-
Unterrichtspraxis,
Arbeitsblätter, Materialien ⇧
- Unterrichtsmaterialien,
Nutzung des Internets im DaF-Unterricht, Online-Übungen,
Selbstlernmaterialien, Unterrichtsprojekte. Teilweise finden
sich solche Angeboten auch in den vorangegangenen Rubriken.
-
- DBS
- Der
deutsche Bildungsserver bietet unter verschiedenen
Rubriken Unterrichtsmaterialien für Deutsch/DaF/DaZ.
- SwissEduc
- Schweizer
Bildungsserver
mit
Unterrichtsmaterialien
für
die
Sekundarstufe.
- ZUM
- Unter
"Deutsch" die Materialien der Zentrale für
Unterrichtsmedien mit dem Schwerpunkt
Literaturunterricht. Kreatives Schreiben,
Schülerreferate, Oberstufenklausurthemen.
- FWU
Institut für Film und Bild in Wissenschaft und
Unterricht
- Sehr
brauchbar durch eigene Materialien und durch die Links
zu Landesbildstellen und Medienzentren mit einem Schatz
an online zugänglichen Bild- und Textmaterialien.
- Lehrerfreund
- Ausgezeichnetes
Linkverzeichnis zu Unterrichtsmaterialien Deutsch von
Berthold Metz.
- GI
- Umfangreiche
Zusammenstellung des Goethe-Instituts mit Materialien
zum DaF-Unterricht, Informationen über Deutschprüfungen,
Auskünften zu Deutschkursen, Hinweisen für
Deutschlehrende unter "Deutsche Sprache".
- Klett
Lehrwerke
- Startseite
des Klett-Verlags zu den DaF-Lehrwerken des Verlags.
Materialien, Unterrichtshilfen, Anregungen,
didaktisierte Links,
Online-Übungen, Tests.
- Arbeitsblätter
DaF
- 400
fertige Arbeitsblätter für Deutsch als Fremdsprache von
Lorenz Derung. Vom gleichen Autor gibt es Materialien
für den Deutschunterricht an Schweizer Schulen und für
den Deutschunterricht an Gymnasien und Fachschulen in
Deutschland und Österreich.
- Gedichte
im Unterricht - Interpretation und Produktion
- Seite
zum Themenbereich "Gedichte im Unterricht Deutsch und
Deutsch als Fremdsprache", mit Gedichtinterpretationen,
Vorschlägen zur Lyrikproduktion im Grammatikunterricht,
Gedichtmodellen.
- Wirtschaftsdeutsch
- Wirtschafts-Sprachkurs
"Marktplatz" der Deutschen Welle.
- Crashkurs
neue Rechtschreibung
- In
25 Schritten zur neuen deutschen Rechtschreibung mit dem
Duden-Verlag.
- Podcast-Verzeichnis
- Umfassendes
Podcastverzeichnis, leider sehr viel nichtiges Zeug
dabei.
- Podcast
in der Schule
- Gute
Einführung zum Einsatz von Podcasts in der Schule, mit
Beispielen aus der Praxis unterschiedlicher Schulen.
- Tandem
Server
Bochum
- Ein
internationales Projekt, das private Sprachlerntandems
(Zweiergruppen) auf E-Mail-Basis für 29 Sprachenpaare
(davon 16 mit Deutsch) zusammenführt. Zur Theorie und
Methodik des Tandemlernens. Bibliographie.
-
Übersetzen,
Dolmetschen ⇧
Links
für ÜbersetzerInnen und DolmetscherInnen und solche, die es
werden wollen. Mit Online-Wörterbüchern und
Übersetzungsprogrammen.
-
- FTSK
Germersheim
- Seiten
mit Infos zur Universität Mainz-Germersheim mit
Studiengängen für Übersetzer und Dolmetscher.
- VdUE
- Homepage
des Verbandes deutschsprachiger Übersetzer literarischer
und wissenschaftlicher Werke. Rechte und Honorare.
- Ohne
Übersetzer keine Weltliteratur
- Hommage
des Unionsverlages an literarische Übersetzer.
Informative Übersetzungsberichte.
- Europäisches
Übersetzerkollegium
- Das
Europäische Übersetzerkollegium (EÜK)
Nordrhein-Westfalen basiert auf einem gleichnamigen
e.V., der am 10.01.1978 unter der Schirmherrschaft von
Heinrich Böll, Samuel Beckett, Max Frisch, Robert Minder
und Mario Wandruszka gegründet wurde.
- Lexikon
der
Konferenztechnik
- Gut
gemachtes, über Links auch weiterführendes Wörterbuch
zum Dolmetschen, leider primär zur technischen Basis des
Konferenzdolmetschens.
- Language
Technology
- Lehrstück
zur Verflechtung von Geheimdiensten und
Übersetzungstechnologien/Spracherkennung am Beispiel der
Firma Lernout & Hauspie. Umfangreiche Leseprobe
frei. Gebührenpflichtiger Download.
- Verbmobil
- Hier
wird bis in die Details ein hochinteressantes, 2000
beendetes Projekt zur automatischen Übersetzung von
Spontansprache in Dialogsituationen vorgestellt.
- Systran
- Kostenloser
automatischer Übersetzungsdienst für Texte und Webseiten
von Systran, dem größten Anbieter von
Übersetzungssoftware. Weniger Sprachen als Google
Translate, in der Qualität auch häufig hinter Google
zurück. Vergleichen mit Google und schauen, welcher
Dienst für den jeweiligen Zweck brauchbarer ist.
- Translate
- Googles
kostenloser automatischer Übersetzungsdienst. Übersetzt
auch ganze Internet-Seiten bei vollständiger Eingabe der
URL. Mit Vorleseservice bei einigen Sprachen, deutsche
Stimme akzeptabel, mit leicht amerikanischem Akzent.
Wunderbares Tool, um sich deutsche Texte als
Unterstützung zum DaF-Unterricht vorlesen zu lassen!
- IATE
- Sehr
anspruchsvolles Online-Wörterbuch "Interactive
Terminology for Europe" der Europäischen Union zu 24
europäischen Sprachen (incl. Latein), nach Begriffen und
Abkürzungen. Wurde 2007 Nachfolger von "Eurodicautom".
- LEO
English/German Dictionary
- Das
gerühmteste und wohl brauchbarste Online-Wörterbuch
Englisch-Deutsch. Mit Diskussionsforen und
Vokabeltrainern. Inzwischen gibt es "Leo" auch für
Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch,
Russisch, Portugiesisch und Polnisch!
- Linguee
- Sehr
verdienstvoll ist auch das Projekt "Linguee", das ein
redaktionelles Deutsch-Englisch-Wörterbuch mit einer
Übersetzungs-Suchmaschine umfasst. Hier finden Sie nicht
nur Bedeutungen, sondern auch jeweils Textauszüge mit
dem gesuchten Wort/Ausdruck in Deutsch und Englisch. Ab
Ende März 2013 auch mit anderen Sprachen.
- Dictionarist
- Mehrsprachiges
Online-Wörterbuch mit ausgezeichneten Aussprachemodellen
für 20 Sprachen aus der Türkei.
-
Wirtschaft,
Arbeitswelt ⇧
Faktenhartes
Wirtschaftsdeutsch wird im Ausland häufig nachgefragt. Da
ist der gestresste Fremdsprachenlehrende schon
dankbar für Erste Hilfe aus dem Internet.
-
- Forum
Wirtschaftsdeutsch
- Unverzichtbare
DaF-Seite
des
Instituts
für
Internationale
Kommunikation
Düsseldorf
mit
solide
kommentierten
Links
in
der
"Webliographie
Wirtschaftsdeutsch",
Fachberatung,
Einstufungstests
DaF
und
Wirtschaftsdeutsch,
Forum
DaF.
- Deutsches
Institut
für Wirtschaftsforschung
- Forschungsorientierte
Nachrichten und Untersuchungen zur Wirtschaft,
Konjunkturdaten, Hinweise auf Publikationen, Links.
Wirtschaftsnah, zensierte 2011 die Untersuchung
"Fachkräftemangel in Deutschland: eine Fata Morgana" zu
"Fachkräftemangel kurzfristig noch nicht in Sicht".
- IW
- Das
arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft
präsentiert online wöchentlich neue Wirtschaftsdaten mit
Graphiken und Schaubildern.
- Deutsche
Bundesbank
- Informationsgesättigter
Internet-Auftritt
der
Bundesbank.
Deutsche
Banknoten
mit
Abbildung
und
Beschreibung.
Unter
"Monatsberichte"
Materialien
zum
Herunterladen:
Konjunktur,
öffentliche
Finanzen,
Außenhandel.
Euro-Umrechnung.
- BdB
- Bankenverband
- Brauchbare
Seiten
des
Bundesverbandes
deutscher
Banken.
Ohne
Zurückhaltung
parteiisch,
aber
gut
informiert.
Nützliche
Materialien
unter
"Schule/Lehrer".
- DIHK
- Die
Seite des Deutschen Industrie- und Handelstags und der
IHKs. Für Auslandslehrer wichtig ist auch der Link unter
"AHK" zu den Auslandshandelskammern mit den
Außenhandelsdaten der jeweiligen Länder.
- BDA
- Seite
der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
- mit Statistiken/Graphiken zum "Standort Deutschland"
aus Unternehmersicht.
- Messen
- Vom
Verband der deutschen Messewirtschaft (AUMA), nach
verschiedenen Suchkategorien zugänglich. Birgt Schätze.
- BASF
- Repräsentatives
Beispiel,
wie
eine
komplexe
Unternehmensstruktur
mit
Aktivitäten
in
39
Ländern
im
Internet
dargestellt
werden
kann.
Überladen
mit
Werbebotschaften
und
Webdesign.
- Berufenet
- Umfassendes
Berufe-Verzeichnis mit Anforderungsprofilen, Bildern aus
dem Berufsalltag, Ausbildungswegen. Über das Logo Zugang
zur Bundesagentur für Arbeit.
- DGB
- Hier
stellt der Deutsche Gewerkschaftsbund seine Organisation
und seine Aktivitäten vor. Kampagnen, Kongresse,
Themenarchiv "Infothek".
- Stellenmarkt
und
Karriereplaner für Hochschulabsolventen
- Clevere
Seite mit Stellenmarkt, Praktikumsplätzen,
Diplomarbeitenbörse und Bewerbungstipps für
Hochschulabsolventen.
- Berufswahltest
- Vorbereitung
auf die Berufswahl von der Ausbildungsoffensive Bayern.
- Bewerber-Tests
- Verdienstvolles,
allerdings zeitaufwendiges Angebot zur Vorbereitung auf
Einstellungs-Tests von Focus.
- Börsenlexikon
- Umfangreiches,
gehaltvolles Lexikon mit aktuellen Beiträgen zur
Wirtschaft von der FAZnet.
- Aktienanalysen
- Neben
Charts und Börsennachrichten bietet diese Seite auch
verschiedene Angaben zu den Unternehmen einschließlich
Internetadressen.
-
Recht,
Gesetze, Gerichte, Polizei ⇧
Vor
allem in GUS-Ländern bedeutet Fremdsprachenunterricht
bisweilen auch Unterricht in der Fachsprache Jura. Und
welcher Deutschlehrer hat schon juristische Texte in der
Handbibliothek? Ergänzende Links zur Jurisdiktive und zur
Exekutive/Polizei.
-
- Forum
Recht
- Einzelne
Entscheidungen und Foren zu allen Bereichen des
deutsches Rechts.
- Juracafé
- Komplexes,
gut gestaltetes Internet-Portal für Juristen,
Nachrichten aus der Welt des Rechtes, Links,
Rechtslexikon, Ausbildung, Gesetze.
- Deutsche
Gesetzestexte
- Zugriff
auf die im Internet frei verfügbaren deutschen
Gesetzestexte vom Bundesministerium der Justiz.
- Strafgesetzbuch
- Ob
die Seite von Ralf von Oertzen wirklich "alles zum
Strafgesetzbuch" bietet, kann ich nicht beurteilen. Aber
sie bietet enorm viel, nämlich die Paragraphen des
Strafgesetzbuches mit Kommentaren und weiterführenden
Links.
- Presserecht
- Plattform
einer Berliner Kanzlei zum Presserecht. Aktuelle
Meldungen, Gesetze, Urteile, Links, Dateien.
- Pressekodex
- Seite
des deutschen Presserates mit der Geschichte und
aktuellen Ausbildung des Pressekodex.
- Familienrecht
- Formal
hat die Seite Schwächen, doch die Inhalte sind solide
und umfassend dargestellt. Und die Bearbeiter sind
hochrangige Experten!
- Umweltrecht
- Gesetzestexte
zum
Umweltrecht
von
der
Gewerbeaufsicht
Baden-Württemberg.
- Gesellschaft
für
Umweltrecht
- Die
Gesellschaft für Umweltrecht präsentiert auf ihrer
Website ein Linkverzeichnis zum Umweltrecht,
Tagungshinweise und interessante Veröffentlichungen als
PDF-Downloads.
- Rechtsnachrichten
- Informationen
des
Deubner-Verlages
mit
Nachrichtenspiegel/Urteilen
nach
Rechtsbereichen
geordnet
unter
"News".
- Deutsche
Gerichte
- Das
Justizportal des Bundes und der Länder bietet Zugang zu
allen deutschen Gerichten, vom Bundesverfassungsgericht
bis zu den Amtsgerichten, zu Verwaltungsgerichten,
Sozial- und Arbeitsgerichten.
- Gewerkschaft
der
Polizei (GdP)
- Informative
Seite zum Polizeidienst und zum Recht in Deutschland aus
der Sicht der - gewerkschaftlich organisierten -
Exekutive.
Lohnend auch die Links zu den Landesbezirken. Teilweise
mit interessanten Einsatzberichte, etwa von der
Wasserschutzpolizei.
-
Naturwissenschaften,
Technik, Medizin ⇧
Ein
weites Feld, das traditionell in den Bereich des
Deutschunterrichtes im Ausland gehörte und noch immer
Interessantes für Deutschlerner zu bieten hat.
Fachunterricht-Links in der Rubrik "Schule, ..." und bei den
beiden großen Bildungsservern (ZUM,
DBS).
-
- Astronomie
- Bestechend
gemachter Netzplatz für Himmelsgucker. Bietet unter
"Online-Planetarium" den jeweils aktuellen
Sternenhimmel, unter "Der Himmel aktuell" eine
Beschreibung, ferner eine Astronomie-Datenbank,
"Astronomie für Kinder" u.A. mehr
- Astronomie
für Anfänger
- Meine
eigene Seite zur Amateur-Astronomie. Voraussetzungen,
Grundentscheidungen, Ferngläser, Teleskope,
Himmelsobjekte, Praxistipps, Glossar, Typologie der
Sternengucker.
- Meteorologie
und
Geodynamik
- Österreichische
Zentralanstalt
für
Meteorologie
und
Geodynamik.
Alles
zum
Wetter
weltweit
und
einiges
mehr.
- Deutsches
Museum
- Materialreiche
Seite des Museums für Naturwissenschaft und Technik in
München.
- DLR
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
- Startrampe
für eine Reise in den Weltraum. Umfassende Informationen
zur deutschen Luft- und Raumfahrt.
- GEO
- Die
gelungene Internet-Ausgabe des gleichnamigen
Wissensmagazins. Info-Schatz unter "Suche". Archiv mit
Suchfunktion, doch leider nur mit Verweisen, ohne
Inhalte.
- Volkswagen
- Seite
des Autobauers mit Modell-Konfigurator, Technik-Lexikon
und "Mobilität der Zukunft" (ladeintensives Flash
"Volkswagen 2028"). Erst über die Sitemap kommt man zu
den auch für Nicht-Kaufinteressierte nützlichen
Gehalten.
- Erneuerbare
Energien
- Ein
Informationsangebot zu erneuerbaren Energien und
Nachhaltigkeit mit Informationen, Unterrichtsmaterialien
und didaktischen Hinweisen.
- BW
Agrar
- Aktuelle
Informationen
zur
Agrarwirtschaft
vom
Landesbauernverband
Baden-Württemberg.
- Zoo
Basel
- Liebevoll
gemachte Seiten des Basler Zoos, mit sehr fundierten
Informationen zu den einzelnen Tierarten und
Tierindividuen.
- Bäume
- Eine
informative Seite zu Bäumen und zur Baumpflege von einem
Kletterfirmen-Dienst.
- Deutsches
Rotes
Kreuz
- Kluge
Seite des DRK mit Infos zum humanitären Völkerrecht,
sehr guten Erste-Hilfe-Tipps, Stellenangeboten.
- Ärztezeitung
- Für
medizinisch Interessierte und Ärzte bietet die
Online-Ausgabe der Ärztezeitung aktuelle Informationen
und Aufsätze aus erster Hand.
- psychologie
heute
- Beiträge
aus der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift. Nachrichten
aus Forschung und Praxis der Psychologie.
Schule,
Bildung, Pädagogik ⇧
Hier
finden Sie Informationen zum deutschen Schulsystem, zur
Erwachsenenbildung und zur Pädagogik. Ferner Links
zu Schulen, Volkshochschulen, Bildungseinrichtungen.
-
- DGfE
- Die
Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften
informiert hier über das Pädagogik-Studium in
Deutschland, Studienseminare und Forschungsstätten.
- GEW
- Die
Ressourcensammlung der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft Baden-Württemberg zu rechtlichen,
organisatorischen und politisch-konzeptionellen Fragen
des Schul- und Hochschulbereiches ist über die
Suchfunktion zugänglich.
- Schulamt
Karlsruhe
- Hilfreich
für Informationen über das deutsche Schulwesen am
Beispiel Baden-Württembergs. Schularten, Bildungspläne,
Förderungsprogramme, Prüfungen, Fortbildungen.
- Pädagogik
- Videoeinführung
in
die
allgemeine
Pädagogik
-
Vorlesungsreihe
an
der
Ludwig-Maximilians-Universität
München
Sommersemester 2006.
- SchulWeb
- Seit
1995 aktiv und immer besser: die Koordinationsstelle für
die deutschen Schulen im Internet. Mit Schul-Links,
Unterrichtsmaterialien, Schulzeitungen, Tipps und
Anregungen.
- Waldorfschulen
- Informationen
zu
den
Waldorfschulen
und
zur
Waldorfpädagogik
allgemein.
- Reformpädagogik
- Das
Archiv für Reformpädagogik an der Humboldt-Universität
Berlin stellt 24000 Dokumente zur Geschichte der
Bewegung, zu den verschiedenen Ansätzen und zur
Theoriebildung bereit. Online sind leider nicht alle
Dokumente zugänglich.
- VHS
- Der
Deutsche Volkshochschulverband informiert über seine
Arbeit, über Konzepte der Erwachsenenbildung, über seine
Mitgliedsverbände.
-
Hochschule,
Studium ⇧
Links
zum deutschen Hochschulsystem, zu Studienbedingungen und
studentischem Leben. Spezifische Informationen für Ausländer
auch unter "Auswärtige Kulturarbeit".
-
- INTERNET-Studienführer
- Beispielhaftes
Angebot der Uni Münster für Studieninteressierte mit
Fächerauswahl, Leistungsanforderungen, Anfängerhilfen,
Studienberatung.
- Deutscher
Hochschulverband
- Der
DHV ist die Standesvertretung der
Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen
Nachwuchses in Deutschland. Weitreichende Informationen
zum deutschen Hochschulwesen. Zugang zu Stiftung,
Zeitschrift "Forschung und Lehre", Beratungsangeboten,
Service-Downloads.
- Deutsches
Studentenwerk
- Information
über
die
Arbeit
der
deutschen
Studentenwerke,
soziale
Daten
zur
deutschen
Studentenschaft,
Studieninformationen.
- Hochschulinformationssystem
- Das
HIS bietet im öffentlichen Auftrag Hardware- und
Softwarelösungen, Analysen und Berichte zur
Hochschulentwicklung sowie Schulungen für
Hochschulverwaltungen.
- Centrum
für
Hochschulentwicklung
- Von
der Bertelsmann-Stiftung getragene wirtschaftsnahe
"Denkfabrik" zur Reform des deutschen Hochschulwesens,
zur Beratung von Politikern und Hochschulen. Informative
Seite mit Projekten, Untersuchungen, Hochschulrankings.
- Studienberatung
- Beispielhaftes
Angebot
des
Studierenden-Rates an der Universität Heidelberg für
Erstsemester.
- Studienkolleg
- Seite
für ausländische Studierende am KIT/Universität
Karlsruhe. Unter "Prüfungen" ausführliche Informationen
zur Sprachprüfung für den Hochschulzugang DSH mit
Beispielen zur Prüfungsvorbereitung.
- UNICUM
- Die
überregionale deutsche Studentenzeitschrift ist auch
online nützlich für Fragen rund ums Studium, Praktika,
Jobs, Karriereplanung.
- COUSIN
- Links
und Informationen zum Verbindungswesen an
deutschsprachigen Hochschulen.
- Texte
zu hochschulpolitischen Themen
- Vom
AStA der Universität Potsdam stammt diese Seite zu
aktuellen hochschulpolitischen Themen.
-
Wissenschaft
und Forschung ⇧
Links
zu wissenschaftlichen Einrichtungen, Forschungsinstituten,
Akademien und zur Forschungsförderung.
- Bundesministerium
für
Bildung und Forschung
- Unentbehrlich
für
die
fundierte
Information
zum
offiziellen
Wissenschaftsgeschehen
in
Deutschland.
- BMBWF
Österreich
- Das
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
Forschung Österreich informiert über den Schul- und
Hochschulbetrieb.
- Schweizerischer
Wissenschaftsrat
- In
vier Sprachen verfügbare Seite aus der Schweiz mit den
Schwerpunkten Forschungspolitik, Hochschulpolitik,
Technologiepolitik und Umweltforschungspolitik. Links
zur Schweizer Politik und Gesellschaft,
Hochschullandschaft und Forschung.
- Informationsdienst
Wissenschaft
(idw)
- Initiative
zur Förderung der Kontakte Wissenschaft-Öffentlichkeit,
Wissenschaft-Wirtschaft. Sehr brauchbares Archiv mit
Projekten im Bereich Angewandte Forschung.
- Forschungsförderung
- ELFI
- Servicestelle für Elektronische
Forschungsförder-Informationen.
- Helmholtz-Gemeinschaft
Deutscher Forschungszentren
- Die
16 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft arbeiten
für "langfristige Forschungsziele des Staates" im
naturwissenschaftlich-technischen und im
biologisch-medizinischen Bereich. Links zu den Zentren.
- Fraunhofer-Gesellschaft
- Die
Fraunhofer-Gesellschaft widmet sich der angewandten
Forschung. Informationen zu Publikationen,
Veranstaltungen, Stellen. Links zu den
Forschungsgebieten und Instituten.
- Max-Planck-Gesellschaft
- Grundlagenforschung
in
den
Natur-,
Geistes-
und
Biowissenschaften
ist
die
Aufgabe
der
insgesamt
80
Institute,
Forschungsstellen,
Laboratorien
und
Arbeitsgruppen
der
MPG,
die
hier
vorgestellt
werden.
-
Auswärtige Kulturarbeit,
Austauschprogramme, Stipendien ⇧
Links
zu den kulturellen Auslandsbeziehungen deutschsprachiger
Länder, zu Organisationen des wissenschaftlichen und
kulturellen Austausches und zu Stipendiengebern für
Deutschlehrende, Studierende und Wissenschaftler.
-
- Goethe-Institut
- Gut
gemacht, schnell, informativ. Sprachlern- und
Kulturangebote.
- Institut
für
Auslandsbeziehungen
- Lohnende
Seite zur kulturellen Zusammenarbeit zwischen
Deutschland und dem Ausland. Zugang zur vielseitigen
Zeitschrifte "Kulturaustausch" und zu den
Deutschlern-Angeboten des IfA.
- Pro
Helvetia
- Die
Kulturstiftung "Pro Helvetia" leistet ein Gutteil der
ausländischen Kulturarbeit für die Schweiz.
- Österreichischer
Austauschdienst
- Die OeAD-GmbH
ist
die
zentrale
österreichische
Einrichtung
für
internationale
Mobilitäts-
und
Kooperationsprogramme
in
Bildung,
Wissenschaft
und
Forschung.
- PAD
- Aufbau und Organisation
- Informationsseite
des
Pädagogischen
Austauschdienstes
der
Kultusministerkonferenz.
- DAAD
- Komplexe
Seite mit den Informationsangeboten des DAAD zum Studium
in Deutschland und im Ausland, Stipendienprogrammen,
Hochschulprojekten, Publikationen, Alumni-Forum.
- GIZ
- Die
deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
GmBH (ehemals GTZ) ist in 130 Länder tätig zur
Verbesserung der Lebensbedingungen. Sie unterhält auch
eigene Sprachlernprogramme.
- Alexander
von
Humboldt-Stiftung
- Fördert
hochqualifizierte
ausländische
Akademiker
bei
einem
Forschungsvorhaben
in
Deutschland.
Präsentation
der
Stiftung,
Programme,
Publikationen,
Links
zu
Humboldt-Clubs,
Forum.
- Index
Deutscher
Stiftungen
- Adressen
und Links deutscher Stiftungen, Fördertipps für
Studierende, Kontaktadressen von Stiftungsforschern und
allgemeine Informationen zu Stiftungen und
Fördermöglichkeiten.
Kinderseiten
⇧
Internet-Seiten,
die sich an Kinder wenden und die auch im Deutschunterricht
mit Kindern nützlich sein können. Teilweise auch für ältere
Deutsch-Anfänger geeignet.
-
- Blinde
Kuh
- 1997
gestartete Suchmaschine speziell für Kinderthemen.
Linkliste, Online-Spiele.
- Kindernetz
- Umfangreiches
Bildungsangebot des SWR für Kinder und Jugendliche.
Unter "Minitz" Zugang zu Nachrichten, die für Kinder
aufbereitet sind, unter "Oli's wilde Welt" geht es zu
Tierthemen.
- KIRAKA
- Das
Kinderradio des WDR: U.a. Kindernachrichten, Wissen,
Spielen, Lachen und Musik. Texte können gehört und
parallel gelesen werden - wunderbare Sprachübungen!
- Kinder-ARD
- Umfangreiche
Kinder-
und Familienangebote der ARD.
- Kinderkurier
- Kinder-
und Jugendseite der österreichischen Tageszeitung Kurier
mit Nachrichten, Workshops, Tipps.
- Sowieso
- Witzige
und
kritische
Online-Zeitschrift
für
Kids.
Mit
reichhaltigem
Archiv
zu
den
unterschiedlichsten
Themen.
- GEOlino
- Die
herausragende Kinderseite des Wissenschaftsmagazins GEO
mit locker aufbereiteter Naturkunde.
- Bauernhof
- Themen
der Landwirtschaft, unterhaltsam aufbereitet.
Bauernhoflexikon vom Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverband e.V.. Tierzucht, Pflanzenkunde.
Spiele.
- Oeko
Leo
- Umweltmagazin
für Kinder - vom Hessischen Ministerium für Umwelt,
Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Etwas
schlicht und besser gemeint als gemacht.
- Grimm,
Busch,
Hoffmann
- "Klassische"
deutsche
Bildergeschichten
und
Märchen
präsentiert
die
Fremdsprachenabteilung
der
Virginia
Commonwealth
University
auf
einer
brillant
gemachten
Seite!
Teilweise
deutsch-englisch.
- Sagen
und Märchen - Texte und Hörbücher
- Umfangreiche
Sammlung von griechischen und römischen Sagen, von
Märchen (Grimm, Andersen) und sonstigen Kindertexten,
teilweise auch als Hördateien! Von Labbé, einem Anbieter
pädagogischer Materialien.
- 99
Kinderfragen
- Eine
Sammlung von Kinderfragen der Altersstufe 0-6,
Kleinkind, Vorschulzeit. Die Fragen werden untersucht
und erörtert unter dem Gesichtspunkt der kindlichen
Sprachentwicklung bis hin zur Schulreife. Daher ist
diese Sammlung auch relevant für den Unterricht Deutsch
als Fremdsprache.
-
Jugendseiten
⇧
Links
für Jugendliche und junge Erwachsene zu Geschichte, Politik,
Engagement,
Gesundheit,
Wissen,
Kultur und Freizeit.
-
- Archiv
der Jugendkulturen
- Das
Berliner Archiv der Jugendkulturen hat sich der
"Förderung von jugendkultureller Vielfalt und Toleranz,
Forschung und Bildung" verschrieben. Es sammelt und
präsentiert seit 1998 Zeugnisse der Jugendkulturen.
Online wird über Ausstellungen und Projekt informiert.
- Jugend
forscht
- Teilnahmebedingungen
und
Projekt-Archiv.
Interessant
auch
"Aktuelles"
zu
Umweltschutz,
Computer
u.a.
sowie
die
Infos
über
die
"Schülerforen"
von
Jugend
forscht.
- Bundeszentrale
für
gesundheitliche Aufklärung
- Auf
der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung sind auch einige Seiten für Jugendliche zu
Gesundheitsthemen verborgen. Vor allem aber wendet sich
der Auftritt mit den einschlägigen Angeboten und
Materialien an Lehrkräfte und Eltern.
- Interconnections
- Inhaltsreiche
Seite eines Verlages für Job-, Reise- und
Jugendaustauschliteratur zu den Bereichen Austausch,
Auslandsjobs (Au-pair u.a.), Fortbildung, Jugendreisen
(Interrail u.a.), Zivildienst im Ausland.
- Youth
for Understanding
- Die
Schüleraustauschorganisation YFU hat in Deutschland, der
Schweiz und Österreich eigene Landesverbänd. Hier habe
ich die Seite aus Österreich verlinkt, da diese
besonders inhaltsreich und informativ ist.
- deutsches
jugendherbergswerk
- Die
Seite für das preiswerte und gesellige Reisen, vor allem
- aber nicht nur - für Jugendliche. Mit Link zum
Internationalen Jugendherbergswerk.
- Comics
und Cartoons
- Zugang
zu einer breiten Auswahl deutscher Comics-Seiten im
Internet, knapp kommentiert. Leider seit 2009 nicht mehr
aktualisiert, viele Links "tot".
- Fluter
- Jugendmagazin
der Bundeszentrale für politische Bildung.
Ausgezeichnete Beiträge in der hervorragend
geschriebenen Printausgabe, sehr brauchbar im
DaF-Unterricht. Richtet sich eher an ältere Jugendliche,
Studierende, junge Erwachsene. Auch für ältere Leser
interessant. Landeskundlich und allgemeinbildend höchst
relevant. Video-Beiträge online.
- jetzt
- Vielfältiges,
informatives und unterhaltsames Jugendmagazin der
Süddeutschen Zeitung.
-
Nachlese
⇧
"Vermischte"
Links, die Lehrkräften und Lernenden im Bereich
Auslandsgermanistik/DaF/DaZ auch hilfreich sein können.
-
- Allgemeinbildung
- Etwa
8.000 Online-Übungen und Arbeitsmaterialien zur
Allgemeinbildung.
- Geräuscharchiv
- Einst
ein umwerfend gutes online Geräuscharchiv aus der
Schweiz ("Soundeffects"), Vogelstimmen, Stadtgeräusche,
Maschinen, Geräte und anderes mehr. Inzwischen
weitgehend kommerzialisiert, aber es finden sich noch
kostenfreie Angebote und Hörproben.
- Liste
der Sprachspiele
- Von
"Abkürzungen" bis "Wunderkind" gute Spielanregungen für
den Sprachunterricht.
- Zungenbrecher
- Bekannte
und weniger bekannte deutsche Zungenbrecher.
- Zungenbrecher
für Kinder
- Vom Kidsweb eine Sammlung teilweise selbstgebastelter
Zungenbrecher.
- Anagramm-Generator
- Welche
Wörter lassen sich aus den Buchstaben eines beliebigen
Wortes oder Namens bilden? Interessante Wortschatzübung.
- Günters
Poetron-Zone/Text-Generatoren
- Wie
wäre es zur Entspannung mit einem Zufallsgedicht oder
einem flotten Werbespruch? Auch ein interessanter Test
für Gedichtekenner wird geboten.
- Deutsches
Reimwörterverzeichnis
- Hervorragendes
interaktives Wortverzeichnis aus der Schweiz, das nach
Endungen unterschiedlicher Länge durchsucht werden kann.
Für Poeten, Reimer, Hochzeitsredner und so fort
nützlich. Mit zurückhaltendem Werbungsanteil, in
wohltuendem Unterschied zu ähnlichen - schlechter
gemachten - Angeboten.
- "The
German Language Is Special"
- Last
not least, zur Aufmunterung für resignierende
Deutsch-Lerner mit Englisch als Herkunftsprache fünf
Beiträge von ThoughtCo zu den Besonderheiten des
Deutschen, unter anderem ein längeres Zitat aus Mark
Twains "The Awful German Language".
-
KULTURELLE
VERBINDUNGSARBEIT UND
NETZGEBRAUCH ⇧
aus:
Info DaF 6/1998 (Auszug, mit geringfügigen Änderungen
und Ergänzungen)
Wer
mit Büchern zu arbeiten und zu leben gewohnt ist,
beobachtet irritiert, wie ein neues Medium sich anheischig
macht, das Buch neu und besser wiederzuerfinden: das
Internet. Entwickelt als Computernetzwerk für militärische
und politische Zwecke, später auf wissenschaftliche
Nutzung erweitert, ist "das Netz" seit einigen Jahren in
explosionsartiger Ausdehnung begriffen, sowohl was die
angebotenen Inhalte, als auch die Zahl der Nutzer und
Nutzungen betrifft. Damit einher geht ein forsches
Selbstbewußtsein von Teilen der Nutzergemeinschaft, die
mit messianischem Gestus wieder einmal ein neues Zeitalter
heraufkommen sehen. Mit umwerfend unschuldiger Frische
werden Informationsangebote, die in ihrer traditionellen
Printform keines sonderlichen Interesses würdig wären, mit
einer Aura des Besonderen versehen, nur weil sie - in
meist dürftiger Form - per Internet zugänglich sind.1)
Auch
in der Begrifflichkeit tritt das junge Medium unverfroren
das Erbe des ehrwürdigen Buches an. Das ganze Internet sei
eine riesige Bibliothek, wird behauptet, die einzelnen
Inhalte werden "Seiten" genannt, auch wenn es sich um
Video- oder Audioangebote handelt. Zugriff auf diese hat
der Internet-Nutzer oder die Nutzerin durch einen
"Browser", was soviel wie "Blätterhilfe" bedeutet. Und wer
bestimmte "Seiten" öfter besuchen möchte, setzt eine
"Bookmark", ein "Lesezeichen".
Sind
das alles nur Zeichen einer Hysterie, die am Ende vor
allem eines beweist: Dass das Medium Buch eben doch
unschlagbar sei? Vorsicht, das Internet ist noch jung und
hat ein Recht darauf, in der Begrifflichkeit vertraute
Bereiche zu belehnen und zu Beginn auch Peinlichkeiten zu
produzieren. Es bietet jedoch bereits jetzt für den
Fremdsprachenbereich, und damit auch für Deutsch als
Fremdsprache, Hilfestellungen, von denen wir bisher nur zu
träumen wagten. Von den auch in dieser Zeitschrift bereits
genannten und teilweise beschriebenen Möglichkeiten2) möchte ich
zwei besonders herausheben: 1. Die Gestaltung einer je
sprachspezifischen Informations- und Gesprächsgemeinschaft
über Ländergrenzen hinweg, ohne Rücksicht auf
geographische, politische, soziale oder psychologische
Barrieren - mit einer, vorläufig noch erheblichen,
Einschränkung: die Teilnehmer des Gespräches müssen auf
einen Computer mit Internet-Zugang zugreifen können,
materialiter und von ihrer Kompetenz her. 2. Die
Bereitstellung eines prinzipiell unabsehbaren Fundus an
Informationen und Materialien aus und über Deutschland, zu
Gesellschaft und Kultur, zur Sprache - aber auch zu
spezifisch wissenschaftlichen und fachdidaktischen
Anliegen im Bereich Germanistik/Deutsch als Fremdsprache.
Wenn ich dafür den Begriff "Informantensystem" anbiete,
geschieht das mit einem ironischen Unterton - die
"Informanten" der Stasi und anderer Geheimdienste werden
konterkariert durch ein System, das prinzipiell alle
Informationen Allen zugänglich machen kann.
Während
der erste Punkt vor allem für Deutschlernende relevant
ist, die nun beispielsweise via Internet an jedem Punkt
des Globus tagesaktuell und unabhängig von einer
bestimmten Fluggesellschaft deutschsprachige Zeitungen
lesen können oder in Plauderstuben, Chat-Rooms, mit
Deutschsprechern der ganzen Welt ins (schriftliche)
"Gespräch" kommen können, das durch E-Mail-Partnerschaften
bei Interesse vertieft werden kann, bezieht sich der
zweite Punkt vor allem auf Deutschlehrende im Ausland, die
bekanntlich nicht allzu oft die Gunst eines
Goethe-Instituts mit wohlausgestatteter Bibliothek in
unmittelbarer Nachbarschaft genießen.
- Im abgeschnittenen Kontext
-
Was
das Abgeschnittensein von vertrauten Bibliothekskontakten
bedeutet, konnte ich persönlich in meiner Arbeit als
DAAD-Regionallektor in Kasachstan 1993-1996 erfahren. Ich
war Ansprechpartner der Kolleginnen und Kollegen vor Ort
für ein Fragenspektrum von der deutschen
Gegenwartsliteratur über den kommunikativen
Deutschunterricht bis zur Fachsprache Jura. Ferner sollte
ich Bildungsadministratoren erklären, welche Fremdsprachen
an deutschen Schulen mit wie vielen Wochenstunden gelehrt
werden, wie Prüfungsordnungen an deutschen Hochschulen
aussehen und welche Forschungseinrichtungen sich mit
Lasertechnologien befassen - um nur einige Beispiele zu
nennen. Dazu kam, selbstverständlich, die eigene
Unterrichtsvorbereitung. Und alles unter den Bedingungen,
dass Telefonverbindungen nach Deutschland häufig
zusammenbrachen, die Deutsche Welle meist nur verrauscht
zu empfangen war, deutschsprachige Tageszeitungen vom
Lufthansa-Bordservice bezogen werden mussten und die
nächste moderne Bibliothek mit deutschsprachigem Bestand
1000 Kilometer entfernt lag.
Mangelhafter
Zugang zu Informationen wird in den Aufgabenfeldern, die
Deutsch als Fremdsprache im Ausland wesentlich betreffen,
zu einem gravierenden Problem. Diese Aufgabenfelder
gehören über die "reine" (und so ohnedies inexistente)
Sprachvermittlung hinaus in den weiteren Kontext der
kulturellen und gesellschaftlichen Vermittlungsarbeit. In
seinem "Handbuch Lektorenarbeit" beschreibt der DAAD auf
46 Zeilen zu 80 Anschlägen das Tätigkeitsfeld eines
Lektors ganz entsprechend, was in LektorInnenkreisen den
Begriff "Allzweckwaffe" zur ironischen Selbstdefinition
provoziert hat. Der Lektor/die Lektorin sei "Informations-
und Beratungsinstanz in allen Angelegenheiten, die
Deutschland betreffen"3). Ähnlich präsentiert sich die
Situation bei anderen Mittlerorganisationen, die im
Bereich Deutsch als Fremdsprache tätig sind. So bestimmt
der Pressereferent des Goethe-Instituts die Hauptaufgabe
der GI-Mitarbeiter im Ausland als "kulturelle
Verbindungsarbeit"4), wie ja in der Spracharbeit der
Institute seit langem schon die "pädagogische
Verbindungsarbeit" Gewicht gewinne gegenüber dem direkten
Sprachunterricht. Kostenbewußte Vermittlung von
Informationen und Kontakten tritt hier als neue
Erscheinungsform der aus der Entwicklungspolitik bekannten
"Hilfe zur Selbsthilfe" an die Stelle einer
veranstaltungsorientierten auswärtigen Kulturpolitik.5) Wer aber
Informationen weitergeben soll, muss sie zunächst einmal
selbst haben - oder doch zumindest die Mittel anbieten
können, diese zu beschaffen.
Hier
kommt dem Internet für die auswärtige Kulturarbeit und die
Arbeit der Kulturmittler insgesamt eine Bedeutung zu, die
in ihrem vollen Umfang längst nicht in das allgemeine
Bewußtsein gedrungen ist und deren Realisierung teilweise
auch noch an technischen Voraussetzungen scheitert.
-
(...)
-
**************
-
1) In der Zeitschrift "T-Online", Heft 1/1998, S. 114 wird
z.B. eine reichlich blasse Internetseite zum Käse, die von
jedem einschlägigen Taschenbuch weit in den Schatten
gestellt wird, wie folgt angepriesen: "Ein Genuß für
Käsefreunde und solche, die es werden wollen. Das
umfangreiche Käse-Bilderlexikon verrät alles über alle
Käsesorten der Welt (...)." De facto werden jedoch z.B. aus
Deutschland ganze 8 vermeintliche Sorten vorgestellt,
darunter "Bergader", "Doppelrahmstufe" und "Weichkäse"!
2) Z.B. von Dietmar Rösler in seinem Aufsatz "Autonomes
Lernen?", Info DaF 1/1998, S. 12f.
3) DAAD (Hg.): Handbuch für Lektorenarbeit, Vorwort. Dort
wird auch noch präzisiert, dass es sich dabei um
"wissenschaftliche Fragen ebenso wie Förderfragen,
Alltagsdinge ebenso wie Politik und Kultur" handele. Zu den
Lehraufgaben werden folgende Gebiete angegeben:
"Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Didaktik und
Landeskunde", ferner nicht-philologische Disziplinen wie
Jura, Ökonomie, Politikwissenschaft und Geschichte.
4) Zeitschrift für Kulturaustausch, Heft 1&2/1997,
"Merkur statt Titan", S. 16f. Kritische Anmerkungen von
Albert Wassener zu diesem Beitrag finden sich in der
gleichen Zeitschrift, Heft 4/1997, S. 10ff.
5) Wieweit die hier aufscheinende Parallele von
Entwicklungshilfepolitik und auswärtiger Kulturpolitik nicht
letztere desavouiert, wäre eine noch der Erörterung würdige
Frage.
-
SUCHEN UND FINDEN IM INTERNET
⇧
-
- Grundsätzlich
gibt es vier Wege, im Internet fündig zu werden: Über eine
Suchmaschine, über einen Netzkatalog, über eine Themenseite
oder mit einer Web-Adresse.
Suche ich etwa Informationen über deutschsprachige
Literatur, so kann ich es zunächst einmal auf gut Glück mit
der Internet-Adresse "www.literatur.de" oder
"www.germanistik.de" versuchen. Dabei werde ich allerdings
schnell lernen, das Adressen nach diesem Muster gerne von
kommerziellen Einrichtungen im entsprechenden Sachbereich
genutzt werden oder zum Legen von Fährten. "Germanistik.de"
z.B. führt uns auf die Seite des Iudicium-Verlages - die
allerdings durchaus auch allgemein brauchbar ist. Die Seite
"Handke.de" führt zum Dachdeckerunternehmen Stefan Handke,
keineswegs zu einer Seite über den Schriftsteller Peter
Handke.
Thematische Seiten können als Startpunkt für weitere
Recherchen benutzt werden. Will ich mich über den Angelsport
informieren, kann ich z.B. auf die Seite von
Anglerorganisationen gehen. Die Wikipedia ist sicherlich die
wichtigste Sammlung thematischer Seiten, die als Startpunkt
für weitere Recherchen dienen können. Dazu helfen etwa die
Quellenangaben oder die zum Thema gehörigen Linklisten am
Ende vieler Wiki-Beiträge.
Netzkataloge, Linkverzeichnisse und Portale bieten
Sammlungen von thematisch geordneten Internetadressen. Zum
Bereich Deutsch als Fremdsprache werden solche Verzeichnisse
vor allem von einschlägigen Bildungseinrichtungen wie etwa
dem Goethe-Institut erstellt und betreut. Ob solche
Verzeichnisse hilfreich sind, hängt von der Qualität der
Kommentare zu den Links ab. Privat gestaltete Seiten sind
dabei oft informativer, da sie nicht die Rücksichten
institutioneller Seiten üben müssen. Oft aber enttäuschen
sie auch durch veraltete Links, extrem subjektive Kommentare
oder Dilettantismus. Linkverzeichnisse liefern neben
hilfreichen Hinweisen auf jeweils relevante Seiten auch
allgemein einen nützlichen Überblick dazu, was es zum Thema
gibt. Der Suchende bekommt dabei oft auch Hinweise zur
Gliederung bzw. zum Umfeld seines Themas.
Am effektivsten kommen wir bei einem einzelnen thematischen
Problem mit Suchmaschinen voran - vorausgesetzt, wir können
damit umgehen! Wir ersparen uns Frustrationen und
ergebnisarmes Herumklicken, wenn wir uns bei der Suche die
richtigen Suchworte einfallen lassen.
-
- Regeln für die Arbeit mit
Suchmaschinen
- Auch die
Arbeit mit Suchmaschinen will gelernt sein. Nichts geht
dabei über die Praxis, die eigene experimentelle Arbeit, das
überlegte Herumprobieren. Dabei ist es sehr hilfreich,
folgende Regeln zu beachten:
Seien Sie genau. "Handke" ist für Literaturwissenschaftler
eine klare Suchanfrage, für Suchmaschinen zu allgemein.
"Peter Handke" sollte die Eingabe schon zumindest lauten.
Ergänzen Sie den zentralen Suchbegriff oder den Suchnamen
durch weitere Angaben. Wenn sie den Theaterregisseur Peter
Stein suchen, sollten sie eingeben "Peter Stein Regisseur",
sonst erscheinen auch der Heilpraktiker Peter Stein oder der
CDU-Abgeordnete Peter Stein in Ihrer Ergebnisliste.
Verknüpfen Sie kategorisierende mit inhaltlichen
Begriffen/Wörtern. Wenn sie z.B. nach dem Volkslied "Am
Brunnen vor dem Tore" suchen, bekommen Sie mit "Volkslied
Brunnen" bessere Ergebnisse als mit "Brunnen Tore" oder
"Volkslied Wandermotiv".
Fragen Sie sich, welche Wörter oder Satzfragmente in den
Seiten auftauchen könnten, sollten. Das dürfen durchaus auch
banale Alltagsaussagen sein wie "da steht ein" - in
Verbindung mit speziellen Suchworten (in diesem Falle
"Volkslied") werden sie relevant. Auf diese Weise können Sie
z.B. Lieder, Gedichte, Sachtexte wieder finden, von denen
Ihnen nur noch Bruchstücke erinnerlich sind.
Arbeiten Sie mit Copy-Paste. Kopieren Sie Ausdrücke aus
Seiten, die Ihnen hilfreich sind, und lassen Sie danach
suchen. Das ist insbesondere nützlich bei Seiten in anderen
Sprachen, die Sie nicht vollständig beherrschen. So können
Sie auch nach Ergebnissen in diesen Sprachen suchen und sich
interessante Seiten dann übersetzen lassen von Google
Translate.
Kalkulieren Sie die Automatismen der Suchmaschinen ein.
Google z.B. interpretiert "Musil" schon mal als
Fehlschreibung von "Musik" (K und L liegen auf der Tastatur
nebeneinander) und bietet Ihnen entsprechende Suchergebnisse
an, in denen nicht der von Ihnen gemeinte Autor Robert Musil
auftaucht, sondern nur das Stichwort "Musik". Hier hilft ein
einfaches "Robert" vor dem "Musil".
Experimentieren Sie. Den Umgang mit Suchmaschinen lernen Sie
am Besten nach der Methode "Versuch und Irrtum". Und zwar
immer wieder einmal neu, denn Suchmaschinen verändern ihre
Algorithmen ständig. Früher war es z.B. sinnvoll, bei der
Suche nach festen Formulierungen, Titeln oder Zitaten den
gesuchten Ausdruck in Anführungszeichen zu setzen. Also z.B.
<"Der zerbrochene Krug"> bei der Suche nach dem
Theaterstück von Kleist. Inzwischen ist das nicht mehr
notwendig. Suchmaschinen bewerten die direkte
Aufeinanderfolge von Wörtern nun höher.
Aufgrund exponentiell ansteigender Mengen inhaltsleerer oder
inhaltlich höchst fragwürdiger, kenntnisarm
zusammengeschriebener Internetseiten müssen Sie inzwischen
auch ein gutes Gespür dafür entwickeln, welche auf der
Ergebnisliste angezeigten Seiten keinen brauchbaren Inhalt
bieten oder von Werbung wimmeln und Sie sinnlos Zeit kosten.
Bei Lyrikinterpretationen unter der Adresse
"Antikoerperchen" sollten Sie keinen wissenschaftlichen
Hintergrund erwarten. Bei Seiten, die in der Ergebnisanzeige
mit einer Folge für Sie völlig irrelevanter Stichwörter
auftauchen, unter denen auch ein von ihnen gesuchtes Wort
aufgelistet ist, dürfte es sich um eine weitgehend
inhaltsleere Werbungsseite handeln.
- Relevanz
von Linklisten
- Die
Kurzlebigkeit vieler Internet-Seiten – der Gründer des
Internet-Archivs, Brewster Kahle, sprach 1996 von einer
durchschnittlichen Existenzdauer von 75 Tagen - könnte
dazu verleiten, nur auf Suchkompetenz und
leistungsfähige Suchmaschinen wie "Google" zu setzen,
nicht auf Link-Listen. Dazu
eine interessante Beobachtung: Nach einer
AOL-bedingten Unterbrechung für meine Seite von 20
Monaten (Oktober 2008 bis Mai 2010) waren nur 3% der
ein halbes Jahr vor dem AOL-Shutdown zuletzt
überprüften Inhalte spurlos verschwunden. Weitere 5%
konnte ich ohne größere Probleme mit Hilfe meiner
Beschreibungen zu den jeweiligen Linkinhalten unter
anderer Adresse wieder finden. Dabei halfen
unter anderem die Namen der Website-Autoren oder der
Institutionen, bei denen das Angebot gehostet war.
- Ich
bin daher davon überzeugt, dass Linklisten auch in Zeiten
effektiver Suchmaschinen nicht überholt sind, sofern sie
mit informativen Kommentaren und thematisch pointierter
Auswahl arbeiten. Eine ihrer wichtigsten Leistungen liegt
darin,
dass Sie zunächst in einem Überblick erfassen können,
was es im Netz zu einem bestimmten Zeitpunkt an
Angeboten gibt, um das eigene Suchgebiet differenzierter
kennen zu lernen und
Anhaltspunkte für die gezielte eigene Suche zu
erhalten.
- Suchmaschinenbetreiber
lassen sich inzwischen indirekt für die Platzierung von
Suchergebnissen bezahlen. Gedankenlose Seitenmacher fluten
das Netz mit immer mehr auf Hits optimierten Homepages
ohne brauchbaren Content, dafür mit jeder Menge nervender
Werbung. Damit wird das Arbeiten mit Suchmaschinen
zunehmend zum Glücksspiel bzw. erfordert immer mehr
Erfahrung und Zeit, um valide Ergebnisse zu finden. Auch
die Marktmacht der dominierenden Suchmaschine schafft
Unbehagen.
- Dies
alles könnte Linklisten zu neuer Relevanz und zu
einer Renaissance verhelfen. Dem entgegen steht
allerdings, dass der altruistische Elan im Netz sich
inzwischen eher auf die Produktion eigener Angebote
konzentriert - weniger darauf, bekannt zu machen, was
andere leisten. Dazu hat leider auch beigetragen, dass mit
"Bannertausch" und ähnlichen, nicht immer soliden
Angeboten zur Erhöhung der Verweisfrequenz Verlinkungen
dramatisch an Signifikanz und Reputation verloren haben.
Linklisten ohne differenzierte Kommentare waren allerdings
schon immer eher problematisch.
-
RUBRIKEN
MEINES LINKKATALOGES ⇧
Ich habe dieses kommentierte Linkverzeichnis, "Lesezeichen
für Deutschlehrende und -lernende", auf der Basis meiner
Erfahrungen als DaF-Dozent für Deutschlehrer der Romania und
als vom DAAD nach Kasachstan und in die Russische Föderation
entsandter Lektor zusammengestellt. Maßgebend war vor allem
die Arbeitserfahrung in Kasachstan und damit eine extreme
Anforderung: Auf alle Fragen, die einem Mittler für Deutsche
Sprache und Kultur im Ausland begegnen können, Antworten zu
beschaffen, soweit dies über das Internet möglich ist.
Die Liste
umfaßt nicht nur Ressourcen aus dem Bereich
Germanistik/Deutsch als Fremdsprache, sondern auch
Informationsangebote für den Fachsprachenunterricht,
Datenbestände zu Fragen der schulischen Bildung, des
Hochschulwesens und der Forschung in Deutschland sowie
allgemeine Quellen zur landeskundlichen und kulturellen
Auseinandersetzung mit Deutschland. Wer ein gutes deutsches
Konversationslexikon im Bücherschrank stehen hat, benötigt
natürlich nicht den entsprechenden Link im Internet. Es
schadet jedoch nicht, zur Kenntnis zu nehmen, dass es auch
dieses Informationsangebot gibt. Denn auf eine Vortragsreise
oder einen längeren Auslandsaufenthalt z.B. nimmt man in der
Regel die Hausbibliothek nicht mit - während eine
Telefonbuchse für den Internet-Zugang oder inzwischen WLAN
häufig verfügbar sind.
Diese
Lesezeichen-Sammlung möchte keineswegs in Konkurrenz treten zu
den zahlreichen, teilweise ganz ausgezeichneten, von
Universitätsinstituten oder sonstigen öffentlichen
Einrichtungen wie dem Goethe-Institut erstellten
Internet-Verzeichnissen, die es für den Bereich
Germanistik/Deutsch als Fremdsprache gibt. Mein Anliegen ist
vielmehr, von meiner praktischen Erfahrung im Auslandseinsatz
her eine Lücke zu schließen zwischen den professionellen
Verzeichnissen, die im konkreten Auslandseinsatz alleine
unzureichend sind, und den privaten Listen für unseren
Arbeitsbereich, die in der Regel nur eine sehr subjektive
Linkauswahl und keine oder nur unzureichende Kommentare
bieten.
Aus
Gründen der Handhabbarkeit ist der Umfang der Liste auf etwa
330 Links beschränkt. In ihrer Themenauswahl spiegelt sie den
polyvalenten Charakter eines großen Teils des
Deutschunterrichts im Ausland und der Auslandsgermanistik
wider. Literaturwissenschaftler, die sich mit
Wirtschaftsdeutsch beschäftigen, Jurastudenten, die aktuelle
Texte aus deutschen Tageszeitungen lesen wollen,
Militärdolmetscher, die sich in literarischem Übersetzen
versuchen, Deutschlehrer, Touristen, Schüler, Germanisten,
Geschäftsleute und Politiker: Sie alle prägen mit ihren
spezifischen Bedürfnissen ein Bild von Deutsch als
Fremdsprache, das so bunt ist wie das Internet - und dies
nicht erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs.
- Suchmaschinen und Netzhilfen
- In
dieser Rubrik ist zu finden, was für die erfolgreiche
Recherche im Internet an Wissen und Adressen notwendig
ist. Schon legendär und noch immer brauchbar ist die
Suchfibel von Stefan Karzauninkat, ein umfassender Führer
durch die Welt der Internet-Suchmaschinen. Sehr hilfreich
ist das Angebot auch bei der Gestaltung und Anmeldung
eigener Seiten.
- Bei der Nutzung von Suchmaschinen sollten
immer wieder verschiedene Suchmaschinen mit den gleichen Suchwörtern
erprobt werden. Da die Algorithmen und die Präsentation
ständig geändert werden, kann eine Maschine, die heute
sehr nützlich war für die eigenen Zwecke morgen schon
untauglich sein oder zumindest weit schlechter als ein
anderer Anbieter.
Die deutschsprachige Meta-Suchmaschine von der Leibniz
Universität Hannover ist nach wie vor die effektivste
deutschsprachige Suchhilfe für die anspruchsvolle Suche
und bietet auch die Möglichkeit der Suche unter der
Kategorie „Wissenschaft“ - auch wenn diese Option nur
bedeutet, dass Seiten, die auf Universitätsservern
gehostet sind, vorrangig angeboten werden.
Bei Nutzung der Suchmaschine Ecosia wird mit jedem Klick
ein winziges Stück Regenwald unter Schutz gestellt. Ecosia
wird von Bing und Yahoo unterstützt und leistet durchaus
Vergleichbares wie Google für die anspruchsvolle Websuche.
Allerdings erfasst Google mit seinen gewaltigen
Serverfarmen die konkreten Inhalte der Seiten besser.
Spezielle Linklisten, wie ich sie in den einzelnen
Rubriken häufig mit anbiete, haben weiterhin ihre
Berechtigung. Sie können lehren, welches Spektrum zu einem
Thema angeboten wird. Sie helfen dabei, überhaupt erst
einmal zu wissen, wonach man mit einer Suchmaschine
fahnden kann. Und sie bieten nicht die Fülle an
unbrauchbaren, irreführenden, mit Werbung überfrachteten
Seiten, die Suchmaschinen leider zunehmend auflisten.
Die Recherchetipps und Ressourcen für Journalisten von
Jörn Poltz helfen nicht nur Journalisten. Leider wird das
sehr tauglich kommentierte Linkverzeichnis nur in großen
Abständen gewartet. Bernd Zimmermann bietet eine
umfassende Einführung in Geschichte, Aufbau und Nutzung
des Internets. Schon legendär und noch immer brauchbar ist
die Suchfibel von Stefan Karzauninkat, ein umfassender
Führer durch die Welt der Internet-Suchmaschinen. Sehr
hilfreich ist das Angebot auch bei der Gestaltung und
Anmeldung eigener Seiten.
Aufgenommen habe ich auch den Ratgeber des Berliner
Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit zur
Nutzung des Internets, insbesondere der Social Media.
- Nachschlagen
- Das
Internet ist selbst ein riesiges Nachschlagewerk,
teilweise erschlossen durch Suchmaschinen. Daneben enthält
das Internet jedoch auch Nachschlagewerke im engeren Sinne
- solche, die eigens für das Internet erstellt wurden,
aber auch konventionelle Nachschlagewerke in Printform,
die ganz oder teilweise in digitaler Form im Internet
eingestellt sind.
Eigens für das Internet erstellt wird weiterhin die
legendäre "Wikipedia". Vom 24. bis 26. September 2010 fand
eine Konferenz in Leipzig statt zur Auseinandersetzung mit
diesem "Mainstream-Wissensmedium" und seiner Bedeutung für
Wissenserzeugung, Wissenstransfer, Öffentlichkeit und
politische Partizipation. Die meisten ansonsten für das
Internet erstellten bescheideneren Nachschlagewerke stehen
im Kontext von Bildungseinrichtungen oder Dienstleistern,
die ein "Wörterbuch" für den Gebrauch in ihrem Bereich
anbieten. Dass es dabei zu Mehrfachproduktionen kommt,
liegt auf der Hand. Dies ist mit eine Erklärung dafür,
weshalb solche Nachschlagewerke oft nur kurzlebig sind und
von sehr unterschiedlicher Qualität. Private Projekte wie
etwa Zitatesammlungen, Autokennzeichenlisten oder
Abkürzungsverzeichnisse haben hier im Schnitt eine längere
Lebensdauer.
An konventionellen Nachschlagewerken ist etwa das
Grimmsche Wörterbuch von besonderem Interesse für
Germanisten. Die Encyklopaedia Britannica ist online in
Auszügen kostenfrei zugänglich, leider gibt es keine
vergleichbar qualitätsvollen Angebote im deutschsprachigen
Bereich der Konversationslexika - allerdings wird diese
Lücke durch die Wikipedia ein stückweit geschlossen.
Zunehmend ist allerdings auch Misstrauen gegenüber den
Wiki-Beiträgen geboten, da fehlende Sachkenntnis und oft
auch gezielte Interessenvertretung die Qualität der
Beiträge trüben.
Im Wörterbuchsektor hat das Internet zahlreiche
interessante und brauchbare Angebote zu bieten, wobei es
sich vor allem um internetspezifisch erstellte Angebote
handelt, die teilweise interaktiv weiterentwickelt werden.
Google hat diesen Bereich mit seinem "Translator"
sicherlich bereichert, aber nicht ersetzt.
Für Deutsch als Fremdsprache sind auch Nachschlagewerke in
einem weiteren Sinne, wie Telefonverzeichnisse oder
Fahrplanauskünfte, von Interesse. Hiermit können
Unterrichtsprojekte vielfältiger Art, etwa "Familiennamen
in Deutschland" oder eine fiktive Reiseplanung für
deutschsprachige Länder interessant und wirklichkeitsnah
gestaltet werden.
Germanisten können auf bibliographische Hilfsmittel oder
Literatursammlungen zurückgreifen wie das
Gutenberg-Projekt mit Volltexten zu einem breiten Spektrum
älterer Autoren, deren Copyright erloschen ist. Dank
Digitalisierung können auch literarische Texte zu einfach
zugänglichen Nachschlagewerken werden, etwa für
Sprachuntersuchungen, auf der Suche nach Gedanken eines
bestimmten Autors zu bestimmten Themen oder bei der
Recherche zu einem Themenkomplex.
- Medien als Informations- und
Materialfundus
Die traditionellen Print- und Funkmedien bieten auch
online jede Menge an Material für den Deutschunterricht.
Was insbesondere im Ausland hilfreich ist, wo nicht immer
die aktuellen Printausgaben zur Verfügung stehen oder die
Sender gut zu empfangen sind.
Die zunehmende Nutzung der online-Angebote wird für manche
Medien zum Problem, insofern Leser mit dem online-Angebot
das Printangebot für verzichtbar halten könnten. Dem wurde
durch verschiedene Versuche, das online-Angebot
kostenpflichtig zu machen, begegnet. Davon hat sich
allerdings keine Variante flächendeckend durchgesetzt. Als
auch langfristig sinnvoll hat sich lediglich die Variante
durchgesetzt, für Abonnenten das Printangebot auch in
digitaler Form anzubieten - für die Archivierung und die
bessere Erschließung über Suchfunktionen. Allerdings lässt
sich nicht hinreichend belegen, dass ein kostenfreies
online-Angebot ein Printmedium tatsächlich gefährdet. Eher
zeichnet sich ab, dass ein online-Angebot den Absatz des
Printmediums fördert. Und ein Blick in das Angebot von
Bahnhofsbuchhandlungen zeigt, dass jedes Jammern über den
Niedergang von Printmedien durch die Konkurrenz des
Internets leeres Gerede ist. Gescheitert sind lediglich
die Versuche, kostenpflichtige Angebote im
Online-Journalismus zu etablieren.
Besonders interessant an Online-Angeboten von
Printmaterialien ist für den Deutschunterricht die
einfache Verwendung als Unterrichtsmaterial durch die
digitale Form, die uns die Weiterverarbeitung erleichtert
(Suchen nach Stichworten, Einbinden einzelner Passagen in
Handouts, Ausdruck auf Folien etc.). Die digitale Form
ermöglicht auch das automatische Vorlesen für
Hörverständnis- und Ausspracheübungen oder die Arbeit mit
dem automatischen Übersetzen.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Fülle an
fotografischem Material, das auf den Seiten von
Presseerzeugnissen zu finden ist - aber darüber hinaus
natürlich auch allgemein im Netz, wobei die Bildersuche
verschiedener Suchmaschinen dabei sehr hilfreich sein
kann. Dabei können auch die Seiten spezieller Magazine für
interessenbestimmte Zielgruppen
(Special-Interest-Zeitschriften) sehr ergiebig sein.
Radio- und Fernsehsender bieten eine breite Palette an
Materialien für den Medienwechsel und konkret für
Hörverständnisübungen, für virtuelle landeskundliche
Exkursionen, als Diskussions- und Schreibanlässe oder für
sonstige Unterrichts- und Prüfungszwecke.
Beachten Sie dabei aber stets auch Copyrights und
verwenden Sie das Material nur im Unterrichtszusammenhang.
Relevant sind § 53 Absatz 3 - 7 UrhG.
- Allgemeine Landeskunde
Für die allgemeine Landeskunde bietet das Internet eine
unerschöpfliche Fülle an Materialien und Anregungen für
einen realitätsnahen, anregenden, lebendigen und
informativen Unterricht. Das reicht von vermeintlich
"trockenen" Informationsquellen wie statistischen
Datensammlungen, Fahrplänen oder Kartenwerken bis hin zu
den individuell ins Netz gestellten Homepages oder Blogs
von Enthusiasten.
Nicht zu unterschätzende Quellen wie die statistischen
Ämter stellen Zahlen und Fakten bereit, die im Unterricht
aufbereitet eine neue Sicht auf das Land der Zielsprache,
aber darüber vermittelt auch auf das Land der Lernenden
selbst ermöglichen. Da liegt es natürlich am Lehrer oder
der Lehrerin, diese Materialien aufzubereiten und zu
verknüpfen. So können die statistischen Angaben zur
Aufschlüsselung der Berufstätigkeit verbunden werden mit
Berufsbildern der Arbeitsämter oder Handelskammern und mit
Daten zur Sozialversicherung.
Zu allen denkbaren speziellen Themen deutschsprachiger
Länder wie etwa die Käseproduktion oder die chemische
Industrie in der Schweiz, das Bierbrauen oder der
Automobilbau in Deutschland, das Bergsteigen oder der
Maschinenbau in Österreich, das Finanzwesen Luxemburgs
oder das spezielle Staatswesen Liechtensteins finden sich
Internetangebote in Hülle und Fülle.
Fiktive Reisen lassen sich für den Unterricht optimal
planen und virtuell durchführen mit Seiten von
Reiseveranstaltern, Seiten von Jugendherbergen oder
Hotels, online gestellten oder gar recherchierbaren
Fahrplänen von Bahnen und ÖPNV, Routenplanern,
Landkartendiensten wie Google Maps, online gestellten
Ausschnitten von Wanderkarten,
Veranstaltungshinweis-Seiten, Homepages von Städten und
Gemeinden und nicht zuletzt individuellen Reiseberichten
von anderen Netz-Nutzern. Dabei können im Unterricht ganz
unterschiedliche Reisepläne geschmiedet werden. Etwa eine
Klassenreise mit Bildungsanspruch, eine individuelle
Erholungsreise, ein Wanderurlaub, eine Fahrt auf einem
Fluß - es kommt hier nur auf die Kreativität der Lehrenden
und die Interessen ihrer Lernergruppen an.
- Politik, Gesellschaft, Umwelt
Tiefer gehende Fragen zur Landeskunde beziehen sich im
DaF-Unterricht vor allem auf den Bereich
Gesellschaft-Staat-Politik. Dabei haben Fragen zum
Sozialsystem und zur Umweltpolitik besondere Bedeutung, da
die deutschsprachigen Ländern in diesen Bereichen häufig
als Vorbilder gelten. Nicht immer zu Recht, wie die Kritik
der UNO am deutschen Sozialsystem 2011 zeigte. Es ist
daher umso wichtiger, dass DaF-Lehrende hier gut
aufgestellt und selbst informiert sind - aber auch, dass
die Lernenden auf Material aus erster Hand zugreifen
können. Das Internet kann hier Lehrwerke nicht vollständig
ersetzen, aber doch stets aktuelles Material mit teilweise
enormer Differenziertheit bereitstellen.
Zur Politik deutschsprachiger Länder und zur europäischen
Politik bietet die einschlägigen Einrichtungen wie
Parlamente, Parteien, Regierungen, Kommissionen, Ämter und
Ministerien ausreichend Material. Amtsinhaber und
Abgeordnete ergänzen diese Angebote durch individuellere
Angebote. Einschlägige kostenfreie Publikationen wie "Das
Parlament" bieten journalistisch aufbereitete
Informationen. Publikationen, die sich gezielt an
Jugendliche richten, finden Sie unter der Rubrik
"Jugendseiten". Statistische Angaben finden sie auf der
Seite des statistischen Bundesamtes in der Rubrik
"Allgemeine Landeskunde".
Zu den Sozialversicherungen und zur Sozialhilfe
informieren die Seiten der einschlägigen Einrichtungen und
Ämter. Hilfreich ist hier auch immer die Stichwortsuche
bei maßgeblichen Medien wie etwa "Der Spiegel" oder in
Suchmaschinen allgemein. Soziologische Analysen und
Studien zu deutschsprachigen Ländern sind für Lehrende,
aber auch für fortgeschrittene Studierende wichtige
vertiefende Quellen. Besonders aufgenommen habe ich die
Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen - mit Blick
auf wichtige Zielgruppen im Fremdsprachenunterricht.
Als spezielle Themenbereiche greift diese Rubrik meiner
Linkliste auch Umwelt und Religion auf. Dabei kann ich nur
extrem selektiv Links anbieten, da hier die Fülle enorm
ist und die Frageinteressen doch sehr unterschiedliche
sind. Meine Angebote sollen lediglich Hinweise auf die
möglichen Suchrichtungen geben. Eine eigene Recherche je
nach Fragestellung ist hier durch keine noch so
differenzierte Linkliste zu ersetzen, zumal hier vor allem
aktuelle Themen im DaF-Unterricht relevant sind.
- Geschichte
Geschichte ist im DaF-Unterricht sicherlich kein
Schwerpunkt, sieht man von einigen gegenwartsnahen Themen
ab. Doch die Auslandsgermanistik hat damit nicht nur im
Kontext der Landeskunde, sondern auch im Kontext des
Literaturunterrichtes immer wieder zu tun. Ein
angemessenes Verständnis von Literatur ist auch auf die
Kenntnis des historischen Kontextes angewiesen. Daher
sollte dieser Bereich nicht zu kurz kommen, wenn es darum
geht, Onlinematerialen für den Deutschunterricht
aufzuspüren oder neu zu erstellen.
Meine einschlägige Rubrik enthält ausgewählte Links zu
Überblicks- und Leitseiten, zu geschichtlichen Abrissen
und zu Dokumentenseiten. Dabei habe ich auch zurückhaltend
Seiten zur Archäologie sowie zur Ur- und Frühgeschichte
aufgenommen, da deutsche Wissenschaftler im Bereich der
Archäologie an vielen Ausgrabungen weltweit beteiligt sind
und diese Quellen auch Materialen für den
Fachsprachenunterricht erschließen können. Äußerst
ergiebig und mit teilweise gut medial aufbereiteten
Materialien bestückt sind die Internetseiten historischer
Museen, Gedenkstätten, Sammlungen und Archive. Zur
jüngsten Geschichte empfiehlt sich die Recherche in den
Archiven von Zeitungen und Zeitschriften, die unter der
Rubrik "Medien" zu finden sind. Relevante Quellen sind
auch die online zugänglichen Archive und Zeitschriften der
Bundesregierung, des Auswärtigen Amtes und des Bundestages
unter der Rubrik "Politik".
Darüber hinaus habe ich in die Linkrubrik "Geschichte"
thematische Seiten zu wichtigen Einzelthemen der
Nachkriegsgeschichte aufgenommen, insbesondere zur
Zweistaatlichkeit Deutschlands und zur Wiedervereinigung,
die erfahrungsgemäß nach wie vor im DaF-Unterricht eine
große Rolle spielen. Weitere Einzelthemen sind die RAF/der
deutsche Terrorismus und die Gründung und Geschichte der
Grünen Partei, wonach im Ausland häufig gefragt wird.
- Kultur
Der Bereich Kultur bietet eine Fülle an Materialien für
Unterricht und Selbststudium, insbesondere im
traditionellen und universitären Fremdsprachenunterricht.
Dabei spielen sprachliche, landeskundliche, allgemein
bildende und didaktische Funktionen eine Rolle.
Im Vordergrund steht dabei zunächst die Literatur, da für
sie Sprache konstitutiv ist. Literatur bietet sprachliche
Vorbilder, Anregungen, Beispiele und Lernstoff. Über ihre
Inhalte kann sie besondere Bedürfnislagen der Lernenden
ansprechen oder landeskundlich relevant werden. Hier
können auch Literaturen verschiedener Länder mit Deutsch
als Muttersprache, Texte von Nicht-Muttersprachlern wie
Migranten oder Angebote für unterschiedliche Altersgruppen
thematisch genutzt werden. Literatur der ehemaligen DDR,
nicht nur die sogenannt "hohe", sondern alltagsnähere
Werke wie Kriminalgeschichten, können helfen, ein
differenziertes Bild der ehemaligen DDR zu vermitteln.
Entsprechend ihrer sprachlichen Gestaltungsdimension sind
auch die dramatischen Kulturfelder wie Theater, Film und
Hörspiel von großer Bedeutung. Da hier visuelle und
akustische Gestaltungsmittel beteiligt sind, tragen sie
auch zur Unterrichtsbelebung und zur Lernmedienvielfalt
bei.
Die Bedeutung visueller Angebote wie Werke der bildenden
Kunst, Grafiken, Comics oder Fotografien wird von
Sprachlehrern häufig unterschätzt. Hier liegt ein breiter
Fundus für die gestalterische Aufbereitung von
Unterrichtsmaterialien, für Sprechanlässe, für
kulturhistorische und landeskundliche Lerneinheiten
bereit. Die Webseiten von Museen bieten Dokumente und
visuell anregende Materialien. Sie können auch als
virtuelle Ausflugsziele im Kontext einer entsprechenden
landeskundlichen Unterrichtsgestaltung eingesetzt werden.
Volkslieder, Kunstlieder und populäre Musik bieten Texte,
die für unterschiedliche Lernergruppen besondere
emotionale Bedeutungen haben. Darüber hinaus können sie
mit ihren Melodien den Unterricht beleben, einmal als
Hörangebote, vor allem aber wenn sie gemeinsam erarbeitet
und gesungen werden.
- Wirtschaft, Arbeitswelt
Faktenhartes Wirtschaftsdeutsch wird im Ausland häufig
nachgefragt. Da ist der gestresste Fremdsprachenlehrende
schon dankbar für Erste Hilfe aus dem Internet. Und auch
die Lernenden freuen sich über Informationen und
Lernmaterialien aus erster Hand.
In meine Linkliste aufgenommen habe ich zunächst einmal
einige wichtige Adressen mit speziellen didaktischen
Angeboten für den Bereich Wirtschaftsdeutsch und
allgemeinen Informationen und Daten zum Bereich
Wirtschaft. Dazu gehört natürlich zunächst einmal die
herausragende Seite des Instituts für Internationale
Kommunikation Düsseldorf mit solide kommentierten Links in
der "Webliographie Wirtschaftsdeutsch", mit Fachberatung
und einem Einstufungstest Wirtschaftsdeutsch.
Forschungsorientierte Nachrichten und Untersuchungen zur
Wirtschaft und Konjunkturdaten bietet die sehr
wirtschaftsnahe Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung. Das arbeitgebernahe Institut der
deutschen Wirtschaft präsentiert online wöchentlich neue
Wirtschaftsdaten mit Graphiken und Schaubildern.
Informationsgesättigt ist auch der Internet-Auftritt der
Deutschen Bundesbank. Der Bundesverband deutscher Banken
bringt ohne Zurückhaltung parteiische Informationen, aber
auch brauchbare Materialien unter der Rubrik
"Schule/Lehrer".
Die auch landeskundlich informative Seite des Deutschen
Industrie- und Handelstags und der IHKs bringt unter "AHK"
auch Links zu den Auslandshandelskammern mit den
Außenhandelsdaten der jeweiligen Länder - was für
Deutschlehrende im Ausland sehr hilfreich sein kann. Für
landeskundliche Exkursionen bieten sich auch die üppigen
Seiten des Verbandes der deutschen Messewirtschaft an, die
immense Schätze bieten und nach verschiedenen
Suchkategorien zugänglich sind.
Am Beispiel des Internetauftritts der BASF wird deutlich,
wie eine komplexe Unternehmensstruktur mit Aktivitäten in
39 Ländern im Internet dargestellt werden kann. Ich kann
Deutschlehrenden im Fachsprachenbereich Wirtschaft nur
empfehlen, auch selbst im Internet auf die Suche nach
Firmenwebseiten zu gehen, die für den jeweiligen
Unterrichtskontext hilfreich sein können.
Das "Berufenet" bietet ein umfassendes Berufe-Verzeichnis
mit Anforderungsprofilen, Bildern aus dem Berufsalltag und
Ausbildungswegen sowie Zugang zur Bundesagentur für
Arbeit. Unbedingt konsultiert werden sollte natürlich zu
Fragen der Arbeitswelt in Deutschland auch die Seite des
DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund). Verschiedene
Links zu Stellenbörsen, Bewerber-Tests und Bewerbungstipps
ergänzen diesen Bereich meines Angebotes.
In speziellen Kontexten dürften auch das verlinkte
Börsenlexikon und die reichhaltigen Aktienanalysen mit
Angaben zu den Unternehmen aus dem Angbot der FAZ nützlich
sein.
- Recht, Gesetze, Gerichte,
Polizei
Das deutsche Rechtssystem genießt international einen
guten Ruf, weshalb auch ein gewisses Interesse an
entsprechenden Kenntnissen unter Deutschlernenden
verbreitet ist. Vor allem in GUS-Ländern bedeutet
Fremdsprachenunterricht bisweilen konkret Unterricht in
der Fachsprache Jura. Und welcher Dozent, welche Dozentin
hat schon juristische Texte in der Handbibliothek?
Das Internet bietet deutsche Gesetzestexte, Verordnungen
und Regelwerke in umfassender Auswahl. Auch
österreichische und Schweizer Gesetze sind online gut
zugänglich. Ich habe sie nicht explizit in meine Liste
aufgenommen, um diese überschaubar zu halten. Schlechter
sieht es mit juristischen Fachzeitschriften,
Entscheidungssammlungen und ähnlichen
Umsetzungsmaterialien aus. Hier ist man bei vertieftem
Interesse weitgehend auf kostenpflichtige Datenbanken
angewiesen, die allerdings in vielen öffentlichen
Bibliotheken für eingetragene Nutzer kostenfrei zugänglich
sind.
Das "Forum Recht" und das "Juracafé" bieten einen guten
Einblick in das kostenfreie Angebot. Hilfreich können im
Einzelfall auch Seiten von Anwaltskanzleien oder sonstigen
Rechtsexperten sein, die Informationen zu ausgewählten
Fällen und Themenbereichen zur Verfügung stellen. Auch
Internetforen bieten oft hochinteressantes Material.
Allerdings ist die Suche danach etwas mühsam. Dafür bieten
sich hier auch spannende landeskundliche und
sprachsoziologische Einblicke.
Presserecht und Internetrecht sind Bereiche, die auch
außerhalb der Fachsprache Jura im Deutschunterricht auf
Interesse bei Deutschlernenden stoßen. In Bereichen wie
Familienrecht oder Umweltrecht hat der Rechtsbereich
zweifellos auch für eine breitere Lernergruppe
landeskundliche Bedeutung.
In diese Rubrik habe ich abschließend auch Links zur
Jurisdiktive und zur Exekutive aufgenommen. Wolf
Poppensieker hat eine verdienstvolle Seite mit Links zu
den deutschen Gerichten zusammengestellt. Die Seite der
Gewerkschaft der Polizei (GdP) liefert in ihren Tiefen
teilweise polizeiliche Einsatzberichte (etwa von der
Wasserschutzpolizei), die für einen lebendigen und
sachnahen Unterricht nützlich sind.
- Naturwissenschaften, Technik,
Medizin
Ein weites Feld für den Unterricht Deutsch als
Fremdsprache bieten Naturwissenschaften und Technik, die
traditionell - auf der Basis entsprechender Leistungen -
in den Bereich des Deutschunterrichtes im Ausland
gehörten. Noch immer werden diese Angebote nachgefragt und
gewiss zu Recht, wie die Stellung der deutschen Forschung
und Wirtschaft etwa in Automobilbau, Umwelttechnik oder
Maschinenbau im Weltvergleich zeigt. Einschlägige
Fachunterricht-Links finden Sie bei mir auch unter
der Rubrik "Schule, ...." und bei den beiden großen
Bildungsservern (ZUM, DBS).
Unbedingt besuchenswert ist die materialreiche Seite des
Museums für Naturwissenschaft und Technik in München.
Spezielle Informationen zur deutschen Luft- und Raumfahrt
stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
bereit. Einen reichen Info-Schatz zu
naturwissenschaftlichem Wissen mit allgemeinverständlicher
Aufbereitung erschließt die Suche-Funktion der
Internet-Ausgabe von GEO. Zum Automobilbau in Deutschland
haben viele Firmen brauchbare Netzangebote. Ich habe die
Seite von Volkswagen ausgesucht, die unter anderem ein
Technik-Lexikon und emphatische Studien zur "Mobilität der
Zukunft" Hier sollte die Sitemap konsultiert werden,
um rasch zu den auch für Nicht-Kaufinteressierte
nützlichen Gehalten zu gelangen.
Die Seite "Astronomie.de" von Ulf Unbehaun bietet einen
bestechend gut gemachten Netzplatz für Himmelsgucker.
Unter "Online-Planetarium" öffnet sich der jeweils
aktuelle Sternenhimmel, ferner gibt es eine
Astronomie-Datenbank und, Deutschlehrer für die Kleinen
aufgepasst: "Astronomie für Kinder". Ein weiteres
Alltagsthema, das Wetter, ist bei der Österreichischen
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik gut
aufgehoben. Auf deren Seite gibt es eine Fülle
einschlägiger Informationen und Daten.
Fundierte Informationen zu einzelnen Tierarten und
Tierindividuen, die in den Sprachunterricht vor allem für
Kinder eingebunden werden können, stellt der Zoo Basel auf
seinen liebevoll gemachten Seiten bereit. Tiere, Pflanzen,
Landwirtschaft und Biologie sind Bereiche, in den der
Fremdsprachenunterricht im Netz viel interessantes
Material findet. Allerdings auch unendlich viel Schrott,
hier muss gut gewählt werden aus den Suchergebnissen.
Als Einstiegsseite zum Themenbereich Medizin bietet sich
die Linkseite des "Medical Center" der Universität Bonn
an. Cancer Net, Giftinfo, Kongresse, Telemedizin und
Ressourcen zur Gesundheitsversorgung und zum
Gesundheitswesen unter "Medizinische Standards". Die Seite
des Deutschen Roten Kreuzes nimmt neben der Ersten-Hilfe
vor allem das humanitäre Völkerrecht in den Blick. Die
"Ärztezeitung" bietet auch online anspruchsvolle aktuelle
Informationen und Aufsätze zur Medizin aus erster Hand und
"Psychologie heute" liefert Beiträge aus der aktuellen
Printausgabe sowie Nachrichten aus Forschung und Praxis
der Psychologie.
- Linklisten und Institutionen
Deutsch/Germanistik/DaF
Im weiteren Sinne gehören alle Links meiner Seite zum
Bereich Deutsch als Fremdsprache. In den folgenden vier
Rubrik finden sich nun Links mit spezifischer
organisatorischer, methodischer oder didaktischer
Relevanz. Darunter Links zu Einrichtungen und
Fachverbänden. Informationen über Ausbildungswege und
Arbeitsbedingungen im Bereich Deutsch als Fremdsprache.
Die bewährte virtuelle Fachbibliothek Germanistik wird von
der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main in Kooperation
mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Deutschen
Germanistenverband und anderen gepflegt. 1994 begründeten
Ernst Rohmer und Gunther Wittig das beispielhafte
Verzeichnis "Erlanger Liste" im Bereich
Germanistik/Deutsch/Deutsch als Fremdsprache. Um
Doppelungen mit der virtuellen Fachbibliothek Germanistik
zu vermeiden, nimmt die Liste vor allem die
unterrichtsdidaktischen Belange, weniger die
wissenschaftlichen, in den Blick.
Landeskunde steht im Mittelpunkt des schon historisch
gewordenen, nach wie vor anregenden Mega-Projekts von
Andreas Lixl-Purcell an der University of North Carolina
aus den Kinderzeiten des Internets mit leider inzwischen
zahlreichen veralteten Links. Schwerpunkt eines 1995 bis
2007 gepflegten Linkverzeichnisses von Alan Ng an der
University of Wisconsin-Madison ist die internationale
Germanistik, mit Links zu Autoren, vorbildlichem
Tagungsverzeichnis und Stellenmärkten. Inzwischen werden
die Links zwar noch überprüft, die Liste wird jedoch nicht
mehr erweitert.
Von den Institutionen ist zunächst einmal das
Goethe-Institut mit seinem Bereich "Deutsch lernen und
lehren" von Bedeutung. Dort gibt es Materialien für
Lehrende und Lernende sowie Informationen über
Kursangebote, Programme, Zertifikate und Sprachprüfungen
des GI. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen ist
eine Einrichtung des Bundesverwaltungsamtes, die
Deutschlehrer an ausländischen Schulen und deutsche
Auslandsschulen unterstützt. Im Deutschen Akademischen
Austauschdienst werden Angebote des Hochschulbereiches
gebündelt für die Zusammenarbeit zwischen deutschen und
ausländischen Hochschulen, wobei der Bereich
Germanistik/Deutsch als Fremdsprache vor allem über
Stipendienprogramme und das Lektorenprogramm gefördert
wird.
Der Fachverband Deutsch als Fremdsprache bietet ein
reichhaltiges Informationsangebot zu Deutsch als
Fremdsprache, unter anderem zu den einschlägigen Tests und
Zertifikaten von verschiedenen Anbietern. Auf der Seite
des Internationalen Deutschlehrerverbandes finden sich
Angaben zur Arbeit des IDV, zu Projekte, Stipendien und
Konferenzen. Ergiebig sind auch die IDV-E-Journale zu
verschiedenen Themen.
- Theorie des Faches und
Methodik
Die beispielorientierte Einführung in die Methodik des
Faches Deutsch an Gymnasien von Wolfgang Pohl ist auch für
den Bereich DaF hilfreich. Wer partout keine Ideen hat,
wie er das Internet für den DaF-Unterricht nutzen kann,
findet bei Andreas Lixl von der University of North
Carolina theoretische Ausführungen und praktische
Beispiele zur Internet-Didaktik. Den gleichen
Themenbereich bearbeitet Reinhard Donath für den
Englischunterricht, seine Seite ist auch für DaF ergiebig.
Michael Breddin liefert eine flotte, inhaltsreiche Seite
zum Einsatz von Multimedia und Internet im Unterricht. Das
traditionelle Medium Buch wird vorzüglich von Matthias
Aschern unter den Gesichtspunkten Schulbibliothek und
Leseförderung bearbeitet. Allgemein zur Arbeit mit Medien
in der Pädagogik informiert die phänomenal gute Seite des
Stuttgarter Institutes für Angewandte
Kindermedienforschung.
Unter dem Titel "Forum Deutsch als Fremdsprache" bietet
das "Institut für Internationale Kommunikation" (IIK)
Düsseldorf ein vielseitiges Webangebot zu DaF mit
Infobrief, reichhaltigen Lehrmaterialien vor allem zu
Wirtschaftsdeutsch, verschiedenen aktiven Foren,
Jobangeboten, Einstufungstests, Stipendienangeboten und
weiteren Schätzen. Das "Institut für Interkulturelle
Kommunikation" (gleichfalls IIK) Bayern liefert
Testberichte zu und eigene Produktionen mit multimedialen
Unterrichtsangeboten. Darüber hinaus werden interaktive
Übungen, Sprachstandtests und komplette Lerneinheiten
online bereitgestellt.
Foren und Fachzeitschriften bieten Materialien,
Informationen und allgemein Anregungen für die eigene
Unterrichtsgestaltung oder das eigene Lernen. Besonders
interessant finde ich persönlich das "Lernforum Deutsch",
eine Studenten- und Dozentenseite für interkulturelles
Deutschlernen von der Uni Bonn, die leider 2005
stillgelegt wurde. Eine
Publikation von hohem wissenschaftlichem Niveau ist
"German as a Foreign Language" mit Beiträgen auf Deutsch
und Englisch, unterstützt von DAAD und GI. Auch die
"Zeitschrift für Interkulturellen
Fremdsprachenunterricht", die an der Universität Alberta
in Kanada erscheint, verdient Aufmerksamkeit für Ihre
klugen Beiträgen, Rezensionen, Tagungsinformationen und
ihr Diskussionsforum.
- Deutsche Sprache/n,
Zertifikate, Tests
Mit Informationen zum Deutschen versorgt das Institut für
Deutsche Sprache(IDS) in Mannheim. Es gibt Auskunft zur
Rechtschreibreform und liefert auch die maßgeblichen
Dokumente dazu. Ferner stellt es interessante Textkorpora
zur Verfügung. Der "Verein deutsche Sprache" ist bekannt
geworden durch seine Attacken gegen die Anglizismenflut
bei Post und Bundesbahn. Verleiht den Preis
"Sprachpanscher des Jahres". Auf seiner Seite gibt es
zahlreiche Informationen und Aktionen zum Themenbereich
"Sprachpflege".
Die Duden-Redaktion bietet auf ihrer Website einen
Crashkurs Rechtschreibreform, eine Geschichte der
Rechtschreibung, Gedanken zum Fremdwörtergebrauch und die
Erläuterung von Grammatikbegriffen. Die Ressource einer
Einrichtung zur Förderung des Goidelischen (SMO)
informiert zu europäischen Minderheitensprachen,
einschließlich deutscher Dialekte/Varianten (darunter
Bairisch, Österreichisch, Schwäbisch). Eher unterhaltsam,
aber doch auch im Überblick informativ ist die interaktiv
erstellte Landkarte des deutschsprachigen Raumes mit
schriftlichen und akustischen Dialektbeispielen, die sich
an den Wenker-Sätzen von 1876 orientieren.
Österreichisches Deutsch lernt man solide kennen auf der
Seite der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch. Dort
wird auch allgemein informiert zur österreichischen
Sprachenpolitik und zum Phänomen der plurizentrischen
Sprachen weltweit. Auch die Seite des Referates "Kultur
und Sprache" im österreichischen Bundesministerium für
Unterricht, Kunst und Kultur finden sich in den Bereichen
Deutsch als Fremdsprache und österreichische Landeskunde
ausgezeichnete sprachliche und landeskundliche Materialien
sowie Informationen zu Seminaren und Fortbildungen.
Spezielle Angebote informieren etwa über den
DDR-Wortschatz. Unverzichtbar für Literaturwissenschaftler
und Sprachwissenschaftler des Deutschen ist das Grimmsche
Wörterbuch, das den historischen Wortschatz des Deutschen
um 1800 erfasst. Nicht nur für Juristen ergiebig ist auch
das Deutsche Rechtswörterbuch.
Ein umfangreiches Verzeichnis von Sprachinstituten
zu 70 Sprachen in 80 Ländern stellt neben Tipps zum
Fremdsprachenlernen auch ein ausführliches Verzeichnis der
DaF-Zertifikate bereit, mit Beschreibungen auf Englisch.
Vertiefendes bietet der Fachverband Deutsch als
Fremdsprache mit seiner Liste von DaF-Zertifikaten und
Prüfungsbeschreibungen. Speziell zu den Sprachprüfungen
für den Hochschulzugang informiert die Seite des
Studienkollegs für ausländische Studierende an der
Universität Karlsruhe/KIT. Und wieder einmal das
Goethe-Institut: Mit einem Online-Einstufungstest unter
"Testen Sie Ihr Deutsch".
- Unterrichtspraxis,
Arbeitsblätter, Podcasts
In diese Linkrubrik habe ich stark selektiv Webseiten
aufgenommen, die vorrangig Unterrichtsmaterialien,
konkrete Vorschläge zur Nutzung des Internets im
DaF-Unterricht, Online-Übungen, Selbstlernmaterialien und
Unterrichtsprojekte sowie Sprachtests bieten. Ergänzend
enthält das Verzeichnis einige Seiten von Sprachinstituten
und Angaben zu den verschiedenen DaF-Zertifikaten.
Teilweise finden sich solche Angebote auch in den
vorangegangen Rubriken.
Von besonderer Bedeutung sind zunächst einmal die
verschiedenen großen Bildungsserver, DBS, SwissEduc und
ZUM, die auch reichhaltige Materialien zu den Bereichen
Deutsch, Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als
Zweitsprache bereithalten. Dabei bietet der Deutsche
Bildungsserver DBS am meisten Materialien für den Bereich
DaF, der Schweizer Bildungsserver SwissEduc konzentriert
sich auf Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe und
die Zentrale für Unterrichtsmedien ZUM stellt unter
"Deutsch" Unterrichtsmedien mit dem Schwerpunkt
Literaturunterricht bereit.
Das Goethe-Institut wurde schon unter anderen Rubriken
genannt, sollte hier aber nochmals genannt werden, da es
eine umfassende Sammlung mit Materialien zum
DaF-Unterricht anbietet. Auf der Seite des Klett-Verlages
gibt es Materialien, Unterrichtshilfen und Anregungen zu
den Lehrwerken "Stufen" und "Passwort Deutsch",
didaktisierte Links, Online-Übungen und Tests. 400 fertige
Arbeitsblätter für Deutsch als Fremdsprache stellt Lorenz
Derung auf seiner sehr nützlichen Seite bereit. Vom
gleichen Autor gibt es auch Materialien für den
Deutschunterricht an Schweizer Schulen und für den
Deutschunterricht an Gymnasien und Fachschulen in
Deutschland und Österreich.
Spezielle Materialien zu Wirtschaftsdeutsch bietet die
Deutsche Welle mit dem Wirtschafts-Sprachkurs
"Marktplatz". Weitere Materialien finden Sie beim IIK
Düsseldorf unter der Rubrik "DaF-Methodik". Einen
Crashkurs, der in 25 Schritten zur neuen deutschen
Rechtschreibung führt, stellt der Duden-Verlag bereit.
Interessante Angebote zum Unterricht bietet auch das neue
Medium Podcast. Lesekompetenz, Hörverständnis und
Aussprache können so im Unterricht, aber auch ergänzend zu
anderen Angeboten im Selbstunterricht vielfältig geübt
werden. Zur Methodik des Einsatzes siehe Rubrik
"DaF-Methodik".
- Übersetzen, Dolmetschen
Die Rubrik bietet Links für ÜbersetzerInnen und
DolmetscherInnen und solche, die es werden wollen. Dazu
gehören zunächst einmal Links zu wichtigen Seiten von
einschlägigen Institutionen, dann Links zu Theorie und
Praxis des Übersetzens/Dolmetschens und schließlich auch
Links zu exemplarischen Online-Wörterbüchern und
Übersetzungsprogrammen.
Die Fachbereich Translations-, Sprach- und
Kulturwissenschaften der Gutenberg Universität Mainz mit
Sitz in Germersheim informiert auf seiner Seite zu den
Studiengängen für Übersetzer und Dolmetscher. Fundierte
Fakten zum Berufsbild und zur Berufspraxis von Übersetzern
und Dolmetschern liefert die Homepage des Bundesverbandes
der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ), desgleichen
Tagungshinweise und Zugang zur Fachzeitschrift MDÜ.
Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke
werden vom VdUE (Verband deutschsprachiger Übersetzer)
repräsentiert, der über Rechte und Honorare informiert.
Eine herausragende Seite des Unionsverlages mit dem
programmatischen Titel "Ohne Übersetzer keine
Weltliteratur" stellt informative Übersetzungsberichte zur
Verfügung. Das Europäische Übersetzer-Kollegium NRW
engagiert sich gleichfalls für literarische Übersetzungen.
Ein gut gemachtes, über Links auch weiterführendes
Wörterbuch zum Dolmetschen bietet leider primär Wortschatz
und Erklärungen zur technischen Basis des
Konferenzdolmetschens. Ein Lehrstück zur Verflechtung von
Geheimdiensten und
Übersetzungstechnologien/Spracherkennung bietet Christiane
Schulzki-Haddouti in ihrem Bericht zur Firma Lernout &
Hauspie. Eine umfangreiche Leseprobe ist frei, der
Download des ganzen Beitrages gebührenpflichtig.
Interessant nicht nur für die Berufsgruppe sind
verschiedene Projekte zum automatischen Übersetzen, wie
"Verbmobil", das 2000 beendet wurde und Spontansprache in
Dialogsituationen übersetzte. Systran, der größte Anbieter
von Übersetzungssoftware, bietet online einen kostenlosen
automatischen Übersetzungsdienst für Texte und Webseiten.
Es empfiehlt sich, mit Google Translate zu vergleichen und
zu schauen, welcher Dienst für den jeweiligen Zweck
brauchbarer ist. Googles kostenloser automatischer
Übersetzungsdienst stellt auch für einige Sprachen einen
Vorleseservice bereit, die deutsche Stimme ist akzeptabel,
mit leicht amerikanischem Akzent.
An Online-Wörterbüchern habe ich vier aufgenommen.
Zunächst natürlich das äußerst anspruchsvolle
Online-Wörterbuch "Interactive Terminology for Europe"
(IATE) der Europäischen Union zu 24 europäischen Sprachen
(incl. Latein), das Wörter und Abkürzungen enthält.
Unverzichtbar ist auch weiterhin das LEO English-German
Dictionary, das auch Diskussionsforen und Vokabeltrainer
bereitstellt. Inzwischen gibt es LEO auch für Französisch,
Spanisch, Italienisch, Chinesisch und Russisch! DeHanCi
bietet ein großartiges
Deutsch-Pinyin-Schriftzeichen-Wörterbuch mit
Satzbeispielen. Dictionarist schließlich ist ein
mehrsprachiges Online-Wörterbuch mit ausgezeichneten
Aussprachemodellen.
- Schule, Bildung, Pädagogik
Der Bereich Schule, Bildung, Pädagogik ist ein unendliches
Feld. Dass ich den Bereich hier überhaupt aufnehme, liegt
daran, dass ich während meines eigenen Unterrichts im
Ausland immer wieder gefragt wurde: Wie funktioniert
eigentlich das Schulsystem bei euch? Darauf geben die
nachfolgend aufgelisteten Seiten und auf ihnen verlinkte
Ressourcen durchaus zuverlässig Auskunft mit Informationen
zum deutschen Schulsystem, zur Erwachsenenbildung und zur
Pädagogik. Auch Fachberater der ZfA oder Mitarbeiter des
Goethe-Institutes sind immer wieder mit diesem
Themenbereich konfrontiert.
Unter den maßgeblichen Institutionen informiert die
Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften am
umfassendsten über das Pädagogik-Studium in Deutschland,
Studienseminare und Forschungsstätten. Die
Ressourcensammlung der Gewerkschaft Erziehung und
Wissenschaft Baden-Württemberg umfasst Materialien und
Dokumente zu rechtlichen, organisatorischen und
politisch-konzeptionellen Fragen des Schul- und
Hochschulbereiches. Hilfreich mit Auskünften über das
deutsche Schulwesen am Beispiel Baden-Württembergs ist die
vorbildliche Seite des Oberschulamtes Karlsruhe mit
Stundentafeln, Leistungskurssystem an Gymnasien,
Abitursanforderungen. Der Föderalismus in Deutschland
bringt es mit sich, dass jedes Bundesland sein etwas
anderes Schulsystem hat, ein Vergleich mit anderen
Bundesländern kann also je nach Unterrichtszweck oder
Informationsbedarf angebracht sein.
Eine anregende und gehaltvolle, teilweise etwas mühsam
anzuhörende Videoeinführung in die allgemeine Pädagogik
liefert eine Vorlesungsreihe an der
Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1995 aktiv
und immer besser ist die Koordinationsstelle für die
deutschen Schulen im Internet, "SchulWeb". Mit Links zu
Schulen, Unterrichtsmaterialien, Schulzeitungen, Tipps und
Anregungen. Fragen zu den Waldorfschulen und zur
Waldorfpädagogik allgemein beantwortet der Bund der Freien
Waldorfschulen auf seiner Website. Dokumente zur
Reformpädagogik stellt das Archiv für Reformpädagogik der
Humboldt-Universität Berlin bereit. Der Deutsche
Volkshochschulverband informiert über seine Arbeit, über
Konzepte der Erwachsenenbildung und über seine
Mitgliedsverbände.
- Hochschule, Studium
Dank der vielfältigen Bemühungen des Deutschen
Akademischen Austauschdienstes und anderer
Mittlerorganisationen spielt Deutsch als Fremdsprache auch
im Hochschulbereich des Auslandes eine bedeutende Rolle,
im ganzen Spektrum zwischen Germanistik und
Fachsprachenunterricht. Da viele Deutschlernende auch an
einem Studien-, Forschungs- oder Lehraufenthalt in einem
deutschsprachigen Land interessiert sind, besteht auch
entsprechender Bedarf an differenzierten Informationen
über den Hochschulbereich
Diese Rubrik versammelt Links zum deutschen
Hochschulsystem, zu wissenschaftlichen Einrichtungen,
Forschungsinstituten, Akademien, Publikationen,
Studienbedingungen und zu studentischem Leben. Spezifische
Informationen für Ausländer finde Sie auch unter der
Rubrik "Auswärtige Kulturarbeit".
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) ist die
Standesvertretung der Universitätsprofessoren und des
wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Er hat
weitreichende Informationen zum deutschen Hochschulwesen
ins Netz gestellt. Seine Website bietet unter anderem den
Zugang zu seiner Zeitschrift "Forschung und Lehre",
Beratungsangebote und Service-Downloads. Einen
herausragenden Studienführer stellt die Uni Münster online
zur Verfügung, mit Fächerauswahl, Leistungsanforderungen,
Anfängerhilfen und Studienberatung. Information über die
Arbeit der deutschen Studentenwerke, soziale Daten zur
deutschen Studentenschaft und Studieninformationen liefert
das Deutsche Studentenwerk.
In öffentlichem Auftrag erarbeitet das
Hochschulinformationssystem Hardware- und
Softwarelösungen, Analysen und Berichte zur
Hochschulentwicklung. Ferner bietet es Schulungen für
Hochschulverwaltungen an. Von der Bertelsmann-Stiftung
getragen ist als wirtschaftsnahe "Denkfabrik" das
"Centrum für Hochschulentwicklung". Es unterbreitet
Vorschläge zur Reform des deutschen Hochschulwesens und
bietet Beratung für Politiker und Hochschulen. Seine Seite
informiert zu Projekten, Untersuchungen und
Hochschulrankings.
Mit ihrem "Dschungelbuch" haben die Fachschaften an der
Universität Heidelberg ein vorbildliches Online-Angebot
für Erstsemester erstellt. UNICUM, die interessanteste
überregionale deutsche Studentenzeitschrift, ist auch
online gut und nützlich, etwa mit ihrem "Uni-ABC". Links
und Informationen zum Verbindungswesen an
deutschsprachigen Hochschulen stellt COUSIN bereit. Texte
von Studierenden zu aktuellen hochschulpolitischen Themen
hat der AStA der Universität Potsdam ins Netz gestellt.
- Wissenschaft und Forschung
Natürlich ist dieser Bereich nicht klar vom
vorangegangenen zu trennen, aber eine Untergliederung
scheint mir doch sinnvoll, da es einen großen Unterschied
macht, ob jemand in deutschsprachigen Ländern studieren
möchte oder sich eher dafür interessiert, forschend tätig
zu werden oder sich zum Wissenschafts- und
Forschungsbereich kundig zu machen.
Unentbehrlich für die fundierte Information zum
offiziellen Wissenschaftsgeschehen in Deutschland ist der
Webauftritt des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung. Das österreichische Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie gibt Auskunft zur
Forschungs-, Technologie- und Innovationspolitik in
Österreich. In vier Sprachen verfügbar ist die Seite des
Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierates mit
den Schwerpunkten Forschungspolitik, Hochschulpolitik,
Technologiepolitik und Umweltforschungspolitik. Diese
Seite bietet auch nützliche Links zur Schweizer Politik
und Gesellschaft allgemein sowie zur Hochschullandschaft.
Der Informationsdienst Wissenschaft (idw) ist eine
Initiative zur Förderung der Kontakte zwischen
Wissenschaft und Öffentlichkeit sowie Wissenschaft und
Wirtschaft. Besonders brauchbar ist sein Archiv mit
Projekten im Bereich der Angewandten Forschung. Wichtige
Adresse mit Links zu Förderprogrammen, Förderrichtlinien
und Institutionen im Forschungsbereich stellt eine
wertvolle Seite der Bergischen Universität Wuppertal
bereit.
In der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
sind sechzehn Zentren zusammengefasst, die für
"langfristige Forschungsziele des Staates" im
naturwissenschaftlich-technischen und im
biologisch-medizinischen Bereich arbeiten. Natürlich sind
alle sechzehn Zentren auf dieser Seite verlinkt. Die
Fraunhofer-Gesellschaft widmet sich der angewandten
Forschung. Auf ihrer Website finden sich Informationen zu
Publikationen, zu Veranstaltungen und Stellenangeboten,
Links zu den Forschungsgebieten und den einzelnen
Instituten. Grundlagenforschung in den Natur-, Geistes-
und Biowissenschaften ist die Aufgabe der insgesamt 80
Institute, Forschungsstellen, Laboratorien und
Arbeitsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die auf
deren Homepage vorgestellt werden.
- Auswärtige Kulturarbeit,
Austauschprogramme, Stipendien
Deutsch als Fremdsprache ist integraler Teil der
Kulturarbeit in den offiziellen Auslandsbeziehungen.
Mittlerorganisation wie der DAAD, das Goethe-Institut und
das Institut für Auslandsbeziehungen übernehmen dabei
wichtige Funktionen für die Politik der Bundesrepublik
Deutschland. Für Österreich und die Schweiz wird die
auswärtige Kulturarbeit vor Ort vorrangig jeweils von den
Botschaften übernommen. Für die Spracharbeit ist im
Auftrag der Republik Österreich auch das Österreich
Institut verantwortlich.
In dieser Rubrik finden Sie Online-Ressourcen zu den
kulturellen Auslandsbeziehungen deutschsprachiger Länder,
zu Organisationen des wissenschaftlichen und kulturellen
Austausches und zu Stipendiengebern für Deutschlehrende
und -lernende, Studierende und Wissenschaftler. Weitere
Stipendiengeber finden Sie über die Stichwortsuche
"Stipendien" auch in anderen Rubriken.
Erste Adresse ist die Seite "Deutsche Kultur
international", eine gemeinsame Seite der Einrichtungen,
die mit der deutschen Kulturarbeit im Ausland befasst
sind. Hier gibt es vor allem Auskünfte und Anregungen für
Lehrer, Daten zu Fortbildungen, Kursen, Stipendien.
Wichtigste Mittlerorganisation für Deutschlehrer im
Ausland und offene Lernergruppe ist das Goethe-Institut,
das auf seiner klaren, effizienten und inhaltsreichen
Homepage differenzierte
Sprachlern- und Kulturangebote bereit hält. Hier werden
auch E-Mail-Partnerschaften vermittelt. Das Institut für
Auslandsbeziehungen bietet eine lohnende Seite zur
kulturellen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem
Ausland, mit Zugang zu den vielseitigen Zeitschriften
"Kulturreport Fortschritt Europa" und "Kulturaustausch".
Der Pädagogische Austauschdienst arbeitet im Auftrag der
Kultusministerkonferenz der Länder und ist für den
internationalen Austausch und die internationale
Zusammenarbeit im Schulbereich tätig. Der Deutsche
Akademische Austauschdienst (DAAD) informiert auf seinen
Seiten zum Studium in Deutschland und im Ausland, zu
Stipendienprogrammen und Hochschulprojekten. Die deutsche
Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ,
ehemals GTZ) ist in 130 Länder tätig zur Verbesserung der
Lebensbedingungen und zur technischen Zusammenarbeit. Sie
unterhält auch eigene Sprachprogramme.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert
hochqualifizierte ausländische Akademiker bei einem
Forschungsvorhaben in Deutschland. Präsentation der
Stiftung, Programme, Publikationen, Links zu
Humboldt-Clubs, Forum. Eine spezielle Seite für
"Ost-West-Stipendien" stellt unter "Inhalt" Einrichtungen,
Stiftungen und Verbände vor, die Stipendien für
Wissenschaftler im Ost-West-Austausch vergeben. Nützlich
auch als allgemeine Stipendienlinkliste. Hilfreich bei der
Suche nach einem geeigneten Stipendiumsgeber ist auch der
Index Deutscher Stiftungen, mit Adressen und Links
deutscher Stiftungen, Fördertipps für Studierende,
Kontaktadressen von Stiftungsforschern und allgemeine
Informationen zu Stiftungen und Fördermöglichkeiten.
- Kinderseiten
Häufig sind Deutschlernende Kinder. An sie und ihre Lehrer
und Lehrerinnen wendet sich diese Rubrik vor allem. Gut
gemachte Kinderseiten können allerdings mit ihrem
einfacheren Wortschatz und ihrer klaren Sprache auch
älteren Deutschlernern nützlich sein - und Spaß machen.
Eine Suchmaschine speziell für Kinderthemen ist "Blinde
Kuh". Hier findet Ihr auch eine brauchbare Linkliste zu
Themen, die nicht nur Kinder interessieren, mit
kindgerechten Angeboten, und einige Online-Spiele.
"Kindernetz" ist ein umfangreiches Bildungsangebot des SWR
für Kinder und Jugendliche. Unter "Minitz" Zugang zu
Nachrichten, die für Kinder aufbereitet sind, unter "Oli's
wilde Welt" geht es zu Tierthemen. LILIPUZ heißt das
Kinderradio des WDR. Es bringt Kindernachrichten,
Wissensbeiträge, Spiele, Sachen zum Lachen und Musik.
Texte können gehört und parallel gelesen werden - eine
ganz wunderbare Sprachübung und hervorragendes Material
für den Unterricht! Auch die ARD hat ein umfangreiches
Kinderangebot unter "Kinder-ARD". Als "Kinderkurier"
präsentiert sich der Internet-Auftritt der
österreichischen Tageszeitung Kurier mit Nachrichten,
Reportagen, Kulturtipps, Hinweisen auf Veranstaltungen und
Workshops für Kinder und Jugendliche. Sowieso ist eine
witzige und kritische Online-Zeitschrift für Kids. Mit
reichhaltigem Archiv zu den unterschiedlichsten Themen.
Locker aufbereitete Naturkunde findet sich in Fülle auch
online bei GEOlino, der herausragenden Kinderausgabe des
Wissenschaftsmagazins GEO. Themen der Landwirtschaft
werden in handlichen Portionen aufbereitet vom
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V., vor
allem zu Tierhaltung und Pflanzenkunde. Schöne Spiele,
u.a. Tiere zum Ausdrucken und Falten, und ein
Bauernhoflexikon machen das Angebot zusätzlich
interessant. "Klassische" deutsche Bildergeschichten und
Märchen präsentiert die Fremdsprachenabteilung der
Virginia Commonwealth University auf einer brillant
gemachten Seite! Teilweise deutsch-englisch.
- Jugendseiten
Nach deutschem Recht sind "Jugendliche" Kinder zwischen 14
und 18 Jahren. Im allgemeinen Sprachgebrauch sind Kinder
mit dem Beginn der Pubertät damit gemeint. Die Rubrik
"Jugendseiten" gilt vorwiegend dieser Altersgruppe und
darüber hinaus jungen Erwachsenen ab Achtzehn bis Anfang
Zwanzig. Aufgenommen sind Ressourcen zu Geschichte,
Politik, Engagement, Gesundheit, Wissen, Kultur und
Freizeit.
Der Webauftritt von "Jugend forscht" informiert über die
Teilnahmebedingungen und stellt sein Projekt-Archiv zur
Verfügung. Ferner gibt es hier interessante
Materialsammlungen zu Umweltschutz, Computer u.a. sowie
Zugang zum "Jugendforscherforum". Auf der Homepage der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind auch
einige Seiten für Jugendliche zu Gesundheitsthemen
verborgen. Vor allem aber wendet sich der Auftritt derzeit
(unter CDU/CSU und FDP) mit den einschlägigen Angeboten
und Materialien an Lehrkräfte und Eltern.
"Interconnections" ist eine inhaltsreiche Seite des
gleichnamigen Verlages für Job-, Reise- und
Jugendaustauschliteratur zu den Bereichen Austausch,
Auslandsjobs (Au-pair u.a.), Fortbildung, Jugendreisen
(Interrail u.a.), Zivildienst im Ausland. Das Deutsche
Jugendherbergswerk informiert über seine Angebote zum
preiswerten und geselligen Reisen vor allem - aber nicht
nur - für Jugendliche. Mit einem Link zum Internationalen
Jugendherbergswerk.
"Comics und Cartoons" versammelt eine breite Auswahl
deutscher Comics-Seiten im Internet, knapp kommentiert.
Die Seite des deutschen Musiksenders "Viva" präsentiert
Gruppen, Festivals, Konzerte und Charts. "Fluter" ist das
Jugendmagazin der Bundeszentrale für politische Bildung
und auch online gut ausgestattet mit kulturell, sozial und
politisch relevanten Beiträgen. Im Webarchiv des deutschen
Bundestages gibt es den Zugang zum Jugendmagazin
"Glasklar", das Beiträge zur politischen Arbeit im
deutschen Parlament enthält, und zum Jugendforum des
Bundestages ("mitmischen.de"). Das Jugendmagazin der
Süddeutschen Zeitung, "jetzt", ist für den DaF-Bereich
besonders interessant, da vom Goethe-Institut Beiträge
didaktisiert werden (www.goethe.de/z/jetzt/deindex.htm).
"Schekker" heißt das Jugendmagazin der Bundesregierung. Es
enthält vorwiegend gesellschaftlich-politische Beiträge
nicht nur über Deutschland, Umfragen, politische Daten.
- Nachlese
Rubrik mit sonstigen Links, die Lehrkräften und Lernenden
in den Bereichen Auslandsgermanistik, Deutsch als
Fremdsprache, Deutsch als Zweitsprache hilfreich sein
können.
"wer-weiss-was" ist ein beispielhafter
Problemlösungs-Vermittlungsdienst im deutschen Internet
mit ca. 20.000 Fachleuten, die sich zu mehr als 100.000
Themen äußern. Ein ausgezeichnetes Webangebot aus der
Schweiz versammelt etwa 8.000 Online-Übungen und
Arbeitsmaterialien zur Allgemeinbildung. Gleichfalls aus
der Schweiz stammt ein umwerfend gutes Geräuscharchiv mit
Vogelstimmen (überwiegend von der BBC), Stadtgeräusche aus
verschiedenen Metropolen, akustischen Beispielen von
Maschinen und Geräte unterschiedlicher Quellen.
"Hinter-Net! Die kulturelle Frittenbude am Rande der
Datenautobahn" heißt eine vielseitige
(Alltags-)Kulturzeitschrift mit Musikkritiken (geliebt
wird James Last), Comics, Filmkritiken, Literatur- und
Fernsehkritiken. Bereit gestellt wird auch ein
brauchbares, ungehemmt subjektives Verzeichnis von
historischen Ereignissen nach Kalendertagen. Seit Februar
1996 aktiv.
Noch Platz auf der Festplatte? Bei "Shareware" lässt er
sich füllen - mit bisweilen sehr, manchmal gar nicht
brauchbarer Shareware und Programm-Demos. Infos und
Ressourcen zu Zeichen und Bildelemente für die
unterschiedlichsten Zwecke, Wallpapers, Icons und Fonts
finden sich bei "Dr. Web".
Von "Abkürzungen" bis "Wunderkind" gibt es in der "Liste
der Sprachspiele" gute Spielanregungen für den
Sprachunterricht. Unter "Zungenbrecher, Trabalenguas,
Skorogovorki" können Sie sich auf originelle Weise auf
einen Auslandseinsatz vorbereiten mit einem Zungenbrecher
in der Zielsprache. Der "Anagramm-Generator" produziert
Listen mit Wörtern, die sich aus den Buchstaben eines
beliebigen Wortes oder Namens bilden lassen. Günters
Poetron-Zone liefert Text-Generatoren, mit denen sich
Zufallsgedicht oder flotten Sprüche produzieren lassen.
Auch ein interessanter Test für Gedichtekenner wird
geboten. Reimwörterlisten gibt es einige, im "Deutschen
Reimwörterverzeichnis" kann nach Endungen
unterschiedlicher Länge gesucht werden. Für Poeten,
Reimer, Hochzeitsredner und Sprachlerner nützlich. Mit
zurückhaltendem Werbungsanteil, in wohltuendem Unterschied
zu ähnlichen - und zumeist schlechter gemachten -
Angeboten.
"The Awful German Language" von Mark Twain liefert last
not least eine launige Aufmunterung für resignierende
Deutsch-Lerner mit Englisch als Herkunftsprache.
- GEDICHTE
IM UNTERRICHT DEUTSCH ALS FREMDSPRACHE
⇧
Die Beschäftigung mit Gedichten im Schulunterricht ist ein
strittiges Thema, die einen fürchten die Verhunzung der
Lyrik, die anderen eine Überforderung der Schüler, die
dritten das Desinteresse der Schüler. Für den Unterricht
Deutsch als Fremdsprache wird zudem die Relevanz
angezweifelt, solange die Schüler die Sprache nicht
beherrschen. Doch kann gerade die Beschäftigung mit den
kleinen Sprachgebilden der Lyrik das Gefühl für die fremde,
neue Sprache schärfen und die Motivation zum Erlernen
stützen - auch ganz am Anfang des Lernprozesses. Bei einem
kurzen Gedicht ist es durchaus möglich, die dem Verständnis
fehlenden Wörter rasch nachzuschlagen. Ein paar allgemeine
Wörter, Konjunktionen, Präpositionen, Wortstämme, sollten
natürlich schon bekannt sein. Gute Gedichte halten einiges
aus, sie sind nicht kaputt zu machen durch laienhaften
Zugriff. Eher werden sie beschädigt durch ästhetisierendes
Auf-den-Sockel-Stellen.
Vermieden werden sollte allerdings gerade im DaF- Unterricht
und im Fremdsprachenunterricht allgemein die Frage: Was will
uns der Dichter damit sagen? Ergiebiger ist die Frage, was
der Text uns sagt - und damit: Was die fremde Sprache uns
sagt. Dabei wird auch das Empfinden für Nähe und Ferne des
zugehörigen historischen, kulturellen und sozialen Kontextes
geschult.
Gedichte im Unterricht können drei sehr unterschiedliche
Funktionen haben. Einmal als Teil kultureller und
kulturgeschichtlicher Überlieferung, der zum Bildungskanon
gehört. Zum anderen als Element der Auseinandersetzung in
der Persönlichkeitsbildung der Lernenden, in kultureller und
charakterlicher Selbstbestimmung. Und zum dritten
schließlich als Mittel zur sprachlichen und
ästhetisch-künstlerischen Schulung - dies zweifach: rezeptiv
und in der eigenständigen Produktion von Gedichten. Im
Fremdsprachenunterricht stehen die erste und die dritte
Funktion im Vordergrund, wobei die erste eher dem
universitären und schulischen Bereich angehört, die dritte
dem schulischen und außerschulisch-erwachsenenbildenden
Bereich. Allerdings kann je nach Gruppe und zur Verfügung
stehender Zeit durchaus auch im Fremdsprachenunterricht der
Aspekt der Persönlichkeitsentwicklung bedeutsam werden.
Auf dieser Website wird vorrangig auf die Gedichtproduktion
im Grammatikunterricht Deutsch als Fremdsprache eingegangen.
Zum Themenbereich "Gedichtinterpretation" gibt es lediglich
einige unterrichtspraktisch orientierte Beispiele. Für
ausführliche Interpretationen deutschsprachiger Lyrik
verweise ich auf meine Gedichte-Werkstatt.
Lektüreempfehlung:
Stiftung Lesen/Sächsisches Staatsministerium für Kultus
und Sport, Gedichte im Klassenzimmer. Ideen für den
Deutschunterricht in den Klassenstufen 1-4, 2010
- GEDICHTERÖRTERUNGEN
- Es
gibt zahlreiche Gedichte, die mehr oder weniger explizit
grammatische Themen oder semantische Komplexe behandeln,
so vor allem von Christian Morgenstern (am bekanntesten
"Der Werwolf") oder später von den Dichtern des Dadaismus
und der experimentellen Poesie, etwa Ernst Jandl (z.B.
"lichtung" mit der Verwechslung von "lechts und rinks").
Für die Erörterung, zumal im Fremdsprachenunterricht,
geben diese Texte meist wenig her - eher als Beispiele,
Vorbilder, Anregungen für die eigene spracherwerbende
Produktivität (siehe dazu weiter unten im Bereich
"Gedichtproduktion"). Ergiebiger zur Erörterung im
Unterricht sind Gedichte, die etwas zur Kultur des
Zielsprachenlandes vermitteln, Anliegen der Lernenden
thematisieren, Diskurse aus dem
politisch-gesellschaftlichen Bereich tangieren,
historisch-sozialgeschichtliche Anknüpfungen erlauben. Um
solche geht es bei den nachfolgenden Besprechungen,
Interpretationen, Erläuterungen, Erörterungen.
- Joseph von Eichendorff:
"Mondnacht"
- MONDNACHT
Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst'.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
- Joseph
Freiherr von Eichendorff gilt als Vertreter einer
romantischen (im historischen wie im übertragenen Sinne)
Poesie, die sich weitgehend im Wohlklang und in überholten
Bildern erschöpft. In Klängen und Bildern, die unserer
Wirklichkeit heute nicht mehr entsprechen und mit denen
folglich viele Schüler wenig anfangen können, die sie
bestenfalls erheitern. Zwei Zugänge biete ich hier an, ein
vermeintlich selbstgenügsam poetisches Werk wie
"Mondnacht" Schülern interessant zu machen. Da ist zum
einen der biographisch-zeithistorische Hintergrund
massiver Landschaftsveränderungen durch industriellen
Zugriff auf die von Eichendorff gefeierten Naturelemente.
Und da ist zum zweiten die sprachliche Gestaltung in der
Lautstruktur mit kleinen, feinen Reibungen und auf
grammatischer Ebene mit einer scharfen konjunktiven
Differenz, gesteigert durch die Zeitform des Präteritums.
- Eichendorffs
gilt
auch als "Dichter des deutschen Waldes". Die Familie
verfügte in Schlesien über großen Waldbesitz, der durch
die Mutter weitgehend dem Kahlschlag übergeben wurde, um
die Schulden des Vaters nach dessen Tod 1818 zu tilgen und
die Familie weiterhin standesgemäß zu unterhalten. Das
Gedicht wurde 1837 veröffentlicht, der Kahlschlag in
deutschen Wäldern war weiter fortgeschritten, insbesondere
im hoch industrialisierten Schlesien mit Steinkohlebergbau
und Hüttenwesen. Die Vergangenheitsform des "Es rauschten
leis die Wälder" muss daher ernst genommen werden.
Anschließen läßt sich neben dem Themenbereich
"Hüttenwesen-Köhlereien-Bergbau" auch das Thema
"Nachhaltigkeit" - Geschichte des Begriffs im Forstwesen
ausgehend von Hans Carl von Carlowitz und seinen
Vorgängern.
- Eine
sprachliche Analyse des Gedichts offenbart seine besondere
Raffinesse. Lassen wir die Schüler doch einmal
"reparieren", was in diesem Gedicht für sie falsch klingt.
Fragen wir z.B., was sie vom Reimpaar "Himmel-Schimmer"
halten. Auf das Risiko hin, dass sie vorschlagen, auf
"Himmel" mit "Pimmel" zu reimen. Verweisen wir auf
"Blütenschimmel". Und schon haben wir eine Diskussion zum
Unterschied zwischen Kitsch und Kunst. Oder fragen wir
nach dem Rhythmus in der dritten Strophe. Lassen wir die
Schüler den Rhythmus der ersten beiden Strophen
reproduzieren. Etwa mit "Und meine Seele spannte/Die
weiten Flügel aus/Sie flog durch stille Lande/Als flöge
sie nach Haus". Da wird die Qualität des Gedichtes
deutlich - jenseits aller vermeintlichen Rührseligkeit.
- Der
Konjunktiv rückt gleich in der ersten Zeile gemeinsam mit
dem "es" die Perspektive des Gedichtes explizit weg von der
idyllisierenden Bildordnung einer harmonischen Natur, in der
Himmel und Erde ein Paar im "Hieros gamos" sind, ins "als
ob". Auch die Anhubzeilen der dritten Strophe, "Und meine
Seele spannte/Weit ihre Flügel aus", verweist auf einen dem
Gedicht externen Sachverhalt, machen die Distanz der
lyrischen Bildproduktion zur Realität programmatisch, machen
die seelische Wirklichkeit zu einem Gegenbild der äußeren
Wirklichkeit in der konjunktivischen Illustration "als flöge
sie nach Haus".
- Dinggedichte - Conrad Ferdinand
Meyer: "Der römische Brunnen"
DER RÖMISCHE BRUNNEN
Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.
- Conrad
Ferdinand Meyer sah auf einer Italienreise 1858 die Fontana
dei Cavalli Marini in Rom. 1860 schrieb er die erste
überlieferte Fassung seines Gedichtes nieder, es folgten
weitere Versionen bis zur 7. Version von 1882, die heute
allgemein bekannt und anerkannt ist. Schon der Vergleich
dieser Fassungen und die darin deutlich werdende Entwicklung
des Textes zu immer größerer Verknappung, Präzision und
Bildkraft ist ein ergiebiges Unterrichtsthema. Natürlich
sollte auch ein Bild des Brunnens gezeigt werden. Keine
Angst vor einer Profanisierung des Gedichtes durch Rückbezug
auf den biographischen Ursprung. Gerade der Arbeitsprozess
an diesem Gedicht durch Meyer zeigt ja, wie das Profane
Ausgangspunkt der lyrischen Produktivität ist. Passend ist
hier ein Zitat von Edison: "Genius is one per cent
inspiration, ninety-nine per cent transpiration."
- Der
Aufbau des Gedichtes ist schlicht, jeweils zwei Zeilen
umfassen ein Thema, dabei sind die ersten drei Zeilenpaare
den drei Brunnenschale zugeordnet.
Das vierte Zeilenpaar fasst zusammen, was als Lehre des
Gesamtbildes formuliert werden kann: "jede nimmt und gibt
zugleich". Ganz ähnlich wie in barocker Emblematik und im
barocken Lehrgedicht. Es kann z.B. das Brunnengedicht von
Martin Opitz zitiert werden, wo es am Ende heißt "auff daß
man wissen soll/Daß alle Frölichkeit sey Müh' und Arbeit
voll". Ein Satz, der mit dem Brunnengedicht Meyers zweifach
kommuniziert, bezogen auf das Gedicht und bezogen auf den
Arbeitsprozess Meyers für dieses Gedicht!
- Es
bietet sich an, den Schülern nach der Erörterung des Textes
die Aufgabe zu stellen, einen für sie besonders wichtigen,
interessanten oder bedeutsamen Gegenstand in einem Gedicht
zu beschreiben, zu loben oder vorzustellen. Es sollte ein
Gegenstand sein, keine Pflanze und kein Tier. Die Schüler
sollten auch ein Foto des Gegenstandes machen und sich das
Gedicht nach einer bestimmten Zeit wieder vornehmen und
überarbeiten. Sieben Fassungen wären allerdings für den
Unterricht eine zu hoch gegriffene Aufgabe.
- Beispiel einer
Gedichtinterpretation im Unterricht DaF - Georg Trakl "Ein
Winterabend"
- Es
müssen nicht immer Goethe oder Brecht sein. Und nicht nur
Texte der unmittelbaren Gegenwart. Die Auseinandersetzung
mit Georg Trakl bietet sich im DaF-Unterricht aus
verschiedenen Gründen an. Trakl gehört zum einen bereits
seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland zum Kanon
deutschsprachiger Lyrik. Zum anderen ist er uns zeitlich und
thematisch nahe als Autor der Industrialisierung und
Verstädterung um 1900. Als Vertreter des Expressionismus ist
er Teil einer Kunstepoche, die vor allem in Deutschland und
Österreich charakteristische Ausprägungen fand, aber auch
eine wichtige Verankerung im französischen Symbolismus hatte
und somit in der Beschäftigung damit das Verständnis
gemeinsamer europäischer Kulturprozesse fördern kann.
EIN WINTERABEND
Wenn der Schnee ans Fenster fällt,
Lang die Abendglocke läutet,
Vielen ist der Tisch bereitet
Und das Haus ist wohlbestellt.
Mancher auf der Wanderschaft
Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden.
Golden blüht der Baum der Gnaden
Aus der Erde kühlem Saft.
Wanderer tritt still herein;
Schmerz versteinerte die Schwelle.
Da erglänzt in reiner Helle
Auf dem Tische Brot und Wein.
- Der Text
entstand im Dezember 1913 und kann seiner Thematik wegen im
Unterricht angeknüpft werden an die Beschäftigung mit dem
deutschen Festkalender, speziell mit dem Weihnachtsfest.
Schnee fällt ans Fenster, von "Abendglocken", einem
bereiteten Tisch (Gabentisch?), dem "Baum der Gnaden" und
dem biblischen "Brot und Wein" ist die Rede. Damit kann auch
eine vertiefende Beschäftigung mit christlichen
Vorstellungen und Bräuchen verbunden werden, in
fortgeschrittenen und literarisch interessierten Gruppen
darf auch Hölderlins Verwendung des Bildes "Brot und Wein"
einbezogen werden.
- Dezember
1913 - das ist auch ein halbes Jahr vor dem Ausbruch des
Ersten Weltkrieges. Davon scheint das Gedicht gleichfalls zu
wissen: "Schmerz versteinerte die Schwelle". Trakl war
Mitarbeiter des österreichischen Militärs und unter
Intellektuellen war die Erwartung eines großen Krieges
allgemein verbreitet. In den Zeitungen war seit der Annexion
der Länder Bosnien und Herzogewina durch Österreich-Ungarn
1908 von der Gefahr eines umfassenden Krieges die Rede.
Trakl wird auch gerne als "Prophet" des ersten Weltkriegs
präsentiert - dies kann mit dem Verweis auf die
politisch-intellektuellen Debatten der Zeit eingeordnet
werden.
- Allerdings
gibt das Gedicht keine weiteren Hinweise hierzu. Eher
scheint es um allgemeine menschliche Themen wir Einsamkeit,
Ausgeschlossensein und Erlösungshoffnung zu gehen. Dies sind
Themen, die Trakl immer wieder gestaltet und mit den hier in
"Ein Winterabend" dominierenden religiösen Motiven
verbindet. Zur Kriegsthematik sollten daher weitere Texte
Trakls beigezogen werden, etwa "Grodek".
- Für den
DaF-Unterricht eignet sich der Text auch besonders durch
seine sprachliche Schlichtheit und Klarheit. Die meisten
Verszeilen umfassen einen ganzen Satz. Charakteristische
Ausnahmen sind die Zeilen Drei und Vier in der zweiten und
dritten Strophe, an denen Sätze mit komplexen Angaben
exemplifiziert werden können. Die erste Verszeile der
zweiten Strophe gestaltet eine subtile Subjektposition zum
nachfolgenden Verbkomplex in Zeile Zwei. Hier lassen sich
gut grammatische Themen anschließen.
- Ingeborg
Bachmann: Reklame
REKLAME
Wohin aber gehen wir
ohne sorge sei ohne sorge
wenn es dunkel und wenn es kalt wird
sei ohne sorge
aber
mit musik
was sollen wir tun
heiter und mit musik
und denken
heiter
angesichts eines Endes
mit musik
und wohin tragen wir
am besten
unsre Fragen und den Schauer aller Jahre
in die Traumwäscherei ohne sorge sei ohne sorge
was aber geschieht
am besten
wenn Totenstille
eintritt
- 2015 gab
es einen empörten Protest der Interessengemeinschaft
österreichischer Autorinnen und Autoren (IG Autorinnen
Autoren) gegen die Behandlung des Gedichtes "Reklame" im
Kontext der österreichischen Matura-Prüfung (diese
entspricht der Abiturs-Prüfung in Deutschland). Die Schüler
sollten die inhaltlichen Ebenen des Gedichtes bestimmen, den
Zusammenhang zwischen Titel, Form und Inhalt erklären und
die Aktualität des Gedichtes vor dem Hintergrund der eigenen
Erfahrungen mit der Werbe- und Konsumwelt beurteilen. Die IG
kritisierte, dass der Kunstwerk-Charakter des Gedichtes in
der Aufgabenstellung ebenso ignoriert werde wie jegliches
Wissen zur Autorin, das über die reinen Lebensdaten
hinausginge.
- Nun,
hier befinden wir uns nicht im Kontext der Matura/des
Abiturs, sondern im Kontext der Fremdsprachenerwerbs. Ich
erlaube mir daher, Vorschläge zum Gedicht vorzubringen,
die eher dem von der IG kritisierten Ansatz entsprechen.
Im übrigen bin ich der Auffassung, dass Kunstwerke sich in
der Auseinandersetzung mit ihnen - auch vor dem
Hintergrund eigener Anliegen und Erfahrungen - erschließen
und als solche erweisen. Und nicht, indem sie auf einen
Sockel gestellt werden.
- Das
Gedicht ist deutlich zweigeteilt, was von der Autorin auch
typographisch markiert wurde. Zeile für Zeile wechseln
sich zwei Reden ab, von denen die zweite, kursiv
geschriebene, der ersten zu antworten scheint. Die erste
Rede, mit der das Gedicht beginnt, könnte weitgehend für
sich alleine gelesen werden - als trauriges, anklagendes
Gedicht mit Anklängen an den Beginn von Hölderlins "Hälfte
des Lebens". Die zweite verwendet wiederkehrende Formeln,
die Bachmann offenkundig der Reklamesprache zuordnet. Es
macht Sinn, mit den Lernenden die beiden Reden zu trennen,
um die jeweiligen Eigenarten, aber auch die Interaktionen
der beiden Reden deutlicher werden zu lassen.
- Die
beiden Reden können durchaus heuristisch sinnvoll getrennt
analysiert werden auf ihre Gehalte hin. Danach schlage ich
vor, die beiden Reden aufeinander zu beziehen, zu schauen,
welche Teile der einen Rede auf die andere reagieren.
Dabei zeigt sich, dass dieses Bezugsverhältnis nicht
einseitig ist. Während die zweite Zeile auf die erste zu
reagieren scheint und die vierte auf die dritte, dreht
sich dann das Dialogverhältnis und auf das "sei ohne
sorge" der prima vista zu identifizierenden Reklamesprache
reagiert die Ausgangsrede mit "aber was sollen wir tun".
Sie lässt sich auf diese ein und zeigt damit auch ihre
Gefährdung durch die "Reklame".
- Für
weitergehende Reflexionen und Informationen zu diesem
Gedicht, die Kunstwerkcharakter und Autorin gebührend
berücksichtigen, verweise ich auf meine Website
zu Ingeborg Bachmann.
- GEDICHTPRODUKTION
- "Creative
Writing" hat Konjunktur, das Beuyssche "Jeder Mensch ein
Künstler" macht auch vor den Schreibwerkstätten nicht halt.
Im DaF-Unterricht dürfen wir pragmatischer sein, die
Bedeutung des schöpferischen eigenen Schreibens etwas tiefer
hängen und uns freuen über Produkte, die den Spaß am Umgang
mit der Fremdsprache erhalten oder neu finden lassen.
Künstlerisches Schreiben im strengen Sinn hat viel mit
Einschränkung und gezielter Arbeit zu tun - was gerne
vergessen wird im kreativen Überschwang. Die lyrische Arbeit
mit einer Fremdsprache kann uns dies wieder lehren. Ich
persönlich habe es im DaF-Unterricht als sehr anregend
erfahren, ganz fokussiert und "arbeitsam" einzelne
Grammatik-Themen in Gedichten gestalten zu lassen. Die
Lernenden haben das meist sehr engagiert und mit Gewinn
umgesetzt. Die Vorgaben waren schlicht, etwa so: Ein Gedicht
schreiben, das Verben nur im Präteritum verwendet.
- Berühmte
Gedichte dieses Typus hat etwa Christian Morgenstern
(1871-1914) geschrieben. Sein Gedicht "Der Werwolf" ist in
zahlreiche Anthologien und auch in DaF-Lehrwerke vertreten.
Kurt Schwitters (1887-1949), ein Zeitgenosse Trakls
(1887-1914), hat mehrere Texte verfasst, die sich an
grammatikalischen und semantischen Themen abarbeiten. So
etwa das Zahlengedicht "Zwölf" oder den Text "An Anna
Blume", der u.a. die Pronomina-Formen der zweiten Person
Singular durchexerziert. Schönes Material findet sich auch
bei Ernst Jandl, etwa sein Text "lichtung" mit der berühmten
"Velwechsrung" von "lechts und rinks". Natürlich hatten
Morgenstern, Schwitters und Jandl andere Anliegen als
Sprach- oder Grammatikübungen zu gestalten. Doch dies gilt
durchaus auch für Deutschlernende, die in ihren Texten oft
auch ein Thema bearbeiten, das sie gerade beschäftigt,
eingepackt in den Rahmen der Gedichtproduktion. Gerade die
Konzentration und bewußte Beschränkung auf ein Grammatik-
oder auch Semantik-Thema kann Kreativität freisetzen und zu
gültigen, auch fremden Lesern wichtigen oder interessanten,
Texten führen. Überdies kann sie Ausdruck erlauben für sonst
Verschwiegenes, das dem Schreibenden oder der Schreibenden
selbst auch persönlich weiter hilft, nicht nur im
Spracherwerb.
- Nebenbei
sind durch diese Texte auch, sofern gewünscht,
Gesprächsanlässe in der Gruppe oder in der Zweierarbeit
geschaffen. In der Korrektur sollte behutsam verfahren
werden. Es geht im Fremdsprachenunterricht nicht darum,
"Literatur" zu produzieren, also auch stilistisch zu feilen,
sondern die Sensibilität für Sprache zu schulen und die Lust
auf Sprache zu fördern. In der Arbeit mit fortgeschrittenen
Lernenden kann auch thematisiert werden, inwieweit "Fehler"
einen Sinn ergeben, den man gerne bewahren, nicht aus dem
Weg korrigieren möchte (verweisen kann man hier z.B. auf
Schwitters' "Ich liebe Dir")
- Grammatikgedichte
zu den Verbformen
- 1.
Präsens
- Die
Gegenwartsform des Verbs, das Präsens, bietet sich schon für
Anfängergruppen an zur Gedichtproduktion. Die ersten Sätze,
die den Lernenden begegnen, benutzen diese Zeitform und
lauten "ich heiße ...", "ich komme aus ...", "ich bin ...",
"ich wohne in ...", "ich esse gerne ...","ich gehe nach
...", "wie komme ich nach ...?", "wo ist ...?" und ähnlich.
Das ist wunderbares Material für kleine lyrische Gebilde.
- Dass es
dabei auch sehr anspruchvoll werden kann, zeigt das Beispiel
1, in welchem ein philosophisch gebildeter Lernender den
Titel von Heideggers berühmtem Werk "Sein und Zeit" zitiert
und dann zwanglos philosophische Fragestellungen in der Form
elementarer Übungssätze zum Gebrauch des Verbs "sein"
in der ersten und der dritten Person Singular Präsens
durchexerziert. Dabei thematisiert der Autor im Präsens auch
die anderen Zeitdimensionen Zukunft und Vergangenheit und
macht damit klar, wie die Arbeit am Präsens uns sehr zügig
zu den anderen Zeitformen führt bzw. an die Grenzen des
Präsens.
- Diese
Grenzen überschreitet dann das zweite Beispiel, ohne das
Spiel mit der Präsensform jedoch aufzugeben! Schon im Titel
wird das "Ist" in den Mittelpunkt gestellt, das Präsens der
3. Person Singular zum Grundverb "sein". Gefragt wird auch
hier nach dem, was Zeit ausmacht, wie wir überhaupt die
Gegenwart von der Vergangenheit und der Zukunft klar trennen
können. Gefragt wird konkret danach, ob das "Ist" nicht
eigentlich ein "War" sei, da es im Moment des
Ausgesprochenwerdens bereits vergangen sei - oder ob es gar
ein "wird sein" sei und nur so in die Gegenwart kommen
könne.
- Scheinbar
mit den ersten Sätzen von Lernenden beschäftigt sich
Beispiel Drei. Doch die vermeintliche Schlichtheit ist hart
erarbeitet, darüber darf auch die bisweilen burschikose
Wortwahl nicht hinwegtäuschen. In Dreiergruppen gereiht
werden hier Verben, die jeweils inhaltlich zusammengehörig
scheinen, uns jedoch rätseln lassen, was ihr jeweiliges
Gemeinsames sei. Der Bezug von "fahren", "gehen", "reisen"
ist auf Anhieb erkennbar, es geht um Fortbewegung. Aber
dieser Bezug ist hakelig, "reisen" gehört kategorial einer
anderen Gruppe von Verben an, ist enger verwandt mit
"urlauben" als mit "gehen" und "fahren".
- Dass wir
uns in diesem Text mit vorschnellen Kategorisierungen
zurückhalten müssen, zeigt gleich die erste Zeile. Hier
werden "singen", "wohnen" und "heißen" zusammengebracht -
als sei "singen" eines der ersten Verben, die Lernende
gemeinsam mit "wohnen" und "heißen" (Angabe von Namen und
Wohnort) lernen sollten. Eine Aufwertung, die wir ganz
unterschiedlich deuten können. Sicherlich spielt das Singen
im Fremdsprachenerwerb eine wichtige Rolle, vielleicht wird
darauf angespielt. Es könnte aber auch ein Hinweis auf das
Medium der Äußerung sein, auf die ursprüngliche Bedeutung
von "Lyrik" als Gesang. Gänzlich problematisch wird das
Organisationsprinzip der Verben in der letzten Zeile. Wir
kennen "biegen" und "brechen" aus der Idiomatik, wo sie in
"auf Biegen und Brechen" zusammen gebracht sind. Aber wie
kommen wir zu "schweigen" - und dies auch noch im
Konjunktiv?
- Beispiel
1.1 - Dank an G.*
Sein und Zeit
Was ist die Zeit?
Ist die Zeit frei? Ist die Freiheit zeitlich?
Was ist die Freiheit?
Was bin ich?
Wie bin ich?
Wo bin ich?
Wo ist die Zeit?
Wo ist die Freiheit?
Die Vergangenheit ist nicht!
Die Gegenwart ist vergangen!
Die Zukunft ist noch nicht!
Also was ist die Zeit?
- Beispiel
1.2
Ist!
Ist das Ist ein Ist?
Oder ist das Ist ein War?
War gerade eben ein Ist?
Oder wird gleich ein Ist sein?
Oder wird es Ist gewesen sein, wenn das Ist vorbei ist?
Am Ende war es Ist gewesen ehe es begonnen hatte Ist zu sein?
Ist es gewesen? Ist es?
Ich bin. Du bist. B - ist.
Beispiel
1.3
Präsens
ich singe ich wohne ich heiße
ich esse ich trinke ich scheiße
ich fahre ich gehe ich reise
ich rieche ich schmecke ich beiße
ich höre ich sehe ich stehe
ich bringe ich kaufe ich gehe
ich lese ich schreibe ich liege
ich biege ich breche ich schwiege
- 2.
Präteritum
- Die
erzählende Vergangenheitsform des Verbs, Präteritum oder
Imperfekt genannt, führt uns in die Geschichte. Lernende
nutzen diese Zeitform, um auch aus der persönlichen
Geschichte eine Erfahrung in betont distanzierter, gleichsam
historisch gereinigter Gestalt zu bearbeiten. Damit werden
selbst Begriffe wie der "scheißkerl" im ersten Beispiel
sprachlich einsetzbar, ohne brachial zu wirken - wie dies
etwa im Perfekt mit "er ist ein scheißkerl gewesen" der Fall
wäre. Gelungen ist hier auch, wie der klassische deutsche
Märchenanfang "Es war einmal" eingesetzt wird.
- Im
zweiten Beispiel werden wir in eine noch weitere Distanz
geführt mit einem gleichsam prototypischen Geschehen in
historischen Nachkriegssituationen. Das nachdrückliche
Insistieren auf der Präteritumform erzeugt hier eine
merkwürdig schwebende Situation, die auch als Traum
verstanden werden kann. Denn wir fragen uns natürlich, warum
die Frau in ihrem Schreien nicht ins Präsens wechselt, also
"Wer ist denn der" fragt. Hier lässt sich mit den Lernenden
auch sehr schön im paradigmatischen Ersetzungsverfahren
erproben, was semantisch passiert, wenn wir einmal "war"
gegen "ist" austauschen.
- In der
Temporalsemantik gilt das Präteritum als besonders flexible
Vergangenheitsform, die vielfältige Relevanzbeziehungen zur
Gegenwart ermöglicht. Wenn wir etwa fragen "Wie war Ihr
Name?" gehen wir natürlich nicht davon aus, dass der
Gefragte inzwischen den Namen geändert habe. Wir wollen
vielmehr suggerieren, dass der andere sich uns höflich
vorgestellt habe, wir nur leider zu schusselig waren, uns
seinen Namen zu merken. Ähnliches geschieht, wenn der
Kellner fragt "Wer bekam die Suppe?".
- Goethes
"Die Leiden des jungen Werthers" endet mit "Handwerker
trugen ihn. Kein Geistlicher hat ihn begleitet.". Dieses
Beispiel wird gerne verwendet, um den semantischen
Unterschied zwischen Perfekt- und Präteritumgebrauch
sinnfällig zu machen. Allerdings gibt Mathilde Hennig in
"Tempus und Temporalität in geschriebenen und gesprochenen
Texten", Tübingen 2000, S. 31, an, dass der sinnhafte
Unterschied der Zeitformen Präteritum und Perfekt im
heutigen allgemeinen Sprachempfinden nur noch rudimentär
wahrgenommen werde.
- Beispiel
2.1 - Dank an I.G.*
es war einmal -
ein scheißkerl
er kam
und er gab
es war
wunderbar
wir liebten
und hielten
uns im arm
jede nacht.
die jahre vergingen
die blumen verblichen.
er ging
ich blieb.
ich weinte.
- Beispiel
2.2 - Dank an D.F.*
Der Soldat
Er kam und schlich sich durch das Gartentörchen.
Sie hängte ihre Wäsche auf und sang ein Liedchen.
Dann drehte sie sich um - und schrie:
Er war doch tot! Wer war denn der?
Da kam das Kind und lachte. Und er umarmte sie.
Beispiel
2.3
preisverleihung
sie kamen sahen siegten
ehe sie sich verliebten
was für ein starkes paar sie gaben
am dachfirst hausten bald die raben
die liebe war von kurzer dauer
die eifersucht lag auf der lauer
sie küssten und sie schlugen sich
und warfen steine hinter sich.
- 3.
Perfekt
- Die
dankbarste Zeitform in der Lyrikarbeit mit Deutschlernenden
ist nach meiner Erfahrung das Perfekt. Reichhaltige
Möglichkeiten bietet diese Zeitform schon auf formaler Ebene
durch das Partizip Perfekt, das hier eingesetzt wird, mit
seiner für Lernende sehr reizvollen häufigsten Ableitung
durch die Vorsilbe ge- in ihren beiden Varianten regelmäßig
bzw. unregelmäßig (gekauft, gekommen). Die beiden Varianten
der Bildung mit den Verbformen von "sein" oder "haben"
bietet ein zusätzlich interessantes lyrisches
Gestaltungsmittel.
- Die
Lernenden interessiert aber auch die inhaltliche
Reichhaltigkeit dieser Zeitform, die zwar von der
Vergangenheit berichtet, aber dabei durch die adjektivische
Semantik des Partizips immer auch in die Gegenwart
hineinragt, von Konsequenzen und Ergebnisses etwas mitteilt.
Im Vergleich mit dem Präteritum fällt auf, dass die
Lernenden hier weit persönlicher, lebendiger schreiben. Für
Lernende ist das Perfekt sicherlich die weniger schwierige
Verbform, da der Lernaufwand geringer ist und das Gelernte
(die Verbformen von "sein" und "haben" sowie das Partizip
Perfekt) vielfältig einsetzbar ist.
- Manche
deutsche Dialekte kommen weitgehend alleine mit dieser
Zeitform für vergangene Ereignisse aus - mit Unterstützung
durch das formal verwandte Plusquamperfekt. Das Schwäbische
und Badensische etwa kennen, vom Alemannischen her
begründet, kein Präteritum/Imperfekt. Die lateinische
Benennung besagt schon etwas zur Semantik dieser Zeitform:
Sie benennt eine "perfekte", "abgeschlossene" Handlung. "Ich
bin gegangen" - das heißt, ich bin nun weg, "ich habe
gegessen" - und bin nun fertig mit essen bzw. satt. Während
ich mit dem Bericht "ich aß ..." den Blick ganz in der
Vergangenheit habe. "Ich aß gerade zu Mittag ..." - als der
Postbote kam und ein wichtiges Telegramm brachte. Das
Geschehen wird als ablaufend angesehen, nicht als
abgeschlossen - daher, mit Bezug auf das "Perfekt",
"Imperfekt".
- Beispiel
3.1 - Dank an A.G.P.*
Alleine
Allein bin ich aufgestanden
Allein hab ich gefrühstückt
Allein hab ich mich angezogen.
Ich alleine habe ihn geküsst.
Allein bin ich weggegangen
Allein habe ich gearbeitet
Allein bin ich zurückgekehrt
Allein habe ich zu Abend gegessen.
Ich bin alleine zu Bett gegangen
Und habe auf ihn gewartet.
- Beispiel
3.2 - Dank an D.F.F.*
Schulanfang
Habe die ganze Nacht kaum geschlafen
Habe gezittert und nichts gegessen
Habe noch mal den Text hergesagt
Habe Blut und Wasser geschwitzt
Habe wie ein Automat im Auto gesessen.
Bin viel zu früh angekommen
Bin dann dem Schulleiter gefolgt.
Schon habe ich vor ihnen gestanden
Habe die zahlreichen Köpfe nicht unterscheiden können
Habe noch gehört, wie man die Tür zugemacht hat
Habe am Fenster tief durchgeatmet
Habe meine erste Stunde gegeben,
gelächelt, gefragt, geantwortet,
erklärt, gelacht, geschimpft.
Habe den Kontakt mit den Schülern schätzen gelernt und seither
Jeden September Lampenfieber.
Kann nichts dagegen machen
Will aber weiter machen.
- Beispiel
3.3 - Dank an F.T.*
Mister Perfekt
Ich habe versucht, was zu sagen.
Ich habe nichts gesagt.
Ich habe versucht zu lächeln.
Es hat nichts genutzt.
Er ist einfach weggegangen.
Endlich hatte er eine gute Idee gehabt.
- Beispiel
3.4 - Dank an L.F.*
Märchenhaft
Rotkäppchen hat den Wolf gefressen
Großmutter hat daneben gesessen.
Die Alten haben den Jungen was vorgekaut
Die Jungen haben selten nachgeschaut.
Rom wurde doch an einem Tag erbaut
Romulus und Remus haben die Wölfin verdaut.
- Beispiel
3.5 - Dank an F.*
GRAUSAMKEIT
Ich habe dir eine Blume gebracht - und
ohne Wasser hast du sie gelassen!
Ich habe dir eine Schwalbe gebracht - und
die Augen hast du ihr ausgerissen!
Ich habe dir eine Katze gebracht - und
im Winter hast du sie aufgegessen!
Ich habe dir mein Herz gebracht - und
in die Kloschüssel hast du es geworfen!
- 4. Futur
- Das Futur
stellt an die Lernenden keine sonderlich hohen
Anforderungen, wird es doch mit Hilfe des Infinitivs
gebildet bzw., als Futur zwei, mit einer Inversion des
Perfekts. Im pragmatisch orientierten
Fremdsprachenunterricht wird es dennoch erst spät oder gar
nicht vermittelt. Denn es gibt für den Alltagsgebrauch
einfache präsentische Ersatzformen - durch die Verwendung
von Zeitangaben ("ich komme morgen").
- Mit dem
Futur sollte man Anfängergruppen in der Gedichtprokution
eher nicht konfrontieren, die Ergebnisse sind meist wenig
befriedigend für die Lernenden, auch da wo die grammatisch
elaborierten Formen des Futurs grundsätzlich bekannt sind.
In der Regel fehlt eben die Übung. Aber gerade bei dieser
Aufgabe können mit Fortgeschrittenen, etwa Deutschlehrern
aus dem Ausland, äußerst reizvolle Texte entstehen.
Aktuelle politische Themen wie Nachhaltigkeit,
Klimaerwärmung/Klimaschutz, Ressourcenverknappung etc.
bieten sich natürlich besonders an für den Gebrauch dieser
Zeitform.
- Im ersten
Beispiel wird ein Spaziergang unternommen von der
Gegenwart immer weiter in die Zukunft, mit erinnerndem
Rückbezug, der uns im letzten Satz sehr gelungen wieder in
die Gegenwart hievt - was im Titel bereits konzeptionell
angedeutet wird. "Vorfreude" ist kein schlechtes Konzept,
um sich der Zukunft - auch in grammatikalischen Übungen -
zuzuwenden. Das zweite Beispiel arbeitet mit mit äußerster
Schlichtheit die Tiefenschichten der alltagssprachlichen
Mahnung "du wirst schon sehen!" heraus. Die Beispiele Drei
und Vier wenden sich politischen Zukunftsthemen zu, wobei
das im Beispiel Drei eher spielerisch, etwas unverbindlich
geschieht. Das Beispiel Vier konfrontiert uns dann mit
sehr konkreten Aussagen, auch wenn der Gedichttitel
anderes suggeriert, uns auf Glatteis führt. Die Arbeit mit
dem Futur II am Ende wirkt etwas maniriert - ein Zug, der
dieser Zeitform schon per se anhaftet.
- Beispiel
4.1
- Vorfreude
Heute ging es nicht, aber
morgen werde ich kommen.
Wenn ich nicht morgen komme,
werde ich übermorgen kommen.
Und wenn ich gekommen sein werde,
werde ich mich an heute erinnern.
Darauf freu ich mich schon!
- Beispiel
4.2
Wir werden sehen
Wir werden sehen und
ihr werdet schon sehen!
Wir werden sehen,
was wir sehen werden.
Ihr auch. Aber werdet ihr auch
verstehen, was ihr sehen werdet?
- Beispiel
4.3
Futuristisches Sonett
Wir werden bei den Sternen bauen
Wo die Planetenbahnen ziehen
Wo die Asteroiden blühen
Werden wir breite Straßen reinhauen.
Ich werde uns dort eine Schule bauen
Da werden alle alles lernen
Und wenn einer meckern wird, schicken wir ihn zu den Sternen
Da wird er dann den Mond anschauen.
Wir werden klug und werden froh
Wie der Mops im Bungalo
Es gibt keinen Rektor und keine Polizei
Wir kochen Spaghetti und Apfelbrei
Und neben die Schule bauen wir einen Zoo
Da leben die Verben auf dem Affenklo.
Beispiel 4.4
Science Fiction
Wir werden zu viele
Fische gefangen
zu viele Häuser gebaut und Straßen
und zu wenige Gärten angelegt und
Wiesen zum Blühen gebracht
haben.
und wir werden
gegrillt, geröstet, verhungert und verdurstet
sein, wenn
wir nicht anders werden
als wir geworden sein werden
wenn wir uns nicht geändert haben werden.
- 5.
Partizip Perfekt
- Unabhängig
von den Zeitformen des Verbs ist die lyrische Arbeit mit
dem Partizip Perfekt (Partizip II) eine interessante
Gestaltungsaufgabe. Meist werden die Lernenden dabei zum
Einsatz in der Zeitform Perfekt greifen (siehe Punkt 3).
Auffallend ist für mich, dass dabei gerne die verkürzte
Form ohne Hilfsverb verwendet wird. Auch die Arbeit mit
dem adjektivischen Gehalt wird häufig gewählt. Beides
entspricht der Neigung, in Gedichten zu möglichst knappen
Ausdrucksweisen zu greifen. Auch wenn die Heideggersche
Ableitung des "Dichtens" von "Verdichten" falsch ist, ist
die Ellipse ein durchgängiges Gestaltungsmerkmal von
Lyrik. Dafür bietet sich das Partizip Perfekt in
ausgezeichneter Weise an.
- "Der
geklaute Koffer" arbeitet in gekonnter Weise mit der
Doppelgesichtigkeit des Partizip Perfekt als Element
verbal-zeitlicher und adjektivischer Formeln. Während im
Titel noch klar von einer Eigenschaft des Koffers die Rede
ist, wird gleich in der ersten Gedichtzeile fraglich, ob
das Partizip Perfekt in "gut gelandet" verbal-elliptisch
im Sinne von "wir sind gut gelandet" zu verstehen sei oder
adjektivisch-adverbial in Analogie zum "gut gelaunt" der
zweiten Strophe. "ausflug!" vermeidet im Titel das
Partizip Perfekt "ausgeflogen" und macht damit die
nachfolgende Kettung von Partizipien umso wirksamer. Der
Titel markiert mit seinem Ausrufezeichen zugleich die
Funktion des Partizip Perfekt als Imperativersatz
("stillgestanden!"). In seiner Schlichtheit zeigt dieser
Text wie auch der folgende mit dem Titel "Doof aber
angenehm", dass auch kurze und ohne besonderen
literarischen Anspruch auftretende Texte interessante
Gehalte transportieren können und mehr sind als bloße
Schreibübungen.
- Das letzte
Beispiel formuliert seinen Anspruch bereits im Titel, der
ganz anders klingt als die Titel davor, mit "Resignation"
einen elaborierten Sprachstil ankündigt, der dann in
gewählten Bildern die ganze Fülle des Partizip Perfekt
ausbreitet, der zwischen "geboren" und "gestorben" ein
ganzes Leben in Geschichte verwandeln kann. Bieder kennen
wir dies aus Lebensläufen, lyrisch aufregender begegnet
diese Dimension des Partizip Perfekt im vorliegenden
Beispiel.
- Beispiel
5.1
Der geklaute Koffer
Gut gelandet
den Flieger verlassen.
Gut gelaunt
am Förderband angestellt.
Koffer gekommen
runtergenommen.
Kurz weggeschaut.
Koffer geklaut.
Ausgespäht
Wo er steht.
Da hinten ist einer
mit ihm weggegangen.
Hinterhergerannt
Da ruft jemand vom Band:
"Der sieht genau so aus"
Zurückgeschaut und erkannt:
Hab nur den Koffer verwechselt!
Kaffee getrunken und Geld gewechselt.
- Beispiel
5.2 - Dank an S.C.*
ausflug!
abgereist, angereist, untergebracht
gefuttert, gewurstelt, gekäst
getrunken, betrunken, besoffen.
vor sich geflohen, weggerannt und ausgezogen
und nicht mehr zurückgekommen.
- Beispiel
5.3 - Dank an F.T.*
Doof aber angenehm
Gegessen.
Zu viel getrunken.
Ein bisschen geplaudert.
Ferngesehen.
Vor dem Fernseher eingeschlafen.
Das war angenehm.
- Beispiel
5.4
Resignation
Gestohlene Bücher
hinter verschlossenen Türen
Gesungene Lieder
aus verschwundenen Noten
Gelebte Leben
in verklebten Bildern
Im Mausoleum der Vergangenheit
eingeschlafene Träume
Eingeschrieben
zwischen geschlossenen Ohren
- 6.
Partizip Präsens
- Inhaltlich
weniger gehaltvoll als das Partizip Perfekt ist das Partizip
Präsens, das lediglich adjektivisch oder adverbial
einzusetzen ist. Das Partizip Perfekt hat bereits eine
deutliche Affinität zum distanzierten Sprechen, die sich
etwa in Lebenslaufformulierungen prägnant realisiert. Beim
Partizip Präsens ist diese Tendenz noch stärker ausgeprägt
und es kann paradigmatisch für den "trockenen" Ton stehen,
der dem Deutschen nachgesagt wird. Und dies nicht erst seit
seinem gehäuften substantivierten Einsatz in
Gender-neutraler Sprache ("Lernende", "Lehrende",
"Studierende", "Arbeitende", "Besuchende" etc.).
Merkwürdigerweise kommt dem Englischen für die gleiche
Verbform dies nicht zu, wie etwa der Vergleich von "singin'
in the rain" mit "singend im Regen" zeigt. Das Partizip
Präsens erlaubt und ermöglicht eine äußerste Reduktion der
Sprache und gewinnt dadurch auch spezifisch lyrische
Einsatzmöglichkeiten - auch wenn, wie oben bereits
angemerkt, "dichten" etymologisch nichts mit "verdichten" zu
tun hat. Gemeinsam mit dem Partizip Perfekt ergeben sich
besonders reizvolle Spielmöglichkeiten, wie das dritte
Beispiel zeigt.
- Das
erste Beispiel knüpft an ein Weihnachtslied an und
entwickelt aus einem besinnlichen Kontext eine kleine
Katastrophe, die bereits klischeehaft zum Weihnachtsfest
gehört: der brennende Weihnachtsbaum. Der lyrische Gehalt
tritt deutlich zurück hinter den humoristischen Effekt, der
hier gezielt erzeugt wird. Auch Beispiel Zwei arbeitet
vorwiegend mit unterhaltenden Effekten und gerät deutlich in
die Nähe des Kalauer. Es zeigt damit ein Risiko lyrischer
Arbeit mit Lernenden, dass nämlich bloße Spracheffekte
erzeugt werden. Das kann durchaus didaktisch genutzt werden
zu einem Exkurs über die Unterschiede zwischen einem Kalauer
und einem Gedicht. Dabei muss allerdings akzeptiert werden,
dass der Lerneffekt und der Spaß an der Arbeit mit Sprache
bei unseren Übungen im Vordergrund steht - nicht der
lyrische Anspruch, mit dem zurückhaltend und reflektiert
umgegangen werden sollte.
- Im
zweiten Beispiel wird mit augenzwinkerndem erotischem
Unterton das Spannungsfeld zwischen "drückend" und "lösend"
erörtert. Goethes "jenes bedrängt, dieses erfrischt" in
seinem Gedicht zum "Atemholen" klingt an. Ein Paar macht
sich offensichtlich zum Ausgehen bereit, aber der Mann kommt
mit seinen zu engen - wir vermuten: hochmodischen - Schuhen
nicht zurecht und hat auch mit dem Krawattenbinden Probleme.
Da entscheidet die Frau, auf das Ausgehen zu verzichten.
Auch das nachfolgende Beispiel handelt von einem Paar -
allerdings in der entgegengesetzten Situation, nach der
Trennung. Auch hier wird die Handlung von der Frau
vorangetrieben, mit dem Partizip Präsens als Mittel des
besonderen Nachdrucks adverbial eingesetzt. Die Handlung
liegt nun in der Vergangenheit, Partizip Perfekt und
Partizip Präsens werden gemeinsam eingesetzt und erzeugen im
Zusammenspiel eine intensive, dramatische Stimmung. Kritisch
mag man anmerken, dass hier zu viel Pathos mitschwingt. Doch
darin liegt gerade ein Reiz der Verbindung unserer beiden
Partizipformen.
- Beispiel
6.1
- weihnachtslied
singende, klingende weihnachtszeit
wie tut es mir um den brennenden weihnachtsbaum leid
im ofen steht die bratende bratente bereit
leider haben die löschenden gäste zum essen keine zeit
sie bekämpfen mit tropfenden eimern das feuer
derweil wird die ente zum rauchenden ungeheuer
die feuerwehr kommt mit lärmenden signalen
der hausherr empfängt sie mit rutschenden sandalen
aus der küche dringt nun beißender qualm
aus dem wohnzimmer klingt es "o tannenbaum"
- Beispiel
6.2
Ausgehfertig
Der drückende Schuh
gibt keine Ruh.
Die schaukelnde Krawatte
sieht aus wie ne Ratte.
Ich sollte die Füße
mit Lappen umwinden
und mir die Krawatte nach hinten binden.
Da rufst lachend du
mach die Augen zu!
Die Krawatte fassend
machst du die Schuhe passend.
Und auf der nachwippenden Matte
trinken wir Caffelàtte.
- Beispiel
6.3
Leidende Liebe
Ich habe schreiend geweint
und weinend geschrien,
dann hab ich dir weinend einen glühenden Brief geschrieben
von deinem mich immer betrügenden Lieben!
Liebend hast du mir das Lieben verdorben,
nun wäre ich liebend gerne gestorben.
Aber das klingelnde Telefon hat mich gerettet,
dein bester Freund war dran, du hast dich verwettet!
- 7.
Passiv
- Die
Passivform profitiert erheblich von den
Gestaltungsmöglichkeiten, die das Partizip Perfekt bietet.
In lyrischen Texten wirkt sie allerdings rasch ermüdend
durch ihre formale Einfachheit, die in Iterationen auch
bedrängend wirken kann. Das Passiv wird gebildet mit den
Personalformen von "werden" und dem unflektierten Partizip
Perfekt. Grammatikalisch korrekt kann dies nur mit
transitiven Verben oder Tätigkeitsverben geschehen.
Literarisch bzw. in erweiterter Bedeutung ist allerdings
auch anderes möglich, etwa in "es muss gestorben werden",
dem lateinischen "moriendum esse" nachgebildet, dem
wörtlich "es muss gestorben sein" entspricht. Im
Lateinischen hat das Partizip Perfekt für sich bereits die
Funktion des Passiv - was im Deutschen auch möglich ist,
allerdings wird die Konstruktion dann als elliptisch
empfunden, wie im ersten Beispiel in der zweiten und in
der letzten Strophe.
- Trotz
der inhaltlichen Spannweite zwischen "ich werde geliebt"
und "ich werde geschlagen" neigt die Passivverwendung zu
negativen Gehalten. Diesen "schwarzen" Ton des Passiv
entwickelt eindrücklich das erste Beispiel. In der
Überschrift wird die enge Verbindung des Partizip Perfekt
zum Passiv subtil markiert durch die Verwendung des Verbs
"werden" in der Form des Partizip Perfekt. Dem Spruch der
Studentenbewegung, "Geschichte wird gemacht", steht hier
eine eher resignative Haltung zur Geschichte gegenüber. Im
zweiten Beispiel sehen wir, wie in den unpersönlichen
Passivbildungen gerade ein persönlicher Ton entstehen
kann, der dem Passiv sein Schwergewicht nimmt, aber sein
kritisches Potential erhält. Mit der Ambivalenz von
"geliebt werden" und ähnlichen Fügungen, in denen
Wechselseitigkeit das Ideal ist, arbeitet das dritte
Beispiel. Hier wird auch das im Passiv als Hilfsverb
eingesetzte "werden" auf seine Ambivalenzen hin befragt,
schwebend zwischen dem starken Gehalt des Vollverbs,
insbesondere in philosophischen Kontexten, und dem
passivischen Gehalt als Hilfsverb.
- Beispiel
7.1
-
Gewordene Geschichte
Wann wurde je gewachsen
Geschnitten wurde viel.
Gemordet und gemetzelt
Kam mancher an sein Ziel.
Wer werden möchte wird gehindert
Wer wird, wird oft geworden sein:
Geschlagen und gefoltert
Geschunden bis aufs Bein.
- Beispiel
7.2
Aktiv-Passiv
Hier wird gebaut
Hier wird geschaut
Dort wird gegessen
Dort wird vergessen
Da wird gepflanzt
Da wird getanzt
- Beispiel
7.3
geliebt werden
geliebt
werden
mehr geliebt
werden
gehalten
werden
um mehr
zu werden
um selbst
zu lieben
mehr
zu lieben
geliebt
zu lieben
- 8. Konjunktiv
- Der
Konjunktiv ist zwar eine anspruchsvolle Verbform, dennoch
kann auch im DaF-Unterricht erfolgreich spielerisch damit
gearbeitet werden. Seine Funktion, Ungewissheiten,
Wünsche, Wahrscheinlichkeiten zu benennen, prädestiniert
ihn in den Händen von Laien für die Lyrikproduktion. Denn
gerade dies soll Lyrik im populären Verständnis ja - unter
anderem - leisten: Träume, Sehnsüchte, Wunschvorstellungen
artikulieren. Lyrik könnten wir auch mit gutem Recht die
Kunstform des "Als Ob" nennen. Hans-Henrik Krummacher hat
ein aufschlussreiches Werk über das explizite "als ob" in
der Lyrik - von der Romantik bis zu Rainer Maria Rilke -
geschrieben. Dem Konjunktiv gilt dabei selbstredend
besondere Aufmerksamkeit. "Die Entwicklung der 'als
ob'-Figuren (...) findet ihre Erfüllung erst bei
Eichendorff" (Krummacher 1965, S. 55). Krummacher
präsentiert als ersten Beispieltext seiner Arbeit die
bekannte Eingangsstrophe aus Eichendorffs Gedicht
"Mondnacht":
- Es war,
als hätt' der Himmel
- Die Erde
still geküsst,
- Daß sie
im Blütenschimmer
- Von ihm
nun träumen müßt'.
- Mit diesem
Text, 1837 veröffentlicht, markiert der Autor seine Abkehr
von den politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen
seiner Zeit, den Rückzug in eine Welt des Konjunktivs,
vermeintlich heil in den schönen Naturbildern der zweiten
Strophe, die doch nur statuiert sind, unwirklich wie die
Wälder aus Eichendorffs Kindheit, die von der Mutter zum
Kahlschlag verkauft worden waren, um die Schulden der
Familie zu bezahlen. Nebenbei
gestaltet Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857) in
der ersten Strophe von "Mondnacht" eine modellhafte
säkulare Variante des Hieros gamos.
- Ein
Gründungsdokument der Lyrik in unserem Kulturraum,
Francesco Petrarcas "Il Canzoniere", hebt an im ersten
Sonett mit dem Wunsch an das Publikum, "ove sia chi per
prova intenda amore". Nun sind Fremdsprachenlernende
sicherlich fern der Möglichkeiten eines Eichendorff oder
Petrarca. Aber gerade bei den Schwierigkeiten, die der
Gebrauch des Konjunktivs oft (auch Muttersprachlern,
nebenbei gesagt) bereitet, lohnt es sich, dieses
sprachliche Ausdrucksmittel spielerisch in lyrischen
Texten zu erproben.
- Ich fand es
im Unterricht sehr hilfreich, die Konjunktiv-Gedichte an
fiktive Figuren zu binden, etwa den "Hätterich", den
"Wollterich", die "Sollterine", die "Würderin", das
"Mögerlein" oder das "Könntchen". Andere Varianten, auch
geschlechtlich über Kreuz (der "Würderich", die
"Hätterin"), ad libitum. Solche Figuren schaffen eine
spielerische Rahmensituation, die es leichter macht, die
Scheu vor der komplizierten Sprachform des Konjunktiv zu
überwinden. Bewährt haben sich auch Fortsetzungsgedichte
zum Anfang "Wenn ich (Konjunktiv II)" mit der Auflage,
alle Personalformen zu verwenden.
Der Hätterich (Tristan)
Hätt' ich können wie ich wollte
Wär ich weiter als ich sollte.
Hätt' ich dürfen wie ich müsste
wär ich klüger als ich wüsste.
Wüsste ich wie man dich küsste
hätt' ich's schon getan, Isolde.
Beispiel
8.2
Die Sollterine
Sollte ich den Apfel schälen?
Oder lieber mich noch quälen
Mit dem Schaben an der Schale?
Sollt' ich Schokolade essen?
Oder Kalorien messen
Mit dem Ohr an meinem Magen?
Äße ich sie vor dem Schälen
Schälte ich ihn vor dem Zählen
Würde ich mich nicht so stressen.
Beispiel
8.3
Das Könntchen
Wenn ich wollte
könnte ich.
Wenn ich sollte
schmollte ich.
Wenn ich käme
ginge ich.
Beispiel
8.4
Wenn ich ...
Wenn ich sänge, könntest du zuhören.
Wenn du zuhörtest, könnte er einkaufen gehen.
Wenn er einkaufte, könnten wir kochen.
Wenn wir kochten, könntet ihr mitessen.
Wenn ihr mitäßet, würde ich singen -
nur für euch!
- 9. Infinitiv
In
systematischer Ordnung - etwa in Grammatiken - steht der
Infinitiv bei den Verbformen ganz zu Beginn. In der heutigen
Praxis des Fremdsprachenunterrichts ist der Infinitiv eine
der später erworbenen/gelernten Verbformen, da sie im
Anfängeralltag zunächst nachrangig ist und zudem äußerst
anspruchsvoll, da sie in ganz unterschiedlichen Kontexten
eingesetzt werden kann, als Form des Lexikoneintrags für das
Verb (singen), als Substantiv (Singen), mit dem
Ersatzkonjunktiv (ich würde gerne singen), in der
Wunschäußerung (ich möchte singen), im Futur (ich werde
singen). Dem Anfänger jedoch begegnet das Verb zunächst in
flektierten (markierten) Formen (ich heiße ...).
Um sinnvolle, inspirierende lyrische Texte mit dem Infinitiv
zu erarbeiten, muss der Wortschatz bereits reichhaltig sein
und die Grammatik einigermaßen beherrscht werden. Daher
stelle ich den Infinitiv hier an das Ende meiner Vorschläge
für die Lyrikproduktion im Deutschlerner-Unterricht anhand
von Grammatik-Phänomenen. Als weitere Vorgabe kann etwa
gemacht werden, dass nur mit einem Verb gearbeitet wird
(erstes Beispiel), dass drei Dreizeiler gemacht werden, die
von jeweils drei Verben dominiert sind (zweites Beispiel)
oder dass eine Assoziationskette gemacht wird, deren Anfang
und Ende identisch sind (drittes Beispiel).
Wie hier mit geringsten Mitteln starke Aussagen gestaltet
werden können, zeigt gleich das erste Beispiel mit der
engsten Vorgabe. Hier wird subtil mit dem "Anfänger-Fehler",
immer den Infinitiv zu verwenden statt flektierter
Verbformen, gearbeitet. Ein Fehler, der nicht nur den
Lernenden, sondern auch den Sprachvorbildern anzulasten ist,
die mit Anfängern noch immer häufig den Infinitiv verwenden.
Die formale Identität von Infinitiv und erster Person Plural
wird dabei in der letzten Zeile eingesetzt, um den
"Anfänger" zu rehabilitieren und eine interessante
Schlusspointe zu gestalten.
Beispiel 9.1
brauchen
ich brauchen pass
ich brauchen spaß
ich brauchen essen
ich brauchen handy
ich brauchen freunde
ich brauchen haus
ich brauchen mich
ich brauchen dich
ich brauchen euch
wir brauchen uns
Beispiel 9.2
ein durchgang
gehen
stehen
sehen
winken
rufen
kommen
reden
trinken
singen
gehen
Beispiel 9.3
Infinitiv
sitzen stehen fahren
kaufen zahlen tragen
parken packen fahren
stehen fahren sitzen
impfen trinken wiegen
sinken winken siegen
fahren sitzen stehen
leben reden streben
heben fegen legen
* Die mit Asterisk vermerkten Reverenzen (und Referenzen)
beziehen sich auf TeilnehmerInnen eines Deutschlehrerkurses
Mitte der 80er Jahre in Tübingen, den ich angeleitet habe.
Dieser Kurs war die Initialzündung für meine Gedichtarbeit im
Deutschunterricht.
- Grammatikgedichte zu den
Adjektiven
1. Adjektivitis
Verbreitet
galt im 20. Jahrhundert in der Journalisten-Ausbildung das
Gebot, Substantive mit interessanten Adjektiven zu versehen,
um Texte anschaulicher und lebendiger zu machen. Die
Leidenschaft für das Adjektiv durchdrang bald die ganze
Gesellschaft, auch dank der Werbungssprache. Und so wurde
aus dem "Elternhaus" das "elterliche Haus", aus der "Schule"
der "schulische Bereich" und aus dem "Beruf" das "berufliche
Leben". Am 10. Mai 2012 forderte Wolf Schneider in der ZEIT
daher genervt: "Geizen wir mit Adjektiven". Nebenbei eine
Forderung, die der gelegentlich als Sprachpurist
verschrieene Sprachwissenschaftler Eduard Engel bereits in
seiner "Deutschen Stilkunst" von 1911 erhob. Aufgegriffen
wurde Engels Arbeit von Ludwig Reiners, dessen Publikation
"Stilkunst" von 1944 in erheblichem Umfang die "Deutsche
Stilkunst" zur Grundlage hat.
Heute wird
von der Journalistenausbildung bis zum Schriftstellerseminar
nachdrücklich vor der "Adjektivitis" gewarnt. Im
Deutschunterricht dürfen wir diese aber schon mal fröhlich
ausleben - und dabei auf Thomas Mann verweisen, der seinen
"Doktor Faustus" mit einem lange sich windenden Satz
beginnen lässt, der den Adrian Leverkühn gleich mit sechs
Adjektiven versehen vorstellt. Zitiert werden kann auch aus
Albert Camus' "Die Pest" ein Satz der Romanfigur Grand,
Autor mit Schreibblockade, der unter großer Anstrengung als
Beginn eines geplanten Romanes notiert wird: "An einem
schönen Maimorgen ritt eine schlanke Amazone auf einer
herrlichen Fuchsstute durch die blühenden Alleen des Bois de
Boulogne."
Wie
spartanisch dagegen kommt der Anfang von Dostojewskijs Roman
"Der Idiot" daher: "Ende November bei Tauwetter gegen neun
Uhr morgens eilte der Eisenbahnzug Warschau-Petersburg mit
Volldampf seinem Endziel entgegen." Was nicht heißt, dass
Dostojewskij keine Adjektive verwendete. Doch setzt er sie
kontrolliert und in steter Abwechslung mit verbalen
Beschreibungen ein. Da folgt auf "graue kleine, aber feurige
Augen" eine Nase, die "war breit und platt", und "die
Backenknochen traten stark hervor".
Die Frage
nach dem Umgang mit Adjektiven kann einen hilfreichen
Zugang zu literarischen Werken bieten, der gerade für den
Fremdsprachenunterricht relevant ist und nicht nur
literarisch, sondern auch sprachlernend bereichert.
Schauen wir uns den Beginn von Thomas Manns Zauberberg an,
so finden wir gleich zu Beginn einen "einfachen jungen
Menschen", der eine "weite Reise" für einen "kurzen
Aufenthalt" hinter sich hat. Schlichter geht es kaum und
wir werden eingestimmt auf eine ganz normale, ganz banale
Geschichte, von der wir allerdings wissen, das sie
keineswegs einfach und banal verlaufen wird, sondern
höchst komplex, verwirrend und mit tödlichem Ausgang.
Darauf verweist uns dann auch gleich auf der ersten Seite
ein Adjektiv, das grell absticht gegenüber der
Schlichtheit des Beginns. Eine "krokodilslederne
Handtasche" trägt dieser "einfache junge Mensch" mit sich.
Bei Robert
Musil klingt es zum Beginn von "Der Mann ohne Eigenschaften"
ganz anders. Mit den Eigenschaften sind zwar die Adjektive
nicht verschwunden, aber welcher Art sind sie! Da folgen
einander auf der ersten Seite ein "barometrisches Minimum",
ein "lagerndes Maximum", ein "ordnungsgemäßes Verhältnis"
und eine "mittlere Jahrestemperatur" mit
technisch-bürokratischen Eigenschaftswörtern. Wir befinden
uns im Bereich der Naturwissenschaften, genauer: der
Meteorologie. Und als die ersten Menschen auftauchen, sind
diese eingeordnet in die Beschreibung des Verkehrs auf den
Straßen, "die beiden Menschen, die darin eine breite,
belebte Straße hinaufgingen". Und beschrieben werden sie
dann damit, dass sie "die Anfangsbuchstaben ihrer Namen
bedeutsam auf ihre Wäsche gestickt" trugen. Der nächste
Mensch wird beschrieben als "grau wie Packpapier", ein
vorangestelltes Adjektiv erhält auch er nicht, er ist "der
Lenker" eines Lastwagens, der gerade einen unachtsamen
Passanten überfahren hat.
Beispiel
1.1
Ein schwarzer Kaffee
Ein schwarzer Kaffee vertreibt Kummer und Sorgen.
Einem bösen Menschen sollte man nichts borgen.
Ein sonniges Gemüt bringt gutes Gelingen!
Wer fröhliche Laune hat darf lautstark singen.
Wird grau das Gemüt von Betrug und Lug
Nimm einfach am Bahnsteig den nächsten Zug.
Beispiel 1.2
Ein
blaues Blau
Ein blaues Blau wohnte in einem stattlichen Bau
Ehelich verheiratet war es mit einer femininen Frau.
Die Frau war von gelblichem Gelb, welch gräuliches Grau
Drohte den Kindern aus diesem ehelichen Gau.
Da lief dem Blau die Bläue aus
Das Gelb erbleichte im Hinterhaus
Und die Kinder kamen schwarz-weiß heraus.