetze, Gerichte, Polizei  

Vor allem in GUS-Ländern bedeutet Fremdsprachenunterricht bisweilen auch Unterricht in der Fachsprache Jura. Und welcher Deutschlehrer hat schon juristische Texte in der Handbibliothek? Ergänzende Links zur Jurisdiktive und zur Exekutive/Polizei.
 
Forum Recht
Einzelne Entscheidungen und Foren zu allen Bereichen des deutsches Rechts.
Juracafé
Komplexes, gut gestaltetes Internet-Portal für Juristen, Nachrichten aus der Welt des Rechtes, Links, Rechtslexikon, Ausbildung, Gesetze.
Deutsche Gesetzestexte
Zugriff auf die im Internet frei verfügbaren deutschen Gesetzestexte vom Bundesministerium der Justiz.
Strafgesetzbuch
Ob die Seite von Ralf von Oertzen wirklich "alles zum Strafgesetzbuch" bietet, kann ich nicht beurteilen. Aber sie bietet enorm viel, nämlich die Paragraphen des Strafgesetzbuches mit Kommentaren und weiterführenden Links.
Presserecht
Plattform einer Berliner Kanzlei zum Presserecht. Aktuelle Meldungen, Gesetze, Urteile, Links, Dateien.
Pressekodex
Seite des deutschen Presserates mit der Geschichte und aktuellen Ausbildung des Pressekodex.
Familienrecht
Formal hat die Seite Schwächen, doch die Inhalte sind solide und umfassend dargestellt. Und die Bearbeiter sind hochrangige Experten!
Umweltrecht
Gesetzestexte zum Umweltrecht von der Gewerbeaufsicht Baden-Württemberg.
Gesellschaft für Umweltrecht
Die Gesellschaft für Umweltrecht präsentiert auf ihrer Website ein Linkverzeichnis zum Umweltrecht, Tagungshinweise und interessante Veröffentlichungen als PDF-Downloads.
Rechtsnachrichten
Informationen des Deubner-Verlages mit Nachrichtenspiegel/Urteilen nach Rechtsbereichen geordnet unter "News".
Deutsche Gerichte
Das Justizportal des Bundes und der Länder bietet Zugang zu allen deutschen Gerichten, vom Bundesverfassungsgericht bis zu den Amtsgerichten, zu Verwaltungsgerichten, Sozial- und Arbeitsgerichten.
Gewerkschaft der Polizei (GdP)
Informative Seite zum Polizeidienst und zum Recht in Deutschland aus der Sicht der - gewerkschaftlich organisierten - Exekutive. Lohnend auch die Links zu den Landesbezirken. Teilweise mit interessanten Einsatzberichte, etwa von der Wasserschutzpolizei.
 

Naturwissenschaften, Technik, Medizin  

Ein weites Feld, das traditionell in den Bereich des Deutschunterrichtes im Ausland gehörte und noch immer Interessantes für Deutschlerner zu bieten hat. Fachunterricht-Links in der Rubrik "Schule, ..." und bei den beiden großen Bildungsservern (ZUM, DBS).
 
Astronomie
Bestechend gemachter Netzplatz für Himmelsgucker. Bietet unter "Online-Planetarium" den jeweils aktuellen Sternenhimmel, unter "Der Himmel aktuell" eine Beschreibung, ferner eine Astronomie-Datenbank, "Astronomie für Kinder" u.A. mehr
Astronomie für Anfänger
Meine eigene Seite zur Amateur-Astronomie. Voraussetzungen, Grundentscheidungen, Ferngläser, Teleskope, Himmelsobjekte, Praxistipps, Glossar, Typologie der Sternengucker.
Meteorologie und Geodynamik
Österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Alles zum Wetter weltweit und einiges mehr.
Deutsches Museum
Materialreiche Seite des Museums für Naturwissenschaft und Technik in München.
DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Startrampe für eine Reise in den Weltraum. Umfassende Informationen zur deutschen Luft- und Raumfahrt.
GEO
Die gelungene Internet-Ausgabe des gleichnamigen Wissensmagazins. Info-Schatz unter "Suche". Archiv mit Suchfunktion, doch leider nur mit Verweisen, ohne Inhalte.
Volkswagen
Seite des Autobauers mit Modell-Konfigurator, Technik-Lexikon und "Mobilität der Zukunft" (ladeintensives Flash "Volkswagen 2028"). Erst über die Sitemap kommt man zu den auch für Nicht-Kaufinteressierte nützlichen Gehalten.
Erneuerbare Energien
Ein Informationsangebot zu erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit mit Informationen, Unterrichtsmaterialien und didaktischen Hinweisen.
BW Agrar
Aktuelle Informationen zur Agrarwirtschaft vom Landesbauernverband Baden-Württemberg.
Zoo Basel
Liebevoll gemachte Seiten des Basler Zoos, mit sehr fundierten Informationen zu den einzelnen Tierarten und Tierindividuen.
Bäume
Eine informative Seite zu Bäumen und zur Baumpflege von einem Kletterfirmen-Dienst.
Deutsches Rotes Kreuz
Kluge Seite des DRK mit Infos zum humanitären Völkerrecht, sehr guten Erste-Hilfe-Tipps, Stellenangeboten.
Ärztezeitung
Für medizinisch Interessierte und Ärzte bietet die Online-Ausgabe der Ärztezeitung aktuelle Informationen und Aufsätze aus erster Hand.
psychologie heute
Beiträge aus der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift. Nachrichten aus Forschung und Praxis der Psychologie.

Schule, Bildung, Pädagogik  

Hier finden Sie Informationen zum deutschen Schulsystem, zur Erwachsenenbildung und zur Pädagogik. Ferner Links zu Schulen, Volkshochschulen, Bildungseinrichtungen.
 
DGfE
Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften informiert hier über das Pädagogik-Studium in Deutschland, Studienseminare und Forschungsstätten.
GEW
Die Ressourcensammlung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg zu rechtlichen, organisatorischen und politisch-konzeptionellen Fragen des Schul- und Hochschulbereiches ist über die Suchfunktion zugänglich.
Schulamt Karlsruhe
Hilfreich für Informationen über das deutsche Schulwesen am Beispiel Baden-Württembergs. Schularten, Bildungspläne, Förderungsprogramme, Prüfungen, Fortbildungen.
Pädagogik
Videoeinführung in die allgemeine Pädagogik - Vorlesungsreihe an der Ludwig-Maximilians-Universität München Sommersemester 2006.
SchulWeb
Seit 1995 aktiv und immer besser: die Koordinationsstelle für die deutschen Schulen im Internet. Mit Schul-Links, Unterrichtsmaterialien, Schulzeitungen, Tipps und Anregungen.
Waldorfschulen
Informationen zu den Waldorfschulen und zur Waldorfpädagogik allgemein.
Reformpädagogik
Das Archiv für Reformpädagogik an der Humboldt-Universität Berlin stellt 24000 Dokumente zur Geschichte der Bewegung, zu den verschiedenen Ansätzen und zur Theoriebildung bereit. Online sind leider nicht alle Dokumente zugänglich.
VHS
Der Deutsche Volkshochschulverband informiert über seine Arbeit, über Konzepte der Erwachsenenbildung, über seine Mitgliedsverbände.
 

Hochschule, Studium  

Links zum deutschen Hochschulsystem, zu Studienbedingungen und studentischem Leben. Spezifische Informationen für Ausländer auch unter "Auswärtige Kulturarbeit".
 
INTERNET-Studienführer
Beispielhaftes Angebot der Uni Münster für Studieninteressierte mit Fächerauswahl, Leistungsanforderungen, Anfängerhilfen, Studienberatung.
Deutscher Hochschulverband
Der DHV ist die Standesvertretung der Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Weitreichende Informationen zum deutschen Hochschulwesen. Zugang zu Stiftung, Zeitschrift "Forschung und Lehre", Beratungsangeboten, Service-Downloads.
Deutsches Studentenwerk
Information über die Arbeit der deutschen Studentenwerke, soziale Daten zur deutschen Studentenschaft, Studieninformationen.
Hochschulinformationssystem
Das HIS bietet im öffentlichen Auftrag Hardware- und Softwarelösungen, Analysen und Berichte zur Hochschulentwicklung sowie Schulungen für Hochschulverwaltungen.
Centrum für Hochschulentwicklung
Von der Bertelsmann-Stiftung getragene wirtschaftsnahe "Denkfabrik" zur Reform des deutschen Hochschulwesens, zur Beratung von Politikern und Hochschulen. Informative Seite mit Projekten, Untersuchungen, Hochschulrankings.
Studienberatung
Beispielhaftes Angebot des Studierenden-Rates an der Universität Heidelberg für Erstsemester.
Studienkolleg
Seite für ausländische Studierende am KIT/Universität Karlsruhe. Unter "Prüfungen" ausführliche Informationen zur Sprachprüfung für den Hochschulzugang DSH mit Beispielen zur Prüfungsvorbereitung.
UNICUM
Die überregionale deutsche Studentenzeitschrift ist auch online nützlich für Fragen rund ums Studium, Praktika, Jobs, Karriereplanung.
COUSIN
Links und Informationen zum Verbindungswesen an deutschsprachigen Hochschulen.
Texte zu hochschulpolitischen Themen
Vom AStA der Universität Potsdam stammt diese Seite zu aktuellen hochschulpolitischen Themen.

Wissenschaft und Forschung  

Links zu wissenschaftlichen Einrichtungen, Forschungsinstituten, Akademien und zur Forschungsförderung.

Bundesministerium für Bildung und Forschung
Unentbehrlich für die fundierte Information zum offiziellen Wissenschaftsgeschehen in Deutschland.
BMBWF Österreich
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Österreich informiert über den Schul- und Hochschulbetrieb.
Schweizerischer Wissenschaftsrat
In vier Sprachen verfügbare Seite aus der Schweiz mit den Schwerpunkten Forschungspolitik, Hochschulpolitik, Technologiepolitik und Umweltforschungspolitik. Links zur Schweizer Politik und Gesellschaft, Hochschullandschaft und Forschung.
Informationsdienst Wissenschaft (idw)
Initiative zur Förderung der Kontakte Wissenschaft-Öffentlichkeit, Wissenschaft-Wirtschaft. Sehr brauchbares Archiv mit Projekten im Bereich Angewandte Forschung.
Forschungsförderung
ELFI - Servicestelle für Elektronische Forschungsförder-Informationen.
Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
Die 16 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft arbeiten für "langfristige Forschungsziele des Staates" im naturwissenschaftlich-technischen und im biologisch-medizinischen Bereich. Links zu den Zentren.
Fraunhofer-Gesellschaft
Die Fraunhofer-Gesellschaft widmet sich der angewandten Forschung. Informationen zu Publikationen, Veranstaltungen, Stellen. Links zu den Forschungsgebieten und Instituten.
Max-Planck-Gesellschaft
Grundlagenforschung in den Natur-, Geistes- und Biowissenschaften ist die Aufgabe der insgesamt 80 Institute, Forschungsstellen, Laboratorien und Arbeitsgruppen der MPG, die hier vorgestellt werden.
 

Auswärtige Kulturarbeit, Austauschprogramme, Stipendien  

Links zu den kulturellen Auslandsbeziehungen deutschsprachiger Länder, zu Organisationen des wissenschaftlichen und kulturellen Austausches und zu Stipendiengebern für Deutschlehrende, Studierende und Wissenschaftler.
 
Goethe-Institut
Gut gemacht, schnell, informativ. Sprachlern- und Kulturangebote.
Institut für Auslandsbeziehungen
Lohnende Seite zur kulturellen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Ausland. Zugang zur vielseitigen Zeitschrifte "Kulturaustausch" und zu den Deutschlern-Angeboten des IfA.
Pro Helvetia
Die Kulturstiftung "Pro Helvetia" leistet ein Gutteil der ausländischen Kulturarbeit für die Schweiz.
Österreichischer Austauschdienst
Die OeAD-GmbH ist die zentrale österreichische Einrichtung für internationale Mobilitäts- und Kooperationsprogramme in Bildung, Wissenschaft und Forschung.
PAD - Aufbau und Organisation
Informationsseite des Pädagogischen Austauschdienstes der Kultusministerkonferenz.
DAAD
Komplexe Seite mit den Informationsangeboten des DAAD zum Studium in Deutschland und im Ausland, Stipendienprogrammen, Hochschulprojekten, Publikationen, Alumni-Forum.
GIZ
Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmBH (ehemals GTZ) ist in 130 Länder tätig zur Verbesserung der Lebensbedingungen. Sie unterhält auch eigene Sprachlernprogramme.
Alexander von Humboldt-Stiftung
Fördert hochqualifizierte ausländische Akademiker bei einem Forschungsvorhaben in Deutschland. Präsentation der Stiftung, Programme, Publikationen, Links zu Humboldt-Clubs, Forum.
Index Deutscher Stiftungen
Adressen und Links deutscher Stiftungen, Fördertipps für Studierende, Kontaktadressen von Stiftungsforschern und allgemeine Informationen zu Stiftungen und Fördermöglichkeiten.

Kinderseiten  

Internet-Seiten, die sich an Kinder wenden und die auch im Deutschunterricht mit Kindern nützlich sein können. Teilweise auch für ältere Deutsch-Anfänger geeignet.
 
Blinde Kuh
1997 gestartete Suchmaschine speziell für Kinderthemen. Linkliste, Online-Spiele.
Kindernetz
Umfangreiches Bildungsangebot des SWR für Kinder und Jugendliche. Unter "Minitz" Zugang zu Nachrichten, die für Kinder aufbereitet sind, unter "Oli's wilde Welt" geht es zu Tierthemen.
KIRAKA
Das Kinderradio des WDR: U.a. Kindernachrichten, Wissen, Spielen, Lachen und Musik. Texte können gehört und parallel gelesen werden - wunderbare Sprachübungen!
Kinder-ARD
Umfangreiche Kinder- und Familienangebote der ARD.
Kinderkurier
Kinder- und Jugendseite der österreichischen Tageszeitung Kurier mit Nachrichten, Workshops, Tipps.
Sowieso
Witzige und kritische Online-Zeitschrift für Kids. Mit reichhaltigem Archiv zu den unterschiedlichsten Themen.
GEOlino
Die herausragende Kinderseite des Wissenschaftsmagazins GEO mit locker aufbereiteter Naturkunde.
Bauernhof
Themen der Landwirtschaft, unterhaltsam aufbereitet. Bauernhoflexikon vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V.. Tierzucht, Pflanzenkunde. Spiele.
Oeko Leo
Umweltmagazin für Kinder - vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Etwas schlicht und besser gemeint als gemacht.
Grimm, Busch, Hoffmann
"Klassische" deutsche Bildergeschichten und Märchen präsentiert die Fremdsprachenabteilung der Virginia Commonwealth University auf einer brillant gemachten Seite! Teilweise deutsch-englisch.
Sagen und Märchen - Texte und Hörbücher
Umfangreiche Sammlung von griechischen und römischen Sagen, von Märchen (Grimm, Andersen) und sonstigen Kindertexten, teilweise auch als Hördateien! Von Labbé, einem Anbieter pädagogischer Materialien.
99 Kinderfragen
Eine Sammlung von Kinderfragen der Altersstufe 0-6, Kleinkind, Vorschulzeit. Die Fragen werden untersucht und erörtert unter dem Gesichtspunkt der kindlichen Sprachentwicklung bis hin zur Schulreife. Daher ist diese Sammlung auch relevant für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache.
 

Jugendseiten  

Links für Jugendliche und junge Erwachsene zu Geschichte, Politik, Engagement, Gesundheit, Wissen, Kultur und Freizeit.
 
Archiv der Jugendkulturen
Das Berliner Archiv der Jugendkulturen hat sich der "Förderung von jugendkultureller Vielfalt und Toleranz, Forschung und Bildung" verschrieben. Es sammelt und präsentiert seit 1998 Zeugnisse der Jugendkulturen. Online wird über Ausstellungen und Projekt informiert.
Jugend forscht
Teilnahmebedingungen und Projekt-Archiv. Interessant auch "Aktuelles" zu Umweltschutz, Computer u.a. sowie die Infos über die "Schülerforen" von Jugend forscht.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind auch einige Seiten für Jugendliche zu Gesundheitsthemen verborgen. Vor allem aber wendet sich der Auftritt mit den einschlägigen Angeboten und Materialien an Lehrkräfte und Eltern.
Interconnections
Inhaltsreiche Seite eines Verlages für Job-, Reise- und Jugendaustauschliteratur zu den Bereichen Austausch, Auslandsjobs (Au-pair u.a.), Fortbildung, Jugendreisen (Interrail u.a.), Zivildienst im Ausland.
Youth for Understanding
Die Schüleraustauschorganisation YFU hat in Deutschland, der Schweiz und Österreich eigene Landesverbänd. Hier habe ich die Seite aus Österreich verlinkt, da diese besonders inhaltsreich und informativ ist.
deutsches jugendherbergswerk
Die Seite für das preiswerte und gesellige Reisen, vor allem - aber nicht nur - für Jugendliche. Mit Link zum Internationalen Jugendherbergswerk.
Comics und Cartoons
Zugang zu einer breiten Auswahl deutscher Comics-Seiten im Internet, knapp kommentiert. Leider seit 2009 nicht mehr aktualisiert, viele Links "tot".
Fluter
Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung. Ausgezeichnete Beiträge in der hervorragend geschriebenen Printausgabe, sehr brauchbar im DaF-Unterricht. Richtet sich eher an ältere Jugendliche, Studierende, junge Erwachsene. Auch für ältere Leser interessant. Landeskundlich und allgemeinbildend höchst relevant. Video-Beiträge online.
jetzt
Vielfältiges, informatives und unterhaltsames Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung.
 

Nachlese 

"Vermischte" Links, die Lehrkräften und Lernenden im Bereich Auslandsgermanistik/DaF/DaZ auch hilfreich sein können.
 
Allgemeinbildung
Etwa 8.000 Online-Übungen und Arbeitsmaterialien zur Allgemeinbildung.
Geräuscharchiv
Einst ein umwerfend gutes online Geräuscharchiv aus der Schweiz ("Soundeffects"), Vogelstimmen, Stadtgeräusche, Maschinen, Geräte und anderes mehr. Inzwischen weitgehend kommerzialisiert, aber es finden sich noch kostenfreie Angebote und Hörproben.
Liste der Sprachspiele
Von "Abkürzungen" bis "Wunderkind" gute Spielanregungen für den Sprachunterricht.
Zungenbrecher
Bekannte und weniger bekannte deutsche Zungenbrecher.
Zungenbrecher für Kinder
Vom Kidsweb eine Sammlung teilweise selbstgebastelter Zungenbrecher.
Anagramm-Generator
Welche Wörter lassen sich aus den Buchstaben eines beliebigen Wortes oder Namens bilden? Interessante Wortschatzübung.
Günters Poetron-Zone/Text-Generatoren
Wie wäre es zur Entspannung mit einem Zufallsgedicht oder einem flotten Werbespruch? Auch ein interessanter Test für Gedichtekenner wird geboten.
Deutsches Reimwörterverzeichnis
Hervorragendes interaktives Wortverzeichnis aus der Schweiz, das nach Endungen unterschiedlicher Länge durchsucht werden kann. Für Poeten, Reimer, Hochzeitsredner und so fort nützlich. Mit zurückhaltendem Werbungsanteil, in wohltuendem Unterschied zu ähnlichen - schlechter gemachten - Angeboten.
"The German Language Is Special"
Last not least, zur Aufmunterung für resignierende Deutsch-Lerner mit Englisch als Herkunftsprache fünf Beiträge von ThoughtCo zu den Besonderheiten des Deutschen, unter anderem ein längeres Zitat aus Mark Twains "The Awful German Language".






KULTURELLE VERBINDUNGSARBEIT UND NETZGEBRAUCH     

aus: Info DaF 6/1998 (Auszug, mit geringfügigen Änderungen und Ergänzungen)

 

Wer mit Büchern zu arbeiten und zu leben gewohnt ist, beobachtet irritiert, wie ein neues Medium sich anheischig macht, das Buch neu und besser wiederzuerfinden: das Internet. Entwickelt als Computernetzwerk für militärische und politische Zwecke, später auf wissenschaftliche Nutzung erweitert, ist "das Netz" seit einigen Jahren in explosionsartiger Ausdehnung begriffen, sowohl was die angebotenen Inhalte, als auch die Zahl der Nutzer und Nutzungen betrifft. Damit einher geht ein forsches Selbstbewußtsein von Teilen der Nutzergemeinschaft, die mit messianischem Gestus wieder einmal ein neues Zeitalter heraufkommen sehen. Mit umwerfend unschuldiger Frische werden Informationsangebote, die in ihrer traditionellen Printform keines sonderlichen Interesses würdig wären, mit einer Aura des Besonderen versehen, nur weil sie - in meist dürftiger Form - per Internet zugänglich sind.1)

Auch in der Begrifflichkeit tritt das junge Medium unverfroren das Erbe des ehrwürdigen Buches an. Das ganze Internet sei eine riesige Bibliothek, wird behauptet, die einzelnen Inhalte werden "Seiten" genannt, auch wenn es sich um Video- oder Audioangebote handelt. Zugriff auf diese hat der Internet-Nutzer oder die Nutzerin durch einen "Browser", was soviel wie "Blätterhilfe" bedeutet. Und wer bestimmte "Seiten" öfter besuchen möchte, setzt eine "Bookmark", ein "Lesezeichen".

Sind das alles nur Zeichen einer Hysterie, die am Ende vor allem eines beweist: Dass das Medium Buch eben doch unschlagbar sei? Vorsicht, das Internet ist noch jung und hat ein Recht darauf, in der Begrifflichkeit vertraute Bereiche zu belehnen und zu Beginn auch Peinlichkeiten zu produzieren. Es bietet jedoch bereits jetzt für den Fremdsprachenbereich, und damit auch für Deutsch als Fremdsprache, Hilfestellungen, von denen wir bisher nur zu träumen wagten. Von den auch in dieser Zeitschrift bereits genannten und teilweise beschriebenen Möglichkeiten2) möchte ich zwei besonders herausheben: 1. Die Gestaltung einer je sprachspezifischen Informations- und Gesprächsgemeinschaft über Ländergrenzen hinweg, ohne Rücksicht auf geographische, politische, soziale oder psychologische Barrieren - mit einer, vorläufig noch erheblichen, Einschränkung: die Teilnehmer des Gespräches müssen auf einen Computer mit Internet-Zugang zugreifen können, materialiter und von ihrer Kompetenz her. 2. Die Bereitstellung eines prinzipiell unabsehbaren Fundus an Informationen und Materialien aus und über Deutschland, zu Gesellschaft und Kultur, zur Sprache - aber auch zu spezifisch wissenschaftlichen und fachdidaktischen Anliegen im Bereich Germanistik/Deutsch als Fremdsprache. Wenn ich dafür den Begriff "Informantensystem" anbiete, geschieht das mit einem ironischen Unterton - die "Informanten" der Stasi und anderer Geheimdienste werden konterkariert durch ein System, das prinzipiell alle Informationen Allen zugänglich machen kann.

Während der erste Punkt vor allem für Deutschlernende relevant ist, die nun beispielsweise via Internet an jedem Punkt des Globus tagesaktuell und unabhängig von einer bestimmten Fluggesellschaft deutschsprachige Zeitungen lesen können oder in Plauderstuben, Chat-Rooms, mit Deutschsprechern der ganzen Welt ins (schriftliche) "Gespräch" kommen können, das durch E-Mail-Partnerschaften bei Interesse vertieft werden kann, bezieht sich der zweite Punkt vor allem auf Deutschlehrende im Ausland, die bekanntlich nicht allzu oft die Gunst eines Goethe-Instituts mit wohlausgestatteter Bibliothek in unmittelbarer Nachbarschaft genießen.


Im abgeschnittenen Kontext

Was das Abgeschnittensein von vertrauten Bibliothekskontakten bedeutet, konnte ich persönlich in meiner Arbeit als DAAD-Regionallektor in Kasachstan 1993-1996 erfahren. Ich war Ansprechpartner der Kolleginnen und Kollegen vor Ort für ein Fragenspektrum von der deutschen Gegenwartsliteratur über den kommunikativen Deutschunterricht bis zur Fachsprache Jura. Ferner sollte ich Bildungsadministratoren erklären, welche Fremdsprachen an deutschen Schulen mit wie vielen Wochenstunden gelehrt werden, wie Prüfungsordnungen an deutschen Hochschulen aussehen und welche Forschungseinrichtungen sich mit Lasertechnologien befassen - um nur einige Beispiele zu nennen. Dazu kam, selbstverständlich, die eigene Unterrichtsvorbereitung. Und alles unter den Bedingungen, dass Telefonverbindungen nach Deutschland häufig zusammenbrachen, die Deutsche Welle meist nur verrauscht zu empfangen war, deutschsprachige Tageszeitungen vom Lufthansa-Bordservice bezogen werden mussten und die nächste moderne Bibliothek mit deutschsprachigem Bestand 1000 Kilometer entfernt lag.

Mangelhafter Zugang zu Informationen wird in den Aufgabenfeldern, die Deutsch als Fremdsprache im Ausland wesentlich betreffen, zu einem gravierenden Problem. Diese Aufgabenfelder gehören über die "reine" (und so ohnedies inexistente) Sprachvermittlung hinaus in den weiteren Kontext der kulturellen und gesellschaftlichen Vermittlungsarbeit. In seinem "Handbuch Lektorenarbeit" beschreibt der DAAD auf 46 Zeilen zu 80 Anschlägen das Tätigkeitsfeld eines Lektors ganz entsprechend, was in LektorInnenkreisen den Begriff "Allzweckwaffe" zur ironischen Selbstdefinition provoziert hat. Der Lektor/die Lektorin sei "Informations- und Beratungsinstanz in allen Angelegenheiten, die Deutschland betreffen"3). Ähnlich präsentiert sich die Situation bei anderen Mittlerorganisationen, die im Bereich Deutsch als Fremdsprache tätig sind. So bestimmt der Pressereferent des Goethe-Instituts die Hauptaufgabe der GI-Mitarbeiter im Ausland als "kulturelle Verbindungsarbeit"4), wie ja in der Spracharbeit der Institute seit langem schon die "pädagogische Verbindungsarbeit" Gewicht gewinne gegenüber dem direkten Sprachunterricht. Kostenbewußte Vermittlung von Informationen und Kontakten tritt hier als neue Erscheinungsform der aus der Entwicklungspolitik bekannten "Hilfe zur Selbsthilfe" an die Stelle einer veranstaltungsorientierten auswärtigen Kulturpolitik.5) Wer aber Informationen weitergeben soll, muss sie zunächst einmal selbst haben - oder doch zumindest die Mittel anbieten können, diese zu beschaffen.

Hier kommt dem Internet für die auswärtige Kulturarbeit und die Arbeit der Kulturmittler insgesamt eine Bedeutung zu, die in ihrem vollen Umfang längst nicht in das allgemeine Bewußtsein gedrungen ist und deren Realisierung teilweise auch noch an technischen Voraussetzungen scheitert.

(...)

**************


1) In der Zeitschrift "T-Online", Heft 1/1998, S. 114 wird z.B. eine reichlich blasse Internetseite zum Käse, die von jedem einschlägigen Taschenbuch weit in den Schatten gestellt wird, wie folgt angepriesen: "Ein Genuß für Käsefreunde und solche, die es werden wollen. Das umfangreiche Käse-Bilderlexikon verrät alles über alle Käsesorten der Welt (...)." De facto werden jedoch z.B. aus Deutschland ganze 8 vermeintliche Sorten vorgestellt, darunter "Bergader", "Doppelrahmstufe" und "Weichkäse"!
2) Z.B. von Dietmar Rösler in seinem Aufsatz "Autonomes Lernen?", Info DaF 1/1998, S. 12f.
3) DAAD (Hg.): Handbuch für Lektorenarbeit, Vorwort. Dort wird auch noch präzisiert, dass es sich dabei um "wissenschaftliche Fragen ebenso wie Förderfragen, Alltagsdinge ebenso wie Politik und Kultur" handele. Zu den Lehraufgaben werden folgende Gebiete angegeben: "Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Didaktik und Landeskunde", ferner nicht-philologische Disziplinen wie Jura, Ökonomie, Politikwissenschaft und Geschichte.
4) Zeitschrift für Kulturaustausch, Heft 1&2/1997, "Merkur statt Titan", S. 16f. Kritische Anmerkungen von Albert Wassener zu diesem Beitrag finden sich in der gleichen Zeitschrift, Heft 4/1997, S. 10ff.
5) Wieweit die hier aufscheinende Parallele von Entwicklungshilfepolitik und auswärtiger Kulturpolitik nicht letztere desavouiert, wäre eine noch der Erörterung würdige Frage.





SUCHEN UND FINDEN IM INTERNET


Grundsätzlich gibt es vier Wege, im Internet fündig zu werden: Über eine Suchmaschine, über einen Netzkatalog, über eine Themenseite oder mit einer Web-Adresse.
Suche ich etwa Informationen über deutschsprachige Literatur, so kann ich es zunächst einmal auf gut Glück mit der Internet-Adresse "www.literatur.de" oder "www.germanistik.de" versuchen. Dabei werde ich allerdings schnell lernen, das Adressen nach diesem Muster gerne von kommerziellen Einrichtungen im entsprechenden Sachbereich genutzt werden oder zum Legen von Fährten. "Germanistik.de" z.B. führt uns auf die Seite des Iudicium-Verlages - die allerdings durchaus auch allgemein brauchbar ist. Die Seite "Handke.de" führt zum Dachdeckerunternehmen Stefan Handke, keineswegs zu einer Seite über den Schriftsteller Peter Handke.
Thematische Seiten können als Startpunkt für weitere Recherchen benutzt werden. Will ich mich über den Angelsport informieren, kann ich z.B. auf die Seite von Anglerorganisationen gehen. Die Wikipedia ist sicherlich die wichtigste Sammlung thematischer Seiten, die als Startpunkt für weitere Recherchen dienen können. Dazu helfen etwa die Quellenangaben oder die zum Thema gehörigen Linklisten am Ende vieler Wiki-Beiträge.
Netzkataloge, Linkverzeichnisse und Portale bieten Sammlungen von thematisch geordneten Internetadressen. Zum Bereich Deutsch als Fremdsprache werden solche Verzeichnisse vor allem von einschlägigen Bildungseinrichtungen wie etwa dem Goethe-Institut erstellt und betreut. Ob solche Verzeichnisse hilfreich sind, hängt von der Qualität der Kommentare zu den Links ab. Privat gestaltete Seiten sind dabei oft informativer, da sie nicht die Rücksichten institutioneller Seiten üben müssen. Oft aber enttäuschen sie auch durch veraltete Links, extrem subjektive Kommentare oder Dilettantismus. Linkverzeichnisse liefern neben hilfreichen Hinweisen auf jeweils relevante Seiten auch allgemein einen nützlichen Überblick dazu, was es zum Thema gibt. Der Suchende bekommt dabei oft auch Hinweise zur Gliederung bzw. zum Umfeld seines Themas.
Am effektivsten kommen wir bei einem einzelnen thematischen Problem mit Suchmaschinen voran - vorausgesetzt, wir können damit umgehen! Wir ersparen uns Frustrationen und ergebnisarmes Herumklicken, wenn wir uns bei der Suche die richtigen Suchworte einfallen lassen.


Regeln für die Arbeit mit Suchmaschinen

Auch die Arbeit mit Suchmaschinen will gelernt sein. Nichts geht dabei über die Praxis, die eigene experimentelle Arbeit, das überlegte Herumprobieren. Dabei ist es sehr hilfreich, folgende Regeln zu beachten:

Seien Sie genau. "Handke" ist für Literaturwissenschaftler eine klare Suchanfrage, für Suchmaschinen zu allgemein. "Peter Handke" sollte die Eingabe schon zumindest lauten.

Ergänzen Sie den zentralen Suchbegriff oder den Suchnamen durch weitere Angaben. Wenn sie den Theaterregisseur Peter Stein suchen, sollten sie eingeben "Peter Stein Regisseur", sonst erscheinen auch der Heilpraktiker Peter Stein oder der CDU-Abgeordnete Peter Stein in Ihrer Ergebnisliste.

Verknüpfen Sie kategorisierende mit inhaltlichen Begriffen/Wörtern. Wenn sie z.B. nach dem Volkslied "Am Brunnen vor dem Tore" suchen, bekommen Sie mit "Volkslied Brunnen" bessere Ergebnisse als mit "Brunnen Tore" oder "Volkslied Wandermotiv".
Fragen Sie sich, welche Wörter oder Satzfragmente in den Seiten auftauchen könnten, sollten. Das dürfen durchaus auch banale Alltagsaussagen sein wie "da steht ein" - in Verbindung mit speziellen Suchworten (in diesem Falle "Volkslied") werden sie relevant. Auf diese Weise können Sie z.B. Lieder, Gedichte, Sachtexte wieder finden, von denen Ihnen nur noch Bruchstücke erinnerlich sind.

Arbeiten Sie mit Copy-Paste. Kopieren Sie Ausdrücke aus Seiten, die Ihnen hilfreich sind, und lassen Sie danach suchen. Das ist insbesondere nützlich bei Seiten in anderen Sprachen, die Sie nicht vollständig beherrschen. So können Sie auch nach Ergebnissen in diesen Sprachen suchen und sich interessante Seiten dann übersetzen lassen von Google Translate.

Kalkulieren Sie die Automatismen der Suchmaschinen ein. Google z.B. interpretiert "Musil" schon mal als Fehlschreibung von "Musik" (K und L liegen auf der Tastatur nebeneinander) und bietet Ihnen entsprechende Suchergebnisse an, in denen nicht der von Ihnen gemeinte Autor Robert Musil auftaucht, sondern nur das Stichwort "Musik". Hier hilft ein einfaches "Robert" vor dem "Musil".

Experimentieren Sie. Den Umgang mit Suchmaschinen lernen Sie am Besten nach der Methode "Versuch und Irrtum". Und zwar immer wieder einmal neu, denn Suchmaschinen verändern ihre Algorithmen ständig. Früher war es z.B. sinnvoll, bei der Suche nach festen Formulierungen, Titeln oder Zitaten den gesuchten Ausdruck in Anführungszeichen zu setzen. Also z.B. <"Der zerbrochene Krug"> bei der Suche nach dem Theaterstück von Kleist. Inzwischen ist das nicht mehr notwendig. Suchmaschinen bewerten die direkte Aufeinanderfolge von Wörtern nun höher.

Aufgrund exponentiell ansteigender Mengen inhaltsleerer oder inhaltlich höchst fragwürdiger, kenntnisarm zusammengeschriebener Internetseiten müssen Sie inzwischen auch ein gutes Gespür dafür entwickeln, welche auf der Ergebnisliste angezeigten Seiten keinen brauchbaren Inhalt bieten oder von Werbung wimmeln und Sie sinnlos Zeit kosten. Bei Lyrikinterpretationen unter der Adresse "Antikoerperchen" sollten Sie keinen wissenschaftlichen Hintergrund erwarten. Bei Seiten, die in der Ergebnisanzeige mit einer Folge für Sie völlig irrelevanter Stichwörter auftauchen, unter denen auch ein von ihnen gesuchtes Wort aufgelistet ist, dürfte es sich um eine weitgehend inhaltsleere Werbungsseite handeln.


Relevanz von Linklisten

Die Kurzlebigkeit vieler Internet-Seiten – der Gründer des Internet-Archivs, Brewster Kahle, sprach 1996 von einer durchschnittlichen Existenzdauer von 75 Tagen - könnte dazu verleiten, nur auf Suchkompetenz und leistungsfähige Suchmaschinen wie "Google" zu setzen, nicht auf Link-Listen. Dazu eine interessante Beobachtung: Nach einer AOL-bedingten Unterbrechung für meine Seite von 20 Monaten (Oktober 2008 bis Mai 2010) waren nur 3% der ein halbes Jahr vor dem AOL-Shutdown zuletzt überprüften Inhalte spurlos verschwunden. Weitere 5% konnte ich ohne größere Probleme mit Hilfe meiner Beschreibungen zu den jeweiligen Linkinhalten unter anderer Adresse wieder finden. Dabei halfen unter anderem die Namen der Website-Autoren oder der Institutionen, bei denen das Angebot gehostet war.

Ich bin daher davon überzeugt, dass Linklisten auch in Zeiten effektiver Suchmaschinen nicht überholt sind, sofern sie mit informativen Kommentaren und thematisch pointierter Auswahl arbeiten. Eine ihrer wichtigsten Leistungen liegt darin, dass Sie zunächst in einem Überblick erfassen können, was es im Netz zu einem bestimmten Zeitpunkt an Angeboten gibt, um das eigene Suchgebiet differenzierter kennen zu lernen und Anhaltspunkte für die gezielte eigene Suche zu erhalten

Suchmaschinenbetreiber lassen sich inzwischen indirekt für die Platzierung von Suchergebnissen bezahlen. Gedankenlose Seitenmacher fluten das Netz mit immer mehr auf Hits optimierten Homepages ohne brauchbaren Content, dafür mit jeder Menge nervender Werbung. Damit wird das Arbeiten mit Suchmaschinen zunehmend zum Glücksspiel bzw. erfordert immer mehr Erfahrung und Zeit, um valide Ergebnisse zu finden. Auch die Marktmacht der dominierenden Suchmaschine schafft Unbehagen.

Dies alles könnte Linklisten zu neuer Relevanz und zu einer Renaissance verhelfen. Dem entgegen steht allerdings, dass der altruistische Elan im Netz sich inzwischen eher auf die Produktion eigener Angebote konzentriert - weniger darauf, bekannt zu machen, was andere leisten. Dazu hat leider auch beigetragen, dass mit "Bannertausch" und ähnlichen, nicht immer soliden Angeboten zur Erhöhung der Verweisfrequenz Verlinkungen dramatisch an Signifikanz und Reputation verloren haben. Linklisten ohne differenzierte Kommentare waren allerdings schon immer eher problematisch. 




 

RUBRIKEN MEINES LINKKATALOGES     


Ich habe dieses kommentierte Linkverzeichnis, "Lesezeichen für Deutschlehrende und -lernende", auf der Basis meiner Erfahrungen als DaF-Dozent für Deutschlehrer der Romania und als vom DAAD nach Kasachstan und in die Russische Föderation entsandter Lektor zusammengestellt. Maßgebend war vor allem die Arbeitserfahrung in Kasachstan und damit eine extreme Anforderung: Auf alle Fragen, die einem Mittler für Deutsche Sprache und Kultur im Ausland begegnen können, Antworten zu beschaffen, soweit dies über das Internet möglich ist.

Die Liste umfaßt nicht nur Ressourcen aus dem Bereich Germanistik/Deutsch als Fremdsprache, sondern auch Informationsangebote für den Fachsprachenunterricht, Datenbestände zu Fragen der schulischen Bildung, des Hochschulwesens und der Forschung in Deutschland sowie allgemeine Quellen zur landeskundlichen und kulturellen Auseinandersetzung mit Deutschland. Wer ein gutes deutsches Konversationslexikon im Bücherschrank stehen hat, benötigt natürlich nicht den entsprechenden Link im Internet. Es schadet jedoch nicht, zur Kenntnis zu nehmen, dass es auch dieses Informationsangebot gibt. Denn auf eine Vortragsreise oder einen längeren Auslandsaufenthalt z.B. nimmt man in der Regel die Hausbibliothek nicht mit - während eine Telefonbuchse für den Internet-Zugang oder inzwischen WLAN häufig verfügbar sind.

Diese Lesezeichen-Sammlung möchte keineswegs in Konkurrenz treten zu den zahlreichen, teilweise ganz ausgezeichneten, von Universitätsinstituten oder sonstigen öffentlichen Einrichtungen wie dem Goethe-Institut erstellten Internet-Verzeichnissen, die es für den Bereich Germanistik/Deutsch als Fremdsprache gibt. Mein Anliegen ist vielmehr, von meiner praktischen Erfahrung im Auslandseinsatz her eine Lücke zu schließen zwischen den professionellen Verzeichnissen, die im konkreten Auslandseinsatz alleine unzureichend sind, und den privaten Listen für unseren Arbeitsbereich, die in der Regel nur eine sehr subjektive Linkauswahl und keine oder nur unzureichende Kommentare bieten.

Aus Gründen der Handhabbarkeit ist der Umfang der Liste auf etwa 330 Links beschränkt. In ihrer Themenauswahl spiegelt sie den polyvalenten Charakter eines großen Teils des Deutschunterrichts im Ausland und der Auslandsgermanistik wider. Literaturwissenschaftler, die sich mit Wirtschaftsdeutsch beschäftigen, Jurastudenten, die aktuelle Texte aus deutschen Tageszeitungen lesen wollen, Militärdolmetscher, die sich in literarischem Übersetzen versuchen, Deutschlehrer, Touristen, Schüler, Germanisten, Geschäftsleute und Politiker: Sie alle prägen mit ihren spezifischen Bedürfnissen ein Bild von Deutsch als Fremdsprache, das so bunt ist wie das Internet - und dies nicht erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs.


Suchmaschinen und Netzhilfen

In dieser Rubrik ist zu finden, was für die erfolgreiche Recherche im Internet an Wissen und Adressen notwendig ist. Schon legendär und noch immer brauchbar ist die Suchfibel von Stefan Karzauninkat, ein umfassender Führer durch die Welt der Internet-Suchmaschinen. Sehr hilfreich ist das Angebot auch bei der Gestaltung und Anmeldung eigener Seiten.

Die deutschsprachige Meta-Suchmaschine von der Leibniz Universität Hannover ist nach wie vor die effektivste deutschsprachige Suchhilfe für die anspruchsvolle Suche, insbesondere durch die Option "wissenschaftliche Quellen hoch bewerten" - auch wenn diese Option nur meint, dass Seiten, die auf Universitätsservern gehostet sind, vorrangig angeboten werden.

Bei Nutzung der Suchmaschine Ecosia wird mit jedem Klick ein winziges Stück Regenwald unter Schutz gestellt. Ecosia wird von Bing und Yahoo unterstützt und leistet durchaus Vergleichbares wie Google für die anspruchsvolle Websuche. Allerdings erfasst Google mit seinen gewaltigen Serverfarmen die konkreten Inhalte der Seiten besser.

Spezielle Linklisten, wie ich sie in den einzelnen Rubriken häufig mit anbiete, haben weiterhin ihre Berechtigung. Sie können lehren, welches Spektrum zu einem Thema angeboten wird. Sie helfen dabei, überhaupt erst einmal zu wissen, wonach man mit einer Suchmaschine fahnden kann. Und sie bieten nicht die Fülle an unbrauchbaren, irreführenden, mit Werbung überfrachteten Seiten, die Suchmaschinen leider zunehmend auflisten.

Die Recherchetipps und Ressourcen für Journalisten von Jörn Poltz helfen nicht nur Journalisten. Leider wird das sehr tauglich kommentierte Linkverzeichnis nur in großen Abständen gewartet. Bernd Zimmermann bietet eine umfassende Einführung in Geschichte, Aufbau und Nutzung des Internets. Schon legendär und noch immer brauchbar ist die Suchfibel von Stefan Karzauninkat, ein umfassender Führer durch die Welt der Internet-Suchmaschinen. Sehr hilfreich ist das Angebot auch bei der Gestaltung und Anmeldung eigener Seiten.

Aufgenommen habe ich auch den Ratgeber des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zur Nutzung des Internets, insbesondere der Social Media.

Nachschlagen
Das Internet ist selbst ein riesiges Nachschlagewerk, teilweise erschlossen durch Suchmaschinen. Daneben enthält das Internet jedoch auch Nachschlagewerke im engeren Sinne - solche, die eigens für das Internet erstellt wurden, aber auch konventionelle Nachschlagewerke in Printform, die ganz oder teilweise in digitaler Form im Internet eingestellt sind.

Eigens für das Internet erstellt wird weiterhin die legendäre "Wikipedia". Vom 24. bis 26. September 2010 fand eine Konferenz in Leipzig statt zur Auseinandersetzung mit diesem "Mainstream-Wissensmedium" und seiner Bedeutung für Wissenserzeugung, Wissenstransfer, Öffentlichkeit und politische Partizipation. Die meisten ansonsten für das Internet erstellten bescheideneren Nachschlagewerke stehen im Kontext von Bildungseinrichtungen oder Dienstleistern, die ein "Wörterbuch" für den Gebrauch in ihrem Bereich anbieten. Dass es dabei zu Mehrfachproduktionen kommt, liegt auf der Hand. Dies ist mit eine Erklärung dafür, weshalb solche Nachschlagewerke oft nur kurzlebig sind und von sehr unterschiedlicher Qualität. Private Projekte wie etwa Zitatesammlungen, Autokennzeichenlisten oder Abkürzungsverzeichnisse haben hier im Schnitt eine längere Lebensdauer.

An konventionellen Nachschlagewerken ist etwa das Grimmsche Wörterbuch von besonderem Interesse für Germanisten. Die Encyklopaedia Britannica ist online in Auszügen kostenfrei zugänglich, leider gibt es keine vergleichbar qualitätsvollen Angebote im deutschsprachigen Bereich der Konversationslexika - allerdings wird diese Lücke durch die Wikipedia ein stückweit geschlossen. Zunehmend ist allerdings auch Misstrauen gegenüber den Wiki-Beiträgen geboten, da fehlende Sachkenntnis und oft auch gezielte Interessenvertretung die Qualität der Beiträge trüben.

Im Wörterbuchsektor hat das Internet zahlreiche interessante und brauchbare Angebote zu bieten, wobei es sich vor allem um internetspezifisch erstellte Angebote handelt, die teilweise interaktiv weiterentwickelt werden. Google hat diesen Bereich mit seinem "Translator" sicherlich bereichert, aber nicht ersetzt.

Für Deutsch als Fremdsprache sind auch Nachschlagewerke in einem weiteren Sinne, wie Telefonverzeichnisse oder Fahrplanauskünfte, von Interesse. Hiermit können Unterrichtsprojekte vielfältiger Art, etwa "Familiennamen in Deutschland" oder eine fiktive Reiseplanung für deutschsprachige Länder interessant und wirklichkeitsnah gestaltet werden.

Germanisten können auf bibliographische Hilfsmittel oder Literatursammlungen zurückgreifen wie das Gutenberg-Projekt mit Volltexten zu einem breiten Spektrum älterer Autoren, deren Copyright erloschen ist. Dank Digitalisierung können auch literarische Texte zu einfach zugänglichen Nachschlagewerken werden, etwa für Sprachuntersuchungen, auf der Suche nach Gedanken eines bestimmten Autors zu bestimmten Themen oder bei der Recherche zu einem Themenkomplex.

Medien als Informations- und Materialfundus

Die traditionellen Print- und Funkmedien bieten auch online jede Menge an Material für den Deutschunterricht. Was insbesondere im Ausland hilfreich ist, wo nicht immer die aktuellen Printausgaben zur Verfügung stehen oder die Sender gut zu empfangen sind.

Die zunehmende Nutzung der online-Angebote wird für manche Medien zum Problem, insofern Leser mit dem online-Angebot das Printangebot für verzichtbar halten könnten. Dem wurde durch verschiedene Versuche, das online-Angebot kostenpflichtig zu machen, begegnet. Davon hat sich allerdings keine Variante flächendeckend durchgesetzt. Als auch langfristig sinnvoll hat sich lediglich die Variante durchgesetzt, für Abonnenten das Printangebot auch in digitaler Form anzubieten - für die Archivierung und die bessere Erschließung über Suchfunktionen. Allerdings lässt sich nicht hinreichend belegen, dass ein kostenfreies online-Angebot ein Printmedium tatsächlich gefährdet. Eher zeichnet sich ab, dass ein online-Angebot den Absatz des Printmediums fördert. Und ein Blick in das Angebot von Bahnhofsbuchhandlungen zeigt, dass jedes Jammern über den Niedergang von Printmedien durch die Konkurrenz des Internets leeres Gerede ist. Gescheitert sind lediglich die Versuche, kostenpflichtige Angebote im Online-Journalismus zu etablieren.

Besonders interessant an Online-Angeboten von Printmaterialien ist für den Deutschunterricht die einfache Verwendung als Unterrichtsmaterial durch die digitale Form, die uns die Weiterverarbeitung erleichtert (Suchen nach Stichworten, Einbinden einzelner Passagen in Handouts, Ausdruck auf Folien etc.). Die digitale Form ermöglicht auch das automatische Vorlesen für Hörverständnis- und Ausspracheübungen oder die Arbeit mit dem automatischen Übersetzen.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Fülle an fotografischem Material, das auf den Seiten von Presseerzeugnissen zu finden ist - aber darüber hinaus natürlich auch allgemein im Netz, wobei die Bildersuche verschiedener Suchmaschinen dabei sehr hilfreich sein kann. Dabei können auch die Seiten spezieller Magazine für interessenbestimmte Zielgruppen (Special-Interest-Zeitschriften) sehr ergiebig sein.

Radio- und Fernsehsender bieten eine breite Palette an Materialien für den Medienwechsel und konkret für Hörverständnisübungen, für virtuelle landeskundliche Exkursionen, als Diskussions- und Schreibanlässe oder für sonstige Unterrichts- und Prüfungszwecke.

Beachten Sie dabei aber stets auch Copyrights und verwenden Sie das Material nur im Unterrichtszusammenhang. Relevant sind § 53 Absatz 3 - 7 UrhG.


Allgemeine Landeskunde

Für die allgemeine Landeskunde bietet das Internet eine unerschöpfliche Fülle an Materialien und Anregungen für einen realitätsnahen, anregenden, lebendigen und informativen Unterricht. Das reicht von vermeintlich "trockenen" Informationsquellen wie statistischen Datensammlungen, Fahrplänen oder Kartenwerken bis hin zu den individuell ins Netz gestellten Homepages oder Blogs von Enthusiasten.

Nicht zu unterschätzende Quellen wie die statistischen Ämter stellen Zahlen und Fakten bereit, die im Unterricht aufbereitet eine neue Sicht auf das Land der Zielsprache, aber darüber vermittelt auch auf das Land der Lernenden selbst ermöglichen. Da liegt es natürlich am Lehrer oder der Lehrerin, diese Materialien aufzubereiten und zu verknüpfen. So können die statistischen Angaben zur Aufschlüsselung der Berufstätigkeit verbunden werden mit Berufsbildern der Arbeitsämter oder Handelskammern und mit Daten zur Sozialversicherung.

Zu allen denkbaren speziellen Themen deutschsprachiger Länder wie etwa die Käseproduktion oder die chemische Industrie in der Schweiz, das Bierbrauen oder der Automobilbau in Deutschland, das Bergsteigen oder der Maschinenbau in Österreich, das Finanzwesen Luxemburgs oder das spezielle Staatswesen Liechtensteins finden sich Internetangebote in Hülle und Fülle.

Fiktive Reisen lassen sich für den Unterricht optimal planen und virtuell durchführen mit Seiten von Reiseveranstaltern, Seiten von Jugendherbergen oder Hotels, online gestellten oder gar recherchierbaren Fahrplänen von Bahnen und ÖPNV, Routenplanern, Landkartendiensten wie Google Maps, online gestellten Ausschnitten von Wanderkarten, Veranstaltungshinweis-Seiten, Homepages von Städten und Gemeinden und nicht zuletzt individuellen Reiseberichten von anderen Netz-Nutzern. Dabei können im Unterricht ganz unterschiedliche Reisepläne geschmiedet werden. Etwa eine Klassenreise mit Bildungsanspruch, eine individuelle Erholungsreise, ein Wanderurlaub, eine Fahrt auf einem Fluß - es kommt hier nur auf die Kreativität der Lehrenden und die Interessen ihrer Lernergruppen an.


Politik, Gesellschaft, Umwelt

Tiefer gehende Fragen zur Landeskunde beziehen sich im DaF-Unterricht vor allem auf den Bereich Gesellschaft-Staat-Politik. Dabei haben Fragen zum Sozialsystem und zur Umweltpolitik besondere Bedeutung, da die deutschsprachigen Ländern in diesen Bereichen häufig als Vorbilder gelten. Nicht immer zu Recht, wie die Kritik der UNO am deutschen Sozialsystem 2011 zeigte. Es ist daher umso wichtiger, dass DaF-Lehrende hier gut aufgestellt und selbst informiert sind - aber auch, dass die Lernenden auf Material aus erster Hand zugreifen können. Das Internet kann hier Lehrwerke nicht vollständig ersetzen, aber doch stets aktuelles Material mit teilweise enormer Differenziertheit bereitstellen.

Zur Politik deutschsprachiger Länder und zur europäischen Politik bietet die einschlägigen Einrichtungen wie Parlamente, Parteien, Regierungen, Kommissionen, Ämter und Ministerien ausreichend Material. Amtsinhaber und Abgeordnete ergänzen diese Angebote durch individuellere Angebote. Einschlägige kostenfreie Publikationen wie "Das Parlament" bieten journalistisch aufbereitete Informationen. Publikationen, die sich gezielt an Jugendliche richten, finden Sie unter der Rubrik "Jugendseiten". Statistische Angaben finden sie auf der Seite des statistischen Bundesamtes in der Rubrik "Allgemeine Landeskunde".

Zu den Sozialversicherungen und zur Sozialhilfe informieren die Seiten der einschlägigen Einrichtungen und Ämter. Hilfreich ist hier auch immer die Stichwortsuche bei maßgeblichen Medien wie etwa "Der Spiegel" oder in Suchmaschinen allgemein. Soziologische Analysen und Studien zu deutschsprachigen Ländern sind für Lehrende, aber auch für fortgeschrittene Studierende wichtige vertiefende Quellen. Besonders aufgenommen habe ich die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen - mit Blick auf wichtige Zielgruppen im Fremdsprachenunterricht.

Als spezielle Themenbereiche greift diese Rubrik meiner Linkliste auch Umwelt und Religion auf. Dabei kann ich nur extrem selektiv Links anbieten, da hier die Fülle enorm ist und die Frageinteressen doch sehr unterschiedliche sind. Meine Angebote sollen lediglich Hinweise auf die möglichen Suchrichtungen geben. Eine eigene Recherche je nach Fragestellung ist hier durch keine noch so differenzierte Linkliste zu ersetzen, zumal hier vor allem aktuelle Themen im DaF-Unterricht relevant sind.


Geschichte

Geschichte ist im DaF-Unterricht sicherlich kein Schwerpunkt, sieht man von einigen gegenwartsnahen Themen ab. Doch die Auslandsgermanistik hat damit nicht nur im Kontext der Landeskunde, sondern auch im Kontext des Literaturunterrichtes immer wieder zu tun. Ein angemessenes Verständnis von Literatur ist auch auf die Kenntnis des historischen Kontextes angewiesen. Daher sollte dieser Bereich nicht zu kurz kommen, wenn es darum geht, Onlinematerialen für den Deutschunterricht aufzuspüren oder neu zu erstellen.  

Meine einschlägige Rubrik enthält ausgewählte Links zu Überblicks- und Leitseiten, zu geschichtlichen Abrissen und zu Dokumentenseiten. Dabei habe ich auch zurückhaltend Seiten zur Archäologie sowie zur Ur- und Frühgeschichte aufgenommen, da deutsche Wissenschaftler im Bereich der Archäologie an vielen Ausgrabungen weltweit beteiligt sind und diese Quellen auch Materialen für den Fachsprachenunterricht erschließen können. Äußerst ergiebig und mit teilweise gut medial aufbereiteten Materialien bestückt sind die Internetseiten historischer Museen, Gedenkstätten, Sammlungen und Archive. Zur jüngsten Geschichte empfiehlt sich die Recherche in den Archiven von Zeitungen und Zeitschriften, die unter der Rubrik "Medien" zu finden sind. Relevante Quellen sind auch die online zugänglichen Archive und Zeitschriften der Bundesregierung, des Auswärtigen Amtes und des Bundestages unter der Rubrik "Politik".

Darüber hinaus habe ich in die Linkrubrik "Geschichte" thematische Seiten zu wichtigen Einzelthemen der Nachkriegsgeschichte aufgenommen, insbesondere zur Zweistaatlichkeit Deutschlands und zur Wiedervereinigung, die erfahrungsgemäß nach wie vor im DaF-Unterricht eine große Rolle spielen. Weitere Einzelthemen sind die RAF/der deutsche Terrorismus und die Gründung und Geschichte der Grünen Partei, wonach im Ausland häufig gefragt wird.


Kultur

Der Bereich Kultur bietet eine Fülle an Materialien für Unterricht und Selbststudium, insbesondere im traditionellen und universitären Fremdsprachenunterricht. Dabei spielen sprachliche, landeskundliche, allgemein bildende und didaktische Funktionen eine Rolle.

Im Vordergrund steht dabei zunächst die Literatur, da für sie Sprache konstitutiv ist. Literatur bietet sprachliche Vorbilder, Anregungen, Beispiele und Lernstoff. Über ihre Inhalte kann sie besondere Bedürfnislagen der Lernenden ansprechen oder landeskundlich relevant werden. Hier können auch Literaturen verschiedener Länder mit Deutsch als Muttersprache, Texte von Nicht-Muttersprachlern wie Migranten oder Angebote für unterschiedliche Altersgruppen thematisch genutzt werden. Literatur der ehemaligen DDR, nicht nur die sogenannt "hohe", sondern alltagsnähere Werke wie Kriminalgeschichten, können helfen, ein differenziertes Bild der ehemaligen DDR zu vermitteln.

Entsprechend ihrer sprachlichen Gestaltungsdimension sind auch die dramatischen Kulturfelder wie Theater, Film und Hörspiel von großer Bedeutung. Da hier visuelle und akustische Gestaltungsmittel beteiligt sind, tragen sie auch zur Unterrichtsbelebung und zur Lernmedienvielfalt bei.

Die Bedeutung visueller Angebote wie Werke der bildenden Kunst, Grafiken, Comics oder Fotografien wird von Sprachlehrern häufig unterschätzt. Hier liegt ein breiter Fundus für die gestalterische Aufbereitung von Unterrichtsmaterialien, für Sprechanlässe, für kulturhistorische und landeskundliche Lerneinheiten bereit. Die Webseiten von Museen bieten Dokumente und visuell anregende Materialien. Sie können auch als virtuelle Ausflugsziele im Kontext einer entsprechenden landeskundlichen Unterrichtsgestaltung eingesetzt werden.

Volkslieder, Kunstlieder und populäre Musik bieten Texte, die für unterschiedliche Lernergruppen besondere emotionale Bedeutungen haben. Darüber hinaus können sie mit ihren Melodien den Unterricht beleben, einmal als Hörangebote, vor allem aber wenn sie gemeinsam erarbeitet und gesungen werden.


Wirtschaft, Arbeitswelt

Faktenhartes Wirtschaftsdeutsch wird im Ausland häufig nachgefragt. Da ist der gestresste Fremdsprachenlehrende schon dankbar für Erste Hilfe aus dem Internet. Und auch die Lernenden freuen sich über Informationen und Lernmaterialien aus erster Hand.

In meine Linkliste aufgenommen habe ich zunächst einmal einige wichtige Adressen mit speziellen didaktischen Angeboten für den Bereich Wirtschaftsdeutsch und allgemeinen Informationen und Daten zum Bereich Wirtschaft. Dazu gehört natürlich zunächst einmal die herausragende Seite des Instituts für Internationale Kommunikation Düsseldorf mit solide kommentierten Links in der "Webliographie Wirtschaftsdeutsch", mit Fachberatung und einem Einstufungstest Wirtschaftsdeutsch.

Forschungsorientierte Nachrichten und Untersuchungen zur Wirtschaft und Konjunkturdaten bietet die sehr wirtschaftsnahe Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft präsentiert online wöchentlich neue Wirtschaftsdaten mit Graphiken und Schaubildern. Informationsgesättigt ist auch der Internet-Auftritt der Deutschen Bundesbank. Der Bundesverband deutscher Banken bringt ohne Zurückhaltung parteiische Informationen, aber auch brauchbare Materialien unter der Rubrik "Schule/Lehrer".

Die auch landeskundlich informative Seite des Deutschen Industrie- und Handelstags und der IHKs bringt unter "AHK" auch Links zu den Auslandshandelskammern mit den Außenhandelsdaten der jeweiligen Länder - was für Deutschlehrende im Ausland sehr hilfreich sein kann. Für landeskundliche Exkursionen bieten sich auch die üppigen Seiten des Verbandes der deutschen Messewirtschaft an, die immense Schätze bieten und nach verschiedenen Suchkategorien zugänglich sind.

Am Beispiel des Internetauftritts der BASF wird deutlich, wie eine komplexe Unternehmensstruktur mit Aktivitäten in 39 Ländern im Internet dargestellt werden kann. Ich kann Deutschlehrenden im Fachsprachenbereich Wirtschaft nur empfehlen, auch selbst im Internet auf die Suche nach Firmenwebseiten zu gehen, die für den jeweiligen Unterrichtskontext hilfreich sein können.

Das "Berufenet" bietet ein umfassendes Berufe-Verzeichnis mit Anforderungsprofilen, Bildern aus dem Berufsalltag und Ausbildungswegen sowie Zugang zur Bundesagentur für Arbeit. Unbedingt konsultiert werden sollte natürlich zu Fragen der Arbeitswelt in Deutschland auch die Seite des DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund).  Verschiedene Links zu Stellenbörsen, Bewerber-Tests und Bewerbungstipps ergänzen diesen Bereich meines Angebotes.

In speziellen Kontexten dürften auch das verlinkte Börsenlexikon und die reichhaltigen Aktienanalysen mit Angaben zu den Unternehmen aus dem Angbot der FAZ nützlich sein.

Recht, Gesetze, Gerichte, Polizei

Das deutsche Rechtssystem genießt international einen guten Ruf, weshalb auch ein gewisses Interesse an entsprechenden Kenntnissen unter Deutschlernenden verbreitet ist. Vor allem in GUS-Ländern bedeutet Fremdsprachenunterricht bisweilen konkret Unterricht in der Fachsprache Jura. Und welcher Dozent, welche Dozentin hat schon juristische Texte in der Handbibliothek?

Das Internet bietet deutsche Gesetzestexte, Verordnungen und Regelwerke in umfassender Auswahl. Auch österreichische und Schweizer Gesetze sind online gut zugänglich. Ich habe sie nicht explizit in meine Liste aufgenommen, um diese überschaubar zu halten. Schlechter sieht es mit juristischen Fachzeitschriften, Entscheidungssammlungen und ähnlichen Umsetzungsmaterialien aus. Hier ist man bei vertieftem Interesse weitgehend auf kostenpflichtige Datenbanken angewiesen, die allerdings in vielen öffentlichen Bibliotheken für eingetragene Nutzer kostenfrei zugänglich sind.

Das "Forum Recht" und das "Juracafé" bieten einen guten Einblick in das kostenfreie Angebot. Hilfreich können im Einzelfall auch Seiten von Anwaltskanzleien oder sonstigen Rechtsexperten sein, die Informationen zu ausgewählten Fällen und Themenbereichen zur Verfügung stellen. Auch Internetforen bieten oft hochinteressantes Material. Allerdings ist die Suche danach etwas mühsam. Dafür bieten sich hier auch spannende landeskundliche und sprachsoziologische Einblicke.

Presserecht und Internetrecht sind Bereiche, die auch außerhalb der Fachsprache Jura im Deutschunterricht auf Interesse bei Deutschlernenden stoßen. In Bereichen wie Familienrecht oder Umweltrecht hat der Rechtsbereich zweifellos auch für eine breitere Lernergruppe landeskundliche Bedeutung.

In diese Rubrik habe ich abschließend auch Links zur Jurisdiktive und zur Exekutive aufgenommen. Wolf Poppensieker hat eine verdienstvolle Seite mit Links zu den deutschen Gerichten zusammengestellt. Die Seite der Gewerkschaft der Polizei (GdP) liefert in ihren Tiefen teilweise polizeiliche Einsatzberichte (etwa von der Wasserschutzpolizei), die für einen lebendigen und sachnahen Unterricht nützlich sind.


Naturwissenschaften, Technik, Medizin

Ein weites Feld für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache bieten Naturwissenschaften und Technik, die traditionell - auf der Basis entsprechender Leistungen - in den Bereich des Deutschunterrichtes im Ausland gehörten. Noch immer werden diese Angebote nachgefragt und gewiss zu Recht, wie die Stellung der deutschen Forschung und Wirtschaft etwa in Automobilbau, Umwelttechnik oder Maschinenbau im Weltvergleich zeigt. Einschlägige Fachunterricht-Links finden Sie bei mir auch unter der  Rubrik "Schule, ...." und bei den beiden großen Bildungsservern (ZUM, DBS).

Unbedingt besuchenswert ist die materialreiche Seite des Museums für Naturwissenschaft und Technik in München. Spezielle Informationen zur deutschen Luft- und Raumfahrt stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bereit. Einen reichen Info-Schatz zu naturwissenschaftlichem Wissen mit allgemeinverständlicher Aufbereitung erschließt die Suche-Funktion der Internet-Ausgabe von GEO. Zum Automobilbau in Deutschland haben viele Firmen brauchbare Netzangebote. Ich habe die Seite von Volkswagen ausgesucht, die unter anderem ein Technik-Lexikon und emphatische Studien zur "Mobilität der Zukunft"  Hier sollte die Sitemap konsultiert werden, um rasch zu den auch für Nicht-Kaufinteressierte nützlichen Gehalten zu gelangen.

Die Seite "Astronomie.de" von Ulf Unbehaun bietet einen bestechend gut gemachten Netzplatz für Himmelsgucker. Unter "Online-Planetarium" öffnet sich der jeweils aktuelle Sternenhimmel, ferner gibt es eine Astronomie-Datenbank und, Deutschlehrer für die Kleinen aufgepasst: "Astronomie für Kinder".  Ein weiteres Alltagsthema, das Wetter, ist bei der Österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik gut aufgehoben. Auf deren Seite gibt es eine Fülle einschlägiger Informationen und Daten.

Fundierte Informationen zu einzelnen Tierarten und Tierindividuen, die in den Sprachunterricht vor allem für Kinder eingebunden werden können, stellt der Zoo Basel auf seinen liebevoll gemachten Seiten bereit. Tiere, Pflanzen, Landwirtschaft und Biologie sind Bereiche, in den der Fremdsprachenunterricht im Netz viel interessantes Material findet. Allerdings auch unendlich viel Schrott, hier muss gut gewählt werden aus den Suchergebnissen.

Als Einstiegsseite zum Themenbereich Medizin bietet sich die Linkseite des "Medical Center" der Universität Bonn an. Cancer Net, Giftinfo, Kongresse, Telemedizin und Ressourcen zur Gesundheitsversorgung und zum Gesundheitswesen unter "Medizinische Standards". Die Seite des Deutschen Roten Kreuzes nimmt neben der Ersten-Hilfe vor allem das humanitäre Völkerrecht in den Blick. Die "Ärztezeitung" bietet auch online anspruchsvolle aktuelle Informationen und Aufsätze zur Medizin aus erster Hand und "Psychologie heute" liefert Beiträge aus der aktuellen Printausgabe sowie Nachrichten aus Forschung und Praxis der Psychologie.


Linklisten und Institutionen Deutsch/Germanistik/DaF

Im weiteren Sinne gehören alle Links meiner Seite zum Bereich Deutsch als Fremdsprache. In den folgenden vier Rubrik finden sich nun Links mit spezifischer organisatorischer, methodischer oder didaktischer Relevanz. Darunter Links zu Einrichtungen und Fachverbänden. Informationen über Ausbildungswege und Arbeitsbedingungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache.

Die bewährte virtuelle Fachbibliothek Germanistik wird von der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Deutschen Germanistenverband und anderen gepflegt. 1994 begründeten Ernst Rohmer und Gunther Wittig das beispielhafte Verzeichnis "Erlanger Liste" im Bereich Germanistik/Deutsch/Deutsch als Fremdsprache. Um Doppelungen mit der virtuellen Fachbibliothek Germanistik zu vermeiden, nimmt die Liste vor allem die unterrichtsdidaktischen Belange, weniger die wissenschaftlichen, in den Blick.

Landeskunde steht im Mittelpunkt des schon historisch gewordenen, nach wie vor anregenden Mega-Projekts von Andreas Lixl-Purcell an der University of North Carolina aus den Kinderzeiten des Internets mit leider inzwischen zahlreichen veralteten Links. Schwerpunkt eines 1995 bis 2007 gepflegten Linkverzeichnisses von Alan Ng an der University of Wisconsin-Madison ist die internationale Germanistik, mit Links zu Autoren, vorbildlichem Tagungsverzeichnis und Stellenmärkten. Inzwischen werden die Links zwar noch überprüft, die Liste wird jedoch nicht mehr erweitert.

Von den Institutionen ist zunächst einmal das Goethe-Institut mit seinem Bereich "Deutsch lernen und lehren" von Bedeutung. Dort gibt es Materialien für Lehrende und Lernende sowie Informationen über Kursangebote, Programme, Zertifikate und Sprachprüfungen des GI. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen ist eine Einrichtung des Bundesverwaltungsamtes, die Deutschlehrer an ausländischen Schulen und deutsche Auslandsschulen unterstützt. Im Deutschen Akademischen Austauschdienst werden Angebote des Hochschulbereiches gebündelt für die Zusammenarbeit zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen, wobei der Bereich Germanistik/Deutsch als Fremdsprache vor allem über Stipendienprogramme und das Lektorenprogramm gefördert wird.

Der  Fachverband Deutsch als Fremdsprache bietet ein reichhaltiges Informationsangebot zu Deutsch als Fremdsprache, unter anderem zu den einschlägigen Tests und Zertifikaten von verschiedenen Anbietern. Auf der Seite des Internationalen Deutschlehrerverbandes finden sich Angaben zur Arbeit des IDV, zu Projekte, Stipendien und Konferenzen. Ergiebig sind auch die IDV-E-Journale zu verschiedenen Themen.

Theorie des Faches und Methodik

Die beispielorientierte Einführung in die Methodik des Faches Deutsch an Gymnasien von Wolfgang Pohl ist auch für den Bereich DaF hilfreich. Wer partout keine Ideen hat, wie er das Internet für den DaF-Unterricht nutzen kann, findet bei Andreas Lixl von der University of North Carolina theoretische Ausführungen und praktische Beispiele zur Internet-Didaktik. Den gleichen Themenbereich bearbeitet Reinhard Donath für den Englischunterricht, seine Seite ist auch für DaF ergiebig. Michael Breddin liefert eine flotte, inhaltsreiche Seite zum Einsatz von Multimedia und Internet im Unterricht. Das traditionelle Medium Buch wird vorzüglich von Matthias Aschern unter den Gesichtspunkten Schulbibliothek und Leseförderung bearbeitet. Allgemein zur Arbeit mit Medien in der Pädagogik informiert die phänomenal gute Seite des Stuttgarter Institutes für Angewandte Kindermedienforschung.

Unter dem Titel "Forum Deutsch als Fremdsprache" bietet das "Institut für Internationale Kommunikation" (IIK) Düsseldorf ein vielseitiges Webangebot zu DaF mit Infobrief, reichhaltigen Lehrmaterialien vor allem zu Wirtschaftsdeutsch, verschiedenen aktiven Foren, Jobangeboten, Einstufungstests, Stipendienangeboten und weiteren Schätzen. Das "Institut für Interkulturelle Kommunikation" (gleichfalls IIK) Bayern liefert Testberichte zu und eigene Produktionen mit multimedialen Unterrichtsangeboten. Darüber hinaus werden interaktive Übungen, Sprachstandtests und komplette Lerneinheiten online bereitgestellt.

Foren und Fachzeitschriften bieten Materialien, Informationen und allgemein Anregungen für die eigene Unterrichtsgestaltung oder das eigene Lernen.
Besonders interessant finde ich persönlich das "Lernforum Deutsch", eine Studenten- und Dozentenseite für interkulturelles Deutschlernen von der Uni Bonn, die leider 2005 stillgelegt wurde. Eine Publikation von hohem wissenschaftlichem Niveau ist "German as a Foreign Language" mit Beiträgen auf Deutsch und Englisch, unterstützt von DAAD und GI. Auch die "Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht", die an der Universität Alberta in Kanada erscheint, verdient Aufmerksamkeit für Ihre klugen Beiträgen, Rezensionen, Tagungsinformationen und ihr Diskussionsforum.


Deutsche Sprache/n, Zertifikate, Tests

Mit Informationen zum Deutschen versorgt das Institut für Deutsche Sprache(IDS) in Mannheim. Es gibt Auskunft zur Rechtschreibreform und liefert auch die maßgeblichen Dokumente dazu. Ferner stellt es interessante Textkorpora zur Verfügung. Der "Verein deutsche Sprache" ist bekannt geworden durch seine Attacken gegen die Anglizismenflut bei Post und Bundesbahn. Verleiht den Preis "Sprachpanscher des Jahres". Auf seiner Seite gibt es zahlreiche Informationen und Aktionen zum Themenbereich "Sprachpflege".

Die Duden-Redaktion bietet auf ihrer Website einen Crashkurs Rechtschreibreform, eine Geschichte der Rechtschreibung, Gedanken zum Fremdwörtergebrauch und die Erläuterung von Grammatikbegriffen. Die Ressource einer Einrichtung zur Förderung des Goidelischen (SMO) informiert zu europäischen Minderheitensprachen, einschließlich deutscher Dialekte/Varianten (darunter Bairisch, Österreichisch, Schwäbisch). Eher unterhaltsam, aber doch auch im Überblick informativ ist die interaktiv erstellte Landkarte des deutschsprachigen Raumes mit schriftlichen und akustischen Dialektbeispielen, die sich an den Wenker-Sätzen von 1876 orientieren.

Österreichisches Deutsch lernt man solide kennen auf der Seite der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch. Dort wird auch allgemein informiert zur österreichischen Sprachenpolitik und zum Phänomen der plurizentrischen Sprachen weltweit. Auch die Seite des Referates "Kultur und Sprache" im österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur finden sich in den Bereichen Deutsch als Fremdsprache und österreichische Landeskunde ausgezeichnete sprachliche und landeskundliche Materialien sowie Informationen zu Seminaren und Fortbildungen.
   
Spezielle Angebote informieren etwa über den DDR-Wortschatz. Unverzichtbar für Literaturwissenschaftler und Sprachwissenschaftler des Deutschen ist das Grimmsche Wörterbuch, das den historischen Wortschatz des Deutschen um 1800 erfasst. Nicht nur für Juristen ergiebig ist auch das Deutsche Rechtswörterbuch.

Ein umfangreiches Verzeichnis  von Sprachinstituten zu 70 Sprachen in 80 Ländern stellt neben Tipps zum Fremdsprachenlernen auch ein ausführliches Verzeichnis der DaF-Zertifikate bereit, mit Beschreibungen auf Englisch. Vertiefendes bietet der Fachverband Deutsch als Fremdsprache mit seiner Liste von DaF-Zertifikaten und Prüfungsbeschreibungen. Speziell zu den Sprachprüfungen für den Hochschulzugang informiert die Seite des Studienkollegs für ausländische Studierende an der Universität Karlsruhe/KIT. Und wieder einmal das Goethe-Institut: Mit einem Online-Einstufungstest unter "Testen Sie Ihr Deutsch".


Unterrichtspraxis, Arbeitsblätter, Podcasts

In diese Linkrubrik habe ich stark selektiv Webseiten aufgenommen, die vorrangig Unterrichtsmaterialien, konkrete Vorschläge zur Nutzung des Internets im DaF-Unterricht, Online-Übungen, Selbstlernmaterialien und Unterrichtsprojekte sowie Sprachtests bieten. Ergänzend enthält das Verzeichnis einige Seiten von Sprachinstituten und Angaben zu den verschiedenen DaF-Zertifikaten. Teilweise finden sich solche Angebote auch in den vorangegangen Rubriken.
 
Von besonderer Bedeutung sind zunächst einmal die verschiedenen großen Bildungsserver, DBS, SwissEduc und ZUM, die auch reichhaltige Materialien zu den Bereichen Deutsch, Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache bereithalten. Dabei bietet der Deutsche Bildungsserver DBS am meisten Materialien für den Bereich DaF, der Schweizer Bildungsserver SwissEduc konzentriert sich auf Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe und die Zentrale für Unterrichtsmedien ZUM stellt unter "Deutsch" Unterrichtsmedien mit dem Schwerpunkt Literaturunterricht bereit.

Das Goethe-Institut wurde schon unter anderen Rubriken genannt, sollte hier aber nochmals genannt werden, da es eine umfassende Sammlung mit Materialien zum DaF-Unterricht anbietet. Auf der Seite des Klett-Verlages gibt es Materialien, Unterrichtshilfen und Anregungen zu den Lehrwerken "Stufen" und "Passwort Deutsch", didaktisierte Links, Online-Übungen und Tests. 400 fertige Arbeitsblätter für Deutsch als Fremdsprache stellt Lorenz Derung auf seiner sehr nützlichen Seite bereit. Vom gleichen Autor gibt es auch Materialien für den Deutschunterricht an Schweizer Schulen und für den Deutschunterricht an Gymnasien und Fachschulen in Deutschland und Österreich.

Spezielle Materialien zu Wirtschaftsdeutsch bietet die Deutsche Welle mit dem Wirtschafts-Sprachkurs "Marktplatz". Weitere Materialien finden Sie beim IIK Düsseldorf unter der Rubrik "DaF-Methodik". Einen Crashkurs, der in 25 Schritten zur neuen deutschen Rechtschreibung führt, stellt der Duden-Verlag bereit.

Interessante Angebote zum Unterricht bietet auch das neue Medium Podcast. Lesekompetenz, Hörverständnis und Aussprache können so im Unterricht, aber auch ergänzend zu anderen Angeboten im Selbstunterricht vielfältig geübt werden. Zur Methodik des Einsatzes siehe Rubrik "DaF-Methodik".


Übersetzen, Dolmetschen

Die Rubrik bietet Links für ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen und solche, die es werden wollen. Dazu gehören zunächst einmal Links zu wichtigen Seiten von einschlägigen Institutionen, dann Links zu Theorie und Praxis des Übersetzens/Dolmetschens und schließlich auch Links zu exemplarischen Online-Wörterbüchern und Übersetzungsprogrammen.
    
Die Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften der Gutenberg Universität Mainz mit Sitz in Germersheim informiert auf seiner Seite zu den Studiengängen für Übersetzer und Dolmetscher. Fundierte Fakten zum Berufsbild und zur Berufspraxis von Übersetzern und Dolmetschern liefert die Homepage des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ), desgleichen Tagungshinweise und Zugang zur Fachzeitschrift MDÜ. Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke werden vom VdUE (Verband deutschsprachiger Übersetzer) repräsentiert, der über Rechte und Honorare informiert.

Eine herausragende Seite des Unionsverlages mit dem programmatischen Titel "Ohne Übersetzer keine Weltliteratur" stellt informative Übersetzungsberichte zur Verfügung. Das Europäische Übersetzer-Kollegium NRW engagiert sich gleichfalls für literarische Übersetzungen. Ein gut gemachtes, über Links auch weiterführendes Wörterbuch zum Dolmetschen bietet leider primär Wortschatz und Erklärungen zur technischen Basis des Konferenzdolmetschens. Ein Lehrstück zur Verflechtung von Geheimdiensten und Übersetzungstechnologien/Spracherkennung bietet Christiane Schulzki-Haddouti in ihrem Bericht zur Firma Lernout & Hauspie. Eine umfangreiche Leseprobe ist frei, der Download des ganzen Beitrages gebührenpflichtig.

Interessant nicht nur für die Berufsgruppe sind verschiedene Projekte zum automatischen Übersetzen, wie "Verbmobil", das 2000 beendet wurde und Spontansprache in Dialogsituationen übersetzte. Systran, der größte Anbieter von Übersetzungssoftware, bietet online einen kostenlosen automatischen Übersetzungsdienst für Texte und Webseiten. Es empfiehlt sich, mit Google Translate zu vergleichen und zu schauen, welcher Dienst für den jeweiligen Zweck brauchbarer ist. Googles kostenloser automatischer Übersetzungsdienst stellt auch für einige Sprachen einen Vorleseservice bereit, die deutsche Stimme ist akzeptabel, mit leicht amerikanischem Akzent.

An Online-Wörterbüchern habe ich vier aufgenommen. Zunächst natürlich das äußerst anspruchsvolle Online-Wörterbuch "Interactive Terminology for Europe" (IATE) der Europäischen Union zu 24 europäischen Sprachen (incl. Latein), das Wörter und Abkürzungen enthält. Unverzichtbar ist auch weiterhin das LEO English-German Dictionary, das auch Diskussionsforen und Vokabeltrainer bereitstellt. Inzwischen gibt es LEO auch für Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch und Russisch! DeHanCi bietet ein großartiges Deutsch-Pinyin-Schriftzeichen-Wörterbuch mit Satzbeispielen. Dictionarist schließlich ist ein mehrsprachiges Online-Wörterbuch mit ausgezeichneten Aussprachemodellen.


Schule, Bildung, Pädagogik

Der Bereich Schule, Bildung, Pädagogik ist ein unendliches Feld. Dass ich den Bereich hier überhaupt aufnehme, liegt daran, dass ich während meines eigenen Unterrichts im Ausland immer wieder gefragt wurde: Wie funktioniert eigentlich das Schulsystem bei euch? Darauf geben die nachfolgend aufgelisteten Seiten und auf ihnen verlinkte Ressourcen durchaus zuverlässig Auskunft mit Informationen zum deutschen Schulsystem, zur Erwachsenenbildung und zur Pädagogik. Auch Fachberater der ZfA oder Mitarbeiter des Goethe-Institutes sind immer wieder mit diesem Themenbereich konfrontiert.

Unter den maßgeblichen Institutionen informiert die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften am umfassendsten über das Pädagogik-Studium in Deutschland, Studienseminare und Forschungsstätten. Die Ressourcensammlung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Baden-Württemberg umfasst Materialien und Dokumente zu rechtlichen, organisatorischen und politisch-konzeptionellen Fragen des Schul- und Hochschulbereiches. Hilfreich mit Auskünften über das deutsche Schulwesen am Beispiel Baden-Württembergs ist die vorbildliche Seite des Oberschulamtes Karlsruhe mit Stundentafeln, Leistungskurssystem an Gymnasien, Abitursanforderungen. Der Föderalismus in Deutschland bringt es mit sich, dass jedes Bundesland sein etwas anderes Schulsystem hat, ein Vergleich mit anderen Bundesländern kann also je nach Unterrichtszweck oder Informationsbedarf angebracht sein.

Eine anregende und gehaltvolle, teilweise etwas mühsam anzuhörende Videoeinführung in die allgemeine Pädagogik liefert eine Vorlesungsreihe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1995 aktiv und immer besser ist die Koordinationsstelle für die deutschen Schulen im Internet, "SchulWeb". Mit Links zu Schulen, Unterrichtsmaterialien, Schulzeitungen, Tipps und Anregungen. Fragen zu den Waldorfschulen und zur Waldorfpädagogik allgemein beantwortet der Bund der Freien Waldorfschulen auf seiner Website. Dokumente zur Reformpädagogik stellt das Archiv für Reformpädagogik der Humboldt-Universität Berlin bereit. Der Deutsche Volkshochschulverband informiert über seine Arbeit, über Konzepte der Erwachsenenbildung und über seine Mitgliedsverbände. 


Hochschule, Studium

Dank der vielfältigen Bemühungen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und anderer Mittlerorganisationen spielt Deutsch als Fremdsprache auch im Hochschulbereich des Auslandes eine bedeutende Rolle, im ganzen Spektrum zwischen Germanistik und Fachsprachenunterricht. Da viele Deutschlernende auch an einem Studien-, Forschungs- oder Lehraufenthalt in einem deutschsprachigen Land interessiert sind, besteht auch entsprechender Bedarf an differenzierten Informationen über den Hochschulbereich

Diese Rubrik versammelt Links zum deutschen Hochschulsystem, zu wissenschaftlichen Einrichtungen, Forschungsinstituten, Akademien, Publikationen, Studienbedingungen und zu studentischem Leben. Spezifische Informationen für Ausländer finde Sie auch unter der Rubrik "Auswärtige Kulturarbeit".
    
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) ist die Standesvertretung der Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Er hat weitreichende Informationen zum deutschen Hochschulwesen ins Netz gestellt. Seine Website bietet unter anderem den Zugang zu seiner Zeitschrift "Forschung und Lehre", Beratungsangebote und Service-Downloads. Einen herausragenden Studienführer stellt die Uni Münster online zur Verfügung, mit Fächerauswahl, Leistungsanforderungen, Anfängerhilfen und Studienberatung. Information über die Arbeit der deutschen Studentenwerke, soziale Daten zur deutschen Studentenschaft und Studieninformationen liefert das Deutsche Studentenwerk.

In öffentlichem Auftrag erarbeitet das Hochschulinformationssystem Hardware- und Softwarelösungen, Analysen und Berichte zur Hochschulentwicklung. Ferner bietet es Schulungen für Hochschulverwaltungen an. Von der Bertelsmann-Stiftung getragen ist als  wirtschaftsnahe "Denkfabrik" das "Centrum für Hochschulentwicklung". Es unterbreitet Vorschläge zur Reform des deutschen Hochschulwesens und bietet Beratung für Politiker und Hochschulen. Seine Seite informiert zu Projekten, Untersuchungen und Hochschulrankings.

Mit ihrem "Dschungelbuch" haben die Fachschaften an der Universität Heidelberg ein vorbildliches Online-Angebot für Erstsemester erstellt. UNICUM, die interessanteste überregionale deutsche Studentenzeitschrift, ist auch online gut und nützlich, etwa mit ihrem "Uni-ABC". Links und Informationen zum Verbindungswesen an deutschsprachigen Hochschulen stellt COUSIN bereit. Texte von Studierenden zu aktuellen hochschulpolitischen Themen hat der AStA der Universität Potsdam ins Netz gestellt.


Wissenschaft und Forschung

Natürlich ist dieser Bereich nicht klar vom vorangegangenen zu trennen, aber eine Untergliederung scheint mir doch sinnvoll, da es einen großen Unterschied macht, ob jemand in deutschsprachigen Ländern studieren möchte oder sich eher dafür interessiert, forschend tätig zu werden oder sich zum Wissenschafts- und Forschungsbereich kundig zu machen.

Unentbehrlich für die fundierte Information zum offiziellen Wissenschaftsgeschehen in Deutschland ist der Webauftritt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gibt Auskunft zur Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik in Österreich. In vier Sprachen verfügbar ist die Seite des Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierates mit den Schwerpunkten Forschungspolitik, Hochschulpolitik, Technologiepolitik und Umweltforschungspolitik. Diese Seite bietet auch nützliche Links zur Schweizer Politik und Gesellschaft allgemein sowie zur Hochschullandschaft.

Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) ist eine Initiative zur Förderung der Kontakte zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie Wissenschaft und Wirtschaft. Besonders brauchbar ist sein Archiv mit Projekten im Bereich der Angewandten Forschung. Wichtige Adresse mit Links zu Förderprogrammen, Förderrichtlinien und Institutionen im Forschungsbereich stellt eine wertvolle Seite der Bergischen Universität Wuppertal bereit.

In der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren sind sechzehn Zentren zusammengefasst, die für "langfristige Forschungsziele des Staates" im naturwissenschaftlich-technischen und im biologisch-medizinischen Bereich arbeiten. Natürlich sind alle sechzehn Zentren auf dieser Seite verlinkt. Die Fraunhofer-Gesellschaft widmet sich der angewandten Forschung. Auf ihrer Website finden sich Informationen zu Publikationen, zu Veranstaltungen und Stellenangeboten, Links zu den Forschungsgebieten und den einzelnen Instituten. Grundlagenforschung in den Natur-, Geistes- und Biowissenschaften ist die Aufgabe der insgesamt 80 Institute, Forschungsstellen, Laboratorien und Arbeitsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die auf deren Homepage vorgestellt werden.


Auswärtige Kulturarbeit, Austauschprogramme, Stipendien

Deutsch als Fremdsprache ist integraler Teil der Kulturarbeit in den offiziellen Auslandsbeziehungen. Mittlerorganisation wie der DAAD, das Goethe-Institut und das Institut für Auslandsbeziehungen übernehmen dabei wichtige Funktionen für die Politik der Bundesrepublik Deutschland. Für Österreich und die Schweiz wird die auswärtige Kulturarbeit vor Ort vorrangig jeweils von den Botschaften übernommen. Für die Spracharbeit ist im Auftrag der Republik Österreich auch das Österreich Institut verantwortlich.

In dieser Rubrik finden Sie Online-Ressourcen zu den kulturellen Auslandsbeziehungen deutschsprachiger Länder, zu Organisationen des wissenschaftlichen und kulturellen Austausches und zu Stipendiengebern für Deutschlehrende und -lernende, Studierende und Wissenschaftler. Weitere Stipendiengeber finden Sie über die Stichwortsuche "Stipendien" auch in anderen Rubriken.
    
Erste Adresse ist die Seite "Deutsche Kultur international", eine gemeinsame Seite der Einrichtungen, die mit der deutschen Kulturarbeit im Ausland befasst sind. Hier gibt es vor allem Auskünfte und Anregungen für Lehrer, Daten zu Fortbildungen, Kursen, Stipendien. Wichtigste Mittlerorganisation für Deutschlehrer im Ausland und offene Lernergruppe ist das Goethe-Institut, das auf seiner klaren, effizienten und inhaltsreichen Homepage differenzierte
Sprachlern- und Kulturangebote bereit hält. Hier werden auch E-Mail-Partnerschaften vermittelt. Das Institut für Auslandsbeziehungen bietet eine lohnende Seite zur kulturellen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Ausland, mit Zugang zu den vielseitigen Zeitschriften "Kulturreport Fortschritt Europa" und "Kulturaustausch". Der Pädagogische Austauschdienst arbeitet im Auftrag der Kultusministerkonferenz der Länder und ist für den internationalen Austausch und die internationale Zusammenarbeit im Schulbereich tätig. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) informiert auf seinen Seiten zum Studium in Deutschland und im Ausland, zu Stipendienprogrammen und Hochschulprojekten. Die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ, ehemals GTZ) ist in 130 Länder tätig zur Verbesserung der Lebensbedingungen und zur technischen Zusammenarbeit. Sie unterhält auch eigene Sprachprogramme.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert hochqualifizierte ausländische Akademiker bei einem Forschungsvorhaben in Deutschland. Präsentation der Stiftung, Programme, Publikationen, Links zu Humboldt-Clubs, Forum. Eine spezielle Seite für "Ost-West-Stipendien" stellt unter "Inhalt" Einrichtungen, Stiftungen und Verbände vor, die Stipendien für Wissenschaftler im Ost-West-Austausch vergeben. Nützlich auch als allgemeine Stipendienlinkliste. Hilfreich bei der Suche nach einem geeigneten Stipendiumsgeber ist auch der Index Deutscher Stiftungen, mit Adressen und Links deutscher Stiftungen, Fördertipps für Studierende, Kontaktadressen von Stiftungsforschern und allgemeine Informationen zu Stiftungen und Fördermöglichkeiten.


Kinderseiten
 
Häufig sind Deutschlernende Kinder. An sie und ihre Lehrer und Lehrerinnen wendet sich diese Rubrik vor allem. Gut gemachte Kinderseiten können allerdings mit ihrem einfacheren Wortschatz und ihrer klaren Sprache auch älteren Deutschlernern nützlich sein - und Spaß machen.

Eine Suchmaschine speziell für Kinderthemen ist "Blinde Kuh". Hier findet Ihr auch eine brauchbare Linkliste zu Themen, die nicht nur Kinder interessieren, mit kindgerechten Angeboten, und einige Online-Spiele.

"Kindernetz" ist ein umfangreiches Bildungsangebot des SWR für Kinder und Jugendliche. Unter "Minitz" Zugang zu Nachrichten, die für Kinder aufbereitet sind, unter "Oli's wilde Welt" geht es zu Tierthemen. LILIPUZ heißt das Kinderradio des WDR. Es bringt Kindernachrichten, Wissensbeiträge, Spiele, Sachen zum Lachen und Musik. Texte können gehört und parallel gelesen werden - eine ganz wunderbare Sprachübung und hervorragendes Material für den Unterricht! Auch die ARD hat ein umfangreiches Kinderangebot unter "Kinder-ARD". Als "Kinderkurier" präsentiert sich der Internet-Auftritt der österreichischen Tageszeitung Kurier mit Nachrichten, Reportagen, Kulturtipps, Hinweisen auf Veranstaltungen und Workshops für Kinder und Jugendliche. Sowieso ist eine witzige und kritische Online-Zeitschrift für Kids. Mit reichhaltigem Archiv zu den unterschiedlichsten Themen.

Locker aufbereitete Naturkunde findet sich in Fülle auch online bei GEOlino, der herausragenden Kinderausgabe des Wissenschaftsmagazins GEO. Themen der Landwirtschaft werden in handlichen Portionen aufbereitet vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V., vor allem zu Tierhaltung und Pflanzenkunde. Schöne Spiele, u.a. Tiere zum Ausdrucken und Falten, und ein Bauernhoflexikon machen das Angebot zusätzlich interessant. "Klassische" deutsche Bildergeschichten und Märchen präsentiert die Fremdsprachenabteilung der Virginia Commonwealth University auf einer brillant gemachten Seite! Teilweise deutsch-englisch.


Jugendseiten

Nach deutschem Recht sind "Jugendliche" Kinder zwischen 14 und 18 Jahren. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind Kinder mit dem Beginn der Pubertät damit gemeint. Die Rubrik "Jugendseiten" gilt vorwiegend dieser Altersgruppe und darüber hinaus jungen Erwachsenen ab Achtzehn bis Anfang Zwanzig. Aufgenommen sind Ressourcen zu Geschichte, Politik, Engagement, Gesundheit, Wissen, Kultur und Freizeit.
 
Der Webauftritt von "Jugend forscht" informiert über die Teilnahmebedingungen und stellt sein Projekt-Archiv zur Verfügung. Ferner gibt es hier interessante Materialsammlungen zu Umweltschutz, Computer u.a. sowie Zugang zum "Jugendforscherforum". Auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind auch einige Seiten für Jugendliche zu Gesundheitsthemen verborgen. Vor allem aber wendet sich der Auftritt derzeit (unter CDU/CSU und FDP) mit den einschlägigen Angeboten und Materialien an Lehrkräfte und Eltern. "Interconnections" ist eine inhaltsreiche Seite des gleichnamigen Verlages für Job-, Reise- und Jugendaustauschliteratur zu den Bereichen Austausch, Auslandsjobs (Au-pair u.a.), Fortbildung, Jugendreisen (Interrail u.a.), Zivildienst im Ausland. Das Deutsche Jugendherbergswerk informiert über seine Angebote zum preiswerten und geselligen Reisen vor allem - aber nicht nur - für Jugendliche. Mit einem Link zum Internationalen Jugendherbergswerk.

"Comics und Cartoons" versammelt eine breite Auswahl deutscher Comics-Seiten im Internet, knapp kommentiert. Die Seite des deutschen Musiksenders "Viva" präsentiert Gruppen, Festivals, Konzerte und Charts. "Fluter" ist das Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung und auch online gut ausgestattet mit kulturell, sozial und politisch relevanten Beiträgen. Im Webarchiv des deutschen Bundestages gibt es den Zugang zum Jugendmagazin "Glasklar", das Beiträge zur politischen Arbeit im deutschen Parlament enthält, und zum Jugendforum des Bundestages ("mitmischen.de"). Das Jugendmagazin der Süddeutschen Zeitung, "jetzt", ist für den DaF-Bereich besonders interessant, da vom Goethe-Institut Beiträge didaktisiert werden (www.goethe.de/z/jetzt/deindex.htm). "Schekker" heißt das Jugendmagazin der Bundesregierung. Es enthält vorwiegend gesellschaftlich-politische Beiträge nicht nur über Deutschland, Umfragen, politische Daten.


Nachlese

Rubrik mit sonstigen Links, die Lehrkräften und Lernenden in den Bereichen Auslandsgermanistik, Deutsch als Fremdsprache, Deutsch als Zweitsprache hilfreich sein können.
    
"wer-weiss-was" ist ein beispielhafter Problemlösungs-Vermittlungsdienst im deutschen Internet mit ca. 20.000 Fachleuten, die sich zu mehr als 100.000 Themen äußern. Ein ausgezeichnetes Webangebot aus der Schweiz versammelt etwa 8.000 Online-Übungen und Arbeitsmaterialien zur Allgemeinbildung. Gleichfalls aus der Schweiz stammt ein umwerfend gutes Geräuscharchiv mit Vogelstimmen (überwiegend von der BBC), Stadtgeräusche aus verschiedenen Metropolen, akustischen Beispielen von Maschinen und Geräte unterschiedlicher Quellen. "Hinter-Net! Die kulturelle Frittenbude am Rande der Datenautobahn" heißt eine vielseitige (Alltags-)Kulturzeitschrift mit Musikkritiken (geliebt wird James Last), Comics, Filmkritiken, Literatur- und Fernsehkritiken. Bereit gestellt wird auch ein brauchbares, ungehemmt subjektives Verzeichnis von historischen Ereignissen nach Kalendertagen. Seit Februar 1996 aktiv.

Noch Platz auf der Festplatte? Bei "Shareware" lässt er sich füllen - mit bisweilen sehr, manchmal gar nicht brauchbarer Shareware und Programm-Demos. Infos und Ressourcen zu Zeichen und Bildelemente für die unterschiedlichsten Zwecke, Wallpapers, Icons und Fonts finden sich bei "Dr. Web".

Von "Abkürzungen" bis "Wunderkind" gibt es in der "Liste der Sprachspiele" gute Spielanregungen für den Sprachunterricht. Unter "Zungenbrecher, Trabalenguas, Skorogovorki" können Sie sich auf originelle Weise auf einen Auslandseinsatz vorbereiten mit einem Zungenbrecher in der Zielsprache. Der "Anagramm-Generator" produziert Listen mit Wörtern, die sich aus den Buchstaben eines beliebigen Wortes oder Namens bilden lassen. Günters Poetron-Zone liefert Text-Generatoren, mit denen sich Zufallsgedicht oder flotten Sprüche produzieren lassen. Auch ein interessanter Test für Gedichtekenner wird geboten. Reimwörterlisten gibt es einige, im "Deutschen Reimwörterverzeichnis" kann nach Endungen unterschiedlicher Länge gesucht werden. Für Poeten, Reimer, Hochzeitsredner und Sprachlerner nützlich. Mit zurückhaltendem Werbungsanteil, in wohltuendem Unterschied zu ähnlichen - und zumeist schlechter gemachten - Angeboten.
 
"The Awful German Language" von Mark Twain liefert last not least eine launige Aufmunterung für resignierende Deutsch-Lerner mit Englisch als Herkunftsprache.







GEDICHTE IM UNTERRICHT DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE  

Die Beschäftigung mit Gedichten im Schulunterricht ist ein strittiges Thema, die einen fürchten die Verhunzung der Lyrik, die anderen eine Überforderung der Schüler, die dritten das Desinteresse der Schüler. Für den Unterricht Deutsch als Fremdsprache wird zudem die Relevanz angezweifelt, solange die Schüler die Sprache nicht beherrschen. Doch kann gerade die Beschäftigung mit den kleinen Sprachgebilden der Lyrik das Gefühl für die fremde, neue Sprache schärfen und die Motivation zum Erlernen stützen - auch ganz am Anfang des Lernprozesses. Bei einem kurzen Gedicht ist es durchaus möglich, die dem Verständnis fehlenden Wörter rasch nachzuschlagen. Ein paar allgemeine Wörter, Konjunktionen, Präpositionen, Wortstämme, sollten natürlich schon bekannt sein. Gute Gedichte halten einiges aus, sie sind nicht kaputt zu machen durch laienhaften Zugriff. Eher werden sie beschädigt durch ästhetisierendes Auf-den-Sockel-Stellen.

Vermieden werden sollte allerdings gerade im DaF- Unterricht und im Fremdsprachenunterricht allgemein die Frage: Was will uns der Dichter damit sagen? Ergiebiger ist die Frage, was der Text uns sagt - und damit: Was die fremde Sprache uns sagt. Dabei wird auch das Empfinden für Nähe und Ferne des zugehörigen historischen, kulturellen und sozialen Kontextes geschult.

Gedichte im Unterricht können drei sehr unterschiedliche Funktionen haben. Einmal als Teil kultureller und kulturgeschichtlicher Überlieferung, der zum Bildungskanon gehört. Zum anderen als Element der Auseinandersetzung in der Persönlichkeitsbildung der Lernenden, in kultureller und charakterlicher Selbstbestimmung. Und zum dritten schließlich als Mittel zur sprachlichen und ästhetisch-künstlerischen Schulung - dies zweifach: rezeptiv und in der eigenständigen Produktion von Gedichten. Im Fremdsprachenunterricht stehen die erste und die dritte Funktion im Vordergrund, wobei die erste eher dem universitären und schulischen Bereich angehört, die dritte dem schulischen und außerschulisch-erwachsenenbildenden Bereich. Allerdings kann je nach Gruppe und zur Verfügung stehender Zeit durchaus auch im Fremdsprachenunterricht der Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung bedeutsam werden.

Auf dieser Website wird vorrangig auf die Gedichtproduktion im Grammatikunterricht Deutsch als Fremdsprache eingegangen. Zum Themenbereich "Gedichtinterpretation" gibt es lediglich einige unterrichtspraktisch orientierte Beispiele. Für ausführliche Interpretationen deutschsprachiger Lyrik verweise ich auf meine Gedichte-Werkstatt.

Lektüreempfehlung: Stiftung Lesen/Sächsisches Staatsministerium für Kultus und Sport, Gedichte im Klassenzimmer. Ideen für den Deutschunterricht in den Klassenstufen 1-4, 2010



GEDICHTERÖRTERUNGEN

Es gibt zahlreiche Gedichte, die mehr oder weniger explizit grammatische Themen oder semantische Komplexe behandeln, so vor allem von Christian Morgenstern (am bekanntesten "Der Werwolf") oder später von den Dichtern des Dadaismus und der experimentellen Poesie, etwa Ernst Jandl (z.B. "lichtung" mit der Verwechslung von "lechts und rinks"). Für die Erörterung, zumal im Fremdsprachenunterricht, geben diese Texte meist wenig her - eher als Beispiele, Vorbilder, Anregungen für die eigene spracherwerbende Produktivität (siehe dazu weiter unten im Bereich "Gedichtproduktion"). Ergiebiger zur Erörterung im Unterricht sind Gedichte, die etwas zur Kultur des Zielsprachenlandes vermitteln, Anliegen der Lernenden thematisieren, Diskurse aus dem politisch-gesellschaftlichen Bereich tangieren, historisch-sozialgeschichtliche Anknüpfungen erlauben. Um solche geht es bei den nachfolgenden Besprechungen, Interpretationen, Erläuterungen, Erörterungen.  

Joseph von Eichendorff: "Mondnacht"



MONDNACHT


Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst'.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.

Joseph Freiherr von Eichendorff gilt als Vertreter einer romantischen (im historischen wie im übertragenen Sinne) Poesie, die sich weitgehend im Wohlklang und in überholten Bildern erschöpft. In Klängen und Bildern, die unserer Wirklichkeit heute nicht mehr entsprechen und mit denen folglich viele Schüler wenig anfangen können, die sie bestenfalls erheitern. Zwei Zugänge biete ich hier an, ein vermeintlich selbstgenügsam poetisches Werk wie "Mondnacht" Schülern interessant zu machen. Da ist zum einen der biographisch-zeithistorische Hintergrund massiver Landschaftsveränderungen durch industriellen Zugriff auf die von Eichendorff gefeierten Naturelemente. Und da ist zum zweiten die sprachliche Gestaltung in der Lautstruktur mit kleinen, feinen Reibungen und auf grammatischer Ebene mit einer scharfen konjunktiven Differenz, gesteigert durch die Zeitform des Präteritums.

Eichendorffs gilt auch als "Dichter des deutschen Waldes". Die Familie verfügte in Schlesien über großen Waldbesitz, der durch die Mutter weitgehend dem Kahlschlag übergeben wurde, um die Schulden des Vaters nach dessen Tod 1818 zu tilgen und die Familie weiterhin standesgemäß zu unterhalten. Das Gedicht wurde 1837 veröffentlicht, der Kahlschlag in deutschen Wäldern war weiter fortgeschritten, insbesondere im hoch industrialisierten Schlesien mit Steinkohlebergbau und Hüttenwesen. Die Vergangenheitsform des "Es rauschten leis die Wälder" muss daher ernst genommen werden. Anschließen läßt sich neben dem Themenbereich "Hüttenwesen-Köhlereien-Bergbau" auch das Thema "Nachhaltigkeit" - Geschichte des Begriffs im Forstwesen ausgehend von Hans Carl von Carlowitz und seinen Vorgängern.

Eine sprachliche Analyse des Gedichts offenbart seine besondere Raffinesse. Lassen wir die Schüler doch einmal "reparieren", was in diesem Gedicht für sie falsch klingt. Fragen wir z.B., was sie vom Reimpaar "Himmel-Schimmer" halten. Auf das Risiko hin, dass sie vorschlagen, auf "Himmel" mit "Pimmel" zu reimen. Verweisen wir auf "Blütenschimmel". Und schon haben wir eine Diskussion zum Unterschied zwischen Kitsch und Kunst. Oder fragen wir nach dem Rhythmus in der dritten Strophe. Lassen wir die Schüler den Rhythmus der ersten beiden Strophen reproduzieren. Etwa mit "Und meine Seele spannte/Die weiten Flügel aus/Sie flog durch stille Lande/Als flöge sie nach Haus". Da wird die Qualität des Gedichtes deutlich - jenseits aller vermeintlichen Rührseligkeit.

Der Konjunktiv rückt gleich in der ersten Zeile gemeinsam mit dem "es" die Perspektive des Gedichtes explizit weg von der idyllisierenden Bildordnung einer harmonischen Natur, in der Himmel und Erde ein Paar im "Hieros gamos" sind, ins "als ob". Auch die Anhubzeilen der dritten Strophe, "Und meine Seele spannte/Weit ihre Flügel aus", verweist auf einen dem Gedicht externen Sachverhalt, machen die Distanz der lyrischen Bildproduktion zur Realität programmatisch, machen die seelische Wirklichkeit zu einem Gegenbild der äußeren Wirklichkeit in der konjunktivischen Illustration "als flöge sie nach Haus".


Dinggedichte - Conrad Ferdinand Meyer: "Der römische Brunnen"



DER RÖMISCHE BRUNNEN

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Conrad Ferdinand Meyer sah auf einer Italienreise 1858 die Fontana dei Cavalli Marini in Rom. 1860 schrieb er die erste überlieferte Fassung seines Gedichtes nieder, es folgten weitere Versionen bis zur 7. Version von 1882, die heute allgemein bekannt und anerkannt ist. Schon der Vergleich dieser Fassungen und die darin deutlich werdende Entwicklung des Textes zu immer größerer Verknappung, Präzision und Bildkraft ist ein ergiebiges Unterrichtsthema. Natürlich sollte auch ein Bild des Brunnens gezeigt werden. Keine Angst vor einer Profanisierung des Gedichtes durch Rückbezug auf den biographischen Ursprung. Gerade der Arbeitsprozess an diesem Gedicht durch Meyer zeigt ja, wie das Profane Ausgangspunkt der lyrischen Produktivität ist. Passend ist hier ein Zitat von Edison: "Genius is one per cent inspiration, ninety-nine per cent transpiration."

Der Aufbau des Gedichtes ist schlicht, jeweils zwei Zeilen umfassen ein Thema, dabei sind die ersten drei Zeilenpaare den drei Brunnenschale zugeordnet. Das vierte Zeilenpaar fasst zusammen, was als Lehre des Gesamtbildes formuliert werden kann: "jede nimmt und gibt zugleich". Ganz ähnlich wie in barocker Emblematik und im barocken Lehrgedicht. Es kann z.B. das Brunnengedicht von Martin Opitz zitiert werden, wo es am Ende heißt "auff daß man wissen soll/Daß alle Frölichkeit sey Müh' und Arbeit voll". Ein Satz, der mit dem Brunnengedicht Meyers zweifach kommuniziert, bezogen auf das Gedicht und bezogen auf den Arbeitsprozess Meyers für dieses Gedicht!

Es bietet sich an, den Schülern nach der Erörterung des Textes die Aufgabe zu stellen, einen für sie besonders wichtigen, interessanten oder bedeutsamen Gegenstand in einem Gedicht zu beschreiben, zu loben oder vorzustellen. Es sollte ein Gegenstand sein, keine Pflanze und kein Tier. Die Schüler sollten auch ein Foto des Gegenstandes machen und sich das Gedicht nach einer bestimmten Zeit wieder vornehmen und überarbeiten. Sieben Fassungen wären allerdings für den Unterricht eine zu hoch gegriffene Aufgabe.


Beispiel einer Gedichtinterpretation im Unterricht DaF - Georg Trakl "Ein Winterabend"

Es müssen nicht immer Goethe oder Brecht sein. Und nicht nur Texte der unmittelbaren Gegenwart. Die Auseinandersetzung mit Georg Trakl bietet sich im DaF-Unterricht aus verschiedenen Gründen an. Trakl gehört zum einen bereits seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland zum Kanon deutschsprachiger Lyrik. Zum anderen ist er uns zeitlich und thematisch nahe als Autor der Industrialisierung und Verstädterung um 1900. Als Vertreter des Expressionismus ist er Teil einer Kunstepoche, die vor allem in Deutschland und Österreich charakteristische Ausprägungen fand, aber auch eine wichtige Verankerung im französischen Symbolismus hatte und somit in der Beschäftigung damit das Verständnis gemeinsamer europäischer Kulturprozesse fördern kann.

EIN WINTERABEND

Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.

Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.

Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.


Der Text entstand im Dezember 1913 und kann seiner Thematik wegen im Unterricht angeknüpft werden an die Beschäftigung mit dem deutschen Festkalender, speziell mit dem Weihnachtsfest. Schnee fällt ans Fenster, von "Abendglocken", einem bereiteten Tisch (Gabentisch?), dem "Baum der Gnaden" und dem biblischen "Brot und Wein" ist die Rede. Damit kann auch eine vertiefende Beschäftigung mit christlichen Vorstellungen und Bräuchen verbunden werden, in fortgeschrittenen und literarisch interessierten Gruppen darf auch Hölderlins Verwendung des Bildes "Brot und Wein" einbezogen werden.

Dezember 1913 - das ist auch ein halbes Jahr vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Davon scheint das Gedicht gleichfalls zu wissen: "Schmerz versteinerte die Schwelle". Trakl war Mitarbeiter des österreichischen Militärs und unter Intellektuellen war die Erwartung eines großen Krieges allgemein verbreitet. In den Zeitungen war seit der Annexion der Länder Bosnien und Herzogewina durch Österreich-Ungarn 1908 von der Gefahr eines umfassenden Krieges die Rede. Trakl wird auch gerne als "Prophet" des ersten Weltkriegs präsentiert - dies kann mit dem Verweis auf die politisch-intellektuellen Debatten der Zeit eingeordnet werden.

Allerdings gibt das Gedicht keine weiteren Hinweise hierzu. Eher scheint es um allgemeine menschliche Themen wir Einsamkeit, Ausgeschlossensein und Erlösungshoffnung zu gehen. Dies sind Themen, die Trakl immer wieder gestaltet und mit den hier in "Ein Winterabend" dominierenden religiösen Motiven verbindet. Zur Kriegsthematik sollten daher weitere Texte Trakls beigezogen werden, etwa "Grodek".

Für den DaF-Unterricht eignet sich der Text auch besonders durch seine sprachliche Schlichtheit und Klarheit. Die meisten Verszeilen umfassen einen ganzen Satz. Charakteristische Ausnahmen sind die Zeilen Drei und Vier in der zweiten und dritten Strophe, an denen Sätze mit komplexen Angaben exemplifiziert werden können. Die erste Verszeile der zweiten Strophe gestaltet eine subtile Subjektposition zum nachfolgenden Verbkomplex in Zeile Zwei. Hier lassen sich gut grammatische Themen anschließen.


Ingeborg Bachmann: Reklame


REKLAME

Wohin aber gehen wir
ohne sorge sei ohne sorge
wenn es dunkel und wenn es kalt wird
sei ohne sorge
aber
mit musik
was sollen wir tun
heiter und mit musik
und denken
heiter
angesichts eines Endes
mit musik
und wohin tragen wir
am besten
unsre Fragen und den Schauer aller Jahre
in die Traumwäscherei ohne sorge sei ohne sorge
was aber geschieht
am besten
wenn Totenstille

eintritt


2015 gab es einen empörten Protest der Interessengemeinschaft österreichischer Autorinnen und Autoren (IG Autorinnen Autoren) gegen die Behandlung des Gedichtes "Reklame" im Kontext der österreichischen Matura-Prüfung (diese entspricht der Abiturs-Prüfung in Deutschland). Die Schüler sollten die inhaltlichen Ebenen des Gedichtes bestimmen, den Zusammenhang zwischen Titel, Form und Inhalt erklären und die Aktualität des Gedichtes vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen mit der Werbe- und Konsumwelt beurteilen. Die IG kritisierte, dass der Kunstwerk-Charakter des Gedichtes in der Aufgabenstellung ebenso ignoriert werde wie jegliches Wissen zur Autorin, das über die reinen Lebensdaten hinausginge.

Nun, hier befinden wir uns nicht im Kontext der Matura/des Abiturs, sondern im Kontext der Fremdsprachenerwerbs. Ich erlaube mir daher, Vorschläge zum Gedicht vorzubringen, die eher dem von der IG kritisierten Ansatz entsprechen. Im übrigen bin ich der Auffassung, dass Kunstwerke sich in der Auseinandersetzung mit ihnen - auch vor dem Hintergrund eigener Anliegen und Erfahrungen - erschließen und als solche erweisen. Und nicht, indem sie auf einen Sockel gestellt werden.

Das Gedicht ist deutlich zweigeteilt, was von der Autorin auch typographisch markiert wurde. Zeile für Zeile wechseln sich zwei Reden ab, von denen die zweite, kursiv geschriebene, der ersten zu antworten scheint. Die erste Rede, mit der das Gedicht beginnt, könnte weitgehend für sich alleine gelesen werden - als trauriges, anklagendes Gedicht mit Anklängen an den Beginn von Hölderlins "Hälfte des Lebens". Die zweite verwendet wiederkehrende Formeln, die Bachmann offenkundig der Reklamesprache zuordnet. Es macht Sinn, mit den Lernenden die beiden Reden zu trennen, um die jeweiligen Eigenarten, aber auch die Interaktionen der beiden Reden deutlicher werden zu lassen.

Die beiden Reden können durchaus heuristisch sinnvoll getrennt analysiert werden auf ihre Gehalte hin. Danach schlage ich vor, die beiden Reden aufeinander zu beziehen, zu schauen, welche Teile der einen Rede auf die andere reagieren. Dabei zeigt sich, dass dieses Bezugsverhältnis nicht einseitig ist. Während die zweite Zeile auf die erste zu reagieren scheint und die vierte auf die dritte, dreht sich dann das Dialogverhältnis und auf das "sei ohne sorge" der prima vista zu identifizierenden Reklamesprache reagiert die Ausgangsrede mit "aber was sollen wir tun". Sie lässt sich auf diese ein und zeigt damit auch ihre Gefährdung durch die "Reklame".
Für weitergehende Reflexionen und Informationen zu diesem Gedicht, die Kunstwerkcharakter und Autorin gebührend berücksichtigen, verweise ich auf meine Website zu Ingeborg Bachmann.



GEDICHTPRODUKTION


"Creative Writing" hat Konjunktur, das Beuyssche "Jeder Mensch ein Künstler" macht auch vor den Schreibwerkstätten nicht halt. Im DaF-Unterricht dürfen wir pragmatischer sein, die Bedeutung des schöpferischen eigenen Schreibens etwas tiefer hängen und uns freuen über Produkte, die den Spaß am Umgang mit der Fremdsprache erhalten oder neu finden lassen. Künstlerisches Schreiben im strengen Sinn hat viel mit Einschränkung und gezielter Arbeit zu tun - was gerne vergessen wird im kreativen Überschwang. Die lyrische Arbeit mit einer Fremdsprache kann uns dies wieder lehren. Ich persönlich habe es im DaF-Unterricht als sehr anregend erfahren, ganz fokussiert und "arbeitsam" einzelne Grammatik-Themen in Gedichten gestalten zu lassen. Die Lernenden haben das meist sehr engagiert und mit Gewinn umgesetzt. Die Vorgaben waren schlicht, etwa so: Ein Gedicht schreiben, das Verben nur im Präteritum verwendet.

Berühmte Gedichte dieses Typus hat etwa Christian Morgenstern (1871-1914) geschrieben. Sein Gedicht "Der Werwolf" ist in zahlreiche Anthologien und auch in DaF-Lehrwerke vertreten. Kurt Schwitters (1887-1949), ein Zeitgenosse Trakls (1887-1914), hat mehrere Texte verfasst, die sich an grammatikalischen und semantischen Themen abarbeiten. So etwa das Zahlengedicht "Zwölf" oder den Text "An Anna Blume", der u.a. die Pronomina-Formen der zweiten Person Singular durchexerziert. Schönes Material findet sich auch bei Ernst Jandl, etwa sein Text "lichtung" mit der berühmten "Velwechsrung" von "lechts und rinks". Natürlich hatten Morgenstern, Schwitters und Jandl andere Anliegen als Sprach- oder Grammatikübungen zu gestalten. Doch dies gilt durchaus auch für Deutschlernende, die in ihren Texten oft auch ein Thema bearbeiten, das sie gerade beschäftigt, eingepackt in den Rahmen der Gedichtproduktion. Gerade die Konzentration und bewußte Beschränkung auf ein Grammatik- oder auch Semantik-Thema kann Kreativität freisetzen und zu gültigen, auch fremden Lesern wichtigen oder interessanten, Texten führen. Überdies kann sie Ausdruck erlauben für sonst Verschwiegenes, das dem Schreibenden oder der Schreibenden selbst auch persönlich weiter hilft, nicht nur im Spracherwerb.

Nebenbei sind durch diese Texte auch, sofern gewünscht, Gesprächsanlässe in der Gruppe oder in der Zweierarbeit geschaffen. In der Korrektur sollte behutsam verfahren werden. Es geht im Fremdsprachenunterricht nicht darum, "Literatur" zu produzieren, also auch stilistisch zu feilen, sondern die Sensibilität für Sprache zu schulen und die Lust auf Sprache zu fördern. In der Arbeit mit fortgeschrittenen Lernenden kann auch thematisiert werden, inwieweit "Fehler" einen Sinn ergeben, den man gerne bewahren, nicht aus dem Weg korrigieren möchte (verweisen kann man hier z.B. auf Schwitters' "Ich liebe Dir")



Grammatikgedichte zu den Verbformen

1. Präsens

Die Gegenwartsform des Verbs, das Präsens, bietet sich schon für Anfängergruppen an zur Gedichtproduktion. Die ersten Sätze, die den Lernenden begegnen, benutzen diese Zeitform und lauten "ich heiße ...", "ich komme aus ...", "ich bin ...", "ich wohne in ...", "ich esse gerne ...","ich gehe nach ...", "wie komme ich nach ...?", "wo ist ...?" und ähnlich. Das ist wunderbares Material für kleine lyrische Gebilde.

Dass es dabei auch sehr anspruchvoll werden kann, zeigt das Beispiel 1, in welchem ein philosophisch gebildeter Lernender den Titel von Heideggers berühmtem Werk "Sein und Zeit" zitiert und dann zwanglos philosophische Fragestellungen in der Form elementarer Übungssätze  zum Gebrauch des Verbs "sein" in der ersten und der dritten Person Singular Präsens durchexerziert. Dabei thematisiert der Autor im Präsens auch die anderen Zeitdimensionen Zukunft und Vergangenheit und macht damit klar, wie die Arbeit am Präsens uns sehr zügig zu den anderen Zeitformen führt bzw. an die Grenzen des Präsens.

Diese Grenzen überschreitet dann das zweite Beispiel, ohne das Spiel mit der Präsensform jedoch aufzugeben! Schon im Titel wird das "Ist" in den Mittelpunkt gestellt, das Präsens der 3. Person Singular zum Grundverb "sein". Gefragt wird auch hier nach dem, was Zeit ausmacht, wie wir überhaupt die Gegenwart von der Vergangenheit und der Zukunft klar trennen können. Gefragt wird konkret danach, ob das "Ist" nicht eigentlich ein "War" sei, da es im Moment des Ausgesprochenwerdens bereits vergangen sei - oder ob es gar ein "wird sein" sei und nur so in die Gegenwart kommen könne.

Scheinbar mit den ersten Sätzen von Lernenden beschäftigt sich Beispiel Drei. Doch die vermeintliche Schlichtheit ist hart erarbeitet, darüber darf auch die bisweilen burschikose Wortwahl nicht hinwegtäuschen. In Dreiergruppen gereiht werden hier Verben, die jeweils inhaltlich zusammengehörig scheinen, uns jedoch rätseln lassen, was ihr jeweiliges Gemeinsames sei. Der Bezug von "fahren", "gehen", "reisen" ist auf Anhieb erkennbar, es geht um Fortbewegung. Aber dieser Bezug ist hakelig, "reisen" gehört kategorial einer anderen Gruppe von Verben an, ist enger verwandt mit "urlauben" als mit "gehen" und "fahren".

Dass wir uns in diesem Text mit vorschnellen Kategorisierungen zurückhalten müssen, zeigt gleich die erste Zeile. Hier werden "singen", "wohnen" und "heißen" zusammengebracht - als sei "singen" eines der ersten Verben, die Lernende gemeinsam mit "wohnen" und "heißen" (Angabe von Namen und Wohnort) lernen sollten. Eine Aufwertung, die wir ganz unterschiedlich deuten können. Sicherlich spielt das Singen im Fremdsprachenerwerb eine wichtige Rolle, vielleicht wird darauf angespielt. Es könnte aber auch ein Hinweis auf das Medium der Äußerung sein, auf die ursprüngliche Bedeutung von "Lyrik" als Gesang. Gänzlich problematisch wird das Organisationsprinzip der Verben in der letzten Zeile. Wir kennen "biegen" und "brechen" aus der Idiomatik, wo sie in "auf Biegen und Brechen" zusammen gebracht sind. Aber wie kommen wir zu "schweigen" - und dies auch noch im Konjunktiv?

Beispiel 1.1 - Dank an G.*


Sein und Zeit


Was ist die Zeit?
Ist die Zeit frei? Ist die Freiheit zeitlich?
Was ist die Freiheit?

Was bin ich?
Wie bin ich?
Wo bin ich?
Wo ist die Zeit?
Wo ist die Freiheit?

Die Vergangenheit ist nicht!
Die Gegenwart ist vergangen!
Die Zukunft ist noch nicht!

Also was ist die Zeit?



Beispiel 1.2


Ist!

Ist das Ist ein Ist?
Oder ist das Ist ein War?

War gerade eben ein Ist?
Oder wird gleich ein Ist sein?

Oder wird es Ist gewesen sein, wenn das Ist vorbei ist?
Am Ende war es Ist gewesen ehe es begonnen hatte Ist zu sein?

Ist es gewesen? Ist es?
Ich bin. Du bist. B - ist.




Beispiel 1.3

Präsens

ich singe ich wohne ich heiße
ich esse ich trinke ich scheiße
ich fahre ich gehe ich reise
ich rieche ich schmecke ich beiße


ich höre ich sehe ich stehe
ich bringe ich kaufe ich gehe
ich lese ich schreibe ich liege
ich biege ich breche ich schwiege



2. Präteritum

Die erzählende Vergangenheitsform des Verbs, Präteritum oder Imperfekt genannt, führt uns in die Geschichte. Lernende nutzen diese Zeitform, um auch aus der persönlichen Geschichte eine Erfahrung in betont distanzierter, gleichsam historisch gereinigter Gestalt zu bearbeiten. Damit werden selbst Begriffe wie der "scheißkerl" im ersten Beispiel sprachlich einsetzbar, ohne brachial zu wirken - wie dies etwa im Perfekt mit "er ist ein scheißkerl gewesen" der Fall wäre. Gelungen ist hier auch, wie der klassische deutsche Märchenanfang "Es war einmal" eingesetzt wird.

Im zweiten Beispiel werden wir in eine noch weitere Distanz geführt mit einem gleichsam prototypischen Geschehen in historischen Nachkriegssituationen. Das nachdrückliche Insistieren auf der Präteritumform erzeugt hier eine merkwürdig schwebende Situation, die auch als Traum verstanden werden kann. Denn wir fragen uns natürlich, warum die Frau in ihrem Schreien nicht ins Präsens wechselt, also "Wer ist denn der" fragt. Hier lässt sich mit den Lernenden auch sehr schön im paradigmatischen Ersetzungsverfahren erproben, was semantisch passiert, wenn wir einmal "war" gegen "ist" austauschen.

In der Temporalsemantik gilt das Präteritum als besonders flexible Vergangenheitsform, die vielfältige Relevanzbeziehungen zur Gegenwart ermöglicht. Wenn wir etwa fragen "Wie war Ihr Name?" gehen wir natürlich nicht davon aus, dass der Gefragte inzwischen den Namen geändert habe. Wir wollen vielmehr suggerieren, dass der andere sich uns höflich vorgestellt habe, wir nur leider zu schusselig waren, uns seinen Namen zu merken. Ähnliches geschieht, wenn der Kellner fragt "Wer bekam die Suppe?".

Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" endet mit "Handwerker trugen ihn. Kein Geistlicher hat ihn begleitet.". Dieses Beispiel wird gerne verwendet, um den semantischen Unterschied zwischen Perfekt- und Präteritumgebrauch sinnfällig zu machen. Allerdings gibt Mathilde Hennig in "Tempus und Temporalität in geschriebenen und gesprochenen Texten", Tübingen 2000, S. 31, an, dass der sinnhafte Unterschied der Zeitformen Präteritum und Perfekt im heutigen allgemeinen Sprachempfinden nur noch rudimentär wahrgenommen werde.

Beispiel 2.1 - Dank an I.G.*


es war einmal - ein scheißkerl

er kam
    und er gab
es war
    wunderbar
wir liebten
    und hielten
uns im arm
    jede nacht.

die jahre vergingen
    die blumen verblichen.

er ging
    ich blieb.

ich weinte.



Beispiel 2.2 - Dank an D.F.*


Der Soldat

Er kam und schlich sich durch das Gartentörchen.
Sie hängte ihre Wäsche auf und sang ein Liedchen.

Dann drehte sie sich um - und schrie:
Er war doch tot! Wer war denn der?

Da kam das Kind und lachte. Und er umarmte sie.





Beispiel 2.3



preisverleihung

sie kamen sahen siegten
ehe sie sich verliebten

was für ein starkes paar sie gaben
am dachfirst hausten bald die raben

die liebe war von kurzer dauer
die eifersucht lag auf der lauer

sie küssten und sie schlugen sich
und warfen steine hinter sich.




3. Perfekt

Die dankbarste Zeitform in der Lyrikarbeit mit Deutschlernenden ist nach meiner Erfahrung das Perfekt. Reichhaltige Möglichkeiten bietet diese Zeitform schon auf formaler Ebene durch das Partizip Perfekt, das hier eingesetzt wird, mit seiner für Lernende sehr reizvollen häufigsten Ableitung durch die Vorsilbe ge- in ihren beiden Varianten regelmäßig bzw. unregelmäßig (gekauft, gekommen). Die beiden Varianten der Bildung mit den Verbformen von "sein" oder "haben" bietet ein zusätzlich interessantes lyrisches Gestaltungsmittel.

Die Lernenden interessiert aber auch die inhaltliche Reichhaltigkeit dieser Zeitform, die zwar von der Vergangenheit berichtet, aber dabei durch die adjektivische Semantik des Partizips immer auch in die Gegenwart hineinragt, von Konsequenzen und Ergebnisses etwas mitteilt. Im Vergleich mit dem Präteritum fällt auf, dass die Lernenden hier weit persönlicher, lebendiger schreiben. Für Lernende ist das Perfekt sicherlich die weniger schwierige Verbform, da der Lernaufwand geringer ist und das Gelernte (die Verbformen von "sein" und "haben" sowie das Partizip Perfekt) vielfältig einsetzbar ist.

Manche deutsche Dialekte kommen weitgehend alleine mit dieser Zeitform für vergangene Ereignisse aus - mit Unterstützung durch das formal verwandte Plusquamperfekt. Das Schwäbische und Badensische etwa kennen, vom Alemannischen her begründet, kein Präteritum/Imperfekt. Die lateinische Benennung besagt schon etwas zur Semantik dieser Zeitform: Sie benennt eine "perfekte", "abgeschlossene" Handlung. "Ich bin gegangen" - das heißt, ich bin nun weg, "ich habe gegessen" - und bin nun fertig mit essen bzw. satt. Während ich mit dem Bericht "ich aß ..." den Blick ganz in der Vergangenheit habe. "Ich aß gerade zu Mittag ..." - als der Postbote kam und ein wichtiges Telegramm brachte. Das Geschehen wird als ablaufend angesehen, nicht als abgeschlossen - daher, mit Bezug auf das "Perfekt", "Imperfekt".

Beispiel 3.1 - Dank an A.G.P.*


Alleine

Allein bin ich aufgestanden
Allein hab ich gefrühstückt
Allein hab ich mich angezogen.

Ich alleine habe ihn geküsst.

Allein bin ich weggegangen
Allein habe ich gearbeitet
Allein bin ich zurückgekehrt
Allein habe ich zu Abend gegessen.

Ich bin alleine zu Bett gegangen
Und habe auf ihn gewartet.



Beispiel 3.2 - Dank an D.F.F.*


Schulanfang

Habe die ganze Nacht kaum geschlafen
Habe gezittert und nichts gegessen
Habe noch mal den Text hergesagt
Habe Blut und Wasser geschwitzt
Habe wie ein Automat im Auto gesessen.

Bin viel zu früh angekommen
Bin dann dem Schulleiter gefolgt.

Schon habe ich vor ihnen gestanden
Habe die zahlreichen Köpfe nicht unterscheiden können
Habe noch gehört, wie man die Tür zugemacht hat
Habe am Fenster tief durchgeatmet
Habe meine erste Stunde gegeben,
gelächelt, gefragt, geantwortet,
erklärt, gelacht, geschimpft.

Habe den Kontakt mit den Schülern schätzen gelernt und seither
Jeden September Lampenfieber.

Kann nichts dagegen machen
Will aber weiter machen.



Beispiel 3.3 - Dank an F.T.*


Mister Perfekt

Ich habe versucht, was zu sagen.
Ich habe nichts gesagt.
Ich habe versucht zu lächeln.
Es hat nichts genutzt.

Er ist einfach weggegangen.
Endlich hatte er eine gute Idee gehabt.



Beispiel 3.4 - Dank an L.F.*


Märchenhaft

Rotkäppchen hat den Wolf gefressen
Großmutter hat daneben gesessen.

Die Alten haben den Jungen was vorgekaut
Die Jungen haben selten nachgeschaut.

Rom wurde doch an einem Tag erbaut
Romulus und Remus haben die Wölfin verdaut.


Beispiel 3.5 - Dank an F.*


GRAUSAMKEIT

Ich habe dir eine Blume gebracht - und
ohne Wasser hast du sie gelassen!

Ich habe dir eine Schwalbe gebracht - und
die Augen hast du ihr ausgerissen!

Ich habe dir eine Katze gebracht - und
im Winter hast du sie aufgegessen!

Ich habe dir mein Herz gebracht - und
in die Kloschüssel hast du es geworfen!


4. Futur

Das Futur stellt an die Lernenden keine sonderlich hohen Anforderungen, wird es doch mit Hilfe des Infinitivs gebildet bzw., als Futur zwei, mit einer Inversion des Perfekts. Im pragmatisch orientierten Fremdsprachenunterricht wird es dennoch erst spät oder gar nicht vermittelt. Denn es gibt für den Alltagsgebrauch einfache präsentische Ersatzformen - durch die Verwendung von Zeitangaben ("ich komme morgen").

Mit dem Futur sollte man Anfängergruppen in der Gedichtprokution eher nicht konfrontieren, die Ergebnisse sind meist wenig befriedigend für die Lernenden, auch da wo die grammatisch elaborierten Formen des Futurs grundsätzlich bekannt sind. In der Regel fehlt eben die Übung. Aber gerade bei dieser Aufgabe können mit Fortgeschrittenen, etwa Deutschlehrern aus dem Ausland, äußerst reizvolle Texte entstehen. Aktuelle politische Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaerwärmung/Klimaschutz, Ressourcenverknappung etc. bieten sich natürlich besonders an für den Gebrauch dieser Zeitform.

Im ersten Beispiel wird ein Spaziergang unternommen von der Gegenwart immer weiter in die Zukunft, mit erinnerndem Rückbezug, der uns im letzten Satz sehr gelungen wieder in die Gegenwart hievt - was im Titel bereits konzeptionell angedeutet wird. "Vorfreude" ist kein schlechtes Konzept, um sich der Zukunft - auch in grammatikalischen Übungen - zuzuwenden. Das zweite Beispiel arbeitet mit mit äußerster Schlichtheit die Tiefenschichten der alltagssprachlichen Mahnung "du wirst schon sehen!" heraus. Die Beispiele Drei und Vier wenden sich politischen Zukunftsthemen zu, wobei das im Beispiel Drei eher spielerisch, etwas unverbindlich geschieht. Das Beispiel Vier konfrontiert uns dann mit sehr konkreten Aussagen, auch wenn der Gedichttitel anderes suggeriert, uns auf Glatteis führt. Die Arbeit mit dem Futur II am Ende wirkt etwas maniriert - ein Zug, der dieser Zeitform schon per se anhaftet.

Beispiel 4.1

Vorfreude

Heute ging es nicht, aber
morgen werde ich kommen.

Wenn ich nicht morgen komme,
werde ich übermorgen kommen.

Und wenn ich gekommen sein werde,
werde ich mich an heute erinnern.

Darauf freu ich mich schon!



Beispiel 4.2

Wir werden sehen

Wir werden sehen und
ihr werdet schon sehen!

Wir werden sehen,
was wir sehen werden.

Ihr auch. Aber werdet ihr auch
verstehen, was ihr sehen werdet?



Beispiel 4.3

Futuristisches Sonett

Wir werden bei den Sternen bauen
Wo die Planetenbahnen ziehen
Wo die Asteroiden blühen
Werden wir breite Straßen reinhauen.

Ich werde uns dort eine Schule bauen
Da werden alle alles lernen
Und wenn einer meckern wird, schicken wir ihn zu den Sternen
Da wird er dann den Mond anschauen.

Wir werden klug und werden froh
Wie der Mops im Bungalo
Es gibt keinen Rektor und keine Polizei

Wir kochen Spaghetti und Apfelbrei
Und neben die Schule bauen wir einen Zoo
Da leben die Verben auf dem Affenklo.




Beispiel 4.4

Science Fiction

Wir werden zu viele
Fische gefangen
zu viele Häuser gebaut und Straßen

und zu wenige Gärten angelegt und
Wiesen zum Blühen gebracht
haben.

und wir werden
gegrillt, geröstet, verhungert und verdurstet
sein, wenn
wir nicht anders werden

als wir geworden sein werden
wenn wir uns nicht geändert haben werden.



5. Partizip Perfekt

Unabhängig von den Zeitformen des Verbs ist die lyrische Arbeit mit dem Partizip Perfekt (Partizip II) eine interessante Gestaltungsaufgabe. Meist werden die Lernenden dabei zum Einsatz in der Zeitform Perfekt greifen (siehe Punkt 3). Auffallend ist für mich, dass dabei gerne die verkürzte Form ohne Hilfsverb verwendet wird. Auch die Arbeit mit dem adjektivischen Gehalt wird häufig gewählt. Beides entspricht der Neigung, in Gedichten zu möglichst knappen Ausdrucksweisen zu greifen. Auch wenn die Heideggersche Ableitung des "Dichtens" von "Verdichten" falsch ist, ist die Ellipse ein durchgängiges Gestaltungsmerkmal von Lyrik. Dafür bietet sich das Partizip Perfekt in ausgezeichneter Weise an.

"Der geklaute Koffer" arbeitet in gekonnter Weise mit der Doppelgesichtigkeit des Partizip Perfekt als Element verbal-zeitlicher und adjektivischer Formeln. Während im Titel noch klar von einer Eigenschaft des Koffers die Rede ist, wird gleich in der ersten Gedichtzeile fraglich, ob das Partizip Perfekt in "gut gelandet" verbal-elliptisch im Sinne von "wir sind gut gelandet" zu verstehen sei oder adjektivisch-adverbial in Analogie zum "gut gelaunt" der zweiten Strophe. "ausflug!" vermeidet im Titel das Partizip Perfekt "ausgeflogen" und macht damit die nachfolgende Kettung von Partizipien umso wirksamer. Der Titel markiert mit seinem Ausrufezeichen zugleich die Funktion des Partizip Perfekt als Imperativersatz ("stillgestanden!"). In seiner Schlichtheit zeigt dieser Text wie auch der folgende mit dem Titel "Doof aber angenehm", dass auch kurze und ohne besonderen literarischen Anspruch auftretende Texte interessante Gehalte transportieren können und mehr sind als bloße Schreibübungen.

Das letzte Beispiel formuliert seinen Anspruch bereits im Titel, der ganz anders klingt als die Titel davor, mit "Resignation" einen elaborierten Sprachstil ankündigt, der dann in gewählten Bildern die ganze Fülle des Partizip Perfekt ausbreitet, der zwischen "geboren" und "gestorben" ein ganzes Leben in Geschichte verwandeln kann. Bieder kennen wir dies aus Lebensläufen, lyrisch aufregender begegnet diese Dimension des Partizip Perfekt im vorliegenden Beispiel.

Beispiel 5.1

Der geklaute Koffer

Gut gelandet
den Flieger verlassen.

Gut gelaunt
am Förderband angestellt.

Koffer gekommen
runtergenommen.

Kurz weggeschaut.
Koffer geklaut.

Ausgespäht
Wo er steht.

Da hinten ist einer
mit ihm weggegangen.

Hinterhergerannt
Da ruft jemand vom Band:

"Der sieht genau so aus"
Zurückgeschaut und erkannt:

Hab nur den Koffer verwechselt!
Kaffee getrunken und Geld gewechselt.

Beispiel 5.2 - Dank an S.C.*

ausflug!

abgereist, angereist, untergebracht
gefuttert, gewurstelt, gekäst
getrunken, betrunken, besoffen.

vor sich geflohen, weggerannt und ausgezogen
und nicht mehr zurückgekommen.
 


Beispiel 5.3 - Dank an F.T.*


Doof aber angenehm

Gegessen.
Zu viel getrunken.
Ein bisschen geplaudert.

Ferngesehen.
Vor dem Fernseher eingeschlafen.

Das war angenehm.



Beispiel 5.4

Resignation

Gestohlene Bücher
hinter verschlossenen Türen

Gesungene Lieder
aus verschwundenen Noten

Gelebte Leben
in verklebten Bildern

Im Mausoleum der Vergangenheit
eingeschlafene Träume

Eingeschrieben
zwischen geschlossenen Ohren


6. Partizip Präsens

Inhaltlich weniger gehaltvoll als das Partizip Perfekt ist das Partizip Präsens, das lediglich adjektivisch oder adverbial einzusetzen ist. Das Partizip Perfekt hat bereits eine deutliche Affinität zum distanzierten Sprechen, die sich etwa in Lebenslaufformulierungen prägnant realisiert. Beim Partizip Präsens ist diese Tendenz noch stärker ausgeprägt und es kann paradigmatisch für den "trockenen" Ton stehen, der dem Deutschen nachgesagt wird. Und dies nicht erst seit seinem gehäuften substantivierten Einsatz in Gender-neutraler Sprache ("Lernende", "Lehrende", "Studierende", "Arbeitende", "Besuchende" etc.). Merkwürdigerweise kommt dem Englischen für die gleiche Verbform dies nicht zu, wie etwa der Vergleich von "singin' in the rain" mit "singend im Regen" zeigt. Das Partizip Präsens erlaubt und ermöglicht eine äußerste Reduktion der Sprache und gewinnt dadurch auch spezifisch lyrische Einsatzmöglichkeiten - auch wenn, wie oben bereits angemerkt, "dichten" etymologisch nichts mit "verdichten" zu tun hat. Gemeinsam mit dem Partizip Perfekt ergeben sich besonders reizvolle Spielmöglichkeiten, wie das dritte Beispiel zeigt.

Das erste Beispiel knüpft an ein Weihnachtslied an und entwickelt aus einem besinnlichen Kontext eine kleine Katastrophe, die bereits klischeehaft zum Weihnachtsfest gehört: der brennende Weihnachtsbaum. Der lyrische Gehalt tritt deutlich zurück hinter den humoristischen Effekt, der hier gezielt erzeugt wird. Auch Beispiel Zwei arbeitet vorwiegend mit unterhaltenden Effekten und gerät deutlich in die Nähe des Kalauer. Es zeigt damit ein Risiko lyrischer Arbeit mit Lernenden, dass nämlich bloße Spracheffekte erzeugt werden. Das kann durchaus didaktisch genutzt werden zu einem Exkurs über die Unterschiede zwischen einem Kalauer und einem Gedicht. Dabei muss allerdings akzeptiert werden, dass der Lerneffekt und der Spaß an der Arbeit mit Sprache bei unseren Übungen im Vordergrund steht - nicht der lyrische Anspruch, mit dem zurückhaltend und reflektiert umgegangen werden sollte.

Im zweiten Beispiel wird mit augenzwinkerndem erotischem Unterton das Spannungsfeld zwischen "drückend" und "lösend" erörtert. Goethes "jenes bedrängt, dieses erfrischt" in seinem Gedicht zum "Atemholen" klingt an. Ein Paar macht sich offensichtlich zum Ausgehen bereit, aber der Mann kommt mit seinen zu engen - wir vermuten: hochmodischen - Schuhen nicht zurecht und hat auch mit dem Krawattenbinden Probleme. Da entscheidet die Frau, auf das Ausgehen zu verzichten. Auch das nachfolgende Beispiel handelt von einem Paar - allerdings in der entgegengesetzten Situation, nach der Trennung. Auch hier wird die Handlung von der Frau vorangetrieben, mit dem Partizip Präsens als Mittel des besonderen Nachdrucks adverbial eingesetzt. Die Handlung liegt nun in der Vergangenheit, Partizip Perfekt und Partizip Präsens werden gemeinsam eingesetzt und erzeugen im Zusammenspiel eine intensive, dramatische Stimmung. Kritisch mag man anmerken, dass hier zu viel Pathos mitschwingt. Doch darin liegt gerade ein Reiz der Verbindung unserer beiden Partizipformen.

Beispiel 6.1

weihnachtslied

singende, klingende weihnachtszeit
wie tut es mir um den brennenden weihnachtsbaum leid

im ofen steht die bratende bratente bereit
leider haben die löschenden gäste zum essen keine zeit

sie bekämpfen mit tropfenden eimern das feuer
derweil wird die ente zum rauchenden ungeheuer

die feuerwehr kommt mit lärmenden signalen
der hausherr empfängt sie mit rutschenden sandalen

aus der küche dringt nun beißender qualm
aus dem wohnzimmer klingt es "o tannenbaum"



Beispiel 6.2


Ausgehfertig

Der drückende Schuh
gibt keine Ruh.

Die schaukelnde Krawatte
sieht aus wie ne Ratte.

Ich sollte die Füße
mit Lappen umwinden
und mir die Krawatte nach hinten binden.

Da rufst lachend du
mach die Augen zu!

Die Krawatte fassend
machst du die Schuhe passend.

Und auf der nachwippenden Matte
trinken wir Caffelàtte.



Beispiel 6.3


Leidende Liebe

Ich habe schreiend geweint
und weinend geschrien,
dann hab ich dir weinend einen glühenden Brief geschrieben
von deinem mich immer betrügenden Lieben!

Liebend hast du mir das Lieben verdorben,
nun wäre ich liebend gerne gestorben.
Aber das klingelnde Telefon hat mich gerettet,
dein bester Freund war dran, du hast dich verwettet!



7. Passiv

Die Passivform profitiert erheblich von den Gestaltungsmöglichkeiten, die das Partizip Perfekt bietet. In lyrischen Texten wirkt sie allerdings rasch ermüdend durch ihre formale Einfachheit, die in Iterationen auch bedrängend wirken kann. Das Passiv wird gebildet mit den Personalformen von "werden" und dem unflektierten Partizip Perfekt. Grammatikalisch korrekt kann dies nur mit transitiven Verben oder Tätigkeitsverben geschehen. Literarisch bzw. in erweiterter Bedeutung ist allerdings auch anderes möglich, etwa in "es muss gestorben werden", dem lateinischen "moriendum esse" nachgebildet, dem wörtlich "es muss gestorben sein" entspricht. Im Lateinischen hat das Partizip Perfekt für sich bereits die Funktion des Passiv - was im Deutschen auch möglich ist, allerdings wird die Konstruktion dann als elliptisch empfunden, wie im ersten Beispiel in der zweiten und in der letzten Strophe.

Trotz der inhaltlichen Spannweite zwischen "ich werde geliebt" und "ich werde geschlagen" neigt die Passivverwendung zu negativen Gehalten. Diesen "schwarzen" Ton des Passiv entwickelt eindrücklich das erste Beispiel. In der Überschrift wird die enge Verbindung des Partizip Perfekt zum Passiv subtil markiert durch die Verwendung des Verbs "werden" in der Form des Partizip Perfekt. Dem Spruch der Studentenbewegung, "Geschichte wird gemacht", steht hier eine eher resignative Haltung zur Geschichte gegenüber. Im zweiten Beispiel sehen wir, wie in den unpersönlichen Passivbildungen gerade ein persönlicher Ton entstehen kann, der dem Passiv sein Schwergewicht nimmt, aber sein kritisches Potential erhält. Mit der Ambivalenz von "geliebt werden" und ähnlichen Fügungen, in denen Wechselseitigkeit das Ideal ist, arbeitet das dritte Beispiel. Hier wird auch das im Passiv als Hilfsverb eingesetzte "werden" auf seine Ambivalenzen hin befragt, schwebend zwischen dem starken Gehalt des Vollverbs, insbesondere in philosophischen Kontexten, und dem passivischen Gehalt als Hilfsverb.

Beispiel 7.1


Gewordene Geschichte

Wann wurde je gewachsen
Geschnitten wurde viel.

Gemordet und gemetzelt
Kam mancher an sein Ziel.

Wer werden möchte wird gehindert
Wer wird, wird oft geworden sein:

Geschlagen und gefoltert
Geschunden bis aufs Bein.



Beispiel 7.2


Aktiv-Passiv

Hier wird gebaut
Hier wird geschaut

Dort wird gegessen
Dort wird vergessen

Da wird gepflanzt
Da wird getanzt



Beispiel 7.3


geliebt werden

geliebt
werden
mehr geliebt
werden
gehalten
werden
um mehr
zu werden
um selbst
zu lieben
mehr
zu lieben
geliebt
zu lieben



8. Konjunktiv

Der Konjunktiv ist zwar eine anspruchsvolle Verbform, dennoch kann auch im DaF-Unterricht erfolgreich spielerisch damit gearbeitet werden. Seine Funktion, Ungewissheiten, Wünsche, Wahrscheinlichkeiten zu benennen, prädestiniert ihn in den Händen von Laien für die Lyrikproduktion. Denn gerade dies soll Lyrik im populären Verständnis ja - unter anderem - leisten: Träume, Sehnsüchte, Wunschvorstellungen artikulieren. Lyrik könnten wir auch mit gutem Recht die Kunstform des "Als Ob" nennen. Hans-Henrik Krummacher hat ein aufschlussreiches Werk über das explizite "als ob" in der Lyrik - von der Romantik bis zu Rainer Maria Rilke - geschrieben. Dem Konjunktiv gilt dabei selbstredend besondere Aufmerksamkeit. "Die Entwicklung der 'als ob'-Figuren (...) findet ihre Erfüllung erst bei Eichendorff" (Krummacher 1965, S. 55). Krummacher präsentiert als ersten Beispieltext seiner Arbeit die bekannte Eingangsstrophe aus Eichendorffs Gedicht "Mondnacht":

Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt'.

Mit diesem Text, 1837 veröffentlicht, markiert der Autor seine Abkehr von den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen seiner Zeit, den Rückzug in eine Welt des Konjunktivs, vermeintlich heil in den schönen Naturbildern der zweiten Strophe, die doch nur statuiert sind, unwirklich wie die Wälder aus Eichendorffs Kindheit, die von der Mutter zum Kahlschlag verkauft worden waren, um die Schulden der Familie zu bezahlen. Nebenbei gestaltet Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857) in der ersten Strophe von "Mondnacht" eine modellhafte säkulare Variante des Hieros gamos.

Ein Gründungsdokument der Lyrik in unserem Kulturraum, Francesco Petrarcas "Il Canzoniere", hebt an im ersten Sonett mit dem Wunsch an das Publikum, "ove sia chi per prova intenda amore". Nun sind Fremdsprachenlernende sicherlich fern der Möglichkeiten eines Eichendorff oder Petrarca. Aber gerade bei den Schwierigkeiten, die der Gebrauch des Konjunktivs oft (auch Muttersprachlern, nebenbei gesagt) bereitet, lohnt es sich, dieses sprachliche Ausdrucksmittel spielerisch in lyrischen Texten zu erproben.

Ich fand es im Unterricht sehr hilfreich, die Konjunktiv-Gedichte an fiktive Figuren zu binden, etwa den "Hätterich", den "Wollterich", die "Sollterine", die "Würderin", das "Mögerlein" oder das "Könntchen". Andere Varianten, auch geschlechtlich über Kreuz (der "Würderich", die "Hätterin"), ad libitum. Solche Figuren schaffen eine spielerische Rahmensituation, die es leichter macht, die Scheu vor der komplizierten Sprachform des Konjunktiv zu überwinden. Bewährt haben sich auch Fortsetzungsgedichte zum Anfang "Wenn ich (Konjunktiv II)" mit der Auflage, alle Personalformen zu verwenden.


Beispiel 8.1

Der Hätterich (Tristan)

Hätt' ich können wie ich wollte
Wär ich weiter als ich sollte.

Hätt' ich dürfen wie ich müsste
wär ich klüger als ich wüsste.

Wüsste ich wie man dich küsste
hätt' ich's schon getan, Isolde.


Beispiel 8.2


Die Sollterine

Sollte ich den Apfel schälen?
Oder lieber mich noch quälen
Mit dem Schaben an der Schale?

Sollt' ich Schokolade essen?
Oder Kalorien messen
Mit dem Ohr an meinem Magen?

Äße ich sie vor dem Schälen
Schälte ich ihn vor dem Zählen
Würde ich mich nicht so stressen.



Beispiel 8.3


Das Könntchen

Wenn ich wollte
könnte ich.
Wenn ich sollte
schmollte ich.
Wenn ich käme
ginge ich.




Beispiel 8.4



Wenn ich ...

Wenn ich sänge, könntest du zuhören.
Wenn du zuhörtest, könnte er einkaufen gehen.
Wenn er einkaufte, könnten wir kochen.
Wenn wir kochten, könntet ihr mitessen.
Wenn ihr mitäßet, würde ich singen -

nur für euch!



9. Infinitiv
In systematischer Ordnung - etwa in Grammatiken - steht der Infinitiv bei den Verbformen ganz zu Beginn. In der heutigen Praxis des Fremdsprachenunterrichts ist der Infinitiv eine der später erworbenen/gelernten Verbformen, da sie im Anfängeralltag zunächst nachrangig ist und zudem äußerst anspruchsvoll, da sie in ganz unterschiedlichen Kontexten eingesetzt werden kann, als Form des Lexikoneintrags für das Verb (singen), als Substantiv (Singen), mit dem Ersatzkonjunktiv (ich würde gerne singen), in der Wunschäußerung (ich möchte singen), im Futur (ich werde singen). Dem Anfänger jedoch begegnet das Verb zunächst in flektierten (markierten) Formen (ich heiße ...).

Um sinnvolle, inspirierende lyrische Texte mit dem Infinitiv zu erarbeiten, muss der Wortschatz bereits reichhaltig sein und die Grammatik einigermaßen beherrscht werden. Daher stelle ich den Infinitiv hier an das Ende meiner Vorschläge für die Lyrikproduktion im Deutschlerner-Unterricht anhand von Grammatik-Phänomenen. Als weitere Vorgabe kann etwa gemacht werden, dass nur mit einem Verb gearbeitet wird (erstes Beispiel), dass drei Dreizeiler gemacht werden, die von jeweils drei Verben dominiert sind (zweites Beispiel) oder dass eine Assoziationskette gemacht wird, deren Anfang und Ende identisch sind (drittes Beispiel).

Wie hier mit geringsten Mitteln starke Aussagen gestaltet werden können, zeigt gleich das erste Beispiel mit der engsten Vorgabe. Hier wird subtil mit dem "Anfänger-Fehler", immer den Infinitiv zu verwenden statt flektierter Verbformen, gearbeitet. Ein Fehler, der nicht nur den Lernenden, sondern auch den Sprachvorbildern anzulasten ist, die mit Anfängern noch immer häufig den Infinitiv verwenden. Die formale Identität von Infinitiv und erster Person Plural wird dabei in der letzten Zeile eingesetzt, um den "Anfänger" zu rehabilitieren und eine interessante Schlusspointe zu gestalten.


Beispiel 9.1


brauchen

ich brauchen pass
ich brauchen spaß
ich brauchen essen

ich brauchen handy
ich brauchen freunde
ich brauchen haus

ich brauchen mich
ich brauchen dich
ich brauchen euch

wir brauchen uns




Beispiel 9.2



ein durchgang

gehen
stehen
sehen
winken
rufen
kommen
reden
trinken
singen
gehen






Beispiel 9.3


Infinitiv

sitzen stehen fahren
kaufen zahlen tragen
parken packen fahren

stehen fahren sitzen
impfen trinken wiegen
sinken winken siegen

fahren sitzen stehen
leben reden streben
heben fegen legen



* Die mit Asterisk vermerkten Reverenzen (und Referenzen) beziehen sich auf TeilnehmerInnen eines Deutschlehrerkurses Mitte der 80er Jahre in Tübingen, den ich angeleitet habe. Dieser Kurs war die Initialzündung für meine Gedichtarbeit im Deutschunterricht.

       

Grammatikgedichte zu den Adjektiven


1. Adjektivitis

Verbreitet galt im 20. Jahrhundert in der Journalisten-Ausbildung das Gebot, Substantive mit interessanten Adjektiven zu versehen, um Texte anschaulicher und lebendiger zu machen. Die Leidenschaft für das Adjektiv durchdrang bald die ganze Gesellschaft, auch dank der Werbungssprache. Und so wurde aus dem "Elternhaus" das "elterliche Haus", aus der "Schule" der "schulische Bereich" und aus dem "Beruf" das "berufliche Leben". Am 10. Mai 2012 forderte Wolf Schneider in der ZEIT daher genervt: "Geizen wir mit Adjektiven". Nebenbei eine Forderung, die der gelegentlich als Sprachpurist verschrieene Sprachwissenschaftler Eduard Engel bereits in seiner "Deutschen Stilkunst" von 1911 erhob. Aufgegriffen wurde Engels Arbeit von Ludwig Reiners, dessen Publikation "Stilkunst" von 1944 in erheblichem Umfang die "Deutsche Stilkunst" zur Grundlage hat.

Heute wird von der Journalistenausbildung bis zum Schriftstellerseminar nachdrücklich vor der "Adjektivitis" gewarnt. Im Deutschunterricht dürfen wir diese aber schon mal fröhlich ausleben - und dabei auf Thomas Mann verweisen, der seinen "Doktor Faustus" mit einem lange sich windenden Satz beginnen lässt, der den Adrian Leverkühn gleich mit sechs Adjektiven versehen vorstellt. Zitiert werden kann auch aus Albert Camus' "Die Pest" ein Satz der Romanfigur Grand, Autor mit Schreibblockade, der unter großer Anstrengung als Beginn eines geplanten Romanes notiert wird: "An einem schönen Maimorgen ritt eine schlanke Amazone auf einer herrlichen Fuchsstute durch die blühenden Alleen des Bois de Boulogne."


Wie spartanisch dagegen kommt der Anfang von Dostojewskijs Roman "Der Idiot" daher: "Ende November bei Tauwetter gegen neun Uhr morgens eilte der Eisenbahnzug Warschau-Petersburg mit Volldampf seinem Endziel entgegen." Was nicht heißt, dass Dostojewskij keine Adjektive verwendete. Doch setzt er sie kontrolliert und in steter Abwechslung mit verbalen Beschreibungen ein. Da folgt auf "graue kleine, aber feurige Augen" eine Nase, die "war breit und platt", und "die Backenknochen traten stark hervor".

Die Frage nach dem Umgang mit Adjektiven kann einen hilfreichen Zugang zu literarischen Werken bieten, der gerade für den Fremdsprachenunterricht relevant ist und nicht nur literarisch, sondern auch sprachlernend bereichert. Schauen wir uns den Beginn von Thomas Manns Zauberberg an, so finden wir gleich zu Beginn einen "einfachen jungen Menschen", der eine "weite Reise" für einen "kurzen Aufenthalt" hinter sich hat. Schlichter geht es kaum und wir werden eingestimmt auf eine ganz normale, ganz banale Geschichte, von der wir allerdings wissen, das sie keineswegs einfach und banal verlaufen wird, sondern höchst komplex, verwirrend und mit tödlichem Ausgang. Darauf verweist uns dann auch gleich auf der ersten Seite ein Adjektiv, das grell absticht gegenüber der Schlichtheit des Beginns. Eine "krokodilslederne Handtasche" trägt dieser "einfache junge Mensch" mit sich.


Bei Robert Musil klingt es zum Beginn von "Der Mann ohne Eigenschaften" ganz anders. Mit den Eigenschaften sind zwar die Adjektive nicht verschwunden, aber welcher Art sind sie! Da folgen einander auf der ersten Seite ein "barometrisches Minimum", ein "lagerndes Maximum", ein "ordnungsgemäßes Verhältnis" und eine "mittlere Jahrestemperatur" mit technisch-bürokratischen Eigenschaftswörtern. Wir befinden uns im Bereich der Naturwissenschaften, genauer: der Meteorologie. Und als die ersten Menschen auftauchen, sind diese eingeordnet in die Beschreibung des Verkehrs auf den Straßen, "die beiden Menschen, die darin eine breite, belebte Straße hinaufgingen". Und beschrieben werden sie dann damit, dass sie "die Anfangsbuchstaben ihrer Namen bedeutsam auf ihre Wäsche gestickt" trugen. Der nächste Mensch wird beschrieben als "grau wie Packpapier", ein vorangestelltes Adjektiv erhält auch er nicht, er ist "der Lenker" eines Lastwagens, der gerade einen unachtsamen Passanten überfahren hat.


Beispiel 1.1

Ein schwarzer Kaffee

Ein schwarzer Kaffee vertreibt Kummer und Sorgen.
Einem bösen Menschen sollte man nichts borgen.

Ein sonniges Gemüt bringt gutes Gelingen!
Wer fröhliche Laune hat darf lautstark singen.

Wird grau das Gemüt von Betrug und Lug
Nimm einfach am Bahnsteig den nächsten Zug.



Beispiel 1.2

Ein blaues Blau

Ein blaues Blau wohnte in einem stattlichen Bau
Ehelich verheiratet war es mit einer femininen Frau.

Die Frau war von gelblichem Gelb, welch gräuliches Grau
Drohte den Kindern aus diesem ehelichen Gau.

Da lief dem Blau die Bläue aus
Das Gelb erbleichte im Hinterhaus

Und die Kinder kamen schwarz-weiß heraus.



2. Komparativ, Superlativ
Die Steigerung im Deutschen mit den Formen Komparativ und Superlativ bietet sehr einfach zu handhabende Mittel, Texte von großer Wirkung zu produzieren. Davon profitiert z.B. die Werbung, die aus verständlichen Gründen lange dem Superlativ huldigte. Im Unterricht kann das Thema Steigerung gut an Werbungstexten vertieft werden - auch wenn avancierte Werbung heute weitgehend auf den Superlativ verzichtet. Es liegt dann nahe, auch entsprechende Übungen zur Textproduktion zu machen.

Die Steigerungsformen unterscheiden sich in den verschiedenen Sprachen teilweise erheblich und zeigen sprachenspezifisch unterschiedliche Weisen, die Wirklichkeit zu organisieren. Im Deutschen haben wir eine klare Unterscheidung in Komparativ ("schneller") und Superlativ ("am schnellsten"). Im Italienischen finden wir eine Steigerungsform mit "più", die sowohl den Komparativ ("più bello che ..."), als auch den (relativen) Superlativ ("la città più bella d'Italia") markiert. Der absolute Superlativ im Italienischen ist dem deutschen Superlativ analog gebildet: "bellissimo" - er hat allerdings zumeist eher die Bedeutung von "sehr ...". Im Englischen haben wir Steigerungsformen ohne Hilfswort ("prettier", "prettiest") neben Steigerungsformen mit Hilfswort ("more beautiful", "most beautiful") - wobei die Silbenzahl und die Endung des Verbs im literarischen Kontext mit darüber entscheiden, welche wir verwenden. Bei der Arbeit mit Steigerungsformen sollte daher stets auch auf die Herkunftssprachen der Lernenden reflektiert werden.

Zum ersten Beispiel lautet die Vorgabe, einen Werbungstext für Schokolade zu schreiben. Auch andere Texte von Lernenden, die mit der Vorgabe "Steigerung" arbeiten, doch ohne die Orientierung auf Werbung, reiben sich deutlich an Werbungstexten und beziehen daraus einen Teil ihrer Wirkung. Dass es dabei zu ganz eigenständigen Texten kommen kann, die der Werbung mit ihren eigenen Mitteln ein Schnippchen schlagen, zeigt das zweite Beispiel. Scharfe Sozialkritik formuliert das dritte Beispiel, das die Sucht unserer Gesellschaft nach dem konkurrenzhaften Vergleich und dem Übertrumpfen auf einem philosophisch ernst zu nehmenden Reflexionsniveau mit einfachsten Mitteln kritisiert, dabei aber zugleich eine deutliche Distanz zur schlichten "Gleichmacherei" als möglicher Alternative einnimmt.


Beispiel 2.1



                       Schokoladiger

                       Schokoladig
                       kam die Schokolade aus der Schokoladenfabrik.

                       Unverschämt schokoladig
                       lag sie dann im Laden und glotzte mich an.

                       Noch schokoladiger wurde sie
                       als ich den Preis sah.

                       Am schokoladigsten aber
                       lief sie auf dem Parkplatz in der Sonne über mein Sitzpolster.





Beispiel 2.2

Steigerungsformen

wie hätten sie es denn gerne,
lieber kleiner oder lieber größer?

am liebsten am größten,
aber am besten am kleinsten.

denn das größte ist oft
am schnellsten zu klein

während das kleinste
immer noch wachsen kann.


Beispiel 2.3
                                                                                                                                                                     

Gleichmacherei

                                                                                                   
Wenn keiner größer, keiner reicher, keiner schöner, keiner klüger ist
sind alle gleicher.
                                                                                 
Wenn alle größer, alle reicher, alle schöner, alle klüger sind
ist keiner glücklicher.
                                                                                                   
Wenn keiner kleiner, keiner ärmer, keiner hässlicher, keiner dümmer ist
sind alle zufriedener.

3. Gegensätze

Zwei Beispiele von oben, 2.2 und 2.3, konnten schon zeigen, wie interessant sich mit Gegensatzpaaren arbeiten lässt, in den Beispielen also mit klein-groß, klug-dumm, arm-reich und so fort. Es empfiehlt sich, im Unterricht als Beispiele jedoch eher Eigenschaftspaare zu nennen, die sich auf Dingeigenschaften beziehen, um einem Abgleiten der Arbeit in persönliche Provokationen vorzubauen. Als - im weiteren Sinne literarisches - Beispiel kann "Dunkel war's, der Mond schien helle" vorgestellt werden. Reizvoll ist auch die Arbeit mit Widersprüchen zwischen Nomen und zugehörigem Adjektiv. In fortgeschrittenen Gruppen kann auch differenziert auf die rhetorische Form des Oxymorons eingegangen werden.

Thomas Mann arbeitet insbesondere im "Zauberberg" mit harten Gegensätzen. In kühler Bergluft treffen sich Patienten mit Fieberneigung in einem Lungensanatorium, "unten" die normale Welt, "oben" die Welt der Kranken. Beim ersten Frühstück Hans Castorps sitzen an seinem Tisch die "schlaffe" Frau Stöhr und die "aufgeregte" Hausschneiderin. Allgemein mengen sich im Raum "gebräunte junge Leute" und "reifere Personen". Auch die beiden Ärzte, die Castorp dann kennenlernt, sind Gegensätze, durchaus mit Zügen von Karikaturen, Hofrat Behrens mit blau verfärbten Wangen, Dr. Krokowski blass. Und keine Lösung der Gegensätze bringt das Duell zwischen Settembrini und Naphta am Ende des Romans, das Duell zweier entgegengesetzter Lebenshaltungen. Der Roman endet mit dem Bild eines "entzündeten" Regenhimmels, brennendem Wasser also gleichsam.

Ein anderer Meister der Konfrontation von Gegensätzen war Hermann Hesse. Sein Werk "Narziss und Goldmund" trägt das Spannungsverhältnis zweier Lebenshaltungen schon im Titel. Der erste Satz des Werkes zeigt uns den "von Doppelsäulchen getragenen Rundbogen des Klostereingangs von Mariabronn". Den Doppelsäulchen gleiche ein verirrter Edelkastanienbaum, "Sohn des Südens", der erst fruchtet, "wenn Obst und Wein schon geerntet war". Hesse liebt zwar die nominalen Fügungen, sein Abt ist "voll Güte, voll Einfalt, voll Demut". Um so mehr fallen dann jedoch die oft belanglos wirkenden Adjektive auf. Narziss ist ein "schöner Jüngling", mit "elegantem Griechisch", "ritterlich tadellosem Benehmen", "stillem, eindringlichem Denkerblick". Dem steht die Einschätzung des weit älteren Abtes gegenüber, der in ihm "einen seltenen, zarten, vielleicht allzu früh gereiften, vielleicht gefährdeten Bruder" sah, den etwas wie "erkältende Luft" umgab.


Beispiel 3.1


Am Morgen

Als es am Morgen hell wurde
wurde meine Stimmung dunkel.

Ich wusch mich mit kalten Wasser
und machte mir einen heißen Tee.

Dann hörte ich unser Lied, ganz leise
als die Klingel lärmte: der Postbote wars.

Er brachte einen Brief von dir, der Umschlag war leer.
da ließ ich mich volllaufen.



Beispiel 3.2


Leise und Lauter

Leise wars, mein Herz schlug lauter,
Als du rasch zum Fenster schlichst.

Fröhlich krümmte mich der Schauder
Dass du dir ein Weichteil brichst.

Doch das Fenster ging nach innen
Und du krachtest in die Linnen.

Also stritten wir von neuem
Wer zu spät kommt muss bereuen.

 

4. Reihung

Adjektive laden zur Reihung ein. Auch hierfür finden wir literarisch geadelte Beispiele bei Thomas Mann, in den "Buddenbrooks". Gleich zu Beginn wird uns das Sofa vorgestellt, worauf die Konsulin Buddenbrook saß, "auf dem geradlinigen, weißlackierten und mit einem goldenen Löwenkopf verzierten Sofa, dessen Polster hellgelb überzogen waren". Und so geht es weiter, gerne mit zwei, drei oder gelegentlich auch mehr Adjektiven zu einer Person oder einem Ding.

Beispiel 4.1


Das große, alte, graue Haus


Neben dem großen, alten, grauen Haus
lag ein kleiner, frisch gemähter, bunter Garten.

In dem kleinen, frisch gemähten, bunten Garten
stand ein bärtiger, unscheinbarer, bemoster Gartenzwerg.

Der bärtige, unscheinbare, bemoste Gartenzwerg
trug eine rote, schmutzige, löchrige Jacke.

Auf die rote, schmutzige, löchrige Jacke
war hinten ein großes, altes, graues Haus gemalt.

Neben dem großen, alten, grauen Haus
stand ein Gartenzwerg.



Lingu-Lyrics: Ikon und Index, Syntagma und Paradigma

Der große Linguist des Prager Strukturalismus, Roman Jakobson, unterschied im Blick auf Sprache allgemein, insbesondere aber im Blick auf die Interpretation poetischer Texte in Ikonizität (bildhafte Ähnlichkeit) und Indexikalität (Hinweis). Diese Unterscheidung operiert quer zu einer anderen Jakobsonschen Unterscheidung, nämlich der in poetische Produktivität auf syntagmatischer oder auf paradigmatischer Ebene. Damit lassen sich vielfältige Modelle lyrischer Erzeugung entwickeln, die wichtige Einblicke in den Aufbau und das Funktionieren einer Sprache geben und für den Fremdsprachenlerner von erheblicher Bedeutung sein können.

1. Ikonizität: Die bekannteste Weise ihrer lyrischen Produktivität sind lautmalende Gedichte und graphisch arbeitende Gedichte der Konkreten Poesie, etwa Morgensterns "Fisches Nachtgesang". Das sind allerdings lediglich extreme Ausprägungen der Ikonizität.
Poesie transportiert Inhalte stets auch über die lautliche und die rhythmisch-metrische Ebene, Konkrete Poesie isoliert diese Ebenen lediglich und verabsolutiert sie in eigenständigen lyrischen Produkten. Jakobson bringt als Beispiel für ganz schlichte Ikonizität in der Alltagssprache die Pluralform mit "-s", etwa bei "cars", die eine quantitative Zunahme zeige. Noch prägnanter ist die Pluralform durch Wortwiederholung in manchen Sprachen, etwa dem Thailändischen ("dekdek" = Kinder). Als sekundäre Ikonizität möchte ich den Metapherngebrauch in der Lyrik bezeichnen, die Schaffung von "Sprach-Bildern" auf der inhaltlichen Ebene, nicht in Grafik und Lautung.

2. Indexikalität: In der Linguistik werden als Indizes etwa verweisende Zeichen wie die Personalpronomina charakterisiert. Als lyrisches Gestaltungsprinzip ist Indexikalität der Ikonizität gegenüber zweitrangig. Sie wird etwa in Rimbauds berühmtem Gedicht "Enfance" zum dominierenden lyrischen Prinzip, mit einem repetitiven "il y a". Konstitutiv wird sie auch in einem auf den ersten Blick ganz konventiell "lyrischen" Text wie Eichendorffs "Mondnacht": "Es war, als hätt' der Himmel ...". Der Konjunktiv rückt hier gemeinsam mit dem "es" die Sprachbilderproduktion auf die Ebene der expliziten Indexikalität. Die zweite Strophe entfaltet eine lakonische Beschreibung, die das Geschehen in den Vordergrund rückt. Selbst die Anhubzeilen der dritten Strophe, "Und meine Seele spannte/Weit ihre Flügel aus", schaffen nicht eigentlich ein Bild, sondern verweist auf einen dem Gedicht externen Sachverhalt. Schließlich wird das "flog" der Seele ausdrücklich als reale Tätigkeit bestätigt durch die konjunktivische Illustration "als flöge sie nach Haus". Dass Eichendorffs Gedicht auch auf der Ebene der Lautgestaltung, der Melodik und des Rhythmus äußerst durchformt ist, macht es doppelt interessant aus linguistischer Sicht.

3. Syntagma: Die schlichteste Form der lyrischen Arbeit mit der Syntax sind Stufengedichte, wie sie unten bei den "Modellen" detailliert vorgestellt werden. Dabei wird ein Satz im Fortgang der Gedichtzeilen um jeweils ein Wort erweitert, ausgehend von einem Wort, endend in der siebten Zeile mit dem letzten Wort. Spannend ist dabei, wie sich der Sinn eines Satzes mit seinem Fortschreiten erst entwickelt und noch durch das letzte Wort in sein Gegenteil verkehrt werden kann. Etwa im Satz "Aber natürlich beachten wir diese Hinweise nicht." Dem könnte nach der unerwarteten Wendung in die Negation die Erklärung folgen: "Denn die Quellen der Hinweise sind höchst suspekt.
" Darauf wird hier aber verzichtet, dies - oder anderes - mögen die Lesenden selbst ergänzen.

Aber
Aber natürlich
Aber natürlich beachten
Aber natürlich beachten wir
Aber natürlich beachten wir diese
Aber natürlich beachten wir diese Hinweise
nicht.

4. Paradigma: Der Strukturalismus hat die paradigmatische Struktur der Sprache in einer Weise herausgearbeitet, die sich auch anbietet zur lyrischen Produktion. Knapp formuliert steht das Paradigma für die Austauschbeziehungen in sprachlichen Äußerungen. Für Kinder lässt sich das Thema zunächst etwa mit dem Zungenbrecher "Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen hinter Fliegen". Ich habe selbst erlebt, welche Schwierigkeiten Siebenjährige damit haben können, diesen Satz zu verstehen. Sie finden ihn zwar toll und präsentieren ihn gerne, am liebsten in atemraubender Geschwindigkeit. Aber oft reihen sie mehr "Fliegen" aneinander, als sinnvoll ist - oder sie lassen eine aus. Da hilft es, das Verb auszutauschen, etwa gegen "laufen". Also: "Wenn hinter Fliegen Fliegen laufen, laufen Fliegen hinter Fliegen". Im nächsten Schritt kann dann in diesem Satz das Nomen ausgetauscht werden: "Wenn hinter Menschen Menschen laufen, laufen Menschen hinter Menschen". Und da macht es in den Kinderköpfen dann früher oder später "Klick" - und eine enorme geistige Herausforderung wurde bewältigt, etwas über Sprache gelernt, Sprachstrukturen verstanden.

Die Austauschprobe ist eine wichtige Methode in der strukturalistischen Linguistik zur Erschließung von Sprachstrukturen. Ein Lyriker, der sich als Germanist und Anglist auch mit Linguistik gut auskannte, Ernst Jandl, hat daraus erstaunliche Kunstwerke geschaffen. Etwa den Text "erfolg beim dritten versuch" aus der Sammlung "Sprechblasen", 1979:


erfolg beim dritten versuch

                   sich durch den
er versucht                        jakopfgen
                   eine kugel zu
                   sich durch den
er versucht                        jkaogpefn
                   eine kugel zu
                   sich eine
       er jagt                    kkuogpefl
                   durch den

Ein anderer Autor, der paradigmatische Muster in seinem Schreiben produktiv machte, ist Arno Schmidt. Etwa in seinem Opus "Abend mit Goldrand", wo es im Untertitel heißt:
eine MärchenPosse / 55 Bilder aus der LEändlichkeit / für Gönner der VerschreibkKunst
Dort finden sich Bildungen wie:

voll von Cav- Tav- ernen             seltsame Unm wege            ich hab's doch vorhin schon gesagtsehn : wie sehn se'nn aus ?
Am Leitfaden linguistischer Konzepte können Lernende ihre Sprachkompetenz spielerisch erproben und erweitern, entspannt einmal ein paar Schreibregeln über den Haufen werfen, ihre Kreativität entwickeln und sprachproduktiv arbeiten.



Gedichtproduktion nach Modellen

Kinder reimen gerne, das hilft ihnen dabei, ihre (Sprach-)Welt zu ordnen und spielerische Freude mit der Entdeckung der Sprache zu verbinden. Reime bringen ein Muster in eine komplexe Welt, machen diese überschaubar, schaffen Strukturen, organisieren Wirklichkeit. Sie tragen auf der symbolischen Ebene bei zur Komplexitätsreduktion und schaffen eine gemeinsame Welt durch einen ersten Bestand an Gedichten, Reimsprüchen, Liedern. Das lässt sich in kleinen Spielrunden auf elementarer Ebene einsetzen und üben, indem etwa reihum die Frage beantwortet wird "Was reimt sich auf ...?". Oder ein Kind wirf einem anderen Kind etwas zu (einen Ball, ein Stofftier - das "Dichtertier") und nennt ein Wort. Das andere Kind muss einen Reim darauf finden und macht dann weiter mit Werfen und Wort nennen.

Beliebt ist bei Kindern auch, bekannte Lieder mit neuen Texten oder neuen Strophen zu versehen. Denken wir etwa an das unverwüstliche Lied "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad", zu dem jede Generation neue Strophen erfindet. Hier wird das Gestalten von interessanten, witzigen Bildern nach einem vorgegebenen rhythmisch-melodischen Muster gelernt und Rhythmusgefühl, Melodiegefühl sowie sprachliche Kreativität entwickelt. Übungen dieser Art können auch sinnvoll im Deutschunterricht für Erwachsene und allgemein in den Bereichen DaF oder DaZ eingesetzt werden.

Anspruchsvoller wird es bei der Produktion von Gedichten nach vorgegebenen Modellen, die im muttersprachlichen Deutschunterricht für Kinder ebenso eingesetzt werden können wie im Fremdsprachenunterricht allgemein und speziell im Unterricht Deutsch als Fremdsprache. Beliebte Modelle für die eigene Gedichtproduktion sind "Haiku" (interkulturelles Lernen), "Elfchen" (Zahlen), "Schneeball" (graphische Gestaltung), "Stufen" (syntaktische Akkumulation), "Rondell" (Mustererkennung).

1. Haiku: Die japanische Gedichtform lebt von der japanischen Morenschrift. Eine Mora oder More  - wörtlich bedeutet es u.a. "Dauer" - ist in der antiken Verslehre die Maßeinheit für die Silbenquantität. Der Begriff wird in der Sprachwissenschaft verwendet zur Kennzeichnung der beiden japanischen Schriftsysteme Katakana und Hiragana, die komplexe Laute bezeichnen, die weder mit Phonemen (bestimmt durch die Artikulationsstellung), noch mit Silben (bestimmt durch rhythmische Wortgliederung) identisch sind und strukturell zwischen diesen beiden Einheiten stehen. Das japanische Haiku sieht in der Regel drei Wortgruppen zu 5, 7 und 5 Moren vor. Ins Deutsche übertragen gelten Dreizeiler mit regelhafter Silbenzahl als Haikus, wobei die Übernahme des Musters 5-7-5, bezogen auf Silben, dominiert. Diese Vorgabe sollte mit Lernenen jedoch nur als Orientierung angegeben werden. In deutschen Silben wird in der Regel mehr Inhalt transportiert als in japanischen Moren - allerdings teilt das Japanische auch im Aussparen mit, es lässt mehr semantische Explikations-Lücken zu.

Inhaltlich charakteristisch ist in japanischen Haikus ein Bezug zu den Jahreszeiten und zu einzelnen Naturphänomenen sowie eine inhaltliche Offenheit, die der Lesende selbst ausfüllen darf/muss. Ein Haiku erzählt nicht. Die Sprechzeit ist das Präsens, als unmittelbare Vergegenwärtigung eines Bildes, dessen Bedeutung vordergründig eindeutig scheint, ein Frosch springt ins Wasser, ein Blütenblatt fällt von einem Baum. Dieses Bild wird stets gleichsam kommentiert, konterkariert oder unterstrichen durch eine Wendung, die das Bild öffnet für vielfältige Deutungen. Eine Wendung, die auch den Charakter einer Schlusspointe haben kann, wie wir sie vom Sonett kennen. Zur Charakterisierung der Spezifik des Haiku wird gerne auf die japanische Tuschezeichnung oder auf japanische Steingärten verwiesen.

Diese Gedichtform eignet sich kaum für die Arbeit mit Kindern, da sie einen kontrolliert souveränen Umgang mit der Sprache erfordert und eine bereits weit fortgeschrittene Welterfahrung. Die Beschäftigung mit dem Haiku kann auf unterschiedlichen Niveaustufen auch mit einführenden Hinweisen auf den kulturellen und sprachlichen Hintergrund dieser Gedichtform verbunden werden. So macht die Arbeit mit dieser Gedichtform auch mit kulturellen Unterschieden der Kunstproduktion bekannt und eröffnet ein Verständnis für die jeweiligen Gestaltungsmöglichkeiten unterschiedlicher Sprachen.



Am Meer die Brandung
Schlägt Lücken in das Ufer
Ich rudere gern.


Die Tür ist noch zu
Ausweiskontrolle
Keiner verlässt uns
.


Windräder klappern
Den Energiemarkt ab
Wir haben genug.



 
2. Schneeball: Dieses Modell gibt eine graphische Form vor, den Kreis - auch wenn der nur annähernd erreicht wird, wie dies eben beim stoffweltlichen Schneeball - den Kindern gut vertraut und positiv besetzt - auch der Fall ist. In der ersten Zeile steht ein Wort, in den folgenden Zeilen jeweils ein Wort mehr, bis zu fünf Wörtern, danach nimmt die Wörterzahl wieder ab. Analog arbeiten Modelle wie "Sandglas", "Tanne" oder "Schiff" - natürlich dann mit anderen Wörterzahlen und Zeilenstrukturen. Die inhaltliche Vorgabe lautet, dass in der Mitte ein thematischer Wechsel stattfinden sollte. Auf Syntax und grammatikalische Korrektheit darf von den Lehrenden nicht zu streng geachtet werden, sonst wird die Arbeit zur Qual für die Lernenden/Schreibenden.

Hier überlagern sich zwei wichtige Gestaltungselemente der Lyriktradition, zum einen die inhaltliche Zweiteilung, wie wir sie etwa aus der Sonettform in den beiden Quartetten kennen, zum anderen die graphische Gestaltung der modernen konkreten Poesie. Wobei diese "visuelle Poesie" der Moderne frühe Vorläufer schon in der Barockzeit hat, in den "Figurengedichten". Beliebte graphische Gedichtform der Barockzeit war die Sanduhr. Darin - im wörtlichen Sinne - verhandelte Themen waren zumeist religiös-ethischer Art, der Bezug zum Memento mori liegt nahe: Bedenke, wie die Zeit verrinnt. Auch das Kreuz begegnet als Modell visueller Poesie der Barockzeit, was gleichfalls verständlich ist vor dem kulturell-gesellschaftlichen Hintergrund der Epoche. Andreas Thalmayr (Alias für Hans Magnus Enzensberger) nutzt das Kreuz für die Titelseite seines Buches "Lyrik nervt" von 2004 - nebenbei ein anregendes Buch auch für die Lyrikarbeit im Unterricht. Allerdings setzt er das Kreuz in der schlichten Form mit zwei Wörtern mit einem gemeinsamen Buchstaben in der Wortmitte ein, die heute auch gerne in der Produktpräsentation/Werbung genutzt wird, als Überkreuzung der beiden Titelwörter im zentralen "R".

Die im Deutschunterricht gebräuchliche Form des Schneeballs mit neun Zeilen stammt von der 1960 in Paris gegründeten Gruppe aus Literaten, Mathematikern und Schachspielern "Oulipo" ("Ouvroir de littérature potentielle") und wurde von der Expertin für Creative Writing Ingrid Böttcher in Deutschland popularisiert.
Im Unterricht kann die Arbeit mit dem Gedichtmodell "Schneeball" drei Funktionen erfüllen. Zum ersten die hier im Vordergrund stehende unterstützende, sprachbildende Funktion für den sinnhaft eingebundenen Spracherwerb. Zum zweiten können hier auch wesentliche Aspekte der Lyriktradition vermittelt und zwei Epochen der Kulturgeschichte exemplarisch angesprochen sowie Traditionsbezüge erörtert werden. Zum dritten können die Lernenden hier die graphisch-visuelle Dimension der Sprache bewußt erfahren und erproben.




            Zeugnis
            ich freue
      mich ein bisschen
    wenns vorbei ist, ists
auch gut, dann sind nämlich
   Ferien und wir fahren
     ans Meer, Fischen
       zuschauen beim
         Schnorcheln.

 


         

                            Morgens
                    Wecker klingelt
       aufstehen, Waschen, Klamotten
    anziehen, lecker Frühstück reinhauen
Ranzen packen, Schuhe anziehen, losgehen
          Richtung Schule, der Wecker
             bleibt zuhause, einfach
                im Klassenzimmer
                    weiterschlafen.




                   Ähem
                 also ich,
           echt cool, Alter
        was meinst du, noch
eine Ladung reinziehn zum Schluss?
        ich meine, eine geht
          immer, mein Hirn
               giert nach
                Vokabln.
                 




3. Elfchen: Der Name bezieht sich auf die Wörterzahl in dieser Gedichtform. Der spezifische Zeilenaufbau des Elfchens mit einem, zwei, drei, vier Wörtern in vier Zeilen, dann einem abschließenden Wort in der 5. Zeile, macht es formal dem "Schneeball" ähnlich, die hier entstehende Figur kann als "Tanne" bezeichnet werden. Eine strengere Variante des Elfchens schreibt elf Silben vor. Damit rückt es in die Nähe des Haikus, denn die knappe Silbenzahl entspricht in etwa dem lexikalischen Aussagegewicht eines Haiku. Ohne Ellipse als Gestaltungsmittel ist bei beiden Varianten kaum auszukommen. Doch während mit elf Wörtern noch durchaus "erzählt" werden kann, entsteht bei elf Silben ein lakonisch knappes Bild, wie es dem Haiku eigen ist - siehe das dritte Beispiel, das nur sieben Wörter zählt, aber elf Silben. Nebenbei kann diese Gedichtform auch im frühen Schulunterricht für den spielerischen Umgang mit dem Zählen genutzt werden. Sinnvollerweise beginnt man dann ohne Formvorgabe, lässt zunächst kurze Geschichten mit elf Wörtern bilden. Ein Beispiel aus einer zweiten Grundschulklasse lautet: "Es regnet, es regnet, es regnet. Wir werden naß. Wie lustig!" - daraus kann ein auf dem Kopf stehendes Dreieck gebildet werden.

Es regnet, es regnet, es regnet.
Wir werden naß.
Wie lustig!

Auch diese Form hat ihre Vorläufer in der Barockzeit mit ihrer spielerischen Wendung der mittelalterlichen Zahlensymbolik. Bekannt ist die barocke Zahlensymbolik im Kunstbereich vor allem aus der Musik und der Architektur, insbesondere mit der Drei als bedeutungsvoller Zahl (Trinität, Göttlichkeit). Aber auch in der Lyrik spielten Zahlen eine wichtige Rolle. Opitz erklärte den sechshebigen, jambisch-alternierenden Alexandriner zum bestimmenden Versmaß der deutschen Lyrik. Er schrieb selbst allerdings in seinen eigenständigen Texten vorwiegend vierhebige, trochäisch-alternierende Zeilen - mit der strukturbildenden Sechs als Zeilenzahl für die Strophe. Die Elf erscheint nur randständig, war aber im Mittelalter, etwa bei Hildegard von Bingen, strukturbildend als Verbindung der Sechs (Makrokosmos, Schöpfung) mit der Fünf (Mikrokosmos, Mann-Frau). Für die Kirchenväter war sie allerdings die Zahl der Sünde (Übertretung der 10 Gebote).

Die Schweizer Stadt Solothurn wurde in der Barockzeit ganz nach der Zahl 11 strukturiert, mit elf Türmen, elf Brunnen, elf Kirchen, elf Altären in der Kathedrale St. Ursen, zu deren Eingang eine Freitreppe mit 3x11 Stufen führt. Ausschlaggebend war möglicherweise, dass Solothurn 1481 als elfte Stadt in den Schweizer Bund aufgenommen wurde. Eine Legende erzählt, dass die 11. Thebäische Legion, in der Nähe von Salodurum, der römischen Vorgängersiedlung von Solothurn, im vierten Jahrhundert nach Christus rebellierte und niedergemacht wurde. 66 Legionäre entkamen und flohen nach Salodurum, wo sie gefangen gesetzt, geköpft und in die Aare geworfen wurden, dann jedoch mit den Köpfen unter dem Arm wieder dem Fluß entstiegen. Zum Modell für Kinderlyrik wurde das Elfchen aber wohl weniger aus zahlensymbolischen Gründen als vielmehr aus dem Wortbezug zu "Elfe".


              Pippi
            ist frech
       mir gefällt sie
   ich möchte so sein
         manchmal


                                                  Gelb
                                             eine Birne
                                    liegt unter dem Baum
                                        herunter geworfen
                                             vom Herbst

              

          Zu
     geschnürt
mein Bergschuh
   ich wandere
          los





4. Stufen: Ein Gedichtmodell, das einen neuen Ansatz einbringt. Und zwar geht es hier um die allmähliche Vervollständigung eines Satzes in sieben Zeilen, ausgehend von einem Wort, wonach in jeder weiteren Zeile ein Wort hinzugefügt wird, bis in der letzten Zeile ein einzeln stehendes Wort den Satz abschließt und inhaltlich klärt. Man mag an das Diktum von der "allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Reden" von Heinrich von Kleist denken. Im Unterschied zu den anderen Modellen ist hier kein formalästhetischer, sondern ein linguistischer, gleichsam wissenschaftlich-analytischer Ansatz leitend. Für Lernende ist es hilfreich, sich zunächst einen Satz mit sieben Wörtern auszudenken und den dann aufzudröseln. In der Folge können mit dem gleichen Anfangswort oder von den folgenden Zeilen ausgehend unterschiedliche Sätze erprobt werden - das ist lehrreich und für die Lernenden auch herausfordernd!

Das Modell arbeitet mit der syntagmatischen Ebene der Satzbildung und tastet sich an die Satzstruktur heran. Natürlich folgt es nicht exakt den Vorgaben einer Konstituentengrammatik - deren Strenge finden wir eher bei avancierten literarischen Produktionen. Das Prinzip begegnet meines Wissens zuerst im Dadaismus. Schöne Beispiele finden wir in Ernst Jandls "Laut und Luise" von 1976. Da strukturiert der Autor etwa im Text "die tassen" einen Satz in analytischer Gegenbewegung zu unserem Modell wie folgt:


die tassen

bette stellen sie die tassen auf den tesch
                                                               perdon
         stellen sie die tassen auf den tesch
                                                               perdon
                          die tassen auf den tesch
                                                               perdon
                                           auf den tesch
                                                               perdon



Zur Erklärung muss darauf hingewiesen werden, dass Jandl sich zugleich verfremdender Lautarbeit bedient. So wird aus "bitte" ein "bette", aus "Tisch" ein "tesch" und aus "Pardon" ein "perdon". Damit macht der Autor klar, dass er mit der Verknappung anderes intendiert als eine Affirmation bürokratisch-militärischen Sprechens. Eher haben wir hier eine ironische Darstellung formalisiert knappen Sprechens vor uns, eine Karikatur alltäglicher Befehlssprache, die sprachlich-lautliche Differenzierung nivelliert.

Unsere Beispiele arbeiten schlichter, ohne deshalb banal zu sein. Der erste Text greift das strukturbildende Element von Stufengedichten, das Fortschreiten von Anfang bis Ende eines Satzes, auch thematisch auf. Mit dem letzten Wort, "fern", wird nicht nur die Distanz zwischen Anfang und Ende lakonisch benannt, sondern auch deutlich gemacht, dass im Deutschen oft erst mit dem letzten Wort der Inhalt eines Satzes klar wird. Dies macht auch einen Reiz der beiden anderen Beispiele aus, wobei das zweite mit der unter Deutschlernern oft berüchtigten grammatischen Verbklammer arbeitet, das dritte mit der semantischen Verbklammer eines Verb-Kompositums ("rausfahren").



Am
Am Anfang
Am Anfang ist
Am Anfang ist das
Am Anfang ist das Ende
Am Anfang ist das Ende noch
fern.


Ich
Ich würde
Ich würde am
Ich würde am liebsten
Ich würde am liebsten deinen
Ich würde am liebsten deinen Mund
halten.


Sonntags
Sonntags fahren
Sonntags fahren wir
Sonntags fahren wir immer
Sonntags fahren wir immer aufs
Sonntags fahren wir immer aufs Land
raus.



           
5. Rondell: Das seit der Barockzeit bekannte Rondell ist eine äußerst geschlossene Gedichtform mit einem schlichten Reimmodell, insofern lediglich zwei Reime vorkommen, die allerdings unterschiedlich geordnet werden können. Kennzeichnend für das Rondell ist vor allem der Refrain, eine wiederkehrende Gedichtzeile, die dem Rondell seine spezifische Form gibt. Auch Wortwiederholungen über diesen Refrain hinaus oder die Wiederholung einer mit dem Refrain verbundenen zweiten Zeile sind beliebt. Der Ursprung dieser Gedichtform liegt im kultivierten Rundtanz französischer Höfe, der liedhaft begleitet wurde. Die französischen Bezeichnungen lauten Rondeau, Roundel oder Rondel. Die Form verbreitete sich rasch in Europa.

Ein bekanntes Rondell von Georg Trakl mit dem französisierenden Titel "Rondel" von 1912 arbeitet mit dem Reimschema abbba, sein Zeilenschema ist A-B-X-B*-A.


Georg Trakl, Rondel, 1912

Verflossen ist das Gold der Tage,
Des Abends braun und blaue Farben:
Des Hirten sanfte Flöten starben
Des Abends blau und braune Farben
Verflossen ist das Gold der Tage.


Bei Übungen mit Schülern wird auf Reime in der Regel verzichtet. Ein verbreitetes Übungsmodell sieht einen Achtzeiler vor, bei dem in jeder Zeile ein kompletter Satz oder ein weitgehend selbständiger Teilsatz steht. Die ersten beiden Zeilen und die letzten beiden sind identisch und die erste (alternativ die zweite) Zeile kommt als eigentlicher Refrain noch einmal vor, nach dem Muster A-B-X-A-X-X-A-B (alternativ ABXBXXAB - siehe zweites Beispiel). Eine gleichfalls im Schulunterricht verbreitete Variante sieht das Muster X-A-X-A-X-X-A-X vor, die Refrainzeile ist "A", "X" ist ein beliebiger (Teil-)Satz. Ich selbst setze gerne ein Modell ein, das mit einem Reim arbeitet: xaxaxaxa und als Zeilenmodell A-X-A-X-A-X-A-X einsetzt (siehe das erste Beispiel).

Im zweiten Beispiel sind wir ganz nahe an der Schülererfahrung mit den Themen "Zeugnis" und "Ferien". Formal haben wir eine stärkere Dynamik durch die Aufweitung der strengen Rundform in den Zeilen 5 und 6. Diese Dynamik wird inhaltlich unterstrichen durch die Steigerung der Noten-Nöte des Schülers/der Schülerin nach der Zeugnisvergabe vor den Ferien, die dem Text einen spannungsvollen Titel geben, der wie ein ironischer Kommentar zum Inhalt des Gedichtes klingt. Es geht ja keinesfalls um Ferien in diesem Gedicht, sondern um das Zeugnis - das offenkundig die Ferien überschattet.


 



Schneefall draußen
Das Autodach ist weiß.
Schneefall draußen
Spuren im Gras als Beweis.
Schneefall draußen
Mein Glühwein ist heiß.
Schneefall draußen
Mir rinnt schon der Schweiß.



Ferien

Es hat Zeugnisse gegeben
Ich seh ziemlich alt aus
Der Lehrer hat die Stirn gerunzelt
Ich seh ziemlich alt aus
In Mathe steh ich schlecht
Und sogar in Sport
Es hat Zeugnisse gegeben
Ich seh ziemlich alt aus


           
6. Ghasel: Diese Gedichtform stammt ursprünglich aus Persien oder Indien. Im Deutschen gibt es die Bezeichnungs-Varianten "das Ghasel" und "die Ghasele". Der persische Name bedeutet "Gespinst", aber bezogen auf die Gedichtform auch "Liebesworte". Die Form besteht aus einer offenen Zahl von Zweizeilern, die idealiter dem Reimschema aa-xa-xa-xa ... folgen. Der bekannteste Ghasel-Dichter ist Hafis (etwa 1320 bis 1390), der Goethe zu seinem "West-östlichen Divan" (1819) inspirierte - wobei Goethe ihn in der Übersetzung von Joseph von Hammer-Purgstall (1812) kennen gelernt hatte.

Bei Goethe heißt es in einem Gedichtentwurf aus dem Nachlass, ganz dem intellektuellen Klima der Zeit verpflichtet, geprägt durch die Turquerie des 18. Jahrhunderts, die zahlreichen Übersetzungen arabischer Literatur, Friedrich Schlegels Beschäftigung mit der "Sprache und Weisheit der Indier" (1808) und eine allgemeine kulturelle Neugierde und Offenheit:

"Wer sich selbst und andre kennt,
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen."

Purgstalls Schüler Friedrich Rückert verdanken wir weitere bedeutsame Übersetzungen der Texte Hafis'. Hier ein Beispiel, das - vordergründig - den Weingenuss zum Thema hat:

Der Wein nahm mich wieder mir selbst aus der Hand,?
Er hat mich mit mächtiger Hand angerannt.??

Sei tausendmal Heilgruß dem rötlichen Wein,?
Durch den mir die Blässe vom Antlitze schwand.??

Ich segne die Hand, die den Weinstock gepflanzt:?
Nie lahm sei der Fuß, der die Kelter bestand!??

Zurück nicht zu weisen ist Himmels Geschenk,?
Mir ward von dem Himmel die Liebe gesandt.??

Was prahlst du mit Weisheit? Im Tod ist sich gleich?
Ein Plato der Stadt und ein Kurde vom Land.??

O lebe du so in der Spanne der Zeit,?
Daß, wann du gestorben, nicht tot wirst genannt.??

In Ewigkeit läßt nicht Hafis von dem Wein,?
Von Ewigkeit ist ihm der Becher verwandt.

Darin liegen Reiz und Risiko der Beschäftigung mit dem Ghasel im Unterricht: Die vordergründigen Hauptthemen Liebe, Freundschaft, Weingenuß können mit Interesse rechnen. Sie bergen jedoch auch die Gefahr des Abirrens in Belanglosigkeit, Witzelei, Spott - zumal durch den ungewohnten Ton aus zeitlich und räumlich fernem Kontext. Um dies zu vermeiden, ist historische Arbeit zu leisten, müssen der Zeithorizont von Hafis thematisiert, die Bedeutung des Weinbaus in der Kulturentwicklung der Region sowie allgemein und die Bedeutung Platos wie der Kurden in der Hafis-Zeit erörtert werden. Dann werden die Anliegen im Hintergrund sichtbar, die Fragen nach Identität, Lebenssinn, Lebensfreude, Transzendenz, und Vergänglichkeit, die diese Gedichtform mit prägen. Und nebenbei relativiert der Text den Unterschied zwischen städtischem Intellektuellem ("Plato") und Landbewohner ("Kurde") am Maßstab eines gelingenden Lebens.

Hier ein Beispiel, wie der obige Text in ähnlich saloppe Gegenwartssprache übertragen werden kann:


Ich hab die Kontrolle verloren, verdammter Wein
Er hat mich umgehaun, ich kam nicht mehr heim.

Ok, ich war nicht mehr sauer, dass Du mich verlassen hast
Aber mit roter Nase lag ich im Dreck wie ein Schwein.

Soll ich dem Aldi danken, dass die Weinbox billig war?
Ne, denn mein Kater war ziemlich gemein!

Zum Glück hat ein Freund mich aufgelesen
Zu sich nach Hause gebracht, da war ich nicht allein.  

Jetzt mach mal bitte nicht auf moralisch,
Du hast auch mal gesoffen, bilde Dir bloß nichts ein.

Beim nächsten Mal nehm ich eine gute Flasche
Und trink sie mit dem Freund, beim Zusammensein.

Denn solang ich vom Wodka die Finger lasse
Bleiben die Kollateralschäden klein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      


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